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Vesptzn in cler Kreurlrirvlie. Ore8äen, SoniiLberrck, cken 21. Oktober 1905, nackm. 2 Obr. 1. Joh. Seb. Bach: kassueaAlia für Orgel. 2. Hugo Wolf: Chorgesang. So laß herein nun brechen die Brandung, wie sie will, du darfst ein Wort nur sprechen, so wird der Abgrund still. Und bricht die letzte Brücke, zu dir, der treulich steht, hebt über Not und Glücke mich einsam das Gebet. 3. Oskar Wermann: Geistliches Lied (op. IN Nr. gesungen von Fräulein Louise Ehren. Berge ragen, die der Wolken Weihrauch tragen, gleich Altären, die Gott loben, mahnen sie: Sucht das, was droben! Blüten hoffen, halten still die Kelche offen, Tau und Licht hat sic gewoben, und sie predigen: Sucht das, was droben! Lerchen schmettern, siegesaewiß ob allen Wettern — in das dunkle Tal von oben jubeln sie: Sucht das, was droben! Staubgebor'ne, arme Menschen, staubverlorene, tragt das Haupt zum Herrn erhoben, und sucht endlich das, was droben! (Rudolf Kogel.) 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 421, 1. So jemand spricht: ich liebe Gott, und haßt doch seine Brüder, der treibt mit Gottes Wahrheit Spott und reißt sie ganz darnieder. Gott ist die Lieb' und will, daß ich den Nächsten liebe gleich als mich. Vorlesung. 5. Joh. Seb. Buch: ll/ur^o, ma non tunto aus dem Doppelkonzert für 2 Violinen, gespielt von den Herren Königl. Kammermusikern Carl Braun und Rudolf Kupfer. 6. Alb. Becker: Geistliches Lied, gesungen von Frau Johanna Groß. Mein Vater ist reich und mein Vater ist gut, das macht mir so fröhlich, so selig den Mut. Mein Vater ist Rater, der Herr aller Welt, der Könige Herzen in Händen er hält. Mein Vater ist mächtig, mein Schild, meine Wehr; er sendet zum Schutz mir sein himmlisches Heer; er wacht und hat Acht auf sein bangendes Kind, im Kriege viel Siege mit Macht er gewinnt. Mein Vater ist gnädig; er gibt seinen Sohn für mich hin in Schmerzen, in Spott und in Hohn; er leiht mir und weiht mir ein köstliches Kleid und hält mir sein Zelt hier zur Zuflucht bereit. O Vater voll Gnade, ich lieb' dich allein, dich ruf' ich, dich such' ich, dich einzig ich mein', nicht Kronen, nicht Thronen sind, Herr, mein Begehr, mir bangt, mich verlangt nur nach dir, o so sehr. Ob wild rauscht die Welle, gar Helle strahlt mir dein Frieden hie- nieden, dein Liebespanier! Du zeigest, du neigest dich huldvoll mir zu,, o selig mein Rater, mein Vater bist du! (G. W. Schulze.) 7. A. Mettdelssohu-Bartholdy: Motette für 2 Chöre und Solostimmen. Warum toben die Heiden und die Leute reden so vergeblich? Die Könige im Lande lehnen sich auf und die Herren ratschlagen mit einander wider den Herrn und seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile! Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer. Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken. Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berge Zion. Ich will von einer solchen Weise predigen, daß der Herr zu mir gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezenget; heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Ende zum Eigentum. Du sollst sie mit eisernem Scepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerbrechen. So lasset euch nun weisen, ihr Könige, und lasset euch züchtigen, ihr Richter auf Erden. Dienet dem Herrn mit Furcht und freuet euch mit Zittern! Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, denn sein Zorn wird bald anbrennen. Aber wohl allen, die auf ihn trauen.