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WrM, Wn, Zitkckth« M die UaMcki. AmLsbtclLI lür die gl. KNtshLuvtmamllHLft zu Meißen. >das Kqt. Amtsgericht und den SiadtrM M Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich I Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg.— Inserate werden Montazi und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nv. 7. Dienstag, den 24. Januar 1888. . — — ... . - Auktion Kommenden Lonnnbend, den 28. Januar 1888, Nachmittags ^2 Uhr, gelangen in der Wohnung des früheren WirthschaftSbe- sitzers Gruft Wilhelm Aurkh^rdt in Möhrsdorf 1 Zugpferd, schwarzbrauner Wallach, 1 Kuh, 1 Absatzkalb, 7 Stück Schweine (Läufer), 1 Hauer, 1 Wirthschaftswagen, 1 Getreidereinigungsmaschine, sowie Scheunen- und Ackergeräthe gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Wilsdruff, am 21. Januar 1888. MattheS, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung, die städtischen Anlagen betreffend. Das für das Jahr 1888 aufgestellte Anlage-Cataster der Stadt Wilsdruff liegt vom 26. dieses Monats ab in der hiesigen Stadt kämmerei zur Einsicht für die betheiligten Anlagepflichtigen aus und sind etwaige Reclamationen gegen die darin ausgeworfenen Beträge binnen 14 Tagen, vom Tage der Auslage angerechnet, bei dem unterzeichneten Stadtgemeinderathe anzubringen. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß Reclamationen gegen die Höhe der im gedachten Cataster angesetzten Anlagebeträge nicht die Wirkung eines Aufschubes der Bezahlung derselben haben können. Wilsdruff, am 23. Januar 1888. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. haftet worden sein und bei allen Verhaftungen spielen nihilistische Umtriebe die Hauptrolle. Es ist daher nur glaubwürdig, wenn eine Petersburger Meldung besagt, der Zar beabsichtige, sich schon in nächster Zeit wieder in die Einsamkeit von Gatschina zurückzuziehen. dächtige Personen gelegentlich einer polizeilichen Massen-Haussuchung in das Gefängniß abgeführt; in einem der durchsuchten Häuser brach hierbei Feuer aus, welches das ganze Haus einäscherte. Durch den Brand wurde auch eine in dem Hause befindliche nihilistische Druckerei zerstört; die meisten Recht nette Dinge werden wieder aus dem heiligen Rußland gemeldet. In Petersburg und Moskau sind in jüngster Zeit förmliche Masfenvcr- haftungen politisch Verdächtiger vorgenommen worden. In Petersburg allein z. B. wurden in der Nacht vom 12. auf den 13. d. M. 887 ver BaterländifcheS. — Der landwirthschaftliche Kreisverein zu Dresden, welchem sich die landwirthschaftlichen Vereine unserer Umgebung angeschlossen haben, hielt am Freitag in Dresden seine erste Ausschußsitzung in diesem Jahre ab. Vertreten waren 85 Vereine. Als wichtigster Punkt stand die Berathung des Haushaltplanes für 1888 auf der Tagesordnung. Man beschloß zu diesem, das hohe König!. Ministerium des Innern um einen Zuschuß von rund 16000 Mark zu bitten. Weiter kam die Beschickung der Breslauer Ausstellung mit hier gezüchteten Schweinen zur Sprache, die bereits ein- geleitct worden ist und zu einem sehr erfreulichen Resultate führen dürfte. Demnächst wird in Meißen behufs Förderung vorgenannten Planes und entgiltiger Beschlußfassung darüber, wiederum eine Versammlung der Vor stände der dabei betheiligten Vereine stattfinden, worauf wir die Land- wirthe noch besonders aufmerksam machen. — Abgesehen von den nach der Geschäftsanweisung der Altersrenten bank durch einige Agenturen erst in der zweiten Hälfte des Januar ein- zuscndenden Einlagen sind bei dieser Bank im letzten Monate des verflos senen Jahres 561 788 M. eingezahlt worden. Obgleich diese Summe noch nicht die vollständige Monatseinnahme an Einzahlungen bildet, so beträgt die Mehreinnahme gegen die volle Summe vom Monat Dezember 1886, welche 451 185 M. betrug, doch schon 110 603 M. Seit dem Bestehen der Altersrentenbank ist dieses Einlageergebniß das erste, welches eine halbe Million Mark in einem Monat überschritten hat. — Um die in Dresden durch den Tod des Herm Ritz zur Erle digung gekommene Branddirektorstelle sind 126 Bewerbungen von aus- DagesgesckichLs. Die Präsidien des preußischen Herrenhauses und des Abgeordneten hauses waren auf Freita- Mittag 12 Uhr zum Kaiser befohlen worden. Die Ladung war aus dem PalaiS zu so später Stunde gekommen, daß die auf 11 Uhr anberaumte Sitzung des Abgeordnetenhauses nicht mehr abgesagt werden konnte. Demgemäß wurde bestimmt, daß Herr v. Benda, zweiter Vicepräsident, den Vorsitz im Hause führen sollte, bis der Präsi weder vom Kronprinzen, noch von auswärtiger Politik — abgesehen von einer gleichsam nebenbei hingeworfenen Bemerkung, daß er auf Erhaltung des Friedens hoffe. Die hohen mit der Wehrresorm verknüpften Kosten seien bedauerlich, desto erfreulicher erscheine die günstige Finanzlage des Staates, welche größtentheils der günstigen Entwickelung des Eisenbahn wesens zu danken sei. Der Kaiser ging ziemlich ausführlich auf die Ge schichte der Eisenbahnverstaatlichung ein. Die Kaiserin unterhielt sich mit den Präsidenten hauptsächlich von Wohlthätigkeitsveranstaltungen. Vom Kronprinzen sprach auch die Kaiserin nicht. Die Adresse an den Kronprinzen hat in Berlin 180 000 Unter schriften gefunden und wird demnächst nach San Remo abgehen. Ander Berliner Börsewurde ein vom 18. Januar datirtes Cirkular bekannt, welches der Bankier Lappenberg in Hamburg in autographischer Vervielfältigung an seine Kundschaft versandt hat und in welchem folgende Stelle auf allseitige Beachtung Anspruch machen darf: „Entgegen der sich geltend machenden politischen Verstimmung bin ich in der Lage, nach zu verlässiger Quelle mitzutheilen, daß Fürst Bismarck gestern beim Diner einem hiesigen Herrn gegenüber sich ohne jede Reserve dahin geäußert hat: „Nach meiner innersten Ueberzeugung werden wir in den nächsten drei Jahren keinen Krieg haben. Die Verhandlungen der Reichstagskommission über das neue Wehr gesetz brachten auch Klärung über das Berhältniß der zur Zeit bereits verabschiedeten Landwehrossiziere, die noch nicht das 39. Lebens jahr vollendet haben. Ganz im Sinne einer srüheren Auslassung der „Kreuzztg." sprach sich der Minister dahin aus, das Gesetz mache zwischen Offizieren und anderen Wehrpflichtigen keinen Unterschied. Die verab schiedeten Offiziere, die noch nicht 39 Jahre alt sind, müssen sich alfo gleichfalls zur Eintragung in die Listen des zweiten Aufgebors melden. Sie erhalten dann durch königliche Ordre entweder ihren früheren Rang wieder oder werden aus den Listen gestrichen; als Gemeine oder Unteroffi ziere können sie nicht eingestellt werden. Von den einmaligen Kosten des neuen Wchrgesetzes sagt die meist gut unterrichtete Kölner Ztg., kaß die Gesammtfordcrung 100 Mill. Mark weit überschreiten und sich näher an 200 Millionen als an 100 Millionen halten werde. Ueber die Alters- und Jnvalidenversorgung hört man end lich nach längerer Pause wieder etwas. Im Reichsamte des Inneren soll die Umarbeitung der Grundzüge zum eigentlichen Entwürfe jetzt so weit gediehen sein, daß die Ueberweisung desselben an den Bundesrath zur Be rathung und Beschlußfassung binnen etwa zwei Wochen erfolgen dürfte. In Straßburg fand am Dienstag in der Wohnung und Kanzlei des Hilfsschreibers Dietz, welcher im Bureau der betriebstechnischen Ver waltung der reichsländischen Eisenbahnen beschäftigt ist, seitens des ersten Staatsanwaltes und einiger Sicherheitsbeamter Haussuchung statt. Dietz stand im Verdacht, die im Bereich der elsaß-lothringischen Bahnen für den Fall einer Mobilmachung getroffenen Maßregeln, wie Militärfahrpläne rc. gegen Geldenrschädigung an Frankreich verrathen zu haben. Die vorge fundenen verdächtigen Schriftstücke wurden seitens der Staatsanwaltschaft mit Beschlag bllcgt. Dietz, welcher geständig ist, wurde verhaftet. Der selbe ist Vater von neun Kindern. Neuerdings wurde noch der Instrumenten macher Streißguth bei der Rückkehr aus Nancy, wo er eine Filiale hat, verhaftet, in Deutsch-Avricourt wurde der Eisenbahn-Agent Speckel festge nommen. Beide haben mit dem des Landesverrathes geständigen Schreiber Dietz in Verbindung gestanden. Die Gesammt-Einwanderung im Hafen von New-Jork hat sich im Jahr 1887 auf 371 619 Personen, gegen 300918 des Jahres 1886 beziffert. In den drei letzten Monaten des Jahres hat die Einwanderung im Vergleich mit den entsprechenden Monaten im Jahre 1886 etwas ab genommen. Einen Grund hierfür können die Beamten im Castlegarden nicht angeben. Als am 17. d. Nachmittags der Dampfer „Sachsen" des „Norddeutschen Lloyd", auf der Fahrt nach China begriffen, den Antwerpener Hafen ver ließ, stieß er auf den Dampfer „Pennland" der „Red Star-Linie" auf dem eine Eisenplatte oberhalb der Wasserlinie eingerannt und schwere Be schädigung zugcfügl ward. Eine Stunde später lief der „Sachsen" beim Fort Lillo gegen das Rheinschiff „Vromo Alida", das von Rotterdam nach Antwerpen fuhr und hauptsächlich als Ladung Zucker im Wcrthe von 50 000 Francs an Bord hatte. Die „Vromo Alida", die vor dem großen See dampfer vorbeifahren wollte, aber ihre Geschwindigkeit schlecht berechnet hatte, wurde am Vordertheil getroffen, erhielt ein gewaltiges Leck und sank auf der Stelle; es war ein schrecklicher Augenblick. Der 62jährige Schiffs führer Van Kranendonk, seine gleichalterige Frau, seine beiden Söhne und ein in Lillo an Bord gestiegener Zollbeamter wurden in das eiskalte Wasser geschleudert, jedoch glücklicherweise alle gerettet- Die Gesellschaft der „Red Star-Linie will vom „Norddeutschen Lloyd" 150 000 Francs Entschädi gung für die durch die Kollisston verursachten Beschädigungen und die ihr entstandene Dienstunterbrechung verlangen. Der „Sachsen" ist einer der größten subventionirten Dampfer der norddeutsch-ostasiatischen Linie. dent von Köller und der erste Vicepräsident Frhr. von Heeremann vom auch eine in dem Hause befindliche nihilistische Druckerei zerstört; die meisten Kaiser zurückaekchrt sein würden. Der . Kaiser jah..jehr rüstig und wohl ^Bcwohper desselben wurden während des Feuers verhaftet. Viele Offiziere aus und'begMßte die ihm 'bekannten Herren auss Freun'dlichfte. Er sprach ! und selbst die Beamten ganzer Polizei-Bureaus sollen in Petersburg ver-