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WakenauerAnzeiger MW sirMM SOrskrs, SO, SHMKÄsrs, AWSMitz ss» Amtsblatt für den StadtraL W Rabenan. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg-, Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend Häher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen mir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. - Nummer 145. Fernsprecher: Amt Deuben 212» Sonnabend, den 9. Dezember 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212» 2^s. Jahrgang. Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die Einkommen- und Ergänzungösteuerdeklaration betreffend. Aus Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres statt findenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzungssteuer werden zurzeit Aufforderungen zur De klaration des steuerpflichtigen Einkommens und bez. Vermögens ausgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht es frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr ergänzungssteuerpflichtiges Ver mögen bis zum 11. Dezember 1916 bei dem unterzeichneten Bürgermeister einzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei letzterem Deklarations formulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, An stalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossen schaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berg gewerkschaften usw.), sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwerbes ausgestatteten Personenvereinen und Vermögensmassen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen haben bez. in Ansehung der Ergänzungssteuer der Steuer pflicht überhaupt unterliegen, Deklarationen bei dem unterzeichneten Bürgermeister auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zu gehen sollten. Rabenau, am 18. November 1916. Der Bürgermeister. Bekanntmachung Die noch rückständigen Abgaben für elektrischen Strom zu Kraft- und Lichtzwecken sind zur Vermei dung von Weiterungen nunmehr sofort zu entrichten. Rabenau, am 8. Dezember 1916. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 6. Dezember 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von auch gestern zeitweilig stärkerem Artilleriekampfe im Somme-Gebiete keine besonderen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Die Stellungen an der Narajowka lagen wieder unter lebhaftem Feuer der russischen Artillerie. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph In den Waldkarpathen griff der Russe nördlich des Tartaren-Passes und viermal an der Ludowa an. Seme neuen Opfer an Menschen brachten ihm keinen Erfolg. Die Gefangenenzahl aus den für uns günstigen Kämpfen am Werch-Debry erhöhte sich aus 275 Mann, die Beute auf fünf Maschinengewehre und vier Minen- werfer. Im Trotosul-Tale wurde starker russischer Druck gegen die vorderste Linie in der vorbereiteten, unweit rückwärts gelegenen zweiten Stellung aufgefangen. Nördlich des Ojton-Passes gelang die Wegnahme eines russischen Stützpunktes bei geringen eigenen Ver lusten. 60 Gefangene blieben in der Hand der deutschen Angreifer. Im Bazka-Tale, südöstlich des Beckens von Kedzi- vasarhely, brachte ein von deutschen und österreichisch ungarischen Truppen ausgefllhrter Handstreich ein be trächtliches Stück rumänischer Stellung mit zwei Offi zieren, über 80 Mann und viel dort aufgestapelter Munition in unseren Besitz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Die siegreich ^vordringende neunte Armee nähert sich kämpfend der Bahn Bukarest—Ploesti—Campina. Unter cher Einwirkungldieser Bewegung räumte der Gegner seine Stellungen nördlich von Sinaia, das am Abend von österreichisch-ungarischen Truppen nach Kampf genommen wurde. Die Donau-Armee hat die auf dem Südufer des Argesul noch von Rumänen besetzten Orte gesäubert. Sie ist im Vordringen auf Bukarest. An der Donau sind russische Angriffe von Osten her zurückgeschlagen worden. Die unter Oberst v. Szivo in der südwestlichen Walachei den in Auflösung weichenden rumänischen Kräften folgenden österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen haben den Gegner am Alt zum Kampfe gestellt. Der Feind, dem auf dem Oftufer des Flusses der Weg verlegt ist, hat gestern 26 Offiziere, 1600 Mann als Gefangene und vier Geschütze eingebüßt. Außer dieser Zahl sind am 5. Dezember über 4400 Rumänen gefangengenommen. An der Bahn nordwestlich von Bukarest sielen be deutende Weizenvorräte in unsere Hand, die von der englischen Negierung angekauft, durch Schilder als solche gekennzeichnet waren. Au der Dobrudscha-Front herrscht Ruhe. Mazedonische Front In den Gefechten bei Gradesnica östlich der Cerna blieben bulgarische Regimenter Sieger über die Serben, die anfangs in einen Teil der Stellung eingedrungen waren. Weiter südlich sind neue Kämpfe im Gange. Großes Hauptquartier, 7. Dezember 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Auf dem Westufer der Maas brachenI nach Feuer vorbereitung Abteilungen des westfälischen Infanterie- Regiments Nr. 15 an der aus den Sommekämpfen be kannten Höhe 304, südöstlich von Malancourt, in die französischen Gräben ein und nahmen die Kuppe der Höhe in Besitz, 5 Offiziere, 190 Mann wurden gefangen zurückgeführt. Von einem Vorstoße in die feindlichen Linien am „Toten Mann" brachten Stoßtrupps 11 Gefangene ein. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Westlich von Luck drangen an der Luga deutsche und österreichisch-ungarische Abteilungen in eine russische Feldwachstellung. Die Besatzung von 40 Mann wurde gefangen. Nachts wurde die Stellung gegen fünf An griffe gehalten. Auch westlich von Zalocze und Tarnopol konnten unsere Patrouillen 90 bezw. 20 Gefangene aus genommenen Teilen der russischen Linien bei Rückkehr abgeben. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph In den Waldkarpathen und Grenzbergen der Mol dau zeitweilig anschwellendes Artilleriefeuer und Vorfeld geplänkel, aus denen sich nördlich von Dorna-Watra und im Trotosul-Tale russische Angriffe entwickelten, die ab gewiesen worden sind. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls v. Mackensen Wichtige Erfolge krönten gestern die Mühen und Kämpfe, in denen unter Generalfeldmarschall v. Mackensen die Truppen der zielbewußt geführten neunten und Donau- Armee den rumänischen Gegner und die herangeholten russischen Verstärkungen in schnellen Schlägen zu Boden geworfen haben. Führer und Truppen erhielten den Siegerlohn. Bukarest, die Hauptstadt des zurzeit letzten Opfers der Entente-Politik, Ploesti, Campina und Sinai« in unserem Besitz, der geschlagene Feind auf der ganzen Front ostwärts im Rückzüge! Kampsesmut und zäher Siegeswille ließen die oor- wärtsstürmende Truppe die immer von neuem geforderten Anstrengungen überwinden. Neben den deutscheu Hauptkräften haben die tapferen österreichisch-ungarischen, bulgarischen und osmanischen Truppen Glänzendes geleistet. Die neunte Armee meldet von gestern 106 Offiziere, 9100 Mann gefangen. Oie Operationen und Kämpfe gehen weiter. Mazedonische Front Bei Truava östlich der Cerna warfen das bewährte masurische Infanterie-Regiment Nr. 146 und bulgarische Kompagnien die Serben aus der Stellung, in der sich diese vorgestern eingenistet hatten. 6 Offiziere und 50 Mann wurden gefangengenommen. In der Struma-Niederung fluteten im bulgarischen Abwehrfeuer englische Abteilungen zurück, die sich den Stellungen südwestlich und südöstlich von Seres zu nähern versuchten. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 8. Dezember 1916. * Ausstellung. Nach dreijähriger Pause ver anstaltet der hiesige Geflügelzuchtverein, welcher inzwischen seine Tätigkeit auch auf das Gebiet der Kaninchenzucht ausgedehnt hat, am Sonntag und Montag im „Amts hof" eine Ausstellung. Es ist ja selbstverständlich, daß die Ausstellung nicht so umfangreich wie in Friedens zeiten ist, aber es ist doch erfreulich, aus dem Katalog das rege Interesse für die Geflügel- und Kaninchenzucht ersehen zu können. Eine Kaninchen-Ausstellung veran- anstaltet der Verein ja überhaupt zum ersten Male. Der vorliegende Katalog verzeichnet 193^Ausstellungsnummern, von welchen 77 auf Geflügelzucht und nicht weniger als 116 Nummern aus die Kaninchenzucht entfallen. Als erste derartige Ausstellung ist dieselbe sehr reich beschickt. Es sind sowohl in der Geflügel- wie^in der Kaninchenabtei lung wertvolle Tiere ausgestellt. " Mit der Ausstellung ist eine Prämiierung und Verlosung verbunden. Da der Eintritspreis ein geringer ist, so^ist.zu hoffen, (daß die Einwohnerschaft von Rabenau und Umgegend das Be streben des Vereins, den Sinn für Kleintierzucht noch mehr zu wecken, durch zahlreichen Besuch unterstützt. * Die unbegründeten Gerüchte über das Verderben von Butter wollen nicht verstummen. Jetzt wird er zählt, man lasse Butter absichtlich schlecht werden, um sie als Schmieröl zu verwenden. Demgegenüber wird be hördlicherseits nachdrücklichst festgestellt, daß in Deutsch land weder Butter noch Margarine zu Schmierzwecken verwandt wird. * Schon jetzt laufen beim Kriegsministerium und beim Kriegsamt zahlreiche Meldungen Freiwilliger ein, die um Beschäftigung im Vaterländischen Hilfsdienst bitten. Wie wir hören, haben derartige Meldungen vorläufig keinen Zweck und können nicht berücksichtigt werden. Sobald Näheres seststeht, wird durch Anschlag oder sonstige Veröffentlichung bekanntgegeben werden, wohin solche Gesuche zu richten sind. Zittau. Am Dienstag abend wurde bei dem Dorfe Ullersdorf ein Schmuggler von einem Grenzaufseher er schossen. Es handelt sich um den 28jährigen Maler Friedrich Adam aus Reichenau bei Zittau, welcher ge meinsam mit 2 Unbekannten in Rucksäcken etwa 100 Gummimäntel und -Schläuche für Fahrräder über die Grenze nach Böhmen zu schmuggeln suchte; dabei wur den sie von einem Grenzaufseher überrascht. Während zwei Schmuggler entkamen, wurde Adam festgenommen. Unter dem Vorwande, er müsse einmal austreten, ergriff er jedoch plötzlich die Flucht. Da er auf die Haltrufe des Beamten nicht stand, machte dieser von der Schuß waffe Gebrauch und traf ihn tödlich. Den beiden Ge- nofsen Adams ist die Gendarmerie auf der Spur. Sie hatten auf der Flucht die mit Gummi gefüllten Rucksäcke weggeworfen. Darin befanden sich auch Rechnungen über früher nach Böhmen gebrachte Schmuggelware. Kirchliche Nachrichten für Rabenau. 2. Advent, den 10. Dezember: 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Pf. Pangritz-Oelsa.) 8 Uhr Jünglings-Verein. Dienstag 8 Uhr Iungmädchenabend in Obernaund. Mittwoch 8 Uhr Kriegsbetstunde, Beichte und Abend mahlsfeier. Donnerstag 8 Uhr Jungfrauenverein. Kirchliche Nachrichten für Oelsa. 2. Advent, den 10. Dezember: 9 Uhr Prediataottesdienst. (Pf. Sturm-Rabenau.) Nachmittag Teilnahme des Christl. Iungmänner- vereins am 25jährigen Stiftungsfest des Dippoldiswalder Brudervereins. 4 Uhr Abmarsch vom Pfarrhaus. Mittwoch: Christl. Iungmännerverein. Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. 2. Advent, den 10. Dezember: 9 Uhr Lesegottesdienst. (Ortsgeistlicher amtiert in Hainsberg.) 5 Uhr Beichte und Abendmahl. 8 Uhr: Jungfrauenverein. Mittwoch, 13. Dezember, ^«8 Uhr: Kriegsbetstunde. Kirchliche Nachrichten für Seifersdörft Sonntag, den 10. Dezember 1916 (2. Advent). 9 Uhr Predigtgottesdienst. r/,3 Uhr Kindergottesdienst in der Schule zu Paulsdor