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Hrankenberger Tageblatt Amtsblatt str die König!. Amtshaichlmmischaft Mha, das König!. Amtsgericht und den Stadttat zn Frankenberg Verantwortlich« Redakteur: Ernst Roßberg sen. In Frankenberg I. Sa. — Druck und Verlag von C G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. PI- IIS Donnerstag, den 17 Mat ISI7 76. Jahrgang Nichtbankwürdiges Rindfleisch Schwerarbeiter lich zu stellen. v Uki-, ft ist unbedingt einzu- Verkauf von Eier« sagt- in der städtischen Niederlage, Baderbrra s. Sonnabend, den 1«. d.«., Vor«. '/F l2 U gegen Rückgabe der EÜrmatt?Rr^7. — Auf^ Stadtrat Frankenbeeg, am 16. Mai 1917. Denn so lang du das nicht hast, Dieser stirb und werde! Bist du Mr ein trüber Gast Aus der dunklen Erde. im Sinne der Brot sind namentlich Ver- »ständigen Gewerbe- haben den Antrag an die Bewohner des 3. Brotkartenbezirk», Älaüe entfallt ein Ek. ' Mr müssen uns freimachen von allem Ballast, der uns in die Tiefe zu ziehen droht, wir müssen souveräne Herren unserer selbst werden, indem wir, um mit der Sprache der Bibel zu reden, den alten Adam in uns ersäufen und den inmen Menschen anziehen, der nach Gott geschaffen ist, wir müssen über uns selbst hinaus- und zum Hmmel hinauf wachsen. In der schweren und glotzen Zeit, in der wir leben, tritt das HbmMftchrtSKebot mtt'besonderem Ernst« an im« ... . - ''7 l »C7- > 'N!,» aus aus jeder Unklarheit! Wir sind Gegner jeder Groberung»- Politik, während Sie (nach rechts) die geborenen Welleroberer i sind. Wir verzichten auf die Eroberung fremden Landes, ! aber nicht aus die Freiheit des Bolles. Ein Fried«, wie ihn Dr. Rooficke will, wäre nicht von Bestand. AM wollen einen für alle ehrenvollen Frieden. Uns treibt nicht Er oberungssucht, uns hält der Wille zusammen, Anschläge auf deutsches Land abzuweisen, uns trennt di« Meinungsverschie denheit im Innern über die Kriegsziele. Fällt die Klammer und bleibt der Keil, dann fallen wir auseinander, dann haben wir die Revolution. (Brausender Lärm. Rufe rechts: Wir fürchten sie nicht! Dauernde Unruhe.) Präsident Dr. Kaemp s: Mit der Revolution zu drohen, widerspricht der Ordnung des Hauses. Ich ruf« Sie zur Ordnung. , Abg., S cheidem ann: Die Verrückung von Grenz steinen kann natürlich nur auf gegenseitige Verständigung' erfolgen, das ist aber keine Annexion, sondern eine Grenz- regulierung. Reichskanzler von Bethmann-Hollweg Die Abgabe einer programmatischen Erklärung tm gegen wärtigen Augenblick würde den Interessen des Landes nicht dienen, deshalb mutz ich sie ablehnen. Seit dem Winter 1914/15 werde ich bald von der einen, bald von der anderen Seite gedrängt, unsere Kriegsziele womöglich bis in die Einzelheiten öffentlich darzulcgen. Mein Schweigen ist al» Zustimmung zu den Kriegszielprogrammen einzelner Parteien oder Richtungen ausgelegt worden. Was ich über unsere Kriegsziele jeweilig habe sagen könne», habe ich hier im Reichstag zu verschiedenen Malen gesagt und dies hat in unserem Friedensangebot vom 12. Dezember 1916 einen wei teren Ausdruck gefunden. Die neuerdings wieder aufgetaucht« Annahme, als beständen in der Friedensfrage irgendwelche Meinungsverschiedenheiten zwischen uns und unseren Verbü» Feten, gehört in das Gebiet der Fabel. (Lebhafter Beifall.) Ich werde mich auch von meinem Verhalten nicht abbringen lassen durch das Wort, welches der Abgeordnete Scheidemann in das Haus Hinausschleudern zu sollen geglaubt hat, das Wort von der Revolution. Das Volk wird für dieses Wort kein Verständnis habe». (Lebhafter Beifall.) Ich werde mich auch nicht abbringen lasse» durch die Behauptung des Abg. Roestcke, datz ich mich im Banne der Sozialdemo kratie befände; ich befinde mich im Banne keiner Partei, (Stürmischer Beifall.) Wenn ich mich in einem Bann« b«-- finde, so ist dies der Bann des deutschen Volkes, für da» seine Söhne in unvergleichlicher Tapferkeit kämpfen, fest ge schart um ihre» Kaiser, vem sie vertraue» und der ihnen vertraut. (Lebhafter Beifall.) Das Kaisrrwort vom August 1914, „Ich kenne keine Parteien mehr", bleibt in Geltung. Matzg«bend für mein Verhalten ist allein die baldige und zugleich glückliche Beendigung des Krieges. Auch heute seh« ich bei unseren westlichen Gegnern noch nichts von Friedens bereitschaft, noch nichts von Preisgabe ihrer Eroberungs- und Vermchiungsziele. Glaubt da jemand, diese Feinde etwa durch ein Programm des Verzichtes und der Enthaltsamkeit zum Frieden bringen zu können, oder soll ich umgekehrt «kn Eroberungsprogramm aufstellen- So wenig wir ein Lnt- sagungsprogramm, hilft ein Amrerionsprogramm den Sieg erringen und den Krieg gewinnen. Im Gegenteil. Es scheint, als ob Rutz land für sich alle gewaltsame Eroberung»- plän« ablehnte. Hat aber Ruhland den Willen, weiteres auf Anerkennung dieser Eigenschaft , ... Zu diesem Zwecke find Vordrucke zu verwenden (Vordruck für Angestellte und Arbeiter und Vordruck s für selbständige Gewerbetreibende, Landwirte usw.), welche nur am Donnerstag Hiimmelfahrtstag) von Bormnag 8 Ahr bis Nachmittag 6 Uhr in der hiesigen Polizeinacht wache zu entnehmen find. Dort liegen auch die für die Anerkennung der Schwerarbeiiereigen- schast aufgestellten Richtlinien zur Kenntnisnahme aus. Die Vordrucke find genau auszufüllen und Vordrucks mit der Bescheinigung des Arbeit geber» versehen) spätestens oi» zum U«» I». Mni IUM, «»„».ml«, im Rathaus, Zimmer Nr, 1 (Polizeiwache) zurückzugeben. Diese halten^daHie umfangreiche Arbeit in Wurster Zeit beendet sein muß. - Meldungen von Personen, welche nicht tatsächlich Schwerarheit (worunter auch besonders lange Arbeitszeit zu rechnen sein wird) verrichten, find zwecklos und erschweren nur die Durch führung der Neuregelung. Stadttat Frankenoerg, den 16. Mai 1917. himmelksdn * Di« Himmelfahrt Christi bezeugen von den Evangelisten nur Marcus und Luccks, und beide nur mit einem knappen Worte. Marcus sagt: „Nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward «r aufgehoben gen Himmel und sitzet zur rechten Hand Gottes", bei Lucas heitzt es: „Er schied von ihnen und fuhr gen Himmel." Erst in der Apostelgeschichte wird eingehender berichtet: „Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen hin weg." Während das Weihnachtsfest erst zu Anfang des sechsten Jahrhunderts in der Christenheit allgemeinere Auf nahme fand, war die Feier des Himmelfahrtsfestes schon zur Zeit des heiligen Augustin, also im vierten Jahrhundert, allgemein bekamt, für das Pfingstfest nehmen wir aus jener Z«t dagegen nur die ersten Spuren wahr. Der Himmel fahrtsgedanke war danach in der alten christlichen Kirche besonders stark und mächtig. Ein inniges Herzensverlangen trieb die Christenheit zu der Vorstellung, der Herr und Meister habe sich von der Erde, wo er in Knechtsgestalt wandelt« und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben Gott mit der Menschheit versöhnt hatte, zur göttlichen Voll endung zum Himmel erhoben, um dort, zur Rechten des Vaters sitzend, von Ewigkeit zu Ewigkeit zu regieren. Eng an diese Vorstellung schlötz sich der Glaube von der Aus- semdung des heiligen Griftes durch den Vater und den Sohn und von d«r Wiederkunft Christi aus Erden am jüng st«« Tag«. Die unauflösliche und über Zeit und Raum er habne Zugehörigkeit des Heilandes zur Christenheit fand auf diese Weise ihren vollendeten Ausdruck. „Aus Christi Himmelfahrt allein Ich msine Nachfahrt gründe." Sv beginnt der bekannteste, aus der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts stammende Kirchengesang zum Himmelsahrts- fest«. Und wie sich jedes Lhristenleben zu einer Nachfolge Christi gestalten muh, wenn es Wert und Sinn haben soll, so mutz sein« Krönung in der Nachfahrt bestehen, in der sittlichen und geistigen Erhebung über alle Nichtigkeiten und Eitelttiten des Alltags, über die Niedrigkeiten und Sünden der Welt und in der Vereinigung mit dem Brunnquell und dem Zentrum alles Wahren, Guten und Schönen, mit Gott. Zum Himmel auf! so muh für jeden Christen die tägliche Parole lauten. Es laufen alles Christentum und alle Fröm migkeit doch immer auf das eine hinaus, den selbstsüchtigen, schwankenden und strauchelnden Willen in uns zu meistern und in die Kott wohlgefälligen Bahnen zu lenken, die zur Höhe führen und uns den Himmel erschliessen. Ohne Golgatha kein Ostern, ohne Ostern keine Himmelfahrt. Oder wie Goethe vemcder firicd««g Norlin, 15. Mai. Auf der Tagesordnung stehen zunächst kurze Anfragen, dann folgt die Beratung eines Nachtragsetats zur Bewilligung von 1,2 Millionen Mark für Vorarbeiten eines Planes zum Ausbau von Wasserstrahen. Die Vorlage wird ohne Aus sprache in allen drei Lesungen angenommen. Es folgen die Interpellationen betreffend di« Krieg»,ziele. In der Begründung der Konscrvativen-Jnterpcllation führt Abg. Dr. Roesicke aus: Während drautzen Ströme von Blut fliehen, hat die sozialdemokratische Partei einen Entschlich gefasst, welcher weite Volkskreise beunruhigt, da er «inen Frieden ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen wünscht. (Der Reichskanzler betritt den Saal.) Der Beschluh des sozialdemokratischen Parteiausschusses ist verhängnisvoll, er ist nicht national, wenn auch nicht antinational, so doch international. (Lebhaftes Sehr richtig! rechts, leibhafter Widerspruch links.) Wer von uns wünscht nicht baldigen Frieden? (Zuruf links: Sie! Rufe rechts: Pfui!) Sie verlängern den Krieg, deshalb können wir Ihre PolW nicht mttmachon. Mit Hohn und Spott werden Ihre Än- gechote zurückgewiesen. Von Amerika her kommt die For derung: Kein Frieden mit den Hohenzollern! Das ist eine Zumutung sondergleichen; sie will, dah wir unsere beste Tugand aufgeben, das Treusein. In den Herzen der Deut schem fühl der monarchische Gedanke zu tief. Abg. Scheide mann sagt, ein Narr, wer noch an einen Sieg glaubt. Ich bin ein solcher Narr, ich glaube an den Sieg. (Lebhafter Beifall.) Es scheint, als ob die Regierung nicht von dem festen Siegeswillen durchdrungen ist. (Grohe Unruhe links.) Wir fordern die Abkehr vom internationalen Verzichtfrieden. (Lebhaftes Bravo. Zischen links. Wiederholter Beifall.) Präsident Dr. Kaempf: Ich weise di« Aeuherungen des Abg. Dr. Roesicke als gegen die Ordnung des Hauses vorstossend zurück, dah es schein«, als ob dis Reichsleitung keinen Sieg-willen habe. Abg. Scheidemann (Soz.): Auch wir fordern. Her- Auf nachstehende Bekanntmachung wird hierdurch noch besonder« htngewiesen: Auf Grund berechtigter Klagen wird mit Zustimmung des Bezirksausschuss« »erboten, Hunde 1. bei land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten in Wälder, auf Felder und Wiesen mit 2. in Wäldern, auf Feldern und Wiesen frei umherlaufen zu lasten. Nicht betroffen werden von diesem Verbote Jagdhunde bei Ausübung der Jagd. Im Falle der Zuwiderhandlung werden Besitzer oder Halter der Hunde mit Geldstrafe bis zu 1bv Mark bestraft, an deren Stelle im Uneinbrlnalichkeitsfalle Hast bi» zu 14 Tagen tritt. FISHa, am 14. Mai 1917.Dre Königliche Amtthauptmannschast. Berkaus von Dörrgemüfe Donnerstag, den 17. d. M., bei sämtlichen Materialwarenhändlern gegen LebensmittKmarke Nr. 65. — Auf eine Marke entfallen 106 Gramm zum Preise von 1,35 M. für das Pfttnd. Stadttat Frankenberg, am 16. Mai 1917. Verkauf von Hafermehl Freitag, den 18. d. M., von Nachm. 4 Ahr ab bei sämtlichen Materialwarenhändlern gegen Lebensmittelmarke Nr. 66. — Auf jede Marke entfallen 100 Gramm. Stadttat Frankenberg, am 16. Mai 1917. 5. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-KollegiumS Freitag, den 18. Mai 1S17, Abend 6 Uhr, im Zeichensaale der Realschule. Tagesordnung: 1. Eingänge. 2. Annahme der Erbschaft der f Altersheimbewobnerin Marie Auguste veno. Lange geb. Thiemig. 3. Beitritt der Stadtgemeinde zu der zu gründenden Landessiedelungsgesellschaft „Sächsisch« Heim" mit einem Stammanteil von 3000 M. 4. Ersetzung der sogen. Geierbrücke durch einen Damm. 5. Verbesserung der Polizeinachtwache. 6. Gewährung von Teuerungszulagen an die Lehrer der Volksschule nach den Bestimmungen des Königl. Kultusministeriums. 7. Einstellung eines Hilfsarbeiters für die städt. Sparkasse; Festsetzung des Gehalts für denselben. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. vberamtrrichter vr. BLHr, Vorst. heran. Weniger als i« dürfen wir heute persönlichen Vorteilen ' nachgehen oder uns rn Kleinmut oder Verzagtheit vergraben. ' Selbstlos und mit voller Herzenshingabe müssen wir alle , unsere Kräfte und Mittel dem Vaterland« zur Verfügung ! stellen, müssen wir aufgehen rm Wohle des Ganzen. Das ist es letzten Grundes, was der Himmelfahrtstag uns nahe legt und von uns fordert. Wo jedes Glied eines Volkes von dem heiligen Willen erfüllt ist, in der Nachfolge Christi den Brüdern sein Bestes zu bieten und restlos dem Ganzen zn dienen, da kam, der Triumph nicht ausbleiben. Und wenn zum heurigen Himmelfahrtstage die Natur sich wieder in ein wunderbar prächtiges Festgewand gehüllt hat, und wenn wir alle im lieben deutschen Vaterland uns dieser herrlichen Schöne in Wald und Flur erfreuen, so verkettet uns mit unseren Brüdern an der Front das hohe und hehre Gebot des Feiertags, dah wir freudig unser Bestes ein- ? setzen und hingeben und unser ganzes inneres und äusseres Leben so gestalten, dass dessen Ausgang einmal nach des Meisters Vorbild zur Himmelfahrt wird. Ein jeder muss sein Erdenleben so führen, datz es ihm das Bürgerrecht verbürgt in einer höheren Welt. Bezirksausschusses hierdurch gelangt Freitag, den 18. d. M., von Nachmittag 3 Mr ab an Minderbemtttette des BezmsausikyWes yierourcy z. »rottartenbezirk» von Nr. 751 bis Schluß, 4. „ „ „ 1-200 in der hiesigen Freibank zum Verkauf. Es erhält ein Haushalt bis zu 3 Köpfen V, Pfund und ein solcher von über 3 Köpfen 1 Pfund Fleisch. — Ausweiskarten und Brotheste find vorzulegen. — Es ist die Hälfte der an sich erforderlichen Fleischmarken abzugeben. Stadttat Frankenberg, am 16. Mai 1917.