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Wochenblatt Abonnementspreis: Vierteljährlich 10 Ngr. Erscheint Mittwochs und Sonnabends. Inserate, welche in Königsbrück bei mann I. And. Grahl angenom , werden, sind in Pulsnitz bis Montags und Donnerstags Abends einzuseuden. Preis der dreispalt. Corpuszeile 1 ^7 44 .... kür Pulsnitz, Aönigsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt -er Känifllichtn Gorichtsbehör-en und der städtischen Dehürden zu Pulsnitz und Bönigsbrück. 2L H Mittwoch, d-» 27. Mä>^> LSvV. Bauverdingung. Der für den Zweck der Ausstellung einer neuen Orgel in Schwepnitz nolhwcndig werdende Umbau in den inneren Räumlichkeiten der Kirche zu Schwepnitz, nach Maßgabe der zu den Acten beschafsten Unterlagen, soll den 5. April I8«S an hiesiger AmtSstclleVormittags 11 Uhr an den Miudestbietenden verdungen werden und werden Bietungslustige unter dem Bemerken, daß diebetreffenden Unterlage» vorher hier eingeschen werken können, aufgesordert, zu der angeregten BerdingungSperhandlung rechtzeitig sich hier einsinkcu zu wollen. Königsbrück, am 11. April 1807. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Hartung. Auctlons-Betannlmachch Im Anschluß an die Bekanntmachung vom 26. vorigen Monats wird andurch veröffentlicht, daß unter den den 28. dieses Monats in dem im GcricbtSbcamtenwohngebaude parterre befindlichen Berhanvlnngsznn uer zur Versteigerung kommenden Gegenständen, über welche ein spccielles Verzcichmß an Amtsstelle auohaugr, auch ein Sopha, ein rtleidcrschiauk, ein golkucr Siegelring, ein Pelz und andre brauchbare Kleidungsstücke, sowie ver schiedene Wassen sich befinden. K ö n i g s b r ü ck, am 23. März 1867. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Härtung. Eckner. Dresden, 23. März. Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs von Preußen wurde aus Anordnung vcS Höchstcommandiren- den von Seiten der hiesigen k. preußischen Garnison gestern — wegen des gleichzeitig fallenden sächsischen Bußtages — nur durch einen gemein schaftlichen Gottesdienst gefeiert. Sowohl die k. preußischen, als auch die k. sächsischen Truppen hatten den Paradeanzug angelegt; auch waren die Easernen der preußischen Truppen mit Fahnen in den preußischen Farben, Guirlandeu rc. festlich geschmückt und Abends illuminirt. — Heute Nach mittag fand zur weitern Feier des gestrigen Tages in Meinhold'ö Etab lissement ein von dem k. preußischen Osfiziercorpö unter Betheiligung des k. sächsische» Osfiziercorps veranstaltetes Festdiner statt, zu welchem der l. preußische Höchstcommandirende, Herr General der Infanterie v. Bonin Excellenz, sowie die k. preußische und k. sächsische Generalität cingeladen waren. AbendS fand für die Unteroffiziere und Mannschaften der k. preuß ischen Garnison in mehrern Sälen der Altstadt, Neustadt und Antonstadt Ballmusik statt. — Auch aus Leipzig und Chemnitz wird dasselbe gemel det und wird wahrscheinlich auch in allen andern sächsischen Städten, in denen k. preußische Garnisonen sich befinden, der Fall gewesen sein. — Ueder die neue Unisormirung der sächs. Eavallerie hören die „L. N." ohne jedoch Gewähr sür die Richtigkeit dieser Angaben zu übernehmen, Folgendes: Die beiden schweren Reiter-Regimenter, das Garde-Reiter- unh das erste Reiter-Regiment, erhalten Stahlhelme nach preuß. Muster und wie man sagt, auö Pietät für die schwere sächsische Reiter-Brigade in den Napoleonischen Kriegen, Garde du Corps und Zastrow-Kürassiere, weiße palle-gelbe Wafscnröcke. Die beiden, aus den bisherigen vier Rei ter-Regimentern neu errichteten Ulancn-Regimenler sollen das eine blaue Röcke mit carmoisinrothen Revers rc. und weißen Knöpfen, das andere grüne Röcke mit krapprothen Revers rc. und gelben Knöpfen, die beiden leichten Reiter-Regimenter, das bisherige zweite und dritte, aber kornblu menblaue Röcke mit rothen und schwarzen Aufschlägen und leichte gefällige Helme nach dem Muster der österreichischen Dragoner erhalten. Als Bein- tlcider werden, wie man hört, bei der gejammten Eavallerie dunkclgraue, wie i» Preußen cingesührt. — Am Donnerstag Abends halb 8 Uhr verschied nach längerer Krank heit aus seinem Rittergute Alt-Scherbitz bei Schkeuditz Herr Vi. mvck. Earl Hehner, der bekannte Landtazsabgeorvnete von Leipzig. 23 März. (Dr.N.) Der älteste Veteran der sächs. Armee, Major a. D. v o n Neitschütz, Ritter des St. HeinrichordenS, mit ihm zugleich der letzte seines Stammes, ist am 21. d. M. im Alter von 90 Jahren sanst entschlafen. Im Jahre 1793 im Regiment Kurfürst als Fahnen junker eingetreten, 1806 bei Saalfeld schwer blessirt, wurde derselbe später als Disciplinaroffizier im Cadettenhause angestellt und trat im Septem ber 1824 in Pension. Budissin. s Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste.) Departement der Justiz. Ehrenbezeigungen. Die zeitherigen Actuare: des Gerichtsamts Neusalza, Theodor Belzing, und des Gerichtsamts Pulßnitz, Ernst Max Lindner, welche das zeither übliche Nichterexamen bereits bestanden haben, haben nach der Bestimmung unter I. der Ver ordnung vom 20. Februar 1867 (G.-S. 1867 S. 37) von jetzt ab das Prädicat „Assessor" zu führen. Außerdem ist den zeitherigen Actuaren des Gerichtsamts Königsbrück, Gustav Häntzschel, und des Gerichts- amts Löbau, Johann Friedrich Bornemann, statt des ihnen nach der angezogenen Verordnung '.zukommenden PrädicaiS als „Gerichtsrefendar" das Prädicat „Assessor" beigelegt worden. Alle übrigen zeitherigen Actuare der kgl. Untergerichte haben nach der nämlichen Verordnung nun mehr das Prädicat „ Gerichts re fere »dar " zu führen. Budissin, 22. März. Von den den im Bezirke der königl. Amts- hanptmannschaft Budissin bei der mit gestern beendeten Aushebung zur Gestellung resp. Protocollirung gelangten 1572 Mann in Summa sind mit Berücksichtigung der, in Folge erhobener Reclamation, von der Mili- tairpflicht befreiten Mannschaften 160 Mann für untermäßig, 708 für untüchtig, 67 für zur Zeit untauglich und 637 Mann für tüchtig zu be finden gewesen. Von den vorerwähnten 637 Tüchtigen wurden 23 Mann, und zwar 15 als Familien-Ernährer und 2 als Studirende, zurückgestellt, desgleichen einer wegen noch unentschiedener Würdigkeit und 5 wegen Krankheit provisorisch überwiesen, so daß hiernach 614 Mann an daö Militair abzugeben gewesen sind. Großenhain, 19. März. (S. Ztg.) Gestern Abend hat sich hier der in der Handelswelt wohl bekannte Tuchfabrikant Hermann Zschille erschossen, ein Vorfall, der natürlich das schmerzlichste und allgemeinste Aufsehen erregt. Der Unglückliche hinterläßt eine Witwe mit 9 Kindern.