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Movauer« Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für AfchoVa « « « d Amaeaend Anzetgeuprets« Die 4S mm breite Millimeterzeile 7 Pfg.-, di« V3 mm breit« MilltmeterzeUr im Texttetl 2S Pfg§ Nachlaßstaffel 8. Zisfev- und Nachweisgebühr 2S Pfg. zuzügl. Port» Da» „ZschopauerTageblatt und Anzeiger, erscheint werttilglich. Mvnatl.BezlwSpreiS 1.70 NM. ZustkUgeb. SO Pfg. Brstelkmigen werden in uns. Geschäfts st., von den Boten, fowievonallenPostanftaltrnangenonnmn m-a «k»°nan,r Taaeblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen BekanutmaHmaeu der«mtSihauptmannfchast Flöha und de» StadtratS «Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt ^ eElt die aMllch« BckanntÄungeu deS Finanzamt«» Zschopau — »a»kU> nt,n: Erzgebirgische HandelsbaiAe. G. m. b.HHchopau. Gemcindegirokonto: Zschopau Nr. r, hostschecktouto: LeipzigNr. »288«- M-a» Fernsprecher otr^ Zeitung für di« Orte: SrumhermerLdors, Waldtirchm, Dbrutch«. Hohndorf, Vilischthal. Weißbach, DvtrrSdors, Gornau, Dittmannsdorf, Wipschdorf, Scharfensteiu, Schlößchen Porschendors n». ISS 19b. IaüutDang rteverraMenver Vorstoß vei Teruel «mfasfung ver GteNungen an der Strafte naG Sagunt Während des Vormarsches der Nationalen im Küsten gebiet bei Castellon hat im Südwesten der Stadt Teruel eine neue Operation die Bolschewisten völlig überrascht. Im ersten Ansturm konnten die Bolschewisten aus ihren Stellungen geworfen werden. Ohne ernsthaften Widerstand wurde das Dorf Villel besetzt und der Vormarsch auf Ademuz begonnen. Dieser Erfolg wird sich auf die gesamte Frontlinie zwischen Teruel und der Küste auswirken. Die nationale Heeresleitung umfaßt und erschüttert die schwer ausge bauten Stellungen der Roten an der Straße nach Sagunt mit weitareisenden Flankenbeweaunaen. Westlich des Flusses Turia wurden wichtige Pvfmonen oeseyt und der Fluß selbst überschritten. Das Puntalgebirge konnte in seiner ganzen Ausdehnung besetzt werden. Im Abschnitt Tales wurden die Orte Sueras und Fuente de la Higuera erobert. Die nationalen Flieger bombardierten nordöstlich -on Amposta einen sowjetspanischen Munitionszug, ferner v e Munitionsfabrik Gava (Provinz Barcelona), die in -Brand geriet, sowie den Flugplatz von Alicante, wo zahl reiche Gebäude und Flugzeuge vernichtet wurden. Im Juni wurden 41 rote Flugzeuge im Luftkampf und 10 vurch die Luftabwehr abgeschossen. Die Rationalen ver loren fünf Apparate durch Luftabwehr. Sie SWeGM der Das Echo der Loudoser Einigung Die Einigung in der Vollsitzung des Londoner Nicht einmischungsausschusses über die Zurückziehung der Spanien-Freiwilligen bildet in der Londoner und der Pariser Presse das Hauptthema. Man ist sich im allge meinen darüber einig, daß die Londoner Beschlüsse, deren genauer Inhalt erst nach Veröffentlichung des erratischen Weißbuches bekannt wird, bis zur endgültigen Klärung der Dinge in Spanien noch viel Zeit vergehen wird, und daß Sowjetspanien noch manche Schwierigkeiten machen werde. In London begrüßt die Negicrungspresse die Annahme deS britischen Vorschlages zur Zurückziehung der Spanien- Freiwilligen, während die Opposilionspresse wenig Aufhebens von dem Abkommen macht. Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt u. a„ daß der Nichteinmischungsausschuß den größten Fortschritt während seines nahezu zweijährigen Bestehens zu verzeichne» gehabt habe. Als Symbol des Ent schlusses, Fortschritte zu machen, hätten die Vertreter Eng lands, Frankreichs, Deutschlands und Italiens gestern dem Sekretär des NichteinnüschungSamlcs Schecks über je 12 SOO Pfund überreicht. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" rechnet mit keiner baldigen Antwort Barcelonas auf die Vorschläge des Nichteinmischungs- ausschusscs, weil politische und strategische Erwägungen hier mitspielen. Tie Einigung beseitige aber schon die Befürchtung, daß die Parteinahme fremder Länder für irgendeine Partei in Spanien den Frieden von ganz Europa gefährden könnte. Wenn das Abkommen ehrlich durchgeführt würde, müßte es dem Konflikt in Spanien bald den Charakter eines wirklichen Bürgerkrieges geben und dessen Beendigung beschleunigen. Der politische Korrespondent des „Daily Expreß" hält eS für möglich, daß ein Teil des britischen ZurückzichungsplaneS zu einem neuen Sturm im Parlament führen könnte, denn einige Tausend von Kampstcilnehmcrn in Spanien würden erst in London nntergcbracht werden, ehe sic in ihr Heimat land zurnckgeschickt würden. Da hierunter aber Tausende von Emigranten, allein 3 0 0 0 polnische Kommunisten, feien, die nicht in ihre Heimat zurückkehren könnten, rechne man damit, daß ein Ausschuß werde eingesetzt werden müssen, nm zu entscheiden, was ans den einzelnen Leuten werden sollte. Inzwischen werde diese Armee aber „Gast" Englands sein Die Pariser Presse verkündet in dicken Ueber- schrifle», daß über die Zurückziehung der Freiwilligen und die Wiederherstellung der Kontrolle Einstimmigkeit erzielt worden sei. Der Außcnpolitiker der „Epogue" schreibt u. a., r in erkcn ? gern an, daß vom Nichleinmischungsausschuß ein Wichtiger Schritt auf dem Wege einer internationalen Ent spannung getan worden sei. Es wäre jedoch falsch, zu glauben, daß der spanische Krieg etwa keine Ucberraschungen mehr mit sich bringen würde. — Ter Londoner Berichterstatter des „Jour" fragt, ob der englisch- Plan in der praktischen An wendung ebenso lange Zeit in Anspruch nehmen werde wie in seiner Ausarbeitung. Selbst im besten Fall- könnten die Mächte den beiden spanischen Parteien erst gegen Ende September d. I. das Kricgsrecht zuerkennen. — Der Londoner Berichterstatter des „Malin" hebt hervor, daß die Sowjets sich wieder einmal enthalten hätten, auch nur den geringsten handgreiflichen Beweis für ihre Teilnahme an einem Werk der Befriedung zu liefern — „Oeuvre" erklärt, tatsächlich seien in Rotspanien zahl reiche Naturalisierungen vorgcnommcn worden, während an dere Freiwillige überhaupt nicht im Besitze von Päsien seien. Sewst bei optimistischen Berechnungen scheine der englisch« Plan nicht vor Weihnachten zu wirksamer Anwendung ge langen zu können. Roie Greuel in Burriana Beim Einmarsch in die Küstenstadt Burriana war die Stadt völlig geräumt, da sich die Bevölkerung in die Hafengegend geflüchtet hatte. Von den Bolschewisten wur den sämtliche Privathäuser ausgeplündert und die meisten öffentlichen Gebäude unterminiert, um die Stadt vor der Uebergabe dem Erdboden gleichzumachen. Vor der Flucht in Richtung Sagunt gelang es den Bolschewisten noch, ihr Munitionslager, das sich in der Kathedrale befand, in die Luft zu sprengen. Die historische Kirche und die um den Kirchplatz gelegenen Bauten sind fast völlig zerstört worden. Während ihres roten Terrorregiments sind über 300 Einwohner der Stadt auf grauenhafte Weise ermordet worden. So wurde ein Priester hinter einem Wagen durch die Stadt geschleift, ihm danach die Augen ausgestochen und er schließlich durch Messerstiche getötet. Einen Bank angestellten vierteilten die Terroristen. Der Bürgermeister von Burriana und ebenso elf Bürger wurden erschossen und — obwohl ein Teil von ihnen noch Lebenszeichen gab — mit Benzin übergossen uns verbrannt. Auch Frauen wurden nicht verschont. WMPWMzieWg - Werden die Roten mittnOev? Der „Figaro" fcyrewi, gewig wcroe man pcy neuen, van im Nichleinmischungsausschuß eine Einigung erzielt worden fei. In Spanien bestehe jedoch die tatsächliche Uneinigkeit weiter fort. In manchen Kreisen behaupte man, daß es erst gegen Ende dieses Jahres zu einer Zurückziehung der Frei willigen und zu einer Zuerkennung der Kricgsrechte kommen werde. Die zukünftigen Kommissare müßten eine große Energie an den Tag legen. Das sei besonders auf der rotspani schen Seite nölig. Im nationalspanischen Laaer werde Vie Zählung der Freiwilligen sehr einfach sein. * In der Frage des spanischen Golddcpots, das seit 1931 in den Tresors der Bank von Frankreich hinterlegt ist, fällte das Pariser Appcllationsgericht daS gleiche Urteil wie das erstinstanzliche Gericht am 13. April dieses Jahres. Die 40 Tonnen spanischen Goldes werden dem- nach weiterhin im Tresor derBank von Frank reich ausbcwahrt und keiner der im Kampf bcsindlichcn Parteien ausgcliefcrt werden. In der Urteilsbegründung heißt es, daß die Bank von Spanien keine Staatsbank sei, wie weit auch ihre Bin dungen als Emissionsbank mit dem spanischen Staate gehen mögen. Diese Feststellung sei so ernst, daß die Bank von Frankreich im'Falls einer Auslieferung des Goldes ohne einen dementsprechenden juristischen Entscheid eine schwere Verantwortung auf sich nehmen würde, ja sogar zu einer zweiten Auszahlung des Goldes gezwun gen werden könnte. Das Gericht verwarf aus diesem Grunde die Berufungsklage der spanischen Bolschewisten als unbegründet und bestätigte das Urteil der ersten In stanz auf Kosten des Klägers. * Rund ein Jahr hat es gedauert, bis eine Einigung der 27 Nationen im Londoner Nichteinmischungsansfchnß über die Freiwilligenfrage zustande gekommen ist. So. lange ist es Moskau gelungen, immer wieder durch Querschläge den Versuch zur Einigung zu sabotieren. Auch jetzt noch in der entscheidenden Vollsitzung hat der Ver treter Moskaus Schwierigkeiten gemacht nnd damit von neuem bewiesen, daß den Sowjets daran gelegen ist, den Spanienkonflikt möglichst in die Länge zu ziehen oder wenn irgend möglich zu verschärfen. — Nun wäre nach der Einigung im Nichtcinmischungsansschuß Opti- mimus über die weitere Entwicklung der Dinge etwas verfrüht. Noch sind nicht alle Klippen umschifft. Der nächste Schritt ist die Uebersendung der Londoner Be schlüsse an die nationalspanische Negierung in Burgos nnd an die roten Machthaber in Barcelona. Beide Regierun gen müssen ihre Genehmigung zu der in London beschlos senen Entsendung von Kommissionen zur „Auskämmuug" der Freiwilligen geben. Und selbst wenn diese Genehmi gung vorliegt, ist noch ein großes Stück Arbeit für die Kommissionen übrig. Der Nichleinmischungsausschuß hat eine Frist von 46 Tagen für die Fertigstellung der Kom- missionsberichte gesetzt. Die Zurückziehung der Freiwilli gen kann also günstigenfalls nicht vor dem Herbst be ginnen. Die Zukunft wird weiter lehren, ob der Bolsche- wismus nicht auf irgendeine andere Weise die Verwirk lichung des Planes hintertreibt. Das werden wir sehr bald aus der Antwort Barcelonas ersehen können. öeme^lcungen Im Frieden erobert. Seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialis mus ist 630 000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche für staats- politische Aufgaben freigcmacht worden. Das bedeutet eine weitere Schwächung der geringen Basis für die Volks- ernährung. Auf der anderen Seite aber ist der Nahrungs mittelverbranch enorm gestiegen durch die Beseitigung der Arbeistlosigkeit. Trotz alledem ist im Zuge der Arbeits schlacht eine vom Auslande unabhängige Volksernährung geschaffen worden. Hohen Anteil daran Hal das Landes- kulturwcrk des Staates. Walter Darre äußerte einmal: „Landeskultur ist nicht in erster Linie Arbeitsbeschaffung, sondern vor allem eine unentbehrliche Waffe im Kampf gegen die Nahrungsfreiheit." Das Ergebnis der vor jährigen Landeskulturarbeit ist die Gewinnung von 536 000 ha Neuland. Dadurch, daß der Reichsarbcitsdienst eingesetzt wurde, wurden etwa 150 Millionen Mark gespart. Die Landeskulturwerkausgaben haben gegenüber dem Jahres durchschnitt 1931/32 sich vervierfacht. Die Zusammensetzung des Lnndeskulturwerks ist in der Oeffentlichkeit weitgehend unbekannt. Die Erschließung von Oedland und die Ge» winnung von Neuland sind nur Teile des großen Gesamt programmes. Die planmäßige Wasserwirtschaft ist eine Vor bedingung für die Meliorationen, worunter man die Ent- Wässerung, Bewässerung, Flubregelungen, Eindeichungen, Bau von Talsperren, Wildbachverbauung und die Verwen dung städtischer Abwässer versteht. WaS wurde nun alles ge schaffen? Beim Talsperrenbau allein mit einem Kosten aufwand von 74 Millionen 183,2 Millionen cbm Stau- raum neugcschaffen. Für rd. 100 Millionen Mark wurde versumpftes Kulturland entwässert. Weitere 86 Millionen Mark wurden verausgabt für Dränungen, für Flußregulie rungen 86 Millionen für Bewässerung 6,75 Millionen und für Eindeichungen 54 Millionen 3?-^. Hierzu kommen noch die Neben- und Zusatzansgaben anderer Ar« wie: Landwirtschaftliche Folgeeinrichtungen (Rodung, Um bruch, Düngung, Ansaat usw.), ländliche Trinkwasserver sorgung, ländliche Wirtschastswege und Umlegungen zer splitterten Gebietes. Die Ausgaben für diese Arbeiten be laufen sich auf 220 Millioncn"Mark. Ein riesiger Arbeits aufwand war nötig, nm die Arbeiten zu bewältigen. 136 Millionen Tagewerke wurden benötigt. Aus diesen Zahle» kann man erkennen, welche gewaltigen Leistungen die staat lichen Kulturbauverwaltungen und die LandcSkulturbchör- dcn vollbringen. * Sturmzeichen in Ostsibirien, Täglich hört man, daß Sowjctgrößcn ins Ausland flie hen. Sic wollen dem Henker Stalin nicht in die Arms fallen. Wenn irgend möglich, bevorzugen sie bei ihrer Flucht das gegnerische Ausland. Sie hoffen sich dort sicherer vor den GPU.-Agente». Im übrigen scheinen die vielen Flucht versuche ein neuestes Gegenmittel gegen den Stalin-Terror zu sein. Stalin hat dies zum Anlaß genommen, um wieder einmal eine umfangreiche Reinigungsaktion gegen „Un zuverlässige" in Ser GPU. und der Armee des Fernen Ostens vorzunehmen Erst in den letzten Tagen wurde der persönliche Adjutant des Marschalls Blücher verhaftet. Di« Armee Blüchers hatte bisher eine besondere Stellung. Der Marschall blieb auch durch die Tnchalschewski-Krise und ihre Folgen unberührt. Seine Armee ist nnd bleibt für Moskau ein beachtlicher Machtfaktor. Es bestehen für Sowjctver- hältnisse ungewöhnlich enge Beziehungen der Armee zu dem Oberkommandierenden, der noch im Frühjahr 1938 längere Zeit in MoSkan weilte. DaS riesige Dreieck Baikal- See—Sachalin—Wladiwostok wird von der Noten Fernost- nrmec beherrscht. 300 000 Mann befinden sich bauernd im MobilmachnngSzustand. Trotz der Nüstuugsneuanlagen und verstärkten Kollektivwirtschaft ist die Armee schwer erreich bar. Tcsbnlb wurde die Transsibirische Bahn durch ein zweites Gleis verstärkt. Außerdem befindet sich noch eine weitere Umgchnngslinic im Bau. Hunderttansenbe von ZwangSvcrschicktcn sind dafür eingesetzt worden. In diesem 'Reich herrschte Blücher bisher autonom. Er ist ja bekannt lich Sibirien- nnd Ehinaspczialist. In Wcstsibiricn war er als politischer Truppenkommissar im Feldzug gegen de» Ad- miral Koltschak tätig. 1921/22 war er bei der Unterdrückung der antikommunistischcn Bewegung in Ostsibirien beteiligt. Später fand er Verwendung bei der Bolschcwisierung Chinas in Kanton unter dem Decknamen „General Galen". Im März 1938 tauchten erstmalig Gerüchte von seiner Ver haftung zusammen mit dem tatsächlich entfernten Kavallerie- general Budjcnny auf. Durch spätere Tatsachen wurden die Gerüchte widerlegt. Richter und Zeugen waren damals gegen Tuchatschcwski. Blüchers militärische Fähigkeiten sind stark umstritten. Bisher galt er allgemein als voraus sichtlicher sowjetrussischer Oberbefehlshaber im Falle eine» Krieges mit Japan. Die Fcrnostarmee entwickelt seit AuS-