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Morgen-Ausgabe r*r Lei',«, e » «»rett, >«»I«al u,ltch ^,1 Hai» ,,dr«cht ««atllch «N. 1I0, »tertellOdrllch M. E kl» «dheler «eaatUch M. Uir d»rch «»!»»» e»e»ar«I,ea SMal»» la» Lae» ,»brach« „»«««Ich M. »«»riet- lahrllch M. v^-r durch die V»i« »aaerhald v»,«lchla»b« »»»,«. «ich M. «^ »l,r«»ll^rllch M. «» (aa<I»tt,»«ch Vapdeftell^lbj. Schrtkll»««»», «ab S»lchLlI«ß«I»r 2»d-»°I«,aff» «e.» Rr. 847 Hrmdels-FeUung Amtsblatt des Rates und des poltzeiamLes -er Stadt Leipzig Dienstag, den 11. Juli 191« 110. Jahrgang Eu-L,«,,«,» u«,«». »>» 1,1»«». » «ab»»»«» t» aattl. ,»,« »,, p»>!iz«!1,M V». ». ,»»w. 72 Vf» bl.ta. 4l^.«,»a bta Ve«N,eIle » Vf^ »«schSf«,-n,ei„» »«, V>-b»orIchr»l«, I» Vrell« erdld«. Vella^ar chafaaUaaflag» M. »a« Laa««,» aellchl. V»V,«bIdr. «a,»l»»«,e» 10 VI» — «»an. »ad S«HI-z« » Vt» rff»n,l»r«a».1!nl<dl»b Nr. «««SL. >«»», an» >«IS4 ÄeiitsA u-ÄitMtt muh Aerw Der österr.-ung. Heeresbericht Wien, 10. Juli. Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz Der gestrige Tag verlief verhältnismhlg ruhig. Vereinzelte Vorstöße des Feindes wurden abgeschlagen. Italienischer Kriegsschauplatz An der Isonzo-Front beschränkte sich die Gefechtskätig- keit auf Arlillerlefeuer und Lufikämpfe. Unsere Seeflugzeuge warfen auf die Adria-Werke neuerdings Bomben. Zwischen Brenta und Etsch wurde an mehreren Stel len erbittert gekämpft. Gegen unsere Linien südöstlich der Lima Dieci führten starke Alpinikräfte mehrere Angriffe, die von Abteilungen unserer Infanterie-Regimenter Rr. 17 und 70 unter schwersten Verlusten des Feindes abgeschlagen wurden. Ueber 800 lote Italiener liegen vor unseren Gräben. Nachts scheiterte ein feindlicher Vorstoß im Ramne des Monte Interrotto. Im Abschnitt östlich des Brand- Tales griffen Alpini Dalmorbla und den Monte Lorno an, gelangten auch in Besitz dieses Berges, verloren ihn aber wieder dank eines Gegenangriffes unserer tapferen Tiroler Landesfchützen, denen sich hier 45S Italiener ergaben. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unverändert. Der Stellvertreter de? Lhefs des Generalstabes, von Hoefer» Feldmarschalleulnanl. * * » Ereignisse zur See Bel Tagesanbruch traf unser Kreuzer .Novara' in der Otranto- strahe auf «ine Gruppe von vier oder — wl« alle dabei gemachten Ge fangenen übereinstimmend angeben — von fünf armierten englischen Ueberwachungsdampfern und zerstörte sie all« durch Geschühfeuer. Alle Dampfer sanken brennend, davon drei nach Explosion der Kessel. Bon ihren Bemannungen konnte di« .Novara' nur neun Engländer rette«. ' Flottenkommando. Ruffischer Seneralftabsbericht vtv. Petersburg, 10. Juli. (Drahtbericht.) Amtlicher Be richt vom 9. Juli. Westfront: Die Offensive der tapferen Truppen des Generals Lesch wird in Richtung auf den unteren Stochod weiter fortgesetzt. Der Feind zieht sich in großer Unordnung zurück. Südlich der Eisenbahn Sarny — Kowel eroberten wir im Laufe des Kampfes die Dörfer Holewicze <4 Kilometer südlich dieser Bahnlinie) und Kaszowka <16 Kilometer südlich dieser Bahnlinie), weiter südlich die Gegend der Dörfer Arsenowitschi <8 Kilometer nördlich von Sokul), Ianowka (6 Kilometer nordwestlich von Sokol) und Dochcze (3 Kilometer westlich von Sokul). In Verfolg der heftigen Kämpfe besetzten die tapferen Truppen des Generals Letschihki in Südgalizien gestern den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Dela- t yn. In Pinsk, das der Feind geräumt hat, nahmen wir Kriegs und Munilionsdepots, hauptsächlich Stahlschuhschilde, Handgranaten, Patronen und Stacheldraht. Im Abschnitt ostnordöstlich Barano- witscht dauern die erbitterten Kämpfe gegen den Feind an, der mit außerordentlicher Zähigkeit standhäll. — Kaukasus: Wir wiesen durch unser Feuer in der Nacht vom 7. zum 8. Juli in der Gegend westlich von Plataaa türkische Angriffe ab. Westlich der Stadt Erze rum eroberten unsere Truppen eine Reihe türkischer Stellungen und machten dabei 67 Offiziere, darunter zwei Regiments kommandeure und einen Bataillonsführer, und 799 Soldaten zu Ge- fangenen und eroberten sieben Maschinengewehre und «in Geschütz. * * * Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist die Meldung, Pinsk sei von den Russen genommen worden, glatt er funden. Russischer Rükzug bei Kirlibaba tu. Burdujeni, 19. Juli. (Drahtbericht.) Durch Suczawa (dicht an der rumänischen Grenze) gingen gestern nacht drei russische Ab teilungen, bestehend aus Infanterie, Kosaken und japanischer Artillerie. Di« japanischen Kanonen werden von japanischen Offizieren desehligt. tu. Budapest, 19. Juli. (Drahtbericht.) Der nach Oradna in den Karpathen entsandte Berichterstatter der «8-Uhr-Zeitung" meldet: Der russischeRückzughatbelKirlibababegonnen. Unsere Truppen erzielten Erfolge nördlich bei dem Dorf Lucsina. Die Russen befördern ihr« Verwundeten aus der Bukowina nach Beßaradien zurück. Sogar das Kriegsmaterial wird abtransportiert. Der Berichterstatter des „Az Est" melde» aus Bi st ritz: Die russi- ichen Angriffe nordöstlich Kirlibaba waren blutig und verlustreich für den Feind. Sie wurden wie bei Gorlir« zurückgeschlagen. Di« aus Südrußland konzentrierten Truppen bauen in der Bukowina mehrer« Berteldigungslinien. Die Stimmung der Russen ist äußerst nervös. All« Maßregeln werden versucht, di« Lage zu verheimlichen. Die Kosaken letzen di« Plünderungen fort, ohne Rücksicht darauf, ob ihre Opfer Ru mänen oder Rulhenen sind. Die drei Ziele der russischen Offensive S Rotterdam, 19. Juli. (Drahtbericht.) .Daily Telegraph' meldet aus Petersburg: Die unmittelbaren Ziele der russi schen Offensive gehen auf drei Punkt«: Baranowilschi, Kowel und Stanislav. Falls einer dieser Punkte erobert wird, betzentet das die Trennung der feindlichen Front und Entschädigung für de» Mannschasts- vnd Munitionseinsah. Der Angriff bei Barano- witfcht bracht« di« zweit« der drei großen russischen Heeresgruppen zur Wirkung, die des Generals «werk. Es bleibt noch eine Gruppe übrig, nämlich die des Generals Kuropalkin. Diese Gruppe Hai bis jetzt eine abwartende Haltung bewahrt. («B. T.') Ein deutsches H-Boot in Baltimore angekommen vib. London, 10. Juli. (Drahtbericht.) Reuter meldet: Die Blätter veröffentlichen ein Telegramm aus New Bork, in dem erklärt wird, daß ein deutsches Unterseeboot mit einer wertvollen Ladung Farbstoffe in Baltimore ange kommen ist. Zwanzig Meilen von der Küste wurde das Unter seeboot von britischen und französischen Kreuzern verfolgt, wodurch feine Ankunst um vier Tage verzögert wurde. vtd. Baltimore, 10. Juli. (Reuter-Meldung.) Das hie» an gekommene deutsche Unterseeboot namens .Deutschland' erhebt Anspruch darauf, ein unbewaffnetes Handelsschiff zu sein, das Frachten führe. Seine Ladung ist an Schumacher ck Lo. in Baltimore konsigniert. Sie besteht aus Farbstoffen und M e - dlzln. Lake, der Kassierer der Lake Torpedo Lo. in Bridgeport (Connecticut), erklärt, er beabsichtige, einen Prozeß gegen die .Deutsch land' anzustrengen, da sie die Patente der Lake Torpedo Lo. verletzt habe. Die Offiziere der .Deutschland" stellen in Abrede, daß das Unter seeboot von feindlichen Kriegsschiffen verfolgt wurde, und erklären, daß sie weder britische noch französische Kriegsschiffe gesehen haben. Ein Küslenschuhkutter folgte der .Deutschland" auf ihrer Fahrt nach der Lheasepeak-Bucht. Der Grund hierfür wurde nicht angegeben, aber es verlautet, daß das U-Boot unter Auf sicht bleiben soll. Die Firma Schumacher L- Lo. ist Agent des Norddeutschen Lloyd. Zahlreiche II-Boote in der Nordsee vtd. Kopenhagen, 10. Juli. (Drahtbericht.) .Berlingske Tidende" meldet aus B ergen: Die Besatzungen von Schiffen, die aus der Nordsee in Bergen eintrafea, berichten, daß sie in der Nord see zahle eich e große und kleine Unterseeboote gesehen hätten. Die Nordsee sei mit Wrackstücken an gefüllt. -vtb. Petersburg, 10. Juli. (Meldung der Petersburger Tele- graphen-Agentur.) Das Hospitalfchiff .B Periode" (858 Tonnen), im Jahre 1898 erbaut und mit 120 Plätzen für Verwundete, befand sich ohne Eskorte auf der Fahrt nach Votum, um Verwundete oufzunehmen und trug alle Abzeichen des Roten Kreuzes, als es v o n e i n e m f e«n d - lichen Unterseeboote versenkt wurde, ohne daß dieses cs an- gehalten oder durchsucht hätte. Fliegerangriff auf die englische Küste "tb. London, 10. Juli. (Amtliche Meldung.) Kurz vor Mitternacht besuchten feindliche Flugzeuge die Südost Küste. Anscheinend wurden ungefähr fünf Bomben abgeworfen. Bisher ist kein Schaden gemeldet. Die Abwehr kanonen nahmen den Kampf gegen die Flugzeuge auf. General Haigs Berichte wtb. London, S. Juli. (Drahtbericht.) General Haig meldet: Letzte Nacht war zwischen Ancre und S o mm e die Gefechtstätigkeit beträchtlich weniger heftig als in den letzten beiden Tagen. Wir machten weitere Fortschritte in der Nachbarschast von Ovillers. In einem anderen Abschnitt eroberten wir eine Gruppe befestigter Gebäude. Die Deutschen machten keine weiteren Versuche, die verlorenen Stellungen, die von unseren Truppen nördlich Givenchy gehalten werden, wiederzunehmen. Nach einer heftigen Beschießung eines Teiles des Abschnittes, der von neuseeländischen Truppen gehalten wird, gelang es dem Feinde nach einem heftigen örtlichen Angriff, an einer Stelle in unsere Gräben einzudringen. Nach halbstündigem Kampfe war er jedoch durch die neuseeländischen Truppen wieder hinausgeworfen. Es blieben viele Deutsche tot vor unseren Gräben liegen. vtd. London, 10. Juli. (Drahtbericht.) Britischer Sonn- lagsberlcht: Die feindliche Artillerie war tätig. Arlilleriekämpf« in verschiedenen Abschnitten. Wir rückten wiederum angesichts des hart näckigen Widerstandes in der Nachborschat von Ovillers weiter vor. Der Fcind unternahm am Nachmittag zwei wütende Gegenangriffe auf unsere neuen Stellungen im Walde von Trc» nes in dem Bemühen, seine Verluste der letzten Woche wieder einzubringen. Beide Angriffe brachen unter Artillericseuer vollständig zusammen. Zur Verleihung der Peerswürde an Grey S Haag, 10. Juli. (Drahtbericht.) .Daily Telegraph" sagt, daß Sir Edward Grey nur widerstrebend seine Verbindung mit dem Unterhaus aufgegeben habe. Er sei nur der dringenden Bitte des Premierministers gefolgt. .Times" weisen darauf hin, daß Sir Edward Grey seit 30 Jahren ununterbrochen dem Unter haus angehört habe. Die Ernennung eines Unterhausmitgliedes zum Peer sei eine große Seltenheit und eine Anerkennung für die Amtsführung Greys. Lord Grey wird von den parlamentarischen Mitarbeitern der Londoner Zeitungen aller Parteirichtungen bei spiellos gefeiert. Selbst die konservative .Times" ver steigen sich dahin, ihn neben Palmerston und Lanning zu nennen. Greys Gesundheit soll wieder schwer erschüttert sein, und hauptsächlich deshalb sei auch seine Berufung ins Oberhaus erfolgt, die ihm die parlamentarischen Strapazen erspare. (.B. T.") Belgischer Generalstabsbericht rvtb. Paris, 11. Juli. (Drahtbericht.) Belgischer Be richt: Sehr lebhafte gegenseitige Artillerieunternehmungen in verschiedenen Abschmt en der belgischen Front. In der Gegend von Dixmuiden wurden an mehreren Stellen deutsche Batterien zum Schwe.gen gebracht. Zerstörungsseuer, das erfolg reich auf feindliche Arbeiten östlich Steen st raate wieder aus genommen wurde, führte zu heftiger Erwiderung und rief einen Kampf mit Bomben hervor, der sich zu unserem Vorteil wandte. „Deutschland"! Das englische Kabel, aus dem von New Bork nach London die Meldung kam, daß ein deutsches U-Boot im Hafen von Baltimore angelegt hat, wird geächzt und gestöhnt haben unter dem Druck der Nachricht, die es vermitteln mußte. Denn mit der einen Tatsache, daß durch die Wogen des Ozcans von Erdteil zu Erdteil ein deutsches Unterseeboot seine Bahn gezogen ist, wird das dickste Seemannsgarn zum Seidenfaden, wird aus Unglaublichkeit eine Wahrheit, die sich so leicht nicht überbieten läßt. Daß unsere U-Boote an sich ein Ausnahmegeschenk gütigen Schicksalswaltenl sind, haben wir alle gewußt, seitdem Otto von Weddigen seine ersten drei Opfer zur Strecke brachte. Daß mit ihnen und auf ihnen all das gegen den Feind fährt, was in den Heldenliedern unseres Volkes seit alters von hochgemuter Tapferkeit gesungen und gesagt wird, ist immer schönere Erkenntnis geworden, seitdem der Handelskrieg unter Wasser gegen England und seine Bundes genossen eröffnet wurde und Schiff auf Schiff, tausend Tonnen nach tausend Tonnen hinabgcsandt wurden auf den Boden des staunenden Meeres. Aber daß es möglich war, auf einer einzigen Fahrt ohne irgendwelche Unterstützung, angewiesen auf sich gan- allein, den Ozean, der sonst die schwimmenden Riesenpaläste trägk dem kleinsten Schiffe, das je sich ihm anvertraute, dienstbar ZN machen, das bleibt ein Wunder und ein Rätsel, wie alles, was deutsche Kriegsgeheimnisse heißt. Zehn Jahre etwa sind vergangen, seitdem Deutschland de» Bau von Unterseebooten begann, nachdem England und Frank reich seit bereits fünf Jahren Versuche mit den neuesten Schiffs typs angestellt hatten. Ganz langsam, als habe es Zett und brauche sich nicht zu beeilen, wurden die ersten U-Boote von Deutschlan- fertiggestellt, ebenso gemächlich wurden sie erprobt. So langsam ging alles vor sich, so schwersällig schien die deutsche Maschinerie zu arbeiten, daß England in der damaligen Zeit der sogenannte» Annäherung an Deukschland mehr als einmal Gelegenheit nahm» die deutsche Admiralität darauf hinzuweisen, daß sie mit ihre» Versuchen und Experimenten sich nicht auf dem richtigen Wege be finde, den es selbst mit seinem Freunde Frankreich bereits ein geschlagen habe. Bis plötzlich eine Nachricht nach London kgm» die damals vielleicht ebenso einschlug, wie das heutige Kabeltet«- gramm aus Baltimore, daß ein deutsches Unterseeboot in einer Fahrt, ohne irgendwo Station zu machen und sich zu verprovian tieren, Island umfahren habe. Für alles, was ihm nicht in den Kopf will, hat der Engländer das eine schöne Wort: Bluff. Ueber den Tirpihschen Bluff ist damals viel in englischen Zeitungen ge redet worden, und Archibald Hurd, der Marinetechniker und Aus- landsredakteur des «Daily Telegraph*, läßt in seinem Buch« «German Seapower" noch heute durchblickcn, daß er jener Bor übungsfahrt des deutschen Unterseeboots unter der Kriegsflagg« mißtrauisch gegenübersteht. Deutschland hatte eben wieder einmal gehandelt, ohne zu sprechen. Es hatte, während Frankreich u«r- England experimentierten und über jedes Kilometer, das seine Unterster mehr zurücklegten, einen triumphierenden Bericht mit allen technischen Einzelheiten veröffentlichten, sein Unterseeboot !n die stille Erfinderstube des Schiffbauingenieurs verbannt, hatte fremde Erfahrungen verwertet und in aller Heimlichkeit eigene ge sammelt, bis cs weit genug war, um der Welt eine ungefähre Ahnung von der praktischen Entwicklungsmöglichkeit des Unter seeboots zu geben. Das war vor etwa acht Jahren. Von der Zeit an erklärte Herr v. Tirpitz alles, was Unterseeboote betraf, als geheim^ un arbeitete, unoekümmert um das laute Rufen um ihn, das seine Schweigsamkeit als mangelndes Interesse gegenüber der U-Boots waffe deutete, an dem neuen Schisfstyp weiter, den er in einer Vollendung sondergleichen nach Kriegsausbruch seinem Volke im Kampfe gegen seinen schlimmsten Feind zur Verfügung stellte. Seither ist das deutsche Unterseeboot ein Schlagwort geworden, das ebenso siegreichen Klang hat wie der deutsche Generalstab und die deutschen Rlcsenmörser, und unter allen deutschen Helden stehen die kühnen Männer voran, die durch das Periskop ihres kleinen Schiffes dle Stelle schauten, wo Englanos Riescnflotte und seine mächtige Armada, die unter der Handelsflagge fährt, sterblich ist. Und wie die Tage des Kriegs Zunahmen, so wuchs auch der Rubm des deutschen U-Bootes. Was unser «U. 0' verheißungsvoll be gonnen hatte, ward in steigender RuhmeSbahn von all den Tapferen fortgesetzt, die in der Kühnheit eines heldenhaften Augenblicks den Höhepunkt ihres dem Vaterland geweihten Lebens erblickten. So fuhr Hersing nach den Dardanellen und Arnauld de la Perstre nach Cartagena, und wo sie fuhren, eroberten sie Neuland deutschen Ruhmes. Und so ist jetzt, sorglos und secmannsfroh, wie einst in Fricdenszeiten die Dampfer der Hapag und des Norddeutschen Lloyd, S. M. Unterseeboot «Deutschland" nach Baltimore ge fahren, um als ein zwar etwas absonderlicher, aber darum nicht unzuverlässigerer Kommissonär den Herren Schumacher L Lo. dl« Farbstoffe zu überbringen, an denen ihre amerikanischen Auf traggeber bitter Not leiden, und die aus diesem, nächstens nicht mehr ungewöhnlichen Wege durch die englische .Blockade* immer noch am sichersten durchgelangen. Viertausend Seemeilen fast beträgt der Weg von Wilhelms haven nach Baltimore. Als zum ersten Male ein paar hundert Seemeilen von einem U-Boot zurückgelegt wurden, erklärte Eng land, daß Verrat im Spiele sei, und setzte Belohnungen für Spanier und Griechen aus, an deren Küsten sich das U-Boot keim- lich neuverproviankiere. Auf dem Wege nach Amerika gibt es keine Küsten, des Ozcans weite Unendlichkeit bleibt ewig neutral. Sie überwindet nur ein fester, latcnschaffender Wille, und den wieder spornte vielleicht die Freude, Herrn Wilson in Natura das kleine, graue Etwas vorzusühren, nach dem er so lange die Donner keile des politischen Jupiter Tonans geworfen hatte. Nun liegt es in seinem Hafen, ist ganz bescheiden und will nur ein meer fahrender Jünger Merkurs sein. Nimmt vielleicht von den Herren