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Schönburger Tageblatt scheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und -efttagen. Match», Vs, Inseraten für die nächster- Abende Nummer »i« Vormittags '/,11 Uhr. Ad>,»e»en1«prei« beträgt »ierteljähr- Zt l Pf. kiugelue Rrn. b Pf. gerate m» Zeile 10 Ps.,ftr aurwärt» IS Pf. ^ellarischer Satz wird Sampelt berechnet. Filialen: in Nltstadtwaldenburg bei Haarn Otto Förster; in Pallenberg bei Hrn. Strumpf wirker Fr. Herm. Richter; in Kaufungen o,i Herrn Fr. Janaschek; in Langenchuridorf »ei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Wil- Helm Dahler; in RochSburg bei Herrn Paul Zehl; in Wollenburg bei Herrn Herm. Wild»- ham; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten und Oat-eublllger Ameizer »n«stz„ch„Amtsblan für den Stadtrat zu Daldsnburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lünzen««, Lichtenftein-Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, BräunSdors, Callenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, LangenchurSdorf, Langenleuba-Niederhain, Langm- lenba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. Reichenbach, Remse, RochSburg, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 70. Freitag, »cu 2S März 1004. — — Neapel tischen Führer sich ziemlich ablehnend gegen diese Vereine für die möglich den Vorbereitungen für den Bau von Panzerzügen Mandschureibahn beschäftigt; es wird jedoch nicht sein, vor Mai Panzerzüge ferligzustellen. ein. Die Seefahrt ist bisher vom Wetter sehr begünstigt worden, lachender Sonnenschein und blauer Himmel überall. Der Einfluß der kräftigenden Seeluft auf das Befinden des hohen Herrn ist schon jetzt zu bemerken, und die Stimmung des Kaisers ist eine vorzügliche. Ueber den Aufenthalt des Kaisers in Port Mahon, der Landesprodukle an Bord des Dampfers, besonders eine Art nur in Mahon vorkommender schmackhafter Muscheln. Die Bevölkerung war in Scharen an den Ufern versammelt und umschwärmte die deutschen Schiffe in Booten. Nach einer Meldung des Gouverneurs von Kamerun breitet sich der Aufstand am Croßfluß auf englisches Ge biet aus. Oberst Müller mit zwei Kompagnien beherrscht vom Croßfluß aus die Lage. Oberst Müller ist der Kom mandeur der deutschen Schutztruppe, der sich alsbald nach der Ermordung des Stationsleilers Grafen Pückler an die Spitze einer größeren Strafexpedition stellte. Tie auf ständischen Croß-Neger haben nach der obigen Meldung unsere Kolonie verlaffen und sich vor der Schutztruppe auf englisches Gebiet geflüchtet. Wenn sie von englischen Trup pen angegriffen werden, stehen sie zwischen zwei Feuern. Die Folge dürfte die baldige Niederwerfung des Aufstandes sein. Englische Nachrichten wollen von der Vernichtung einer deutschen Garnison von 40 Mann in Kamerun wissen. Da Gouverneur v. Putlkamer in feinem neuesten Telegramm hiervon nichts erwähnt, können wir die Angabe als erfunden bezeichnen. Aus Deutsch-Südwestafrika liegt ein Brief von dem inzwischen bei Owikokorero gefallenen Leutnant der Reserve Thiesmcyer vor. Thiesmcyer verteidigte im Anfänge de- Aufstandes die kleine Station Seeis östlich von Windhuk. Er beklagt sich in seinem Briese darüber, daß auf der Station nur ein Gewehr Modell 71 mit wenig Munition Vorgesunden wurde, während Sie Herero mit Modell 88 aus gerüstet waren. Thiesmcyer berichtet auch über Grausam keiten der Herero, die sich nicht wiedergeben lasten. Aus dem gewerblichen und landwirtschaftlichen Arbeitsmarkt herrschte im Februar laut Mitteilung des kaiserlichen Statistischen Amtes mehr Regsamkeit als im Januar. Die Abschwächung der Konjunktur im Steinkohlen bergbau und in der Roheisenproduktion dauert auch im Februar an, ohne sich jedoch zu verstärken. Durch den Ausbruch des ruffisch-japanischen Krieges wurden in der Hauptsache nur einige Branchen, welche besonders an dem Expport nach diesen Ländern interessiert sind, in Mitleiden schaft gezogen. Im Allgemeinen blieb dieses Ereignis ohne wesentlichen Einfluß auf die Arbeitslage im Deutschen Reich. In der elektrischen, chemischen und Textilindustrie ist die Be schäftigung eine günstige. Infolge der milden Witterung konnte an zahlreichen Orten im Februar wieder die Bau tätigkeit ausgenommen werden. Der Bundesratsbeschluß über die Aufhebung des Z 2 des Jesuitengesetzes wird auch von dem Berliner Staats rechtslehrer Bonhak für ungültig erklärt. An dem Be schlusse sei natürlich nichts mehr zu ändern, sagt der Ge lehrte in einer Zuschrift an die „Nat.»Ztg.", es sei aber zu bedauern, daß der Reichstag keinen das Verhalten des Bundesrates mißbilligenden Beschluß gefaßt hat, durch den verhütet werden könnte, daß durch die Bildung eines neuen Gewohnheitsrechts die Rechte der Volksvertretung einge schränkt würden. Unter den Bäckern Berlins ist eine Lohnbewegung ausgcbrochen. Tie Gesellen verlangen Abschaffung des Kost und Logiswesens und dafür einen wöchentlichen Minimallohn von 21 bis 25 Mark, je nach der Größe der Bäckerei, d. h. nach der Anzahl der in ihr beschäftigten Gesellen, lleber- stunden sollen mit 60 Pfennigen bezahlt werden. Die organisierten Konditoren Deutschlands haben sich der Be wegung angeschloffen, die sich voraussichtlich auf viele deutsche Städte ausdehnen wird. In München ist unlängst ein fester Lohntarif auf zwei Jahre vereinbart worden. In Berlin rechnet man, da die Gesellen nicht nachgeben wollen, auf den Ausbruch eines Bäckerstreiks vielleicht schon zu Ostern. Ter Ausbau der Konsumvereine macht große Fort schritte. Während noch vor zehn Jahren die sozialdemokra- Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser trifft am heutigen Donnerstag in "Waldenburg, 24. März 1904. Vom preußischen Minister sür Handel und Gewerbe war Während des Jahres 1903 eine Abordnung, bestehend aus Mehreren Regierungs- und Schulräten, nach Hessen, Baden, Württemberg, Elaß-Lothringen und der Schweiz gesandt worden, um die daselbst getroffenen Veranstaltungen zur Liderung des Kleingewerbes an Ort und Stelle zu studic- «n. Tie Beobachtungen dieser Studienreise liegen nunmehr in einem höchst interessanten und lehrreichen Berichte vor, der den Geheimen Regierungsrat Or. von Seefeld zum Ver- safser hat. Tie in Süddeutschlaud gebräuchliche, und man kann wohl sagen, populäre Form des Zusammenschlusses der Gewerbe treibenden ist der Gewerbevcrein. Hessen umfaßt 117 Ge- werbevereine mit 10,688 Mitgliedern, Baden 255 mit 14,65« Mitgliedern, Württemberg 133 mit 22,390 Mit gliedern, Elsaß-Lothringen 85 mit 4 bis 5000 Mitgliedern. Im allgemeinen verfolgen die Gewcrbcvereine überwiegend Bildungs. und Geselligkeits-Zwecke, in Hessen aber ist ihnen auch eine Reihe wichtiger staatlicher Funktionen auf gewerbe- politischem Gebiete übertragen worden. Bei dem Ueber- wiegen der Gewerdevereine in Süddeutschland ist es erklär lich, daß in den süddeutschen Handwerkskammern dir von den Gewerbevereinen gewählten Mitglieder die Mehrheit gegenüber den von den Innungen gewählten besitzen. Die Handwerkskammern erhalten in Süddeutschland laufende Staatszuschüffe, ihre Wirksamkeit hat sich bisher in der Haupt- fache aus die Ordnung der Gesellen- und Meister-Prüsungen und die Regelung des Lehrlingswesens beschränkt. In der Schweiz ist sür die Förderung des Kleingewerbes von besonderer Bedeutung die Tätigkeit des Schweizerischen Gewcrbevereins. Er hat nach seinen Statuten die Ausgabe, .die gemeinschaftlichen Interessen des gesamten schweizerischen Handwerker, und Gewcrbestandes zu vertreten und zu diesem Behufe auch über die Fragen, welche das schweizerische Hand werk und Gewerbe berühren, den Bundcsbchörden begutachtend an die Hand zu gehen." Ganz besonders hat sich der Schweizerische Gewerbevcrein neuerdings die Regelung des Lehrlingswesens und eine gründliche Ausbildung des Nach wuchses angelegen sein lassen. Eine wirksame Handhabung zur Ausübung eines Einflusses auf die einheitliche Gestaltung der Gesellenprüfungen besitzt der Verein darin, daß ihm all- jährlich von den Bundesbehörden Mittel zur Förderung der Prüfungen überwiesen werden. Ueberhaupt geht durch die Veranstaltungen zur Förderung des Gewerbes in den süddeutschen Staaten und in der Schweiz der gemeinsame Zug, daß sie in erster Linie be- stimmt find, den Nachwuchs tüchtig und wettbewerbsfähig zu machen. Mit besonderer Liebe und Opserwilligkeit wird deshalb auch überall das gewerbliche Unterrichlswesen ge pflegt. Tie gewerblichen Fortbildungsschulen Süddeutschlands haben den ausgesprochenen Zweck, die Schüler für ihren ge- werblichen Berus unmittelbar vorzubereiten; die Lehre in der Schule soll ergänzend neben die Lehre in der Werkstatt treten. Mustergültig erscheinen insbesondere die badischen Einrichtungen. In Baden ist es allgemeine Sitte, daß den Lehrlingen zwei ganze Vormittage zum Besuche der Fort bildungsschule freigegcben werden. Lie Schüler gehen frisch und lernsreudig in den Unterricht, wodurch eine unerläßliche Vorbedingung für das erfolgreiche Wirken der Schule ge geben ist. Dazu kommt die günstige Unterbringung und die gute Ausstattung der Schulen, endlich die sorgfältige Vor bildung der Lehrer, für die der gewerbliche Unterricht nicht einen Nebenerwerb, sondern den Lebensberuf bedeutet. Aus dem reichen Inhalte des in Rede stehenden Berichtes konnten nur winzige Bruchstücke herausgehoben und zur Dar- stellung gebracht werden. Sein eingehendes Studium aber Wird zweifellos für alle interessierten Kreise von hohem Ge nuß und Nutzen sein und ihnen wertvolle Anregungen in Fülle darbieten. MtteriMgSIericht, ausgenommen am 24. März, Nach«. 3 Uhr. d«7o«tterstand 765 mm reduziert auf den Meeresspiegel. Ther«»«etersta»d -s- 2,1* 6. «Morgens 8 Uhr > 2,1* 0. Tiefste Nachttemperatur -i- 0,1* 6.) ^euchttgkeit-- lthllt der Luft nach Lambrechts Polymeter 74*/«. Ta»P«»kt — 2* 0. Wi»-richtu«g: Nordost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 3,r mm. ^a^er MMerxHU-an-sichten kür den 25. März Dunstig bedeckt bis balbheiter. Der russisch japanische Krieg. Ter neuerliche Angriff der Japaner auf Port Arthur ist trotz der Energie des Vorstoßes gerade so ergebnislos ver laufen wie alle seine Vorgänger. Tie japanischen Kriegs schiffe haben gegen 200 Schüsse abgegeben, damit auch hier und da einigen Schaden angerichtet, sich aber schließlich doch vor dem vernichtenden Feuer der Strandbatterien wieder zurückgezogen. Tie Angaben, daß japanische Kriegsschiffe bis Niutschwang vorgcdrungen seien und die Möglichkeit er schlossen hätten, Port Arthur auch von der Landseite anzu- greifcn, haben sich als unbegründet herausgestellt. Ueber die Operationen der japanischen Landarmee auf Korea liegt ein amtlicher Bericht von russischer Seile vor. Danach ist es den Japanern doch gelungen, in recht aner kennenswertem Maße vorzudringen. Eine japanische Tivision befindet sich in Andschu, also nur noch wenige Tagemärsche von Widschu, an der Balumündung, entfernt. Ein Detache ment von 300 japanischen Reilern ist sogar schon bis Jöng- pjöng vorgedrungen und befindet sich damit auf der Höhe von Widschu. Ter Hauptteil der japanischen Landstreilkräfte steht allerdings erst in Phöngyang, das von dem Landungs hafen Tschinampo nur wenige Tagesmärsche entfernt liegt. Einer Betrachtung des militärischen Mitarbeiters des „Berl. L.-A." über die jüngsten Kämpfe von Port Arthur entnehmen wir das Folgende: Bedeutsamer als das indirekte Feuergefecht ist das Auslaufen des russischen Geschwaders zum Kampfe. Wenn es auch korrekterweise der Uebermacht gegenüber unter dem Schutze der Küstenwerke geblieben ist, so gibt doch schon sein Erscheinen auf der Reede dem Ge fechte einen ganz anderen Charakter, als ihn die bisherigen Kämpfe gehabt haben. Zunächst wurden dadurch die japa nischen Kreuzer gezwungen, sich in respektvoller Entfernung vor den stärkeren Gegnern zu halten. Weiler aber sind jetzt auch die japanischen Panzerschiffe zur allergrößten Vorsicht gezwungen, denn sobald nur zwei oder drei von ihnen eine ernstliche Einbuße an Gefechts- und Manövrierfähigkeit er litten haben sollten, würde ein plötzlicher Ausfall dem Ver teidiger, der den sicheren Schutz der Küstenwerke in der Nähe weiß, eine so gute Chance bieten, daß ein energischer und kühner Admiral sie gewiß nicht ungenützt vorübergehen lassen wird. Offenbar ist aber mit der Uebernahme des Komman dos durch den Admiral Makarow ein neuer Geist in das russische Geschwader eingezogen. Seit Beginn des Krieges hat Rußland rund 100,000 Mann Verstärkungen nach dem Kriegsschauplatz, auf dem der Ober befehlshaber Kuropatkin noch in dieser Woche eintrifft, be- fördert. In Korea ist ein Aufstand ausgebrochen, der sich gegen die Japaner richtet. Die letzteren haben schon mehrere Gefechte gegen aufständische Koreaner gehabt. Trotz des japanisch-koreanischen Bündnisses ist die koreanische Be völkerung, worauf schon wiederholt hingewiesen werden mußte, den Japanern nicht sonderlich gewogen. Dieser Um stand vermehrt die Schwierigkeiten des japanischen Vor marsches. Im russischen Eisenbahnministerium ist man eifrig mit Hauptstadt der spanischen Mittelmeerinsel Minorca, wird be- t, , richtet: Ter deutsche Konsul brachte frische Blumen und j verhielten, sind sie jetzt vollständig dafür. Wie wir in der