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nnd Tairfkilnft M un- Tageblatt »<w«tzch tAL die Mend» spätesten» ll xpedttta» , ^eute und önner^ au». ich«, statt. St. en Nach- »/,S Uhr den unser wh» und ler) statt. taeUolF trag über idventtl, 1Ä. werden; die für den Zuschlag vorbehaltene Frist beträgt 4 Wochen. Die allgemeinen Bedingungen, sowie Gemüseproben liegen Nachmittags im Geschäfts» GarnisonLazareth. : Brann und SeranrworÜiH Beora Burt- m InieraltN« Freiberg. — ei und ver> i« Freiberg, itz: Nr. 7. s« Anzeiger <r Bersch Schmal» xutuag. iiluug dm r der Anzeige» en kann nicht raun Ulst ent« br. 1898. b. Heinitz m. et Sonu« att. Amtsblatt sSr dir lSnigltchm md Wtischm Behörden zu Freiberg mb Tram». Verantwortliche Leitung: Georg vvrkhardt« ^08 bis 31. März 1899 beim Garnison-Sazareth Freiberg Termin am 28.Febniar 1898, Vormittags 10 Uhr einzugehen. Dieselben werden dann im Bei» ersorverucy machende Lieferung von Backwaaren, trockenen Gemüsen, Milch, Bier, Eier, Butter, sein der etwa erschienenen Bewerber im Geschäftszimmer der unterzeichneten Stelle eröffne» Kartoffeln und Mohrrüben soll vergeben werden. gastfrei einzusendenk und mit der Aufschrift „Betrifft Lieferung Von . Naturalien fUr Vas Garnlson-Lazareth Freiberg" versehene Angebote haben bis zum zimmer auS. laicke» M ^Balltagi Der Knltus-Etat m der II. Kammer. Die Zweite Kammer nahm gestern Kap. 88—95 deS Etats, daS Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts betr., in Berathung. In der Generaldebatte spricht zunächst Abg. Goldstein (soz) gegen die vermehrten Zuschüsse bez. hohen Aufwendungen für die höheren Bildungsanstalten im Vergleiche zu denjenigen für die Volksschulen. Die letzteren würden auch diesmal wieder so nebenbei, bagatellmäfiig behandelt, die höheren Schulen da gegen mit großem Fleiß und mit Zuschüssen von unverhältniß- mäßiger Höhe. Redner spricht sich in seinen weiteren Aus führungen wieder für Aufhebung des Schulgeldes aus. Man gebe dem Arbeiter nicht die Möglichkeit, seinen Kindern eine höhere Schulbildung zu Theil werden zu lasten, und er müsse sehen, wie die Staatszuschüffe hinausflögen zu Gunsten der Söhne von Leuten, die cs doch eigentlich sehr viel besser hätten als die arbeitenden Klassen. Im Uebrigen leiste die Volksschule heutzu tage noch lange nicht das, was sie leisten müsse. Man solle die Einheitsschule, die allgemeine gleiche Schule einführcn und die Kindel der wohlhabenden Klassen mit denen der arbeitenden Klassen zwingen, eine gewisse Anzahl Jahre zusammen zu sein. Aus diese Weise werde der Unterschied zwischen den Kindern der wohlhabenden Klassen und denen des armen Mannes nicht schon an der Schulhausthüre zum Ausdruck gelangen. Der Staat habe die Verpflichtung, den Arbeiterkindern eine bessere geistige Aus bildung zu vermitteln, als es bisher der Fall. Es ist die höchste Zeit, daß Sie in dieser Beziehung für die arbeitenden Klassen etwa? thun, damit Sie draußen nicht stinkend blamirt werden. (Oho!) Der Präsident rügt den Ausdruck „stinkend" als un parlamentarisch unter allgemeinen Pfuirufen gegen den Abg. Goldstein und ruft diesen zur Ordnung. Staatsminister von Seydewitz: Die Behauptungen d.» Abg. Goldstein seien nicht neu. Früher seien sie in die Form gekleidet worden, daß die Regierung der Volksschule die Rolle des Aschenbrödels zuthcile. Dem Abg. Goldstein sei ja längst hinreichend bekannt, aus welchen Gründen die höheren Schulen theurer zu unterhalten seien als die Volksschulen. Wenn man sich den vorliegenden Etat ansehe, so werde man nicht nur finden, daß alle bisherigen Ausgaben für die Volsschulen nicht herab gesetzt worden, sondern daß im Gegentheil die gesetzlich geregelte Beihilfe an die Schulgemeinden um 150000 Mk. erhöht worden sei. Wenn man sich weiter die Vorlagen vergegenwärtige, mit denen sich der gegenwärtige Landtag zu beschäftigen habe, so werde man finden, daß dort der Vorschlag gemacht werde, einen großen Theil der Alterszulagen für die Volksschullehrer auf die Staatskasse zu übernehmen, was derselben einen Aufwand von 1700000 Mark verursache. Man werde ferner finden, daß die Regierung vorschlägt, neben der ersten Hälfte auch die zweite Hälfte der Grundsteuer den Schulgemeinden zur Unterhaltung der Volksschulen zu überweisen. Das entspreche einem Auf wande aus der Staatskasse von jährlich 1800000 Mk. Weiter werde man finden, daß die Regierung Vorschläge, die Gehälter der Volksschullehrer zu erhöhen. Das seien doch gewiß alles Akte, aus denen das Wohlwollen der Regierung für die Volks schule in eminentester Weise zum Ausdruck komme. (Sehr richtig!) Er glaube nicht, daß der Abg. Goldstein zu seiner Auffassung Zustimmung in diesem hohen Hause finde, hoffe aber auch, er werde keine Zustimmung finden draußen, weder bei den Schul gemeinden, noch bei den Volksschullehrern. (Bravo!) Abg. Goldstein (soz.) wendet sich gegen die Ausführungen des Herrn Staatsministers, der sich über den Wegfall des Schulgeldes ausgeschwiegen und sich hinter die Alterszulageu der Lehrer ver schanzt habe. Draußen im Lande werde man niemals verstehen können, warum man so wenig für die Volksschule übrig habe. Res. Abg. vr. Uhlemann-Görlitz widerspricht den Aus führungen des Vorredners. Daß alle Elteru ihre Kinder in höhere Schulen schickten, gehe doch überhaupt nicht an; wo blieben dann die Handwerker? Im Uebrigen komme es nach wie vor gar nicht so selten vor, daß sich gerade aus den weniger be mittelten Klassen Genies emporarbeitcten, die m Wissenschaft oder Kunst Hervorragendes leisteten. Hiermit schließt die Generaldebatte und die Kammer bewilligt die Einstellungen in Kap. 88, Ministerium und unmittelbare Dependenzen, Kap. 89, Landeskonsistorium, und Kap. 90, katho lisch.-geistliche Behörden. Zu Kap. 91, Universität Leipzig, spricht zunächst in längerer Rede Abg. Opitz (kons.) und hebt das Wohlwollen hervor, das von jeher von beiden Kammern gegenüber der Landesuniversität bewiesen worden sei, auf die man stolz sei, deren Einrichtungen glänzende wären und die init ihrer Besuchsziffer an erster Stelle stehe. Bezüglich des juristischen Studiums rege er erneut die Frage der Zwischenprüfung an, durch die man mannigfachen Mißständen bezüglich des Fleißes und der Führung an der Universität entgegentreten könne. Er weise da rauf hin, daß der Gang der Studien, speziell des juristischen Studiums, eine Modifikation erfordere. Gegenüber der fort geschrittenen und höher entwickelten Rechtsanfchauung dürfe dem römischen Recht im Lehrplan kein größerer Umfang zugemessen werden, als besten Bedeutung erfordere. In der Beziehung werde ja mit der Einführung des allgemeinen Bürgerlichen Ge- Zeit erneut beschäftigen müssen. In Leipzig sind Kurse zur Bor» bereitung auf das Maturitätsexamen für Damen eingerichtet. Sobald nun solche Damen dieses Examen bestanden haben, werde» äe mit dem Ansuchen um Zulassung zum Universitätsstudium an uns herantreten. Wir werden unS nicht schlechterdings ab lehnend verhalten, aber in dieser außerordentlich wichtigen Frag« doch sorgfältig erwägen, unter welche» Bedingungen eine Zu lassung zu erfolgen hat, besonders auch im Hinblick auf die de« weiblichen Geschlecht durch die Natur gezogenen Grenzen und unter Beachtung derjenigen Rücksichten, die das Kultusministeriu« dem weiblichen Geschlecht noch immer zu erweisen sich für ver pflichtet hält. (Heiterkeit.) Wir sind noch so altväterlich^ einen Unterschied zwischen Mann und Weib zu machen. (Heiter keit.) Die ganze Frage ist eine solche, daß sie außerordentlich weittragende Folgen haben muß, wenn man sie aufrollt und wenn sich immer weitere Kreise derselben annehmen. Zur Zeit aber ist sie nur ein Experiment, von dem ich wünschen will, daß es nur gute Folgen für unser Geschlecht und den Staat habe» möge. Der Staat hat gewiß zu sorgen, daß der Frau da» geistige Gebiet und die Vervollkommnung auf demselben nicht versagt bleibt. Der Staat hat aber auch die ernste Pflich^ mit aller Vorsicht vorzugehen und alles zu vermeiden, wodurch der der deutschen Frau eigene Charakter der Weiblichkeit ge fährdet und die Erfüllung der ihr von Gott vorgezeichnete» Lebensaufgabe in irgend einer Weise erschwert werde. (Lebhafter Beifall.) Abg. Fräßdorf (soz.) wendet sich gegen die Ausführung«» des Abg. Opitz und des Ministers. Er begrüßt die Zusage, daß die Bahn für das Frauenstudium frei gemacht werden solle, freudig und widerspricht der Behauptung von dem weibllche» Charakter der deutschen Frau, die, wie das Beispiel in Sachse» zeige, einfach im Kampfe ums Dasein durch die Großindustrie erdrückt würde. Von der Großinvustrie werde also eine vo« Gott gewollte Einrichtung willkürlich zerstört. Man bewilligt hierauf das Kapitel LandeSuniversität uud überweist oie Petition Hofrath Förstemann und Genosten u« Gehaltserhöhung der Biblivtheksbeamten der Regierung zur Kenntnißnahme. Zu Kap. 92 Technische Hochschule i» Dresden, spricht Abg. Niethammer: Es sei nicht zu leugne», daß die Technische Hochschule über ganz ausgezeichnete Lehrkräfte zu verfügen habe. Trotzdem übe dieselbe nicht dieselbe Anziehungs kraft aus, wie die Anstalten gleichartigen Charakters, die Frequenz gehe bedauerlicher Weise zurück und die Schule stehe nicht, wie es zu wünschen sei, mit an erster Stelle in der Reihe derartiger Anstalten. Dem elekrotechnischeu Fache müsse unbedingt ein noch größerer Spielraum angewiesen und den betreffenden Lehrer« eine entsprechende Ausstattung ihrer Demonstrationsräume mit den besten wissenschaftlichen Apparaten zur Verfügung gestellt , werden. Staatsminister von Seydewitz hebt hervor, daß der sächsische Staat reichliche Mittel zur Verbesserung der Hochschule bereit stelle. So sei erst neucrdigs die Zahl der Assistent«» wesentlich vermehrt worden. Es liege durchaus nicht in der Absicht der Regierung, das Polytechnikum von seinem jetzige» Platze nach der neuen Stelle zu verlegen, sondern nur die In stitute, welche keinen Platz im alten Gebäude mehr haben. Dem angeblichen Rückgang in der Frequenz stehe die Thatsache gegen über, daß die Frequeuzziffer des diesjährigen Wintersemesters die höchste Zahl mit 919 Hörern aufweise. An der Hand des stati stischen Materials stehe es überhaupt fest, daß seit 1895 die Frequenz in stetigem Znnehmen begriffen sei. Es würde ei« Leichtes sein, diese Ziffer noch weit mehr zu erhöhen, wenn man wie anderwärts den Weg betrete, die formellen Vorbedingungen zum Besuche des Technikums wesentlich herabzusetzen. DieS stimme mit seinen Wünschen nicht überein. Das Polytechnikum müsse eine Hoch schule bleiben und deshalb müsse an den hohen An forderungen bei der Aufnahme der Hochschüler festgehaltenwerde». Hierauf wird Kap. 92 einstimmig angenommen. Zu Kap. 93, evangelische Kirchen, wünscht Abg. Zeidler, daß den Gemeinden, wenn sie Kirchenheizung ein führen, entsprechende Entschädigungen gegeben würden. Auch wünscht er, daß von Seiten des Ministeriums den Gemeinde» Mittheilungen über die bei ihnen eingesührten Heiznngsanlagen gemachten Erfahrungen übermittelt würden. Hierauf wird daS Kapitel 93 gegsn die acht Stimmen der Sozialdemokraten ange nommen, ebenso der durch das Kirchengesetz über die Dauer des Gnadengenustes der Hinterbliebenen der Geistlichen entstehende Mehraufwand. Bec Kap. 94, Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen, spricht Abg. Rollfuß im Namen der Lehrer der Realgymnasien den Dank für die wohlwollende Fürsorge der Regierung aus und wünscht nur, daß die Fachlehrer an diese» Anstalten beim nächsten Etat mit den Fachlehrern an den Senn- narien gleichgestellt würden. Hieran knüpft er den Wunsch, daß die Lehrmittel in verschiedenen derartigen Anstalten den Anforder ungen der Neuzeit entsprechend vermehrt würden. Abg. Crü well weist darauf hi», daß, wenn die Regierung den Lehrer« an höheren Anstalten ausreichende Diensteinkommen schaffe, auch die besseren Stände ihre Söhne dem Lehrcrberuf wieder zuführe« würden. Abg. Niethammer spricht sich für eine weitere Gehalts aufbesserung der Fachlehrer an Gymnasien und Realgymnasien auS. setzbuchs eine Aenderung eintreten. Es sei erfreulich, daß auf der Konferenz hervorragender Universitätslehrer und Juristen in Eisenach im Sommer 1896 mit großer Einmüthigkeit nach dieser Richtung hin grundlegende Beschlüsse gefaßt seien, die zu den besten Hoffnungen berechtigten. Unsere höher entwickelte Rechts anschauung müsse die Eierschalen des römischen Rechts, die ihr noch anhafteten, abstrcifen. (Sehr richtig!) Redner wirft dann die Frage auf, ob die Art und Weise der Besoldung der Universitäts lehrer noch in Einklang mit den heutigen Verhältnisten stehe und kommt zu dem Schluß, daß das Honorarwesen sich iu seiner jetzigen Form nicht mehr aufrechterhalten lasse. Er verkenne die Schwierigkeiten einer Regelung nicht, glaube aber, daß in Zukunft wenigstens eine Besoldungsändernng der außerordentlichen Pro fessoren in Erwägung genommen würde. Bezüglich der Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium hoffe er, daß man sich nicht von der bisher eingenommenen Stellung abdrängen lasse. Die Frauenbewegung habe gewiß ihre innere Berechtigung und der Staat hat die Rechte der Frauen unter den ganz veränderten Verhältnissen heute anders zu wahren älsfrüher. Wirsind auch der Meinung, die Frauen in der Ausübung dieser ihrer Rechte nicht zu beschränken, auch nicht aus dem Gebiete des Vereins-und Versammlungsrechts. Nichtsdestoweniger mahnt das heute schon übersehbare Ergebniß des Frauenstudiums zu einiger Vorsicht. Redner verweist auf die Schweiz und aus Zürich, woselbst in den Jahren 1864—91 von 335 eingeschriebenen Studentinnen der Medizin nur 37 sich zum Examen gemeldet und Alles in Allem 24 bestanden hätten. Endlich wendet sich Redner zu der Pflege der sächsischen Verkehrs- und Umgangssprache. Manschenkeheute den verschiedenartigen deutschen Dialekten erhöhte Aufmerksamkeit und eine besondere Literatur sei über der Pflege dieser Dialekte entstanden. Es sei nun auch ein sächsisches Idiom entdeckt und in die Literatur emgcführt, allerdings mit wesentlich anderem Erfolg als bei den anderen Dialekten. Denn der sächsische Volks stamm werde durch diesen ihm imputirten Dialekt als schwächlich und läppisch hingestellt (Sehr richtig!/, während sich dieser Volksstamm an Intelligenz, Fleiß, Energie rc. mit jedem anderen messen könne. Es entspricht daher die Art und Weise, wie man diesen sächsischen Dialekt pflegt und wiedergiebt, nicht den Thatsachen. Er bäte dringend, diese Richtung glicht bewußt oder unbewußt zu unterstützen. Man mache ihn eben durch Zettel aufmerksam, daß Sachsen gerettet werden könnte, wenn man den vogtländischen Dialekt pflege. (Große Heiterkeit.) Der Dialekt sei jedenfalls rein und unverfälscht. Die Sache habe ihre sehr ernste Seite und er bitte dringend, daß Jeder dazu beitrage, dieser Richtung entgegenzutreten, daß auch die Volksschule in den Dienst dieser Bestrebungen einbezogen und dort ein gutes unver fälschtes Idiom gelehrt werde. (Bravo!) Staats Minister von Seydewitz ist dem Vorredner für seine Ausführungen dankbar. Der Vorredner habe sich er neut mit der Bedeutung des römischen Rechts für die Studirenden beschäftigt. Man könne auf der einen Seite nicht in Abrede stellen, daß eine logische geistige Schulung sich nicht besser durch führen läßt, als mit dem römischen Recht (Sehr richtig!), und hoffe auf der anderen Seite, daß auf das Studium dieses Rechts nicht allzu großes Gewicht gelegt und viele Zeit verwandt werde. Er hoffe, daß mit den neuerlich getroffenen Bestunmungen be züglich der Praxis des Studiums dieses Rechts das Richtige ge troffen sei. Was die Frage der Zwischenprüfung angehe, so habe das Ministerium dieselbe nicht aus den Augen verloren, sondern hietüber in den letzten Jahren sowohl mit dem Justizministerium, wie auch mit der Prüfungskommission eingehend korrespondirt. Beide Ministerien seien der Meinung, daß die Einführung einer solchen Prüfung möglich und nützlich sei. Man könne jedoch nicht einseitig ohne die anderen Universitäten vorgehen, nicht, ohne daß man sich eine wechselseitige Anerkennung dieser Prüfung sichere. Ginge man mit der Landes-Universität Leipzig allein vor, so seien die sächsischen Landeskinder gezwungen, nur in Leipzig zu studiren oder bei Inanspruchnahme anderer Universitäten das Studium zu ver längern.Letzteres köuntendieWenigstcn. Bezüglich der Ausführungen des Abg. Opitz über die Honorarfrage nehme er an, daß die Verhält nisse in Sachsen so lägen, daß eine prinzipielle Aenderung nicht angezeigt sei. Bis vor Kurzem seien ferner die Frauen von jedem Besuche an der Landes-Universiät ausgeschlossen gewesen. Wenn einige Damen die Universität Leipzig dennoch besucht hätten, so sei das ohne Vorwissen und ohne Zustimmung des Ministeriums geschehen. Seit Ostern v. I. sei nach reiflicher Er wägung eine mildere Praxis eingetreten. Seit jenem Zeitpunkt würde Frauen unter gewissen Voraussetzungen und unter Ver sagung der Immatrikulation die Erlaubniß zum Besuche der Vorlesungen gestattet. Diese Voraussetzungen seien, daß die Persönlichkeit der Dame eine gewisse Gewähr biete und der be treffende Dozent zustimme. In dem Zeitraum von 1890 bis mit 1897 hätten 19 Damen beim Ministerium um Zulassung zur Landesuniversität nachgesucht. Bon diesen waren 9 Ameri kanerinnen, 3 Russinnen, 2 Bulgarinnen (Hört! Hört!), 1 Eng länderin, 1 Französin, 2 Preußinnen und 1 Sächsin. (Heiterkeit und Hört! Hört!) Um dieser einen Sächsin, oder wenn Sie wollen, der drei deutschen Damen willen weiter zu gehen als bisher, werden Sie selbst nicht wünschen. (Sehr richtig!) Das Kultusministerium wird sich mit der Frage jedenfalls in nächster 41. Erscheint jeden Wochentag Abend» Y.S Uhr für den «aderen Lag. Preis vierteljährlich 2 Mk. 2b Psg. zweimonatlich 1 Mk. SO Psg. u. einmonatlich 7b Psq öü. Jahrgang. , (Inserate werden bi« Vormittag U Uhr SminavenS, de» IS. Februar. 1SS8.