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Vesper in der SoplMlnrilie. Dresden, Sonnabend, den 9. Dczbr. 1899, nachm. 2 Uhr. 4. Wastorale für Orgel (6-ckur, op. 102) von G. Merkel. 2. Scchsst. Adventstied von Joh. Eccard (1553—1611). Wach auf, du werthe Christenheit, nimm wahr der freuden reichen Zeit, dein Heil ist jetzt vorhanden; des Tages Licht ist wiederbracht, vergangen ist die finst're Nacht, daher groß' Freud' entstanden. Denn Gottes Sohn kommt uns zu gut, nimmt an Mariä Fleisch und Blut, will unser Bruder werden; bald wird bei uns dies Kindelein als wahrer Gott und Mensche sein, und bringen Fried' auf Erden. Du Tochter Zion, freu' dich sehr, auf einem Esel kommt der Herr; am Kreuze will er sterben. Wohl dem, der all' sein' Zuversicht im Glauben au? ihn hat gericht; der wird das Reich ererben. 3. Weihnachtslied für Sopran von A. Becker, gesungen von Fräulein Margarethe Weißbach. Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein, das Hab' ich auserkoren, sein eigen will ich sein. In seine Lieb' ver senken will ich mich ganz hinab, mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich Hab'. — O Kindelein, von Herzen will ich dich lieben sehr, in Freuden und in Schmerzen je länger mehr und mehr. Die Gnade mir doch gebe, bitt' ich aus Herzensgrund, daß ich allein dir lebe, jetzt und in aller Stund'. — Dich, wahrer Gott, ich finde in unserm Fleisch und Blut, darum ich mich dann binde an dich, mein höchstes Gut. Laß' mich von dir nicht scheiden, verknüpfe du das Band der Liebe zwischen beiden, nimm' hin mein Herz zum Pfand. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 27, 4. Ach mache du mich Armen zu dieser heil'gen Zeit aus Güte und Erbarmen, Herr Jesu, selbst bereit. Zeuch in mein Herz hinein vom Stall und von der Krippen; so werden Herz und Lippen dir allzeit dankbar sein. Borlcsnttg. 5. HSeihnachtslied für Sopran (op. 129, Nr. 2) von Osk. Wermann, gesungen von Fräul. Marg. Weißbach. Funkelnde Sterne in ewigem Gleise grüßen aus nächtigem Himmelsgezelt, Weihnachtslieder mit wonniger Weise wecken die schlafende, träumende Welt; sehet und lauschet, Erde und Meere! Preiset den Höchsten mit jubelndem Munde; himm lische Lichter und irdische Chöre einen sich heut' zu der seligen Kunde: Weihnacht ist da! Welt lag in Schuld und in Todesverderbeu, hart verklagt von des Ewigen Buch, doch der sie schuf, will neu um sie werben, wenden und heben Sünde und Fluch. Ob sie ihn schmäht und wider ihn streitet, ob sie zerwühlt sich die eigenen Wunden, er hat ihr Hilfe und Rettung bereitet, er hat ihr ew'ge Erlösung erfunden: Christ ward gebor'n! Bethlehems Stall, des Wcltheilands Wiege, heiligste Stätte von Liebe geweiht, der in dir Mensch ward, er streite und singe, gründe ein Reich sich in Ewigkeit. Gold und Weih rauch legt ihm zu Füßen, der allen Fluch, allen Jammer gewendet, laßt uns mit Mund und mit Herz ihn begrüßen, ihn, der da kam, und ihn, der ihn sendet: Ehre sei Gott! 6. 8:rnvt»8 u. Neiieckielus a. d. sünfst. Messe von Frz. Lachner. 8anotns, sanetns, sanetns Dominus, Deus 8abaotü! DIeni sunt eoeli et terra Zloria tua. Osanna in exeelsis! Deneckietns, cM venit in nomine ckomiin! Osanna in exeelsis! (Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr Zebaoth! Himmel und Erde sind voll deines Ruhmes! Hosianna in der Höhe! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!)