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königlich Säehsisehev LtKertsKn-eig-V. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersicht der Einnahmen und Ausgaben der LandeS-BrandversicherungSanstatt, Übersichten deS K. S. Statistischen LandesaintS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen det A. S. LandeSverficherungSamtS, Berkaufsliste von Holzpflanzen aus den K. S. StaatSforstrevieren. 9ir. 160 1913 Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutsche» Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. r» Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Montag, 14. Juli Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Ps, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Der deutsche Levautedampfer „MudroS" soll von einem griechischen Kriegsschiff «»gehalten worden sein, weil er Reis an Bord führt. * Die türkische Armee hat sich in Marsch gesetzt, um die Linie 8noS—Midia zu besetzen. AuS Athen lausen fortgesetzt Meldungen über Grau samkeiten der vulgaren gegen die Bevölkerung in Maze donien ei». * Der Flieger Letort ist gestern ohne Zwischenlandung in acht Stunden von Pari» uach Berlin geflogen. Von Bern au» floy der Schweizer Flieger Bider in 2 Stunden 4« Minuten über die Alpe» nach Domodoffola. 4- Beim Zusammenstoß zweier Straßenbahnwagen in San Sebastian wurden zehn Personen getötet und fünfzig verletzt. * Den großen Preis von Berlin, das wertvollste Flach rennen der ReichShauvtstadt (1VVVW M.) gewann Frhrn. v. Oppenheim» Majestir. Amtttcher Teil. Ministerium de» Königlichen Hause». Dresden, 14. Juli. Se. Majestät der König sind mit Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Ernst Hein rich und den Prinzessinnen-Töchtern gestern abend 10 Uhr 55 Min. nach Krimml in Salzburg gereist. Das Königliche Hoflager in der Villa zu Wachwitz ist unter heutigem Tage aufgehoben worden. Herr Bezirkstierarzt vr. Zietzschmann in Kamenz ist vom 20. dieses bis mit 10. nächsten Monats beurlaubt. Er wird während dieser Zeit durch Herrn Bezirkstierarzt Stesfani in Bautzen vertreten. 215 II Bantzen, am 3. Juli 1913. 5011 Königliche Kreishauptmannschaft. Die innerhalb des Regierungsbezirkes aufhältlichen, im Besitze der Reichsangehörigkeit befindlichen jungen Leute, die zur Erlangung der Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Militärdienst an der im Herbst dieses Jahres hier stattfindenden Prüfung teilnehmen wollen, werden aufgefordert, ihre Gesuche um Zulassung zu dieser Prüfung unter genauer Angabe-des Standes, Aufenthaltes und der Wohnung sowie der beiden fremden Sprachen, in denen sie geprüft sein wollen, schriftlich bis längstens zum 1. August dieses Jahre- bei der unterzeichneten Königlichen Prüfungskommission einzureichen. Den Gesuchen sind beizufügen 1. das standesamtliche Geburtszeugnis, 2. die Einwilligung des gesetzlichen Vertreters mit der Erklärung, daß für die Dauer des einjährigen aktiven Dienstes die Kosten des Unterhalts mit Einschluß der Kosten der Ausrüstung, Bekleidung und Wohnung von dem Bewerber getragen werden sollen. S^att dieser Erklärung genügt die Erklärung des gesetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er sich dem Be werber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Kosten verpflichte, und daß, soweit die Kosten von der Militärverwaltung bestritten werden, er sich dieser gegenüber für die Ersatzpflicht des Bewerbers als Selbstschuldner verbürge. Die Unterschrift des gesetzlichen Vertreters und des Dritten, sowie die Fähigkeit des Bewerbers, des gesetzlichen Vertreters oder des Dritten zur Bestreitung der Kosten ist obrigkeitlich zu bescheinigen. Über nimmt der gesetzliche Vertreter oder der Dritte die in dem vorstehenden Absätze bezeichneten Verbindlich keiten, so bedarf seine Erklärung, sofern er nicht schon kraft Gesetzes zur Gewährung des Unterhaltes verpflichtet ist, der gerichtlichen oder notariellen Beurkundung. 3. ein bis in die neueste Zeit und tunlichst weit zurück reichendes Unbescholtenheitszcugnis, das für Zöglinge höherer Lehranstalten auf die Zeit des Besuchs einer solchen von dem Rektor oder Direktor, auf die nach folgende Zeit aber, wie für alle anderen jungen Leute, f von der Polizeibehörde des jeweiligen Aufenthalts ortes bezw. der vorgesetzten Dienstbehörde aus zustellen ist, 4. Zeugnis über den bisherigen Bildungsgang bezw. die erlangte wissenschaftliche Befähigung, 5. ein selbstgefertigter Lebenslauf, 6. eine behördlich beglaubigte Photographie, 7. der Nachweis der Zugehörigkeit zu einem deutschen Bundesstaate, 8. die Angabe, ob bez. wie ost und wo sich der Gesuch steller einer Prüfung über die wissenschaftliche Be fähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst vor einer Kommission bereits unterzogen hat. Nach Z 89 der Wehrordnung muß die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst spätestens bis zum 1. Februar des ersten Militärpflichtjahres (d. h des jenigen Kalenderjahres, in dem das 20. Lebensjahr voll endet wird) nachgesucht werden, kann aber bereits vom vollendeten 17. Lebensjahre ab nachgesucht werden. Chemnitz, am 8. Juli 1913. 367Pr.-K. Königliche Prüfungskommission für Einjährig-Freiwillige. 5010 Herr Bezirksarzt vr. Werner in Blasewitz ist vom 26. Juli bis mit 17. August dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn BezirkSarzt Medizinalrat vr. Thiersch in DreSden-Altstadt vertreten. Dresden, den 10. Juli 1913. 366 VII Königliche Kreishanptmannfchaft. 5016 (BehördlicheBekanntmachungenerscheinen auchimA»küudigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 14. Juli. Bei Ihrer Köttigl. Hoheit der Prinzessin Mathilde fand gestern Familientafel statt, an der die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses teilnahmen. Mitteilungelf aus der öffentlichen Verwaltung. - -- Se. Exzellenz der Herr Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts Staatsminister vvr. Beck hat heute einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. - - Hr. Kreishauptmann vr. v. Oppen ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte der Königl. Kreishauptmannschaft wieder übernommen. Deutsch«» Reich. Des Kaisers Rordlandreise. Balestrand, 13. Juli. Sr. Majestät Jacht „Hohen- zollern" verließ Bergen gestern um 6 Uhr früh, Kurs nach Norde«. Am Eingang des Sognefjords ging Se. Majestät der Kaiser nebst Gefolge auf den „Sleipner" über und fuhr nach Balholmen, wo die vom Grafen Goertz geschaffene Bele-Statue aufgestellt wurde. Nach mittags wurde nach Bangsnaes gefahren und die Arbeiten zur Aufstellung des Fridtjof-Denkmals besichtigt. Die Abendtafel fand auf S.M. S. „Wittelsbach" statt. Abends 9 Uhr traf Sr. Majestät Jacht „Hohenzollern" vor Balholmen ein. Se. Majestät, der ursprünglich nach kurzem Besuch nach Molde weiterfahren wollte, wird infolge des seit vier Wochen unverändert schönen Wetters hier bleiben. Wenn das gute Wetter anhält, ist der Aufenthalt hier auf Wochen anzunehmen. An Bord alles wohl. Reichstagsersatzwahl Jüterbog-Luckenwalve. Jüterbog, 12. Juli. Amtliches Wahlergebnis. Bei der Reichstagsersatzwahl (Stichwahl) im Wahl kreise Potsdam 9 am 11. Juli ivurden bei 40768 Wahl berechtigten 33467 gültige Stimmen abgegeben. Stadt verordneter Ewald-Berlin (soz.) erhielt 17151, Ober- regiernngsrat a. D. v. Oerhen-Remlin (ReichSP.) 16316 Stimmen. Ewald ist somit gewählt. Reich-tagswahlsragen. Berlin, 13. Juli. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Unter den Drucksachen des Reichstag-, die erst nach der Vertagung des Hause- zur Verteilung gelangt sind. befindet sich auch ein Bericht der Wahlprüsungs- kom Mission über eine Frage praktischen Rechts. Nämlich, ob die in die Wählerliste Eingetragenen bei einer Nachwahl zur Ausübung des Wahlrechts noch befugt sein sollen, wenn sie inzwischen ihren Wohnsitz verlegten. Diese Zweifelsfrage war diesmal aus Anlaß der Prüfung des Mandats für Schwetz zur Erörterung gekommen und schon früher, so zweimal in den 80er Jahren und noch mals 1906, behandelt worden. Nunmehr hat die Waht- prüfungSkommission am 30. Juni d. I. mit 12 gegen 2 Stimmen beschlossen, dem Reichstag einen Beschluß zu empfehle», demzufolge die betreffenden Wähler ungeachtet ihres Mohnsitzwechsels das Wahlrecht ausüben dürfen. Ein Regierungsvertreter hatte vor einiger Zeit den gegenteiligen Standpunkt der Verbündeten Regierungen gekennzeichnet. Reichs- uuv Lande-finanzen. Das Kaisers. Statistische Amt veröffentlicht eine Darstellung der Finanzen des Reiches und der dcu> scheu Bundesstaaten. Die Ausgaben, die Einnahmen, die wichtigeren Bestandteile der Staatsvermögen, sowie die Schulden werden behandelt. Die Nachweise beziehen sich durchweg für die Voranschläge auf das Rech nungsjahr 1912, für die Staatsrechnungen auf das Jahr 1910. Insgesamt betragen die Staatsausaabeu nach den Voranschlägen der Bundesstaaten 6460 Mill. M. (dar unter außerordentliche 267), für das Reich 3286 (dar unter außerordentliche 134), zusammen in Reich und Bundesstaaten 9746 (darunter außerordentliche 401). DieStaatSeinnahmen belaufen sich in den Bundes staaten auf 6436 Mill. M., im Reich auf 3286, zusam men in Reich und Bundesstaaten 9722, (darunter außer ordentliche aus Grundstock, Anlehen und sonstigen Staats fonds 243 bez. 134). Unter den Ausgaben und Einnahmen der Bundes staaten stehen diejenigen aus Staatsbetrieben mit 3226 bez. 4247 Mill. M. an erster Stelle. Der Hauptanteil entfällt auf die Staatseisenbahnen mit 2385 bez. 3142. Der Rest verteilt sich auf Domänen, Forsten, Bergwerke, Staatsdampfschisfahrt, Post, Telegraph und die sonstigen Staatsbetriebe. Die ordentlichen Ausgaben und Einnahmen des Reiches an Erwerbsanstalten (817 bez. 979) entfallen hauptsächlich aus Post und Telegraphie (692 bez. 808) und auf die Eisenbahnen (115 bez. 142). Die nächstwichtige Einnahmequelle bilden Steuern und Zölle. Die Bundesstaaten erheben an direkten Steuern 812, Aufwandsteuern 118, Verkehrssteuern 114 und Erbschaftssteuern 22, zusammen 1966 Mill. M. Das Reich bezieht aus Zöllen 849, aus Aufwand- steuern 672, aus Verkehrssteuern 276 und aus der Erb schaftssteuer 43, zusammen 1840 Mill. M. Zahlenmäßige Nachweise über das Staatsvermögen der einzelnen Bundesstaaten konnten nur in bezug auf wichtigere Bestandteile erbracht werden. Neben Über schüssen früherer Rechnungsjahre, verfügbaren Staats kapitalvermögen re. besitzen die Bundesstaaten an Do mänen ein Areal von 766 609 Im, an Forsten 5 082 179 5». Die Staatseisenbahnen repräsentieren eine Länge von 55 618 km (im Reiche 1897) und ein Anlagekapital von 16 650 (im Reiche 834) Mill. M. Die fundierten Staatsschulden beziffern sich zn Be ginn des Rechnungsjahrs 1912 für die Bundesstaaten auf 15 005, für das Reich auf 4582 Mill. M. Die schwebenden Schulden betrugen insgesamt 912 Mill. M.; sie entfallen in der Hauptsache auf das Reich (220) und Preußen (640). — Die am 12. Juli in Berlin ausgegebene Nr 41 des Reichs - gesetzblattes enthält: Gesetz zur Einführung des Gesetzes über den Unterstützungswohnsitz im Königreich Bayern — Gesetz zur Er gänzung über die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres vom 27. März 1911 und 14. Juni 1912 und des Besoldungsgesetzes sowie zur Änderung des Gesetzes über die Versorgung der Per sonen der Unterklassen des Reichsheeres, der Kaiserl. Marine und der Kaiserl. Schutztruppen vom 3l. Mai 1906 (des Mannschafts- versorgungsgesetzeS) — Gesetz, betr.. die Feststellung eines Nach trages zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1913 — Gesetz, betr. die Feststellung eines zweiten Nachtrages zum Reichs« hauShaltSetat für das Rechnungsjahr 1913 — Gesetz über einen einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag — Gesetz über Ände rungen im Finanzwesen — Besitzsteuergesetz — Gesetz wegen Ände rung des Reichsstempelgesetzes. Ter neue Balkankneg. Die serbisch-bulgarischen Kämpfe. Widersprüche. Belgrad, 12. Juli. (Meldung des serbischen Presse- bnreaus.) Während des gestrigen TageS wurden die