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Schönburger Tageblatt Waldenburg 18. lung. bet zwangsweiser jeder Nachlatz hinfällig.. M.1S6 Somtag, den 23. August 192S 47. Jahrgang. Befreiung des Sanktionsgebiets. der Finanzamt Glauchau, den 21. August 192S. alt« Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Ntederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim Amtlicher Teil. Bekanntmachung über die Veranlagung der Landwirtschaft und ver wandten Berufszweige zur Umsatzsteuer auf das Wirt schaftsjahr 1g24—1S2S. 'Waldenburg, 21. August 1925. Nach der deutschen Arbeitsmarktstatistik betrug die Zakl der Erweroslo ^Unterstützungsempfänger im WchSgLt -m I. Fu-ust ISIM» M-,- 8-HI aber keine restlose Erfassung der Erwerbslosen, das- ist weder in einer Inlands- noch IN einer Auslands- KL» w"- d°° der annähernd richtigen Zahl.der Erwerbslosen eM uahekommen, wenn man die 3^? und offenen Stellen bei den Arbeitsnachweisen zum Vergleich heranzieht. Im Monat Juni standen 1,1 Millionen Arbeitsgesuchen 645 000 offene Sollen gegenüber. Die sogenannte Andrangszisfer, das heißt, die Zahl der Arbettsgesuche auf je hundert Offerte Stellen hat demnach hunberteinundflebzig d»raaey. Mach der Berichterstattuna der F<ubarb eiterverbLnde ,u «olditz gtli-I« Malhenbura Rabatt« gilien nur bei pünktlicher Vkäreibung der Nechnungrbeträg« Die Rcichsregiernng will die Arbeitslssenverficher«»g eiuführe«. Für die Neberreichnng der Brianduote ist «och kein Zeit punkt festgesetzt. Die Arbeitgeberverbande erkläre« sich bereit, die Bestre- b««ge« des Reichskanzlers auf Erzielung eines allgemei ne« PretSavbans zu unterstütze«. Im «au,«werbe ve«in«t am 28. August die Gesamt- auSsperrung. Ju Fkiedrichshafen richtete Dr. Eckener eine« Appell an das deutsche «riegsschnld- M deschraakang der deutsche« Luftfahrt. «--An" eiu BolkStag statt. re°teiu "U"«?«-».lcs V-rg.h.« in China a«. Die »u Warschau zu« Tode verurteilte« drei Komma- niste« wnrden gestern erschossen. """ ^Emu Der chinesische Fin-uzminifter ist z« ermordet worden. Anzeigen bis vorm. 9 Uhr am Ausgabetag erdete» Ausgabe nachmittags st.Z Uhr in der Geschäftsstelle in Waldenburg La., Obergaffe 38. Erfüllungs ort Waldenburg. Filialen in Altstadt Waldenburg bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bei Lerrv Friedr. Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerr» Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Lerrn Eduard Kirste» Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik, Nursperrung, MasLknM» bruch, Sterlingen im Betrieb der Druckerei oder unser Liefer« hat der Bezieher keinen Anspruch auf Erhalt der Zeitung od« Rückzahlung de» Bezugspreise». Für Richtigkeit der durch Fer»- sprecher ausgegebenen Anzeigen übernehmen wir keine Gewdhr waren von deren Mitgliedern zu 'Ende Junk 3,5 Prozent voll erwerbslos, während 5,2 Prozent auf Kurzarbeit angewiesen waren. Man darf also die Zahl der gegenwärtig in Deutschland befindlichen Arbeits losen gut auf eine halbe Million veranschlagen. Gegenüber den vorangegangenen Monaten stellt sich somit die Gesamtlage des Arbeitsmarktes mit etwa einer halben Million Arbeitslosen als nicht direkt ungünstig dar. Aber auch dieses Bild kann nicht als ein vollkommen zutreffendes bezeichnet werden. Es muß mit «iner wesentlichen Verschlechterung der Ge samtziffer mit dem Zeitpunkte gerechnet werden, wo die Außenaröeiten, besonders Landwirtschaft und Bau gewerbe, zu Ende gehen. Erfahrungsgemäß werden Wir schon in der zweiten Hälfte des Oktober mit ganz anderen Zahlen rechnen müssen. Schon heute weisen, ganz abgesehen von der bekannten Krisis im Bergbau, zum Beispiel die Metallverarbeitungsindustrie, das Spinnstoffgewerbe, die Textilindustrie recht bedenkliche Ziffern nicht nur in der direkten Erwerbslosigkeit, sondern namentlich auch in der Kurzarbeit aus. Be merkenswert sind ganz besonders die Feststellungen auf dem Arbeitsmarkt für Angestellte. So betrug zum Beispiel im Juni die Andrangsziffer für männ liche Bureauangestellte 546, für weibliche 185, für männliche kaufmännische Angestellte 801, für weib liche 360. Zusammenfassend muß man also sagen, daß ein klares Bild über den tatsächlichen Stand des Arbeits marktes sich erst in einigen Monaten, etwa Oktober oder November gewinnen lassen wird. Aber auch schon heute, wo Landwirtschaft und Baugewerbe mit ihren Saisonarbeiten und mit ihrem Bedarf von vielfach un gelernten Arbeitskräften einen größeren Teil der Ar beitslosen aussaugen, geben die Zahlen aus dem Ar beitsmarkt der kaufmännischen Angestellten, die Er werbslosigkeit und Kurzarbeit auf dem Gebiete der früher hauptsächlichsten deutschen Exportindustrien ein ziemlich klares Bild von dem durch Kriegsausgang und Versailler Drosselung geschwächten Deutschland gegen über der Vorkriegszeit. Wohl befinden wir uns jetzt nach der Dawes-Regelung gegenüber den Jahren 1918 bis 1923 in wirtschaftlicher Hinsicht auf dem Stand punkt einer gewissen Klärung der Lage; im wesentlichen ist aber diese Klärung der Lage die nackt und offen zu Tage tretende Tatsache daß wir auf der einen Seite einen großen Teil unserer früheren Exportmöglich keit verloren haben, daß wir auf der anderen Seite uns für Jnlandsmarkt und Qualitätsware für den uns verbliebenen Export umzustellen haben. Auch diese Zahlen des Arbeitsmarktes, namentlich die bedenklichen Kurzarbeitsziffern bei den Facharbei tern, weisen mit Deutlichkeit aus die Betreibung einer gesunden Mittelstandspolitik namentlich auf dem Ge biete des Handwerks und des selbständigen gewerb lichen Mittelstandes hin. Mit dieser Politik ist ja nun endlich wieder einmal der Anfang gemacht worden. Dem neuernannten Reichskommissar für Handwerk und gewerblichen Mittelstand wird auf dem Gebiete von Deutschlands wirtschaftlicher Erneuerung nach dem ver lorenen Kriege ein reiches Betätigungsfeld sich er schließen , ** Aas Jubiläum der Zeppelmwerst. Die Friedrichshafener Festtage. Am Donnerstag abend nahm in dem festlich ge schmückten Friedrichshafen die nationale Ge denkfeier des 25jährigen Jubiläums der Zeppelin werft ihren Anfang. Aus dem Kranze illustrer Gäste seien besonders hervorgehoben: Neichswehrminister Dr. Geßler, Reichsverkehrsminister Krohne, Reichstagspräsident Löbe, bayerischer Ministerpräsi dent Dr. Held, die früheren Ministerpräsidenten Stegerwald und von Knilling und viele andere Ramen von Klang. Aus -er Fülle der eingegangenen Glück- w un sch t e l e gr a m m e sei besonders das des Reichskanzlers Dr. Luther erwähnt. ^Der " ' UN- Wal-enburger Anzeiger Diese« Blarr eul-Slt Vie amtliche« Bekanntmachungen des Amtsgerichts and des StadtratS z« Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische n. Gemeinde-Behörde» ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mtgtted de« SL-Mch-n und de» Deutsch«» Z-ttungraerleger-B-rein« <«. B.) — Serlagsprt Waldenburg Sachsen. vr. Caener . -en Festvortrag übernommen. Die Rede Dr. Eckeners klang, wie bereits be kannt, in einen Aufruf an das deutsche Kolk zur Schaffung einer Bolksspende für einen Ror-pol- Zcppclin ans. „Es liegt in der Hand des dcntsche« Volkes, ob cs ein Opfer bringen will und sich ei« nationales Werk, das internationalen Ruf besitzt, erhalten oder ob es tatenlos sein Hinsterbe« hi«- uehmen will. Wir sind arm an Geld nnd Gut ge worden, aber wahrhaft beklagenswert arm ist ei« Volk erst dann, wenn es keinen Pfennig mehr für ideale Zwecke übrig hat und seine geistigen un moralischen Energien sich nicht mehr erhalten kann oder mag. Ich gebe mich der zuversichtlichen Hoff nung hin, daß unser Appell an das deutsche Volk nicht ungehört verhallen möge." Der Wortlaut des Aufrufs an das deutsche Volk wird am Sonnabend iw Geburtshanse des Graj^u Zeppelin feierlichst verlesen werden. Im Verlaufe seiner Rede gedachte Dr. Eckener der Persönlichkeit des Grafen Zeppelin, der bei den schwersten Schicksalsschlägen nicht versagt habe und kam dann aus die gegenwärtige Lage des deutschen Luftschiffbaues und der Friedrichshafener Werft zu sprechen. „Es ist kein Geheimnis, daß sie nicht gut sein kann, nach dem, abge sehen von dem einen „L. Z. 126", seit sechs Jahren nicht gearbeitet werden kann, um wirtschaftlich und technisch voran zu kommen. Trotzdem sind wir keine Pessimisten Un glauben, daß es mit besonderen Anstrengungen gelingen wird, aus der Not wieder herauszukommen. Gewiß scheint es, als solle die Idee tragischerweise durch ihren Sieg zum Erliegen kommen, denn gerade die Lebens- und Leistungs fähigkeit des Zeppelin-Luftschiffes ist es, der di« Besorg nisse und Maßnahmen einer feindlichen Politik geltdn." Scharfe Worte fand Dr. Eckener gegen das Treiben unserer ehemaligen Kriegsgegner über die Gchuldlüge, ein Mär chen, das zum Vorwand genommen wird, um den Ba« Erscheint werktägl. Nachm. Bezugspreis monat lich im voraus 1b0 R.-Psg. freibl., ausschl. Träger!. Einzelne Nr. 10 Reichspf., Sonntags-Nr. 20 R-Pf. küzeigenpreiser baesp. Petitzeile 0,15 R.-Mark, v. außerhalb des Bezirkes 0.20 R.-Mark, Zgesp. Reklamezeile 0,45 R.-Mark, Linweise auf Anze,- gen und Eingesandte 0,10 R.-Mark, Nachweise- und Offertengebühr 0,20 R.-Mark, Rabatt nach Tarif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. wünsche. Das Kultnrwerk, Sas Ser unvergeßliche Graf Zeppelin ««- seine bewährten Mitarbeiter schufen, hat bei uns und in -er ganze« Welt berechtigte Anerkennung geftmde«. Ich wünsche und hoffe, daß es gelingt, dieses völker verbindende Werk im Sinne einer friOlithe« Ent wicklung der Rationen fortzuführen." Krupp von Bohlen nnd Hallbach: -'"' „Zuitt 25jährigen Bestehen sende ich herzlich« Glückwünsche. Möge« dem Unternehmen viele weitere glänzende Erfolge trotz jetzt fast unüber windlich scheinender Schwierigkeiten beschieden sei» «ttd der Name des unvergeßlichen Begründers a»f seinen Luftschiffen durch die ganze Welt getragen werden!" p ' Sven Hedin: ' „Denkt stolz an die ruhmreiche» Jahre, -sie hinter Ench liegen, zurück, und. vorwärts z« netze« Taten! Lenkt schaffensfreudig den Blick und baut ein neues Schiff, das führe z«m Pol den Name» Zeppelin! So wünscht es Euch am Ehrentage Sven Hedin." Am Vorabend des eigentlichen Festes schilderte nach einleitenden Begrüßungsworken Dr. Eckeners Kommerzienrat Colsmann in längeren Ausführungen den Werdegang der Friedrichs hafener Werst. Er erinnerte daran, daß die erste Feier dieser Art im Jahre 1913 zum 75. Geburtstag des Gra fen veranstaltet worden sei, als es nach Jahren schweren Ringens endlich gelungen war, das Unternehmen aus feste Füße zu stellen. Inzwischen seien die Stürme des Krieges und der Nachkriegszeit über Deutschland gezogen, and über dem Werke Zepeplins hängen die drohenden Wolken der Bestimmungen des Friedensvertrages. Trotzdem sei heute das Empfinden: Glaube, Liebe und Hoffnung. Ehrend gedachte der Redner dann der Mitarbeiter des Werkes, be sonders Dr. Eckeners und Dr. Dürrs und gab daraus einen zusammenfassenden Ueberblick über die Geschichte des ZeppeÜnwerkes von seiner Gründung an. Bei der eigentliche« Feier am Freitag hatte, wie bekannt, Gemäb 8 35 des Umsatzstcuergesetzes in der Fassung deS Steuerüber- lntungSgesetzes hätten die Angehörigen der Land- und Forstwirtschaft stwie des Gartenbaues an sich innerhalb de« Monat» Inti 192b eine Steuererklärung über die Umsätze de« Wirtschaftsjahres 1S24-1925 (l- JE 1924 —.80. Juni 1S2b) abzugrben gehabt. Hiervon sind zur Erleichterung des Veranlagungsverfahren« alle die buchführenden Steuer pflichtigen befreit, dir auf Grund sorgsSttiger Prüfung nach bestem Wißen und Gewißen die Ueberzeugung erlangen, daß die Summe der Voranmeldungen, die sie über die Umsätze der Wirtscha tsjahre« 1S24 bis 192b abgegeben haben, und die Summe der geleisteten Voraus zahlungen ihren tatsächlichen steuerpflichtigen Umsätzen im Wirtschafts jahr 1924-192b entspricht. Da- Recht des Finanzamtes, die Abgabe einer Steuererklärung trotzdem anch von diesem buchsührenden Steuer pflichtigen zu sordern, bleibt unberührt. Die Veranlagung der nicht- buchsührenden Landwirte erfolgt nach den vom Herrn Reichsminister der Finanzen festgesetzten Richtzahlen. Da« Finanzamt fertigt den zu ver- anlagenden nichtbuchführenden Landwirten einen Vordruck zu einer »er- emfachten Umsatzfleuererklärung zu. Allgemein unterbleibt eine Veran lagung in den Fallen, in denen der zu erwartende Steuermehrbetrag die aufzuwendende Arbeit nicht lohnt. Die Umsatzsteuerpflichtigen im Bezirk des Finanzamtes Glauchau, denen ein Vordruck zu der UmfatzsteuererklSrung für das Wirtschaftsjahr 1924 Umsatzsteuerpflichtigen im Bezirk des Finanzamtes Glauchau, denen .... udruck zu der UmfatzsteuererklSrung für das Wirtschaftsjahr 1924 bis 192b zugesertigt worden ist, werden hierdurch ausgefordert, die vor- geschriebenen Erklärungen bis spätestens zum L. September 19A bei dem unterzeichneten Finanzamte schriftlich einzureichen oder die ersorder- Uchen Angaben an Amtsstelle mündlich zu machen. Bis zum gleichen Zeitpunkt haben die buchführenden Pflichtigen, die von der Abgabe einer Umsatzsteuererklärung nicht befreit sind, dieser Verpflichtung nachzu kommen. Vordrucke hierzu können bei dem unterzeichneten Fiuanzamte kostenlos entnommen werden. Die Einreichung der Erklärung kann durch — erforderlichenfalls zu wiederholende — Geldstrafen bis zu je bvOO RM. erzwungen werden. Umwandlung m Haft ist zulässig. Das Gesetz bedroht denjenigen, der über den Betrag der Entgelte wissentlich unrichtige Angaben macht oder sonst vorsätzlich die Umsatzsteuer hinter- zieht oder einen ihm nicht gebührenden Steuervorteil erschleicht, mit Geld- »nd Freiheitsftrasen; der Versuch ist strafbar. Bei verspäteter Einreichung einer vom Finanzamt angeforderten Umsatzsteuererklärung ist das Finanz amt berechtigt, einen Zuschlag bis zu 10v. H. der endgültig festgesetzten Steuer aufzuerlegen.