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SchrffUettung und LauptgtschLst, stell«: Mari«»ftr«tze »8/40. Druck». Verlag vontziepsch » «etchartzt In Dresden. — Un»er>a»««» vchilftlNlck, «n»«n nicht «Uboxchrt. Kaktee 1^35130 Leestr. dl»«t>mlt1»g»r Salon- unck Opernmusllr, ndenckar Netteres Krogrnmm. Annlno-Nnpelle» l.eltung Konrertmelrter Kost. Im desiedten IVelnsalon „Irlanon": Teitgemäüe dzusllcvortrsge. kür Familie. l.srsrette uncl kürs k^elü. fl. I. Kfllllk, W!«L>-, ?IM AM p. dlei'cbt Oesickt unck tliincke in Immer 2e>t rein velK. Verkram erprobtes unrcbäcklickes drittel gegen un- «eküne tlsutksrbe, Lommeisorosren, I^berkleclce, gelbe ksteclce, ttsutunrei niglceiten. Lebt „OSiIai»»" in .luden. I.üve»»Vrvsckvv, ^fltn»»rfl4t Isünma teiU lilA-I -«MW-« /Xckolk diSter krbitterte KSmpfe an der flandrischen Front. Sertliche ffrsolge der SnMuder rwlschen Poelcapelle «nd Ghelavelt.—Ale seindllchen Fllegerauarisie auf deutsche Städte.- Ueder 40S Stalleuer -efauaeuaeuomme«. — 3 ltalleullche Slugzeuse abgeschoffen. — khurchlll gegeu elueu VerstSudlguuasfrledeu. Ser deutsche Abeudberlcht. «erliu. 4. Okt.. abends. jAmtlich. W. T. B.j Auf dem Schlachtsclde in Flandern find die Sng- ttüder auch bei dem hentiaeu Grobangriff «nr etwa einen Stlometer tief in nnsere Abwehrzone zwischen Poelcapellc nnb Ghelnvelt eingedrungen. Besonders erbittert wird «och östlich von Zonnebeke «nd westlich von Becelacre ge- kikmpft. ' , von de» andere« Fronten ist nichts Besonderes ge meldet. desterreichlsch-un,misch« »rlegsberlcht. Wie «. 4. Okt. Amtlich wirb »erlantbart: OefMcher Kriegsschauplatz und Albanien. ÜHperünbert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die SLinpf« it» Gabriele-Abschnitt lieb«» gestern «ach. Der Vortag hat «ns 6 italienische Offiziere. 4>7 Man« «nd t «erzte als Gefangene eingevracht. Unser« Flieger schosse« drei feindliche Flugzeuge ab. An der Tiroler Front keine besondere« Ereignisse. sS. T. B.s Der Cbes deS GeneralstadS. Be ivachseaden Schwierigkeiten der schwedischen ReuttalitStsvoNtik. Der König von Schweden hat in einer aus Anlab der Kabinettskrise gepflogenen Unterredung mit den Parteiführern die Lage des Landes dahin gekennzeichnet, batz mit jedem Tage sich die Schwierigkeiten mehrten, unter Wahrung der vollen schwedischen Selbständigkeit eine streng unparteiische Neutralität zu beodach'en. lieber die Gründe dieser Schwierigkeiten hat sich der König nicht ge äußert. aber sie liegen auch ohnedies klar auf der Hand. Deutschland, dessen Sympathien ebenso aus wirtschaftlichem Interesse wie aus Gefühlen der Staminesverwandtschaft stet- unverhohlen auf schwedischer Sette gewesen sind, Hai sich niemals irgendeiner Bedrückung gegenüber dem schwc bischen Staate schuldig gemacht, sondern ihm die volle Frei heit -eS Handelns gekästen. Von seiten des VierverbandeS dagegen sind von Anfang des Krieges an Versuche gemacht worden. Schweden gewaltsam in den Kreis der Feinde Deutschlands hinüberzuziehen, und diese Bestrebungen haben von Hahr zu Jahr an Schärfe und Rücksichtslosig keit zugenommen, bis sie in der dreisten amerikanischen Einmischung in die tnnerschwedtschen Verhältnisse ihren vorläufigen Gipfelpunkt fanden. Der Fall Luxburg ist von der Washingtoner Regierung mitten in den schwedischen Wahlkampf hineingeschleubert worden, um die Stimmung gegen Deutschland aufzuretzen und dadurch der entente- freundlichen Linken zum Siege zu verhelfen, und diese Absicht haben die Dunkelmänner in Washington auch inso weit erreicht, als die Konservativen nicht unerheblich ge schwächt worben sind, das Ministerium Swartze gestürzt «nd in -er neuen politischen Lage der ausgesprochen ver- bandSfrenndliche Sozialist Branting in den Vordergrund getreten ist. Herr Branting hat es zwar als gewiegter Taktiker für angezeigt gehalten, sich zunächst einer gewiffen vorsichtigen Zurückhaljung zu befleißigen und zu erklären, -atz die Neutralität Schwedens das höchste Prinzip aller Parteien sei. Sine solche allgemeine Redensart will aber gar nicht- besagen; denn man weiß ja nachgerade zur Ge- trüge, wie unser« Feinde die Neutralität auffaffen und wie ihr« Schildträger in den neutralen Staaten sich bemühen, unter -er MaSke einer neutralen Haltung allen feindlichen Interessen Vorschub zu leisten. Sollt« also in dem neu zu bildenden KoalittonSkabinett. das aller Voraussicht nach in» Leben treten wird, die Lj^rke mit Branting an der Spitze den maßgebenden Einfluß erlangen, so wäre das ei» entschiedener Ruck nach der Sette deS VierverbandeS hin. Das müssen wir, um einer Selbsttäuschung vorzu beugen. ohne Umschweife seststellen. von einem britischen Staatsmann wurde kürzlich gegen uns die Drohung gerichtet, baß Deutschland, wenn brr Krieg noch länger dauere, schließlich all« Neutrale« in Äafsrn gegen sich sehen würbe. Ob diese von London au» mit allen Mitteln geförderte Entwicklung tatsächlich erreich bar ist. steht dahtn. Die Neutralen sind am Ende doch auch in wirtschaftlicher Hinsicht vielfach auf Deutschland ange wiesen und würden kurzsichtig handeln, wenn sie sich für die Zeit nach dem Kriege die freundschaftlichen Beziehungen zu uns verscherzen wollten. Dabei läßt sich aber nicht verkennen, daß England und seine Verbündeten mancherlei stark wirkende Druckmittel zur Verfügung haben, um den Neutralen bas Leben so sauer wie möglich machen zu können. Norwegen ist bereits völlig zur englischen Draht puppe geworden, sein Handel ist ganz in der Hand Eng lands. und gegenüber Holland, Dänemark und Schweden hat die britische Politik nach dieser Richtung ebenfalls be reits merkliche Erfolge erzielt. Um nur ein Beispiel anzu» führen, ist e» der Londoner Gewaltpolitik gelungen, die hoWndtlche Margartne-AuSfuhr nach Deutschland tm ersten HglüfnHr 1S17 aus 2Vr Millionen Gulden herabzudrücken/ während sich in demselben Zeitraum die Ausfuhr nach Eng land auf 4S*/L Millionen belaufen hat. Das Ziel Eng land- ist darauf gerichtet, den neutralen Handel mitDeutschland nach Möglichkeit ganz zu unterdrücken und dann die Neutralen zur aktiven Teilnahme am Kriege zu zwingen durch die Bedrohung mit der Aushungerung. England will es so weit bringen, baß eS den Neutralen sagen kann: „Entweder ihr beteiligt euch am Kriege oder ihr bekommt nichts mehr von dem, was euch zum Leben notwendig ist. geliefert." Nach demselben Rezept soll nun auch gegen Schweden verfahren werden, und die Londoner Drahtzieher hoffen, dah die schwedische öffentliche Meinung nach dem Ergebnis der Neuwahlen sich ivtllfShrlgcr gegen die Ententepläne zeigen werde als bisher. Ob allerdings die Nachgiebigkeit der neuen Nichtüng in Stockholm jemals so weit gehen wird, daß sich Schweden in den Krieg hineinpeitschen läßt, erscheint mehr als frag lich: man kann es bet der herrschenden allgemeinen Ab neigung gegen kriegerische Verwicklungen wohl als aus geschloffen erklären. Wohl aber steht zu befürchten, d> die durch den Krieg reich und einflußreich geworbenen schwedischen HandclSkreise. die in enger Verbindung mit London stehen, geneigt sein werden, die britischen Wünsche zu erfüllen und den Handel mit Deutschland auf das äußerste zu beschränken. Damit müssen wir rechnen. „Ein sam, kalt und klar." wie Hindenburg sagt, stehen wir einer Welt von offenen Feinden und mehr oder weniger un sicheren neutralen Kantonisten gegenüber und nehmen dir Dinge, wie sie sind, in der unerschütterlichen Ucberzeugung. daß wir nicht nur nicht niedcrgerungen werben können sondern -aß uns schließlich bank unserer überlegenen mili tärischen und wirtschaftlichen Kraft doch der Endsieg zuteil werben wird, und zwar um so eher, je fester und unbeug samer wir uns in jeder Hinsicht erweisen. Es ist gar nicht zu leugnen, daß das viele Friedensgeredc. das bei der auf selten unserer Feinde bestehenden Unfähigkeit, sich in deutsche Gedankengänge hineinzuversctzen, nur den Ein druck der Schwäche macht, uns auch bet den Neutralen viel geschadet hat, weil es dort die Zuversicht auf einen für die Entente günstigen AuSgang des Krieges gestärkt hat. Ebenso Hnn eS unserer Stellung gegenüber den Neutralen nur abträglich sein, wenn »vir immer nur von lauter Wohl wollen und Freundlichkeit gegen sie übcrflicßcn und nicht auch einmal die Entschlossenheit finden, energisch und un zweideutig aufzutreten, wenn neutrale Staaten den Geist wahrhafter Neutralität verletzen und sich zu Schritten hin reiben lasten, die mittelbar oder unmittelbar den Inter essen unserer Feinde bienen. Unser Auftreten in Stock- Holm ist »iSher nicht von der Art gewesen, daß die dortigen leitenden Kreise von unserer Fähigkeit, gegebenenfalls auch einmal mit allem Nachdruck einschreiten zu können, einen besonder» überzeugenden Begriff bekommen hätten. Man hat sich vielmehr in Stockholm in dem Glauben gewiegt, daß wir au» wirtschaftlichen Gründen gewistermüßen aus Gnade und Ungnade dem dortigen Wohlwollen auSgeliesert wären und uns alle neutralitätswidrigen Extratouren Schwede»» mit dem Vierverband ruht« gefallen lasten müßten. ES wird Sache unserer Diplomatie sein, dies« grundfalsche Auffaffung bei -er ersten sich bietenden Ge legenheit unter der neuen schwedischen Negierung richtig zu stellen. Wir sind selbstverständlich weit entfernt, die schwere Lage Schwedens irgendwie zu unterschätzen, aber wir können und dürfen in unserem eigenen Interesse nicht an der Tatsache rütteln lassen, daß die Neutralen nicht nur Rechte, sondern auch internationale Pflichte« haben, die sie nach allen Seiten bin gleich mäßig erfüllen müssen. Von der Art, wie die neue Stock holmer Regierung die ihr obliegenden neutralen Ver pflichtungen uns gegenüber handhabt, wird es abhängen, ivic sich unsere Beziehungen zu ihr gestalten werben. Wie stark gegenwärtig der Wind in Stockholm nach London hinüberwcht, wird sich aus der Haltung erkennen lasten, welche die schwedische Regierung gegenüber der schweren Herausforderung durch die Beschlagnahme schwedi scher Schisse in Häsen der Entente einnimmt. -k kelndlitbrn Fliegerangriffe anf deutsche Stffdte und itzre Lehren. Berlin, 4. Okt. Die neuen Fliegerangriffe auf eine Reihe offener Städte Westdeutschlands haben zwar keinen militärischen Schaden hervorgerufxn, beweisen aber von neuem, wie stark die Notwendigkeit für Deutschland war, die Basis der feindlichen Flieger möglichst weit zurückzudrücken. Hätten die Flieger der Entente heule die Maas-Linie oder Belgien als Basis für ihre Angriffe, so »nützte damit gerechnet werden, daß nicht nur der Westen Deutschlands, sondern auch das Herz des Landes den Bom ben feindlicher Flugzeuge ausgcsctzt märe. Wie groß bas Bewußtsein für die Notwendigkeit einer nahegelegentn Basis auch beim Gegner ist, beweist die „Daily NcwS" von» 26. September. Das Blatt schreibt über den Luftangriff vom 21. September: Was die geforderten Vergeltungs maßnahmen anbctrifft, so rechtfertigt nichts die Annahme, daß diese Erfolg haben werden, und ebensowenig können Gründe für einen Vorschlag beigcbracht werden, den jeder anständig denkende Mensch mit Abscheu von sich weisen »vird. London muß sich damit absinden, daß es ein unfehl bares Mittel gegen Luftangriffe augenblicklich nicht gibt. Die einzige Möglichkeit für eine wirksame Verteidigung liegt in dem Uebcrgang der belgischen Küste in unseren Besitz. — Aus demselben Grunde, aus dem England die flandrische Küste besitzen zu müssen glaubt, ist es für Deutschland eine unabweisbare Forderung der nationalen Selbstverteidigung, daß Belgien in Zukunft nicht mehr in die politische und mili tärische Abhängigkeit der Ententemächte gerät. sW. T. B.) Die einzelnen Berichte, aus denen erfreulicherweise auch hcrvorgcht, dah ein feindliches Flugzeug zur Landung gezwungen worden ist, lauten folgendermaßen: Stuttgart. Frankfurt und Dortmund. Berlin. -1. Okt. tAmtlich.) In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober haben feindliche Flieger in zahlreichen Flügen Angriffe auf das deutsche Heirnatsgcbiet versucht. Irgendwelche Ergebnisse haben die An griffe nicht gezeitigt. Ein feindliches Flugzeug kam bis i» die Gegend von Stuttgart und wars über Feucrbach sechs Bomben ab, die geringen Sachschaden, aber keine Ver luste verursachten. Die offene Stadt Frankfurt a. M. wurde von etwa zehn Fliegern angegriffen, die aus süd licher und aus westlicher Richtung ausslogcn. Die meisten der abgeworfencn Bomben fielen wirkungslos außerhalb der Stadt nieder. Im Stadtbereiche wurden bisher 18 Ein schlagstellen gezählt. Die Bomben fie.cn meistens auf Straßen und offene Plätze. Der angerichtete Sachschaden, ist gering. Fünf Personen wurden leicht versetzt. Tote sind nicht zu beklagen. Das lbthringtsche Industrie gebiet wurde von zahlreichen Angreifern heimgesucht, die jedoch, wie gewöhnlich, dank unserer gut burchgcbildeten Ab wehrmatznahmen nur wenig Erfolg hatten. Bis in die Gegend von Dortmund vorzudringen, gelang wiederum nur einem feindlichen Flieger. Er warf dort auf die Bahn strecke Dorstfeld—Dortmund-Süd 6 Bomben ab, die den Bahnkörper beschädigten. Bei diesem Angriff wurde eine erson getötet. Zeigt der Angriff auf das westfälische ,ndu st riegebiet erneut, welchen Wert die Gegner auf die Vernichtung dieses Hauotsiycs unserer wirtschaftlichen Stärke legen, so zeigt er anderieitS, daß der Heimat das von unsercrii Heere gehaltene feindliche ebiet auch gegen Luftangriffe Schub- uns Bollwerk ist. kW. T. V.)