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nen am »drängt, ik birst , unten ruch di» > königl. .'eipziger krank, »ationen rch auf- di» ge- »ortiren, i, Akt. gesund, orfenen ', grau- wllenen on im Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G Hartmann. 'M/M Erscheint mit Ausnahmr der Sonn- <- Preis für da« Vierteljahr Lhsler. ^/WO 7FAH1 und Festtag, täglich Abend, und ist D0NU0kv1lta, V0N 24. DeceMvkv. Insertion«.Gebühren für den Raum H W » durch alle Postanstalten zu beziehen. o einer gespaltenen Zeile 1 Neugroscheo. Nichtamtlicher Theil Nedersicht. TageSgeschtchte. Telegraphische Nachrichten. — Dresden: Bom Landtag». — Wien: Erzherzog Albrecht. Traf von Cbambord- Zur Stempelsteuerangelegenheit. — Berlin: Näheres bezüglich der Vermählung des Prinzen Friedrich Wilhelm. Die „Zeit" über daS Hamburger Darlehnsgesuch. — Hamburg: Gewissenhaftigkeit der Vertrauenscommission. — Paris: PreiSvertheilung in der Schule der schönen Künste. Audienzen. Der Bau der Centralhallen. — Brüssel: Aus der Kammer. Ver. mischte«. — Genua: Erweiterung der Dampfschifffahrts verbindungen. — Kopenhagen: Da« GewerdrfreiheitS- g»s,h. Zur Geschäftskrisis. Mildes Wetter. — Warschau: Bestimmungen bezüglich der Pässe ins Ausland. — New-Do rk: Vom Eongreß. Die Expedition nach Utah. Die Unterhaltung der Chausseen in Sachsen. Local- und Provinzialavgelegrnheiten. Dresden: Selbstmordversuch. — Schandau: Stromverkehr. Feuilleton. Vermischtes. Inserate. Beilage. Local- und Provinzialangelegenheiteu. Dresden. Semmel- u. Brodpreise- — Leipzig: Ein Lrtpzigec Han delsblatt. Sparkasse. — Löbau, Döbeln und Wer dau: Gasbeleuchtung. — Wilsdruff: Leichnam eines Kindes aufgefunden. — Aus der Lausitz: Lehreruntrr- stützung. — Saida: Unglücksfall. Oesseutltche Gerichtsverhandlungen. (Chemnitz. Zittau.) Feuilleton. Inserate. Familiennachrichtcn. TageSgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Loudon, Mittwoch, 28. Decrmher. Der bis herige kaiserlich russische Gesandte in Berlin, Frei- Herr v. Bruanow, ist zum Gesandten am hiesigen Hofe ernannt worden. — Man erwartet hier die Reduction deS BankdiSeontS auf 8 Procrnt. AuS RewAork ist der „Kängeru" mit Rach, richten vom ZV. December und 2SV OVV Dollars in Tpecie eiugetroffen. Die Börse war dort niedriger, Baumwolle flau, Geld gefragt. St. Petersburg, Dienstag, 22. December, Nach mittags. Vom Kaukasus wird gemeldet: Am 13. No vember wurden Z3 NaibS mit 3ÜVV Lscherkessen von -eu Russen total geschlagen. Die Provinz Salatawia ist von den Feinden gänzlich geräumt; alle Ortschaf ten find verbrannt. Die Russen beziehen die Winter- quartiere. Dresden, 23. December. Wie wir vernehmen, sind in den letzten Tagen von Seiten der StaatSregierung wiederum zwei neue Gesetzentwürfe, wovon der eine daS Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden, der andere di« Ausübung der Thierhrilkunde betrifft, an die Ständeversammlung gebracht worden. Die desfallsigen allerhöchsten Dekrete sind an das Präsidium der Zweiten Kammer gelangt und von diesem, wie in der letzten Kammersitzung bereit« eventuell angezelgt wurde, den betreffenden Deputationen überwiesen worden. — Die nächsten Sitzungen der Kammern werden wahrscheinlich am 4. Januar k. I. stattfinden. — Der mittelst allerhöchsten Decrets vom 9. December an die Stände gelangte (zunächst bei der Ersten Kammer eingegangen») Gesetzentwurf über Erfüllung der Militärpflicht ist jetzt (in den Landtagsact,n) im Druck erschienen. Der selbe umfaßt 134 Paragraphen und zerfällt in drei Haupt abschnitte, von denen der erste di» Verpflichtung zum Mili tärdienst, der zweite Bestand und Bildung der Arm,, und der dritte die Entlassung aus der Armee behandelt. Nach den dem Gesetzentwürfe beigegedenen Motiven hat es sich als nöthig gezeigt, dem Gesetze über Erfüllung der Militärpflicht vom 1. August 1846, welches bereits durch die später erschienenen Gesetze vom 9. November 1848 und 3. Juni 1852 mehrere Abänderungen erlitten hat, durch die das Ver- ständniß und die Handhabung desselben vielfach erschwert worden ist, noch einige Abänderungen hinzuzufügen. Dazu würde «S aber eines besondern Gesetzes bedurft habe« und hierdurch der angedeutete Uebeistand nur noch vergrößert wor den sein. Man hat daher vorgezogen, statt eines vierten Gesetzes die vorbezeichneten drei Gesetze einer Revision zu unterwerfen und daS Ergebniß derselben in Gesetzesform zu einem Ganzen zusammenzustellen. Es ist dabei von der An sicht ausg,gangen worden, daß es räthlich erscheine, soviel möglich an dem Bestehenden und Gewohnten festzuhaltrn und nur auf solche Abänderungen und Ergänzungen Be dacht zu nehmen, die nach den gegenwärtigen Verhältnissen sich al« erforderlich barst,Uen. Diesem Grundsätze gemäß ent hält der gedachte Gesetzentwurf außer mehrern Fassungs veränderungen im Wesentlichen nur wenige abändernd« Be stimmungen. Dieselben beziehen sich hauptsächlich auf Ver minderung der Dienstzeit in der Kriegsreserve, Vereinfachung der Dienstreserve, Erweiterung der Zurückstellungen dienst pflichtiger Mannschaften, Erhöhung der Einstandssumme und einfachere Regulirung der, verabschiedeten Militärpersonen zu gewährenden Vortheile und Begünstigungen. Wir bemerken hierzu für heute »«» »ach, daß »er Gesetzentwurf di« Dienst- t» der Kri,g«r*s,rv« von drei auf pvet, mithin in der Arme« überhaupt von neun Jahren auf acht Jahre herad- setzt, und bei der Stellvertretung die bisherige Einstandssumme von 200 Thlrn. in Rücksicht auf den gesunkenen Geldwerts) und di, gesteigerten Preise aller Lebensbedürfnisse auf 400 Thlr. erhöht Wien, 21. December. (W. Bl.) Seine k. k. Hoheit der Erzherzog Albrecht, Generalgouverneur in Ungarn, ist gestern Abend von Ofen hier angekommen. — Der Graf und die Gräfin v. Ehambord haben sich nach Brunnsee be geben und werden von dort morgen nach Venedig reisen. — Lord Stratford de Redcliffe wird morgen, Dienstag, Abend von Triest hier »intreffen. — Der kaiserl- russische Gesandte, Fürst v. Demidoff, trifft Donnerstag auS Florenz hier rin und wird den Winter in Wien verweilen. — (N. Pr. Z ) Bon Seiten der hiesigen Verleger stem pelpflichtiger Zeitungen sind dem Aerar (Staatskasse) verschie dene Vorschläge über die Art der Einhebung der Stempel gebühr für Zeitungen und Annoncen gemacht worden. Sie bezwecken im Wesentlichen den materiellen Act der Stempel ung zu vereinfachen, zu beschleunigen oder, womöglich ohne Gefährdung b,S Aerars, ganz vermeidlich zu machen; der Im puls dazu ist dadurch gegeben, daß sich im kaiserlichen Stem- pelamte zur Zeit nur Handpressen befinden, welche der Masse vorzunehmender Stempelacte auch bei namhafter Vermehrung deS Personals kaum gewachsen sein dürften. Einer dieser Vorschläge geht von dem Verleger der „Presse", Hcn. Zang, aus und beantragt, den Stempel unter Anwendung gewisser Eontrolmaßregeln in die zum Druck vorbereitete Form auf nehmen zu dürfen. Die kaiserliche Finanzverwaltung scheint geneigt, darauf einzugehen, und hat eine Rundfrage an die Redaktionen stempelpflichtiger Journale erlassen, ob sie diese Weise der Stempelung bei ihren Blättern in Anwendung zu bringen geneigt seien. ES liegen aber noch andere Pläne vor, welche »in« Bauschalfassion der jedesmaligen Auflage- Zahlung der Gebühr nach Maßgabe der von dem Aerar für richtig befundenen Fassion, also eine Unterlassung der Stem- pel-Jndorsation beantragen. DaS zweite Project scheint der Erwägung noch würdiger als das erste, da alle Ehicane weg- fällt, daS Aerar gar keine EinhebungSkosten hat und unmög lich um nennenSwerthe Beträge benachtheiligt werden kann. Berlin, 22. Dec. In Betreff der bevorstehenden Ver- mählungSfeierlichkeiten Sr. königl. Hoheit d»S Prinzen Fried rich Wilhelm mit Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Victoria und der Reise Hüchstdersrlden nach Preußen erfährt die „Zeit", daß Se. königl. Hoheit gegen den 21. Januar von hier abreisen werde. Höchstderselbe wird von dem General der Cavalerie Freiherr« Roth v. Schreckenstein, dem General major Freiherrn v. Moltcke, dem Hofmarschall v. Heinz, seinen beiden persönlichen Adjutanten und einem dazu com- mandirten Ordonnanzoffizier begleitet sein. Ihre Majestät die Königin Victoria hat Einladungen zu den VermählungS- feierlichkeiten an die durchlauchtigsten Mitglieder deS Königs hauses, sowie an die Personen des neugrbildeten Hofstaates deS hohen PaareS erlassen. In welchem Umfange die erstern der Einladung Folge geben werden, vermögen wir zur Zeit nicht mit Bestimmtheit anzugeben- Dagegen erfahren wir, daß die Personen de« neugebildeten Hofstaates, bestehend auS dem Kammerherrn Grafen v. Perponcher, der Oberhofmei- sterin Gräfin Perponcher und den Hofdamen Gräfinnen Marie zu Lynar und Wally v. Hohenthal sich nach London begeben werden, um sofort nach stattgefundener Trauung ihre Functionen dort zu übernehmen. Auf der Reise nach Berlin gedenken Ihre königl. Hoheiten Besucht an den Hö fen zu Brüssel und zu Hannover abzustatten. Die Abreise ' Ihrer königl. Hoheiten au- London nach Antwerpen wird, wie uns mitgetheilt worden, am 2. Februar Abends auf der königl. Nacht erfolgen. Der 3- Februar ist für den Aufent halt am königl. belgischen Hofkager bestimmt. Am 4. soll die Reise von Brüssel zur preußischen Grenze über Aachen bis Köln, am 5. von Köln bis Magdeburg, am 6- von Magdeburg bis Potsdam fortgesetzt werden. Der Aufenthalt in Hannover dürft, nur einig« Stunden dauern. In Pots dam werden Ihre königl. Hoheiten sich einen Tag aufhalten und am 8. ihren Einzug in Berlin halten. — Die „Zeit" enthält in ihrer neuesten Nummer einen ausführlichen Artikel zur Abwehr der Vorwürfe, welche ein zeln, Zeitungsstimmen gegen Preußen erhoben haben, weil eS das Gesuch des Hamburger Senats um ein Darlehen ab- gewiesen hat. Nachdem daS Verfahren Preußens, welch,- „,S nicht angemessen gefunden hat, au« den Beständen seiner Geldinstitute dem hamburgischen Senate zur Unterstützung deS dortigen, durch maßlose Spekulationen tief verschuldeten Handelsstandes ein Darlehen zu gewähren", mit Bezug auf den bekannten Erlaß deS Herrn Ministerpräsidenten näher beleuchtet und nach finanziellen und volkSwirthschaftlichen Grundsätzen in einer Weise zu rechtfertigen versucht worden ist, über die sowohl Hamburg als auch die österreichische Na- lionalbank wenig erfreut sein werden, heißt ,S zum Schluß: „Preußen ist sicher jeder Zeit bereit seinem Nachbarstaat« in der Nolh die rettend« Freundeshand zu reichen und sich die dankbaren Sympathien desselben zu sichern. Wenn wir ab,r Thlr. t« auf vecken. tll k n-, a.m. Feu ille ton. Contra ste. Von Moritz Kartmann.*) Der fürchterliche Kontrast zwischen Reichthlun und Armuth erinnert mich an eine Zeit, da ich da« Land der Armuth, daS Land der herabgekommenen KünigSsöhne, da ich Irland durch wanderte, in eine Hütte rinkehrte und in die Wohnung deS Elend- eingekehrt zu sein glaubte. Bon Belfast au« kam ich mit Hilfe deS Dampfes in wenigen Stunden nach der alten Leltenstadt Antrim. Die alte, verfallene Physiognomie der Menschen und Häuser abgerechnet, findet der Fremde in Anirim nichts Auffallende-, während für die Ein wohner im Gegentheil ein solcher Tag, da rin Fremder über ihren öden Marktplatz geht, allerding- höchst merkwürdig ist. Au» den erblindeten GlaSsenstern der bessern, auS den papier verklebten der schlechtern Häuser blicken dann verwitterte Ge- sichrer mit erstaunten Augen und scheuen sich nicht, dem Wanderer AuSrufe höchster Ueberraschung, oft sehr wilder Art, in die Ohren zu schreien. Die halbnackten Kinder, die vor den Thürrn spielen, springen erschrocken auf und eilen, sich im Echooße der Mutter zu verbergen. Auf dem grasbewachsenen Marktplatze gehen bewaffnete englische Lonstabler auf und ab und langweilen sich. Sie sind froh, einen Fremden zu sehen, weisen ihn gern zurecht und scheinen die einzigen civilifirten Menschen. Indessen kommt man nicht nach Antrim, um Antrim zu sehen, man kommt seines Sees wegen, welcher der größte von *) Xu« dessen „Erzählungen eines Unstätea". Berlin, Fr. Duncker. allen irischen Seen ist und bei den Einwohnern der Laugh- Reagh heißt. So verläßt man denn bald die Stadt, um die Ufer aufzusuchen. Man steigt nun die Hügel hinab und gelangt in eine Art von Vorstadt. Sie besteht aus Lehmhütten, von denen jede nur ein Gelaß hat und gar keine Fenster — der Fenstersteuer halber. Die Thür steht offen und muß auch im Winter offen stehen, wenn man etwa- Licht haben will. Im Halbdunkel dieser erbärmlichen Wohnungen hocken unbeweglich abgezehrte weibliche Gestalten oder liegen oft betrunken alte und junge Männer. Selten, daß ein heimliche- Kaminfeuer da» Un heimliche dieser Menschenwohnungen mildert. Geht man durch solche Gaffen und will Almosen auStheilen, so kann man eS ohne Unterbrechung thun und nach recht- und link- reichen ; magere knochige, gierige Hände werden sich überall entgegenstrecken. Hat man den Westen gesehen oder auch nur die Moor gegenden von Castleblanay, dann ist man freilich schon an Sol ches und an Aergeres gewöhnt. Hat man die Hütten gesehen, von denen der Beamte de» Grundbesitzers da- Dach gerissen und die wohl zu Hunderten mitten aus Moorgründen oder sandigen Kartoffelfeldern ihren Lehmgiebrl tvie dürre Arme klagend gen Himmel strecken ; hat man die einstigen Bewohner dieser Hütten gesehen, wie ste, Mann, Weib und eine lang» Reihe von Kindern, wie Vögel mit bleigetroffenen Flügeln, nackt, krank, mit den Symptomen de- nahenden HungerfirberS über die Kartoffelfelder oder die nassen Moorgründe irren, ohne zu wissen, wohin sich zu wenden: dann freilich scheinen Einem die Bewohner dieser Hütten von Antrim noch in Wohlleben schwelgende Menschen. So ging ich denn auch mit einem durch Gewohnheit schon geminderten Gefühl» durch jene Gaffe. An ihrem Ausgang» taucht man wie au- der Rächt zum Lichte auf, denn ste mündet auf eine Wirse, die sich mitten durch schöne Gebüsche und Haine lachend hinzieht, während auS dem Hintergründe die schimmernde Fläche deS See- grüßt. Die Wiese, Büsche und Haine sind die letzten Ausläufer deS Parke- von Shane--Castle, welcher die nördlichen Ufer deS Laugh- Reagh mit grünen Armen umschließt. Aber in ihrem Schooße ist die Au-stcht noch beschränkt; ich wanderte weiter auf dem Damme, der sich weit in den See hinein streckt. Hier thut sich ein weiter, breiter Blick auf. Der See, der fünf Grafschaften die Füße badet, verliert sich gegen Süden wie ein Meer in- Un endliche — da ist kein Berg und Wald, auch keine Hütte, die nach dieser Richtung dem Blicke seineiUfer andeuteten; die wenigen Segel, die dahin ziehen, scheinen auf weite, lange Reisen zu gehen, die Nebel, die sie bald verschlingen, ein unbekannte- Land zu verhüllen. Nur die nördlichen Ufer find, wie gesagt, durch den Park belebt, den die Lord» O'Reil, die Herren der Gegend, im Laufe der Zeit au- dem unwirthbaren Gestade her- vorsproffen ließen. Er gssicht, vom See au» gesehen, mehr einem nördlichen Walde und blickt düster wie ein Druiden-Hain. Shane-,Castle, da- Schloß de- Lord» O'Reil, da- mit spitzigen Thürmen und schmalen, langen Fenstern seit dem großen Brande von vor zwanzig Jahren theilS al- Ruine au» dem Parke hervorblickt und mit eingefallenen Augen den See be- wacht, trägt nicht dazu bei, die Gegend zu erheitern. Der See war dunkel, fast schwarz anzusehen, und da» war nicht die Schuld deS wolkigen Himmels an jenem Tage; er ist eS immer und heißt auch im Munde de» Volke» „da- schwarze Wasser", tke klack erster. Die ganze Gegend hat etwa- Nordisch-Mytho logische». Nach der christlichen Tradition ist der See da- Werk de» Teufels. Einmal, um eine Seele geprellt, dir er bereits in