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Dresdner Nachrichten : 21.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-06
- Tag 1879-06-21
-
Monat
1879-06
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1879
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Beschlüsse« . Iten Lesung an. leder Ist abweichend von dem Lirschlusse brr «Nen Lesung für alle Sorten mit 38 Mark Zoll anaAetzt. Der Antrag Lmtdorsttz, für Lumpe« S Mark und »ür Tauab- fälle 2 Mark Au»iubrzoll anjusetzen, wurde mit l8 gegen ir Stimmen ab» gelehnt. Part«. 20.Juni. Die bonapartlstischen Deputir« ten sintAbeudS deiRovher zusammengetretcn. TagtSkatt fiir Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LÜrsenliericht,Fremdenlifte. Mitrrdaeteur: Vr Lnitl »1er«/. Druck unv Eigenthum der Herausgeber: . Llepneli «eteKneelt in Dresden kür da» Frwll.: LiielMt, »»rtinnni». verantwortl. Redaeteur: ITelnrlel» »»tilenle in Dresden. Iliucrl'i aut eliic Slmrage. ob e» wahr sei. bah FrankrAck die Abdankung de» Khe» tive veriangr und ob Eng land zugcslimmt bade. Bourke. e» finken wich tige Uniervantlungen un ter de» Mächten betreff» Egypten statt, doch sei eine Mitlbcilung bis zum Abschluß rer llitterhand- iungen unmöglich. London. 20. Juni. Die Kaiserin fiel bei der Todesnachricht in Ohn macht und befindet sich, seitdem in einem Zustande vollständige, Unempfind» lichkelt. LlumsL- u. Lou^st-8sLe1iL^ ?. LsvuüölrLtk, s-Inko eiar s'iapivr- uml kor<Iinn»68tru8«a, emplittliit nIIs Inr-n i»di»»«tzuvt« von !»<t ?hs- an uufrviirtn ^ mit ustürliolien 8tivklsll (oirn« Urakt, ckuker iaugv dlükunck, omptis-htt «„k-K „geh «us- viirts bvi dilligstvr Vsrpkwkunff /u «iiv. ?rvi«nn l'nnl liu>,<-!>>»Ic>r, Orvkckoo. ^ «c»«eir«K:N»x »rr» «Ä172. 21 Jaljr^ 187S. Witterungsaussichten: Meist heiter, stellenweise Gewitter, war»,? Dresden. Tonnabe«». 21. Anni. Politische». . Giebt Deutschland die Goldwährung auf? Geht es, nicht heute oder morgen, aber bei günstiger Gestaltung des Edclmetallmarktes zur Doppelwährung über? Eine absolute Klarheit hierüber hat die ReichStagsvebatte nickt gebracht. Fürst Bismarck sprach weder ein mnde« Ja, noch ein kategorische- Nein. Seine Erklärungen waren sachlich so verklausulirt, wie sie persönlich gereizt und geharnischt waren. Ihr sachlicher Kern besteht in Folgenden,: Weder im Bundeürathe, noch im preußischen Ministerium ist ein Antrag auf Beseitigung der Goldwährung bisher gestellt worden. Nur die ferneren Silberverkäufe wurden eingestellt, weil Deutschland dabei zu viel verlor. Aber ebenso hütete sich der Kanzler, auch nur entfernt anzudeuten, wie er über die Zukunft des deutschen MünzwesenS überhaupt denke? Das Ausland würde sich den leisesten Wink sofort zu Nutze machen. Bismarck hat sich nicht als absoluter Anhänger der Goldwährung hingestellt, sondern für die Münzpolitik die Loosung au-gegeben: „DaS wird sich finden!" Diese Haltung d«S Reichskanzler» ist wohl zu begreifen und entspricht der jetzigen Lage der Dinge. Eingehüllt war dieser sachliche Kern der BiSmarck'schen Erklärung in eine der stachligsten Schaalen, an welcher sich die Freihändler die Finger blutig stießen. Zunächst sauste Fürst Bismarck in scharfen Worten die Freihändler an, daß sie überhaupt die Interpellation eingebracht hätten, ohne sich zu erkundigen, ob dieselbe zeitgemäß sei? Delbrück und Bamberger entschuldigten sich zwar nach der Möglichkeit, aber sie fanden keine Gnade. Bismarck ließ durchblicken, daß die Einstellung der Silbervcrkause denjenigen Freihändlern sehr unbequem g kommen sei, die am Silbervcrkause Verdienst haben. Hier ließ sich nun Bamberger ein Wort entschlüpfen, da» den Kanzler auf's Aeußerste reizte. Bamberger nannte den Namen Vleichröder's, der al» Mitglied des Reichsbankdirektoriumö Kenntniß haben könne von den Münzplänen der Reichsregierung. Aus diesem Zusammenklang der Worte Bleichröder-Bismarck-Goldwährung hört« Fürst Bismarck einen Nachhall der unterdrückten „Reichsglocke" heraus, die seiner Zeit gewisse Beschuldigungen ausgesprochen hatte, di« auch nur andeuten zu wollen, Sehnsucht nach der Kerkerzrlle verrathen hieße. Fürst Bi-marck warnte Bamberger», „ihn nicht auf diesem Gebiete herautzufordern." Und Bamberger schwieg, er wußte wohl, warum. Prüft man vom allgemeinen, nicht vom Edelmetallschacher beeinflußten, Standpunkt aus dm sachlichen Kern der Erklärungen, die vom BundeSrathStische fielen, so ist es nur dankenSwerth, endlich von berufenem Munde au» zu vernehmen, wie viel Deutschland durch die Silberverkäuse verlor. Bereits 9tN/, Millionen Mark! Und wenn es darin sortführe, noch weitere 00—IM Millionen! Der Reichsbankpräsident Dechend erklärte, er sei an große Zahlen gewöhnt, aber vor diesen Ziffern sei er erschrocken. Und doch drücken sie noch lange nicht dy, wirklichen Verlust au». Das muthwillige Werfen deS SilberpreiseS hat alle» Silbergeschirr im Volke «ntwerthet. Jeder, auch der dünnste Silberlöffel bis zum Silbergeschirr der Neichen hat einen Theil seines Werthes emgcbüßt. WaS die Reichskasse am Silberprciswersen verlor, läßt sich beziffern: um wie viel der Silberbesitzstand des Volkes entwerthet wurde, entzieht sich aller Berechnung. Und damit nicht genug! Um die Verluste einigermaßen zu decken, welche die Reichskasse erlitt, indem sie für immermehr sinkendes Silber immermchr steigendes Gold cinkaufte, entschloß sie sich, daS Silbergcld um 10 Proc. unterivcrtbig au-zuprügcn. Früher prägte man selbst daS Fünsneuyrolchcnstück vollwerthig aus und justirte eS. Jetzt ist sogar das Fünfmarkstück durch Kupferzusatz um 50 Pf. entwerthet. Jeder Einzelne, auch der Aermste im Volke, hat ohne sein Zuthun durch diese Münzverschlechterung am Geld in seiner Tasche eingebüßt. In dieser Verschlechterung großer Münzen, schrieb dieser 'Tage die „Volks-Zig", steht Deutschland in der Welt einzig da. Wenn der erste vorbereitende Schritt gethan wird, auf dieser abschüssigen Bahn einzuhaltm, so verdient dies die Unterstützung aller nicht am Metallschacher Betheiligtcn, mag Bamberger noch so wüihen! Noch ist das zweite kriegsgerichtliche Urthcil in Sachen des „Großen Kurfürsten" nicht öffentlich bekannt — Eingeweihte kennen eS natürlich — so heißt eS auch schon: auch dieses kann nicht vom Kaiser bestätigt werden. Wir stünden demnach vor einer dritten kriegsgerichtlichen Entscheidung und auch diese brauchte noch nicht die letzte zu sein. Sind das nicht reizende Zustände? Absichtlich hüllt man die Angelegenheit in dichtes Dunkel. Gelingt cs dem einen Blatte, einen Schimmer LichtS hineinzubringen, gleich wird «S Lügen gestraft. Welche Empfindungen ein solches Verfahren Hervorrufen muß, braucht man gar nicht auszusührcn. Das militärgerichtliche Verfahren, wie eS durch die Untersuchung der erschütternden Katastrophe bei Folkestone zum Bewußtsein des Volkes gebracht wird, kühlt mehr als alles Andere die Sympathie für die Marine ab. Und was sagt man zu den so geräuschvoll als Errungenschaft ausposaunten neuen „Jnstrultionen für die Marine?" Den Nagel auf den Kopf trifft die ,Hamb. Börsenhalle", wenn sie sagt: „Das; der 6des seine» Geschwaders sich zunächst nach Uebcr- nabnie des Kommandos Über die Eigenschaften der Ihm unter gebenen Schiffe, sowie deren Führer und Mannschaften so genau wie irgend möglich durch den Augenschein zu unterrichten suevt, ist eine so absolute Vorbedingung für die gedclbliche Auöübu "g seine» Kommando», das, es dazu gar keiner Anweisung bedürfen sollte und unsere Admiralität stellt sich und ibrcn Untergebenen wabrlich kein glänzende» Zeugniß an», wenn sie letzt, nachte», bereit» mein al» ein Dutzend Mal Deutsche Geschwader In See gesandt worden, plötzlich die Entdeckung macht, das; einem Ge- schwaderchet solche Dinge noch erst ausdrücklich vorgeschriebe« werden müssen. War da» nach gemachten Erfahrungen wirklich ndtbig, so wird damit nur die Behauptung Derjenigen bestätigt, welche die vorläyrige Katastrophe bet Folkestone zum guten Theil der Unterlassung solcher Vorübungen vor dem Auslaufen beö un glücklichen Geschwaders zuschriebcn". Der Telegraph hat uns umständlich berichtet, auf welchem Wege der Kongreß beider französischer Kammern" dazu qelangte, die Verlegung des Parlamentssitzes von Versailles nach Paris mit 549 gegen 262 Stimmen zu beschließen. Die große Mehrheit, die sich dafür aussprach, erklärt sich daher, daß viele Konservative aus „Bosheit" dafür stimmten. Caffagnac erklärte es offen: er stimme dafür, weil die Rückkehr nach Paris zum Sturze der Republik führe. Deutsche Leser wird eS wenig interessiren, mit den Details der Ge schäftsordnung des französischen Parlamentes sich bekannt zu machen. Nur soviel sei erwähnt, daß bei dem Kongreffe eigentlich nur abge stimmt, nicht debattirt werden darf. Trotzdem fielen scharfe Reden. Die Monarchisten protestieren dagegen, daß man sie von der bekathcn- dcn Kommission ausgeschlossen habe. Von besonderem Interesse ist das Erscheinen Cassagnac's im Kongresse. War er nicht aus 3 Tage von den Verhandlungen der Kammern ausgeschloffen? Er hat sich offenbar darauf berufen, daß er nicht als Mitglied der Depu- tirtcnkainmer, sondern des Kongresses erscheinungsberechtigt sei. Es geht ihm eben Vieles für voll aus. was einem weniger Gefürch teten nicht so passirte. Gambetta hat ihn beinahe unter seinen Schuh genommen. Ursprünglich beantragte Gambetta die gemeinrechtliche Verfolgung Cassagnac's, nachher sah er davon ab. In der Kammer selbst erfuhr Gambetta's auffällige Milde gegen Caffagnac herben Tadel und Gambetta mußte zu dem Gewaltmittel greifen, die Kammer auszufordern, ihm ihr fortgesetztes Vertrauen zu bezeugen, sonst wollte er als Präsident abdanken. Dies geschah auch. Noch sei erwähnt, daß der Kongreß, nachdem er Paris als Kammersitz ge wählt hat, sich wieder aufgelöst hat. Und da fällt wie eine Bombe die Nachricht von dem Tode des Prinzen Louis Napoleon hinein! (S. nächste Spalte.) Die bonapartistische Partei hat ihr Oberhaupt verloren und einen Schlag erlitten, von dem sie sich kaum wieder erholt. Hätte Caffagnac das geahnt, er hätte sich wohl kaum so prostituirt. Bonden Napoleonjden lebt nun noch der rothe Prinz, Plonplon, der keine Thronaussichtcn hat, sowie einige Personen aus Neben linien. Die Wichtigkeit des Todes des kaiserlichen Prinzen für Frankreichs Geschicke liegt auf der Hand. Der Stern des Hauses Orleans wird steigen. Schade übrigens um den jungen Prinzen! Er hätte etn bessere» Geschick verdient, als den Tod durch afrika nische Wilde. Kaum schien eS. als verschwände die »gyptische Frage von der europäischen Tagesordnung. so ändert sich das Bild, seitdem Frank reich und EnglantiW Absetzung Des Khe^ine «erlangten. Beide haben das Erscheinen Deutschland» in Egypten nicht gerade sehr freundlich angesehen. Daß Deutschlands Politik in Egypten sich der Zustimmung aller Großmächte erfreute, hat die Eifer sucht der Wcstmächte erregt. Sie übertrumpfen uns, indem sie sich nicht mit der Erklärung des Vicekönigs: zahlen zu wollen, be gnügen, sondern seine Absetzung verlangen. Allerdings hat JSmail Pascha allen Credit für seine Betheucrungen verloren. Er hat eine solche Virtuosität im Wortbruch erlangt, baß eS Niemandem zu ver denken ist, wenn er seinen neuesten Honigworten nicht glaubt. Ein Mensch, der einer Schauspielerin, nie Mademoiselle Schneider für einige glückliche Augenblicke Brillanten im Werthe von 1 Mill. Frcs. verehrt, kann schließlich nicht aus den Schulden herauskommen Ein Despot, der europäische Minister zum Henker jagt und einge borene, ihm unbequeme Minister scheinbar nach Oberegypten ver bannt und sie auf der Nilfahrt dahin durch Luken in der Borke er tränken läßt, bietet keine Gewähr für Erfüllung seiner Versprech ungen Europa gegenüber. Das ist unbestreitbar. Auffällig ist jedoch, warum Frankreich und England jetzt einmüthig die Absetzung des Khedive fordern? Wollen sie Deutschland vom Oriente aus- schließen? Hat das Erscheinen Deutschlands in Egypten statt Eifer sucht zwischen Frankreich und England zu säen, sie sich genähert? Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichleu." London, 20. Juni. Prinz Louis Napoleon, der mit den Engländern den Feldzug gegen dieZulus mitmachte, ist dort gefallen. Der Kriegsminister Stanley theilt« dies gestern dem Unterhause mit. Der Prinz hatte auf Befehl des ViccgeneralquartiermeisterS mit mehreren englischen Offizieren eine Necognoscirung gegen die Zulus unternommen. Er war vom Pferde gestiegen, wurde von dm Zulus überrascht und getödtet; mit ihm cin Theil der Soldaten; andere Soldaten entkamen. Später ist die Leiche des Prinzen aufgcsunden worden. Sie wird unter Eskorte nach England gebracht. Lord Sydney hat sich nach Chislchurst begeben, um die Kaiserin Eugenik von dem Trauerfalle zu benachrichtigen. Locale» and Sächsische». — Für kaS Königreich Sack,scn. schreibt uns ein einflußreicher RcichStagöabgcortiictcr anö Berlin, wäre eö bei den setzt io viel besprochenen Fragen der Erhöhung der indirectcn Abgaben, der Bewilligung tcr FInanzzölie unv ter Abschaffung ter Matttkularumlagcn am vcrtl'AlhastAic». wenn inan ten einzelnen Staaten ter nortbcutschcn Brau- und Bigniitwcinstcuelaemclii- schaft kieie Einnabmcn überließe. Eö würbe bann tlc Gleichheit mit Batcrn. Baben und Würtcmberg, welche die Brau- und Branntweinsteuer al» Reiervatrechte besitzen, bergestclit. Damit vcreln'achte man auch sebr wesentlich die Frage ter Matrikular- bcltr.igc. ta sonst Immer wieder die Schwierigkeit rer Berechnung ter Aversen tcr einzelnen Staaten Süttcutschlanbö au» den Bier- und Branntwetiiiieuern bestehen bleibt. — Die Annahme dcS Eilen bah ngütertarifgesetzeS im BunbeSrache ist mit 38 Stimmen gegen die LOStimmen von Baier», Würteinberg, Sachsen, Braunschwclg. Altenburg und der Hansestädte eriolgt. Baiern bat also Angesehen, baß cS verfcblt gewesen sein würde, sich der Abstimmung zu enthalten. Nach derselben erhob fick, tcr würtembergische Minister v. Mittnacht zu der Erklärung, daß tav soeben beschlossene Gesetz dem Art. 45 der RAchSveAassnna zuwiterlariie. Dieser Artikel giebt nämlich dem Reiche bleEontrole über daSTariiweken. wodurch mir klaren Worten die Festsetzung der Tarife durch bas Reich ausgeschlossen ei; denn wenn man etwas selbst «Affekt, könne man eS nicht e bst eontroliren. BraunschwAg gab zu Protokoll, baß Preußen ausdrücklich eS dem Herzoatbum «raunschwrla zuaeiichert habe. schen Eiienbahntarlfr keine Eingriffe zu m in dir braunschweig« ilg enbahntarlfe keine Eingriffe zu machen. — Die königl. sächsischen Kavalerieoistzierr Major v. Potenz, die Rittmeister v. MannSkach unv v. Bürberg sind nach Beendi gung der großen bei Berlin statlgAundenen Kavalerieübungcn in ihre Garnisonen zurückgekehrt. — Der Kommandant der 23. Infanterie-Division. General major von Hauien und Suite, nakun über daS gestern irüh nach 7 Ubr mit kltnaentem Spiel <2. Grenatlerreglmentokapelle und Trommlerzug» aut dem Alaunplatz auiinarschlrte Landwehr- batalllon mit Fabne die Revue ab und sprach nach be endigten Ercrcitie». Aufmärschen und Drfflircn sowohl erst den Ossizieren (Major von ZAckmu alö Kommandeur dcS Bataillons an ter Spitze» als auch den Mannschaften direct seine Freude über daS ihm Vorgeiührte tankend auö, wünswte Allen glückliche Heimkehr in ihre Kreise und schloß mit einem Hoch aui den Kriegsherrn König Albert, welches daS Bataillon kräftig unter stützte. Um ^0 Ubr war die Revue zu Ende. — Die Rückbeförderung der Reserve- und Landwebr- männer erfolgt beute detachementöweis, wie beim Eintreffen. Die Detachements <z. B. Landwehrbezirk Freiberg stellte zu dieser O.uote 88 Mann» werten unter Führung einzelner Cbargirten in ihre beimathlichen Landwrbrbezlrke direkt zurückgAübrt. — DaS eigentliche K önigichießen der pnv. Scheiben- schützen-Gilde erreichte vorgestern mit der Prämicnvcrtbeil- ung nnv einem Festbankett seinen Abschluß. Morgen findet noch ein Extra-Prämienschießen statt. Die Preise wnrden aus dem Plateau des SchützenbauieS, welches einen prächtigen Uederbiick über den Dresdner Tbalkeffel gestattet, durch den k. Kommissar Herrn Kammerbcrrn Baron SByrn an die vom Glück begünstigten Schützen und Schütztnnen auSgethellt. Vor berPreiSvertbellung richtete Vorstand Hr. v. Bcrtbolb eine Ansprache an die festliche Versammlung, die in einem Rachen Hock, ans Le. Mai. den König gipfelte Am Henrigen Fesffchießen halten sich über 50 Schützen aktiv, und zwar überhaupt lcbhait, betbciligt. io daß weit über 5<M> Schuß abgegeben wurden. Den KönIgSscvuß that diesmal Herr Juwelier Eckert und ein Agentbümlli cS Geschick iügte eS. daß Frau v. Ber'bold die Gattin des Sck ützenkönlas zur Königin schoß. Frau Eckert ist also nicht bioS Schützenkönigin, weil ihr chatte dle KönIgSwürde erlangte, sondern sie ist cs auch aus eige ner Machtvollkommenheit. DaS Köm'göpaar ward natürlich jubelnd begrüßt, ebenso die Ritter HH. BiichdruckereibAitzer Müller nnb Bäckcrmslr. Lehmann. Die nächstbesten Nägel batten ter Letztgenannte, die HH. Destillateur Franke, Kaufmann Brabant. RAtanrat. Wobla, VorstandSmitgliedWinter. sowie Prinz Friedrich Auauff. Seit Jahren ward derGAAffchalt nicht b''e Freude zu Tbril, ein Mitglied drö kgi.HauseS prämiiren zu können. Nachdem An dreifaches Hoch aus den Prinzen ausgebracht worden, wurde in der PreiSvertbtlluna «ortgeiabren. Im Ganzen wurden 28 NaaAprämie» an Schützen verweilt, auch der Vorstand der Schweiter-Gilde. der Bogenschützen. Herr Hoffaadriemer Kretzsch- mar, batte ein« solche erobert. Die meisten Angen nach den Rittern hatten die Herren v.Bertbold. Kaufmann Kremer, Zeug- hauSbüchsenmacher Eikner. Hosopffker Möttig, Büchsenmacher Gründig. Bürgermeister vr. Hertel re. Letzterer, früher Schützen« rircctor tcr Gilde, wellte zum ersten Male im neuen Schützen helm und erwicterte da» auf ihn anSgebrachte Hoch mit einem solchen auf die Gesellschaft. Den für ten erstbesten Schuß ge stifteten PrA» auf eine Herrn Galerleinspector Hönffch zu Ehren ausgestellte FAttck'Abe errang Frl. Mantel. Aus dem Damen- schteßen gingen Frau Lehmann nnb Frau v.Bertbold al»Ritter- kamen hervor; ferner wurden prämiirt FA. Nagel, Frau Winter, Frau Ljppoid nnb Fri. Pauller Geldprämien, nach der Punkt zahl. hat Herr Baron » Vvrn sür sämintliche Mitglieder reS kgl. HauleS erschossen. Die meisten Punkte hatte Herr v. Berthold. »äinlick, weit über 4000. Die glücklichen Gewinner wurden mit Hochriffen und Böllerschüssen bearüßt. DaS auk die Präm'rn- vertheilung folgenke Festmahs sank In kein aAck'mackvoll. inßbe- sonkern mit den Silberlchützen ter Gilde, dekorlrten Schießsaale statt. Inzwischen war eS Abend geworden; Raketen und Leucht kugeln stiegen auf, bcugallsche Flammen erhellte» daS Dunkel unv die FAffchelben erstrahlten in magische», Lichte — wirklich, ein »mächtiger Anblick. Die Herren Dir. Hönlckc und Kaufmann Flösse! hatten sich »m das GAammtarrangement sehr verdient gewacht. Die Rclhc tcr Toaste an der zablreick' bActzten Tafel eröffnest Vorsta> b Herr v. Berwold. In beredten Worten schilderte er der Schüren treue Liebe zum angestammten Herrscher haus? und wie ieder Scheibenschüiw stets bereit sei. im entschei denden Augenblicke Gut und Blut zu opfern. Er schloß seine Ansprache mit einem jubelnd au'gcnonimcnen dreifache» Hoch aus Ihre Majestäten den König und die Königin, sowie aus daS ganze Königshaus Wettln. Der köuigl. Eommiffar Kammerbcrr ü Bvrn führte auS, wie cS An erhebendes Geiübl sei. in einem Kreise zu wellen, der io von der Liebe zum KönigSbau!e durch drungen sei, wie die Scheikenschül-cngiide. der er ein dreifaches Hock, widmete. Vorstand Raick'ke ließ das LckmtzenköniaSpaar »nd die Ritter, S. M. der Schützenrer Eckert alle Schützen- brüder, Bäckermeister Kuntzsck' die Schützenkönig!,,, die Ritter damen und die gAanimte schönere Halite des Menschengeschlechts. Buck'druckerclbcswcr Müller die Glttc, Tuck'scherer Lipvold den k. Schützenkommissar Herrn Kammerherri, >'>Bvrn, Baron ö Bvrn die loygicn Fundamente ter Gilde v. Bertbold Und Rgsck'kc, V.Bertbold die Ehrenmitglieder. Bäckermeister Kuntzsck' die Presse u. s. s. in intinitum leben. Dazwischen ließ rin aus Schützen ge hüteter Sänaerchor seine Weise» ertönen. Es war rin munteres Leben »nd Trest'e». daS gegen Morgen seine» Abschluß in einem geniüthiichc» Tänzchen fand. Vor TaacSanbruch bat wohl kein Frsttbkilnchincr seine Pcnnate» begrüßt, ckmrr Hillmc. der Pächter kcv LchützenhoircstaurantS. entledigte sich keiner kulinari schen Ausgaben in, Ganzen in recht anerkennenöwerther Weise. - Am Mittwoch wurde hier eine große a r I st o kra t i sche Hochzeit festlich begangen. DaS Brautpaar bestand a»S Fräu lein Senkst von Piliack, und Grai v. d. Schulenburg-Boitzenburg. Die kirchliche Einsegnung fand i» der cvanaelischcn Hoskirche statt, während die Vcrmäblungö-FAtlichkcitcu. denen viele der blstln- gnirkcste» aristokratischen Familie» unserer Stadt, sowie auch reußische Verwandte der Neuvermählten beiwohnten, im Saale es Hotcl de Sare abgchattrn wurde». Unter der glänzenden Asscmblt''. deren Mittelpunkt die durch ibre Schöndelt hervor ragende Braut bildete, betank sich u. A. auch Fra» General von Podblclöky. Der Gemahl der Dame weilte nicht In Dresden. — ES giebt recht gute Menschen — nur sind sie nicht allzu dicht griäet. Gestern Abend erscheint bei unS ein Herr nnd bringt ei» Geldtäschchens für ten unbemittelten militärischen Verlierer eines Portemonnaies, denen gestern hier gedacht ward. Aber er brachte nicht das von dem Schützen verlorene, sondern rin neues» schöneres und nicht mit nur 0 Mk. Inhalt — den dcö Schützen verlorene barg — sondern geiüllt mit einem Fünkzig-Mark- schein. Der Soldat dauere ihn — gab der Herr als Grund sür seine liebenswürdige That an und rasch war er wieder ver schwunden. ohne sich zu nennen. Wir wollen ihm hier wenig stens noch „Guten Abend" sagen, wa» bei seinem raschen Ver schwinden gestern nicht möglich war.
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