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ach fische V acheilmK Oeesdex - Nr»ft«M Donnerstag, den 3. März 1887 49. Jahrgang s ,40, ,7i, c — » f i ol. FealUetou lr. ltewk tt. i 8b,7S 1b«,M AeZetMn, echheXX Mexst««, H*x»erst«> «mb G*xx«be»D 110 108 181 180 166 124 114^8 147 ton den bi» Montag Mittwoch ». Krrtwtz Mittag angeno»»« und loste«: die1spaltLeile1SPsA Unter Tingesandl: » Pf». 79,7b 93 103,20 91,70 83^0 8b 79,2b 71 70 49,60 lrt gehabt steu nicht Lagen der n, den ste ttea. S» bekannt, gegen die tditanstalt !»rn 7'/,, egen b'/a . Besoa- anden fast mehr im «ft in den eben einer < 101,90 167 449 186 70 118^0 126,7» 39d »r L. kl. » .1. II. Abonnements - Einladung. Bestellungen auf die Sächsische Dorfzettuug" Kr den Monat März nehmen alle kaiserlichen Postanstaltev und Posterpeditiouen, sowie auch alle Landbriefträger gegen Vorausbezahlung von 5V Pf- entgegen. Bereits erschienene Nummern werden, soweit möglich, nachgeliefert. Die Verlags »Expedition. it- en ner uf. d-S bi gegen die nordische Macht sehr gelegen kommen dürften. WaS nun die Möglichkeit de- AuSbrucheS eine- russisch-österreichischen Kriege- betrifft, so kann der deutsche Reichskanzler nicht- weiter thun, al- den Staatsmännern in Wien zurufeo: Schlagt Such, wenn Ihr Euch im Stande fühlt, Rußland mit Eueren eigenen Kräften zu besiegen; Deutschland und Frankreich werden einfach Kampfrichter sein. Wie werden nun aber die Chance» zwischen England und Rußland liegen, wenn da- erstere in Indien durch zwei russische Armeen angegriffen wird, die eine von Herat au- über Kandahar operirend, die andere von Sibirien gegen Balkh undPendjab verrückend? England kann ohne Bundesgenossen die Russen nicht hindern, die Türkei zu erobern; andererseits darf eS sich aber beruhigen, da Rußland vor der Hand wenigsten- daS britische Reich in Asien nicht mit Erfolg anzugreifen vermag. SS ist seltsam, daß englische Officiere im Allgemeinen eine russische Invasion in Indien für mög ich halten, während russische Officiere sagen, daß ein derartiger Angriff unausführbar erscheine. Auslän dische Militärschriftsteller glauben andererseits nicht, daß die Schwierigkeiten, welche einem russischen Einmärsche in Indien entgegenstehen, so groß seien, wie die Russen selbst annehmen. Sie behauptens daß eine gewaltige russische Armee in Herat stehen könne, ehe die Eng länder auch nur 40,000 Mann in Quetta konceutrirt hätten. Die einheimische indische Armee, so sagen die kontinentalen Militärschriftsteller, sei dem russischen Heere nicht ebenbürtig. UeberdieS stehe zu befürchten, daß eine offene Meuterei unter dem größten Theile der in dischen Truppen auSbräche. Diese Ansichten sind sicher lich übertrieben. Insbesondere würde eß Rußland sicherlich sehr schwer fallen, eine von Herat nach Kan dahar vorrückende Armee zu verpflegen. Eine wirkliche Gefahr entsteht für Indien erst, wenn in Herat eine Revolution auSbrechen und Rußland daselbst al- Frie densstifter auftreten sollte. Die osficiösen „Berl. Pol. Nachr." sind in der Lage, über weitere kriegerische Maaßnahmen der Fran zosen an der Ostgrenze Folgende- zu berichten: In der Zeit vom 13. bi- 19. Februar d. I. wurden 241 Wagenladungen Bretter und Balken über die elsaß- lothringischen Grenzstationen nach Frankreich eingeführt und zwar gingen davon u. A. 65 Wagen nach Nancy, 29 Wagen nach St. Oiö, 28 Wagen nach Toul, 15 Wagen nach Commercy, 5 Wagen nach Bar» le-Duc, 4 Wagen nach Luneville, 3 Wagen nach Geradmer, 2 Wagen nach Belfort und 1 Wagen nach Verdun. AuS zuverlässiger Quelle verlautet ferner, daß in neuester Zeit an deutsche Röhrenwalzwerk-Besitzer für französische Rechnung Aufträge behufS Lieferung be trächtlicher Quantitäten von Stahlröhren von einem »s- evS88 „Ich war überrascht", unterbrach ihn Anna, um den weiteren Erklärungen und Betheuerungen seiner Liebe vorzubeugen, „Sie in dieser Uniform und Stel lung wieder zu finden, die mir wohl für Vollblut- Bureaukraten, aber nicht für radikale Demokraten ge schaffen zu sein scheint." „Ach, bitte, meine Gnädige, lassen wir die Politik bei Seite. DaS Feld, auf dem ich jetzt kämpfen will, ist daS der Liebe und Sie, holde Schöne, sind Preis und Gegnerin in einer Person. Ihre Neigung ist der Preis, den ich erringen will und die Liede ist weder demokratisch, noch aristokratisch, auch nicht bureau- kratisch, sie ist, wenn ich so sagen darf, monarchisch, «eil sie allein die Herzen beherrscht und bezwingt." „Ehe ich Ihnen gestatte, mir ferner ihre artigen Gefühl-phrasen vorzuplaudern", entgegnete Anna, „sollen Sie vorerst beichten. ES steht noch klar vor meinem Gedächtnisie, wie in jener bewegten Zeit auch rin ge wisser Herr von Sachse sich al- den wärmsten Freund der Volksfreiheit geriete. Sie müssen e» nun schon meiner Neugierde, dem Erbfehler der EvaStöchter, zu Gute halte«, wenn ich wissen möchte, wie da- zu der Stellung de- wohlbestallten Post-Kommissär- und Diener- der Regierung paßte, zu erfahren, ob der Herr Vollblut- Demokrat Sachse —* „Halten Sie ein!" unterbrach sie der Kommissär, gewaltsam seine Erregung unterdrückend, „Sie peinigen mich, mein grausame- Fräulein, nur um mir da- Wort abzuschneiden und mich zu verhindern, von der tauigen Zuneigung zu reden, die ich für Sie hege. Jndeß ich will ihre Frage beantworten: Der Staat-dieoer, der Beamte hat einfach keine politische Meinung nach dem Willen der Lenker de- Staat-schiffe-. Ueberhaupt war unsere Politik in jenen Tagen nicht-, al- jugendlich überspannte Träumerei und die ganze Demokratie ist nach meiner Erkenntniß eine ganz unausführbare Idee. Ich bitte Sie nunmehr nochmal-, meine schöne Gegnerin, lassen wir diese» unerquickliche Thema fallen und reden wir statt dessen von un» selbst. Hören Sie mich gütigst an, gestatten Eie, daß ich Ihnen jetzt au-spreche, wa» ich für Sie fühl«. Ich bin nunmehr in der Lage, Ihnen mit meiner Hand eine angenehme Stellung und eine aussichtsreiche Zukunft zu breten. Antworten Sie mir, huldreichste theure Anna, darf ich hoffen?" „Herr Kommissär!" erwtederte nach einigem Zögern die schöne PostmersterStochter, „ich zolle Ihnen die jenige Achtung, die Ihnen al- dem Borges,tzren meines Vater- gebührt. Da- möge Ihnen genügen. Im Uebrigeu gestattet mir meine Frauenwürde nicht, noch länger mit eiann Herrn allein zu bleiben, der so un genügsam ist, unser Alleinsein dazu zu benutzen, meiner Schwäche eine seine ungestümen Wünsche befriedigende Erklärung abpreffen zu wollen. Ich muß Ste deshalb dringend bitten, andere Seiten anzuschlagen, andern falls zwingen Sie mich, wider meinen Willen die Un- Höflichkeit zu begehen, den Gast meine- DaterS allein zu lassen." Der Abgeblitzte biß sich auf die Lippen und schwieg, ohne besondere Beschämung zu offenbaren. Er sah wieder nach der Uhr und dann hinaus nach der Land straße. , „Ah", dachte er bei sich, „geht - da hinan»; also einen Nebenbuhler! Ihre Unruh« und Zerstreutheit verrathen e- deutlich, daß ihre Gedanke» anderwärts Der Legionär. Eine wahre Begebenheit au- Deutsch-Oesterreich- schwerer Zeit von Emil König. (6. Fortsetzung.) „Und die- tragen Sie zum Andenken an einen aufrichtigen, dankbaren Freund und unser heutige- Zu sammentreffen!" sagte tiefgerührt der Jüngere, zog einen kostbaren Diamantenring vom Finger nod überreichte ihn dem überraschten Postillon. Beide verschwanden durch die Thür und i» der nächsten Minute schon verkündete da- Rollen eine- KagenS die Abfahrt der beiden Reisenden. Da- zusammeugefaltete Papier enthielt einen Hundertguldeaschein «nd eine niedliche Visitenkarte mit dem mit einer Grafenkrone geschmückten Name« de- AtatthalterS von Oberösterreich. i: l' an, ser. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und kandmann. Amtsblatt für die kK. AmtShauptmarmschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmanx Müller in DreSdex. Nach der Entfernung de- Vater- war eia pein» iche- Schweig,« eiugetretrn, da- Anna endlich mit de« orte» unterbrach: „Also der Herr Sachse sind noch er der Alte?" „Allerding-!" fuhr der Gefragte au- seiner «n- cheioenden Z,rstreutheit auf. „Allerdings, in meine» «fühlen für Sie stets der Alte! Ich lieb« Ste noch derselbe» Gluth, wie «heb««». Inserat«»- A«natzmeftel«xt Die «rnoldisch« Buchhandlung Jnvalidendant, HaascnsteinLvogler^ Rudolf Mosie, B L. Daube « Lou in Dresden, Leipzigs Hamburg, Berlins Frankfurt a/M. bestimmten Durchmesser ergangen sind. Die Thatsache ist unsere- Erachten» nicht ohne Bedeutung, da solch« Röhren zur Herstellung von Hülsen für Sprenggeschosse gebraucht werden. Weiter meldet man, daß auf der französischen Ost- und Nordbahn rolleade» Material an einzelne« Punkten zu größeren Wagenpark» vereinigt wird. Auch soll seit einigen Tagen die Ueberführung französischer Güterwagen nach den ReichSlaaden aufi fallend beschränkt werden. In Belfort haben die Ab holzungen der Glaci» begonnen, Arbeiten, die man be kanntlich nur vorzunehmen pflegt, wenn der Krieg al- unmittelbar bevorstehend betrachtet wird. Eugen Richter hatte jüngst in der von ihm redi- girten „Freisinnigen Zeitung" die Behauptung aus gestellt, Fürst BiSmarck habe mit seiner Politik Ruß land gegenüber gründlich FiaSko gemacht. Dir- beweise der gleichzeitig im „Nord" und in der „Pelit. Korre spondenz" abgedruckte Artikel (s. Nr. 25 unsere- Blatte-), worin bekanntlich ganz offen erklärt wurde, Rußland könne in seinem eigenen Interesse niemals dulden, daß Frankreich seitens Deutschlands zu Boden geworfen werde. Hierzu bnnerkt nun die „Nordd. Allgem. Ztg." in einem ersichtlich vom Reichskanzler inspirirtea Artikel: Die freisinnig-patriotische Genugthuung deS Richter'- scheu PreßorganeS über den angeblichen Mißerfolg unserer Politik entbehrt jeder Begründung; weder der „Nord" noch die „Polit. Korresp." ist da- offici-se Sprachrohr der russischen Regierung. Der „Nord" mag ja mit unter officiöse Mittheilungen auS Petersburg erhalten, aber der oben erwähnte Artikel gehört nicht zu jener Klaffe von Kundgebungen. Die Ansichten deS Abg. Richter über die Beziehungen Deutschland- zum AuS- lande sind überhaupt werthloS. Jeder einigermaaßen politisch Eingeweihte we,ß, daß Richter nicht in der Lage ist, mit Personen in Berührung zu treten, die ihn über die Natur jener Beziehungen unterrichten könnten. WaS sein Blatt jetzt wieder über da- Verhältviß zwi schen Rußland und Deutschland geschrieben hat, ist be deutungsloses Dilettanten-Machwerk; e- zeugt nur von dem Bestreben, die eigene Regierung im In- und AuS- lande in Mißkredit zu bringen. In Frankreich würde ein solches Gebahren, welche- einzig und allein bezweckt, einen Krieg heraufzubeschwören, mit schweren Strafen geahndet werden. Ja der Lavavzell'schea Buchhandlung in Pari- ist soeben ein kleine- deutsch-französische- Taschendiktionaire erschienen, welch,- in handlichem Formate und übersicht licher Anordnung die Fragen und Redewendungen ent hält, die der Soldat am Meisten braucht. Jede Seite deS nur 20 Centime- kostenden Büchelchev- enthält drei Spalten. Die erste giebt den französischen Wort laut d,S Satze-, die zweite erläutert die Art der AuS- Politische Weltschau. Deutsches Reich. Der ehemalige englische Mi- Nister Sir Charle- Dilke veröffentlicht in der „Forthnightly Review" unter der Ueberschrift „Die Verhältnisse in Ruß land" einen Artikel, der namentlich für unS Deutsche von hohem Interesse ist. ES heißt darin «. A.: Betrachten wir zunächst die militärische Lage Rußland- gegenüber dm anderen europäischen Großmächten! Trotz der enormen Schuldenlast, welche da- Czarenreich zu tragen hat, erhöht eS seine Wehrkraft von Jahr zu Jahr. Schon heute besitzt eS die größte Armee der Welt; allem seine Kavallerie ist so zahlreich wie die Deutsch land- und Oesterreich - Ungarn- zusammengenvmmen. Dazu kommt, daß Rußland infolge seiner günstigen geographischen Lage und seiner unvergleichlichen FestungS- kett« an der Grenze dem deutschen Reiche gegenüber sich in großem Vortheile befindet. Die allgemeine Ansicht im Czarenreiche geht nun dahin, daß eines Tage- ein Krieg zwischen Rußland und Deutschland auSbrechen wird, im Vergleiche zu dem der deutsch-französische Feldzug im Jahre 1870 nur ein Kinderspiel gewesen sein dürfte. Man erhält einen eigenthümlichen Eindruck, wenn man die freundschaftlichen Versicherungen, die wiederholt in den letzten Jahren zwischen Rußland und Deutschland auSgetauscht worden sind, mit der Thatsache zusammen- stellt, daß seit 1870 Königsberg in ein ungeheuere- verschanztes Lager verwandelt, Thorn mit gepanzerten Thürmen ausgerüstet und Posen von Neuem befestigt wurde. Rußland- Militärmacht wiegt so viel, daß Oesterreich, im Bunde mit Deutschland, nicht da- Gleichgewicht wiederherstellen kann. Man kann ruhig behaupten, daß eS heute den Deutschen geradezu un möglich ist, ihre Feind« zu gleichem Zeit auf'S Haupt zu schlagen. ES würde Thorheit, ja sogar Selbst mord sein, wenn Deutschland jetzt Frankreich oder Ruß land avgreifen wollte. Fürst BiSmarck wird daher fort fahren, Rußland seiner Freundschaft zu versichern, ob gleich ihm etwaige Koalitionen der übrigen Staaten Uda»xe»»e»«- Preis. tz^chLhrl^l^o 8» beziehe» durch Wkaiserlichen Post, »palte» und durch unsere Boten. Del freier Lieferung »» Hans erbebt di« ß»p noch eine Ve» Mr von LS Pf,.