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ZZ. Stück. Plauen, Sonnabends den 14. August 1819- Bitte an edle Menschenfreunde. Indem ich es hierdurch wage, Edle Men, schenfreunde, mit einer Ditte vor Sie zu tre, ten, mag die Wichtigkeit der Sache, fürwel- ch« ich es thue, mich vor Ihnen entschuldi gen. Es ist das geistige und sittliche Bedürf, niß von mehr, als hundert Kindern, für wel, ches ich zu Ihnen zu sprechen mich gedrungen fühle. Las alte Schulhaus, in welchem dies« Kinder meiner Gemeinde Unterricht und BiU düng erhalten sollen, befindet sich in dem trau rigsten Zustand. Es ist nicht nur überhaupt im höchsten Grade baufällig, so, daß es sei nen Bewohnern nicht mehr hinlänglichen Schutz gegen Sturm und Wetter gewährt; sondern vornehmlich ist auch die kleine, höl zerne, finstere Schuistube für ihren Zweck ganz unbrauchbar geworden. Der Raum dersel ben würde kaum Zv Kindern einen einiger maßen bequemen und angenehmen Aufenthalt gewähren, etliche und 50 Kinder aber, welche, nach der getroffenen Einrichtung der getheil, ten Schule, sich jedesmal hier zum Unterricht versammeln sollen, können nur unter dem größten Gedränge kärglichen Roum finden. Wie unmöglich es unter diesen Umständen selbst dem eifrigsten Lehrer sey, seinen Unter, richt zweckmäßig zu ertheilen; welche unver meidliche, große Störungen ein solches Ge, dränge mit sich bringe» müsse, mit welchen vielfachen Hindernissen besonders die Schreib, Übungen der Kinder zu kämpfen haben; wir Geist und Leib tödtend für den Lehrer ei«, mehrere Stunden nach einander, dauernder, Aufenthalt in einer, so von Kindern angefüll- ten, Stube, und auf einem Raume, wo er sich keinen Schritt weder vor, noch rückwärts, bewegen kann, seyn müsse; das bedarf in der That keiner umständlicher« Schilderung. Längst schon fühlte daher die hiesige Gemeinde mit mir das dringende Bedürfnis einer Er, Weiterung und Hauptreparatur dieses Schul hauses, und es würde ihr auch nicht an Wil, ligkeit dazu gefehlt haben, wenn nicht die lange Reihe der bisherigen bedrängnißvollen Jahre die meistens armen Glieder derselben ganz außer Stand gesetzt hätte, die Kosten zu einem solchen Bau zu erschwingen; zumal, d« sie aus dem hiesigen ganz unvermögenden Kircheuärario keinen Zuschuß dazu zu erwar ten hatten. Da nun aber gleichwohl das Beste unsrer Jugend diesen Bau so dringend erheischt: so wende ich mich, im Namen nei,