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und Anzeiger Nm Port« 8. 1988 N«. 1L8 198. ml«««« 4SS84- «»»eigen preise Dt« 4« mm breite Millimete^eile 7 Pfg- di, gg mm breite Millttneterzeil« Wr Te,««« Wopauer» Tageblatt u«»nin-.rTaaeblattund An» eia er- ist da« zur Berüffeutlichung der amtlichen Bekanntmachungen der »mtSdasptnwnuIchast Flöha und de» StadkatS zu Zschopau behördlicherieit» bei NrÄll Beimach«!« de» LtnL,t°mt«» Zschopau - Baukkont.n: Lrrgebirgisch« Hand^LaZ e.G. m. b. §Hchopau.Äem6ndegtr°konto: Zschopau ^"KschWWW Fernsprecher Nr» 71- Zeitung für di« Ort«: Krumhermer»dorf- Waldkirch«, Bbrnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dttterttorf» Vornan, Dittman»Ldors, Witzschdorf, Scharsmstetu, Echlvßch« Porschendors Da» -Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, «rschrintwerttLglich.Monatl.B«zngSpreiS 1.7üNM.Z«stellgeb. SO Pfg. Bestellung« verd«t»«ns.GelchüftSst.,vo» d« Bot«, s-nttemmallmPopanstaltmangmomm« Wo»e«blatt für Zschopa« ««d Amgeaend 6sngrier-^eiko6en <ier Isekvekiseksn 8ol«lsierlcs NM M OdabkkWm WmO TsGeGifGe Soldaten üverftele« reiGüdeutsGeS Ehepaar Die tschechische Sowaleska, Vie sich in ihrem maßlosen Haß gegen das Sudetendeutschtum seit Wochen austobt und sich dabei die ungeheuerlichsten Uebergriffe zuschulden kommen läßt, durch die die Bevölkerung des Sudelen lande» gereizt und gekränkt werden soll, hat nun sogar vor reichsdeulschen Staatsbürgern (t!) nicht haltgemacht. Tschechische Soldaten haben den Führer und die Haken kreuzfahne beschimpft. Sie sind gewaltsam in die Woh- ! nung eines reichsdeutschen Ehepaars eingedrungen und haben eine deutsche Frau mit dem Bajonett bedroht. Dieser Vorfall übertrifft alle bisherigen Ueber griffe und dürfte noch Weiterungen nach sich ziehen. Ueber das Gangsterstück der tschechischen Soldaten tverdcn folgende Einzelheiten bekannt: Die reichsdeutschcn ! Staatsangehörigen Heinrich und Marie Exner, wohn- Kaft in Niederullersdorf 178 im Bezirk Senftenberg (Tschechoslowakei) wurden am 39. Mai von Soldaten ge- zwungen, die Hakenkreuzflagge auszuliesern, die sie ent- 'sprechend der Regtcrnngsermächtigung am 1. Mai zu- ' sammen mit der tschechoslowakischen Staatsfahne an ihrem ! Hause gehißt hatten. Das Ehepaar hatte sich bereits zu Bett begeben, als es durch kräftiges Klopfen an der Haus tür geweckt wurde. Vor der Tür standen vier mit Ge wehren bewaffnete tschechische Soldaten, die etwas in i tschechischer Sprache forderten, was Exner nicht verstehen konnte. Frau Exner, die die Landessprache beherrscht, richtete an die Soldaten in tschechischer Sprache die Frage, j wäS denn loS sei. Die tschechischen Soldaten forderten die Herausgabe der Hakenkreuzfahne, die von dem Ehepaar Exner am 1. Mai zusammen mit der tschechoslowakischen Staatsfahne an ihrem Hause gezeigt worden war. Fran Exner fragte die Soldaten nach einer schriftlichen An weisung der zuständigen Behörden. Die vier Soldaten drangen jedoch, ohne diese Aufforderung z» beachten, in das Schlafzimmer ein und bedrohten Frau Exner mit ihren aufgepflanzten Bajonetten. Ein Soldat setzte ihr sogar das Bajonett aus die Bru st. Die Soldaten drohten, die ganze Wohnung zu demo lieren und die Familie niederzuschlagen, wenn die Haken- kreuzflagge nicht sofort ausgeliefert würde. Auf schwer- Pen Druck hin, angesichts dieser unmißverständlichen Ge- waltdrohungen, sah sich Exner schließlich gezwungen, vom Boden die dort aufbewahrte Hakenkreuzflagge zu holen. Die Soldaten nahmen außer der Flagge den beide» Reichsdeutschen noch zwei Abstlmmungsplaketten vom 10. April 1938 mit dem Bild des Führers und Reichs- kanzlers unter schwersten Beschimpfungen deSFührersundderHakenkreuzflagge mit. Eine Beschwerde der Eheleute Exner am nächsten Tage auf der zuständigen militärischen Kommandostclle in Ntederullersdors blieb bis heute erfolglos. Daß man sich dort der Rechtswidrigkeit der „Beschlagnahme" wohl bewußt war, geht aus der dort gemachten Zusage hervor, die Flagge wieder herausgeben zu wollen. MW VN WWen SOM MWliiMl Zirkus Sarrasaui flieht In Wien trafen drei Züge des deutschen Zirkus Sarrasani ein. Das Unternehmen befand sich in de» letzten Wochen auf einer Gastspielreise durch die Tsccho- flowakei. Der Zirkus und seine Angestellten wurden aber in verschiedenen tschechischen Städten vom Mob, von der Polizei und von der Soldateska in geradezu beispielloser Weise behandelt. Es setzte eine von jüdischen Drahtzie hern genährte Boykotthetze unter der tschechischen Bevölke rung ein, so daß sich die Zirlusleitung, da der polizeiliche Schutz verweigert wurde, genötigt sah, das Land schließlich fluchtartig zu verlassen. Ganz gewaltig ist der Schaden, den das dcntsche Unternehmen dadurch erleidet, daß Polizei und Mi litär anläßlich von „Amtshandlungen" die Zirkuswagcn und den Privatbesitz der 320 Angestellten und Artisten plünderten. Wie die Artisten und Artistinnen in Wien erzählten, wurden beim Verlassen der Tschechoslo wakei die Zirkuswagen von 20 Mann, die bis an die Zähne bewaffnet waren, durchsucht. Alle Koffer und Kasten wurden aufgcbrochen, die Stoffe wurden mit Bajo netten zerfetzt und zahlreiche Gegenstände wurden gestohlen. Die Artisten haben teilweise nicht mehr gerettet als das, was sie am Leibe trugen. TschechenAvgzem iiber KönigrwMe Neue Grenzverletzung Eine neue Grenzverletzung durch ein tschechoslowa- kischeS Gendarmerieflugzeug wurde am Donnerstag in der Zeit von etwa 18.45 bis 18.50 Uhr einwandfrei frei- gestellt. Es handelte sich um einen Etndrcker von dunkel blauer Färb', der, wie von Gendarmerie und Zollwnche einwandfrei sestgestellt worden ist. die tschechischen Hoheits- -eichen und die Buchstaben O. K. trug. Am Seitenstcucr waren deutlich die blau weiß-roten Farben sichtbar. Um 18.45 Uhr erschien das Flugzeug über Königswalde, etwa ,8 biS 10 Kilometer von der Grenze, gegen 1850 Uhr über Bärenstein, Hammcr-Unterwlesenthal und Oberwie senthal. Es verließ die Grenze bei Oberwiesenthal »ad flog in Richtung über den «eilberg nach St. Joachims- thal. Sie schießen sich schon gegenseitig an! Tschechische Gespensterfurcht über schlägt sich Die Mobilisation der Tschechen gegen ein Phantom und die Truppcnzusammcnzlehnug im ans der MechWMei Grenzgebiet haben teilweise groteske Maßnahmen der tschechischen militärischen Stellen gezeitigt. So sind dort, wo die Grenze sehr unübersichtlich verläuft, in Futzhöhe Stolperdrähte gezogen worden. In den Wäldern hat man ebenfalls Stolperdrähte angebracht, an die Blechbüchsen gehängt sind, so daß, wenn Personen an den Drähten hängen bleiben, durch den Lärm der leeren Büchsen die Besatzung des nächsten tschechischen Maschinengewehrnestes Herbeigernfen wird. An anderen Stellen ist die Grenze durch elektrisch geladene Drähte gesichert worden, die in einer Ent fernung von einigen hundert Metern auf tschechischem Gebiet angebracht waren. Da an diesen elektrisch ge ladenen Drähten das Wild in Massen hängenblieb und verendete, hat man sich schließlich gezwungen gesehen, den elektrischen Strom wieder abzuschalten. Dafür sind jetzt Kltngelkontakte angebracht worden, die beim Be rühren der Drähte ein Läutewerk in Tätigkeit sehen. Da nachts oft Wild an die Drähte kommt und die Alarmvor richtung auslöst, erhebt sich nicht selten in den stillen und von Passanten kaum betretenen Grenzwäldern eine wilde Schießerei der tschechischen Grenzposten, die auch auf deutschem Gebiet deutlich vernehmbar ist. In der Nähe von Friedland (Böhmen) sind vor einigen Tagen dabei tschechische Soldaten von ihren eigenen Kameraden in der Dunkelheit angcschossen und verletzt worden. In der Bevölkerung erzählt man sich, daß die tschechischen Vaterlandsverteidiger voller Angst und Gespensterfurcht bei ihren nächtlichen Patrouillen und Postengängcn in den militärisch besetzten Wäldern schon durch das Erscheinen einer Maus in eine Schieß panik versetzt w" Roch sie so schlecht behandelt Washington verlangt Aufklärung von Prag Das amerikanische Staatsdepartement gab bekannt, daß der amerikanische Gesandte in Prag, Carr, bei den tschechischen Behörden Aufklärung über die Verhaftung und polizeiliche Vernehmung verlangt hat, die der Chi cagoer Student William Nuesf unterzogen worden ist. Rneff wurde in Begleitung der Engländerin Miß Unity Mitford ans der Fahrt nach Karlsbad von tsche chischer Polizei angehalten, durchsucht und wegen Spio- nagevcrdacht festgehalten. Er ries sofort die Hilfe der amerikanischen Gesandtschaft an, wodurch er seine Frei lassung erwirkte. Rueff erklärte amerikanischen Zeitungsvertretern voller Empörung, daß er noch nie so schlecht behandelt worden sei wie von der tschechischen Polizei. Wegelagerei und Wildwestmethoden sind in der Tschechoslowakei an der Tagesordnung. Hier werden harmlose Passanten überfallen, dort deutsche Menschen hinterrücks niedergeschosscn. Das Faustrecht regiert. Kein Mensch ist seines Lebens sicher vor der wildgewordenen, Freudiges Ereignis im Kaufe Göring Eine Tochler geboren Die Gattin des Ministerpräsidenten Generalfeld marschall Göring ist am Donnerstag 13.40 Uhr von ihrem ersten Kinde, einem gesunden Mädchen, entbunden worden. Mutter und Kind sind in ausgezeichneter Verfassung. Das Töchterchen des Ministerpräsidenten hat den Namen Edda erhalten. zügellosen Soldateska, die schon gar nicht mehr weiß, was für Gemeinheiten und Niederträchtigkeiten sie ersinnen soll, um das Sudetendeutschtum zu peinigen. Und neben dieser tobenden Soldateska wütet der Mob, der vom Kommunismus seine Hilfstruppen bezieht und ge stützt auf die Hilfe tzon Moskauer Agenten seine niedrig sten Instinkte in schlimmster Weise abreagiert. Mit dieser kommunistischen Horde macht die tschechische Polizei gemeinsame Sache und übt so eine Art Tscheka aus nach sowjetrussischem Muster. Vor diesen haßtrunkenen Wege lagerern sind nicht einmal Ausländer sicher, wie der scham lose Willkürakt an der Engländerin Miß Mitford in Karlsbad beweist. Man sollte eine Liste aller Untaten aufstellen, die sich in dem Sudetenland seit Wochen jagen. Im vergangenen Monat ist kein Tag vergangen, an dem nicht die unerhör testen Gewaltakte an Deutschen verübt wurden. Immer wieder waren es die tschechischen Soldaten, die sich dabei besonders hervortaten, die rücksichtslos ihre Waffe gegen Deutsche richteten, Treibjagden ans Deutsche anstellten und sich benahmen wie Banditen, die am Wege lauern. Nun haben sich diese Wegelagerer auch an reichS« deutschen Staatsangehörigen vergriffen. Sie kennen schon längst nicht mehr die Grenze zwischen Neckt und Willkür, machen sich die Folgen ihres Terrors Wohl kaum noch klar. Blind wüten sie und suchen, wo sie irgend einen Uebcrfall unternehmen, irgendeinen Deutschen quälen oder treten können. Diese Wüstlinge haben nichts mehr mit Soldaten zu tun. Sie sind eine wilde Horde, die ihren Haßgefühlen freien Lauf läßt. Wenn wir täglich die Provokationen tschechischer Sol daten und Polizisten lesen und uns die Liste ihrer Untaten ansehen, dann werden wir lebhaft an sowjet russische Zu stände erinnert. Das Bündnis zwischen Prag und Moskau scheint reiche Früchte zu tragen. Die Tschechen erweisen sich als gelehrige Schüler und haben es ihren großen „Lehrern" gut abgeguckt, wie man wehr lose Menschen verfolgt und quält. Wohin dieses Schreckensregimcnt führen soll, darüber machen sich die tschechischen Wegelagerer keine Gedanken. Aber die Drahtzieher, die die Pnppen tanzen lassen, die wissen, was sie wollen: Man will das Deutschtum so lange reizen, bis ihm der Geduldsfaden reißt, und dann hat man den Anlaß, um mit offener Gewalt gegen die gequäl ten Menschen vorzugehen. Sollte man es etwa darauf anlcgen, Deutschland so lange zu provozieren, bis seine Geduld zu Ende ist? Wir haben bisher immer noch ruhig mit angesehen, was da geschah im Sudetenland, weil wir hofften, daß Prag eines Tages zur Besinnilug kommen würde. Wenn aber etwa Polizei und Militär ein eigenes Regiment führen und sich als die Herren fühlen, für die kein Befehl aus Prag Gültigkeit hat, dann wäre eine sehr ernste Lage geschaffen. Wir erwarten, daß sich die tschechische Regierung mit aller Schärfe die Schuldigen vornimmt, die es gewagt, haben, einer deutschen Frau das Bajonett auf die Brust zu setzen, den Führer der Deutschen und die deutsche Nationalflagge zu beschimpfen. In diesen Dingen sind wir. sehr empfindlich! Unsere Ehre tastet niemand ungestraft an! Es ist jetzt höchste Zeit, daß die Prager Regierung, nachweist, ob sie noch-Herr der Lage ist. Wenn nicht, dann würde die sudetendeutsche Frage damit in einem neuen Lichte erscheinen.