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Ottendorfer Zeitung s- » Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. s— !c>> s Hiatt Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Rellamcteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag -er Fa. H. Rühls, Inh. R. Storch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. Nummer 6 Fernsprecher Nr. 40 Freitag, den 12. Januar 1^12 Fernsprecher Nr. 40 Xi. Jahrgang Wählen ist nicht nur ein Recht, Wählen ist die Pflicht eines jeden Wahlberechtigten! Mit großer krwartung licht morgen alles den Wahl-Resultaten ent- Wn! Um nun der verehr!. Einwohnerschaft recht schnell die Wahlresultate der Umgebung übermitteln zu können, geben wir Morgen Menü, sofort nach krtrieNung Ser emen besuitate * MI.-ieMst-MüunM ch heraus und lassen diese in allen öffentlichen Lokalen aushängen. Diese Resultat-Meldungen werden fortwährend durch Boten oder Telephon- meldungen ergänzt. Außerdem hängt eine Resultat-Tabelle bis in die 12. Stunde an dem hell erleuchteten Zch-ufenrtrr Ser Meur-Vrogerle Wir haben dafür Sorge getragen, daß uns die hier sofort interessierenden Wahlresultate aus jirka 30 Orten der Umgebung schnellstens Übermittelt werden. Am Wahltage ist unser Telephon-Anschluß Nr. 40 bis viertel 2 Uhr nachts erreichbar! Verlag dec Ottendorfer Zeitung. R. Siorch. Das Neueste kür eilige Leker Das englische KönigSpaar wird seinen Antrittsbesuch in Berlin schon in diesem Frühjahr und nicht erst im Herbst Machen Dle persischen Regierungstruppen wurden von den Anhängern des früheren Schahs geschlagen. Die Regierung zu Washington kündigt die Entsendung von 500 Mann nach Thina an, die bei der Aufrechterhaltung des Eisenbahnverk-hrS zwischen P-liNg und der Küste Mitwirken sollen. Da» große Geschäftsgebäude d-r Eguitable- Lebensversicherungsgesellschaft in New N°rk ist niedergebrannt. Verschiedene Personen sind dabei umgekommen. Srrtliches und Sächstlches. Vttenborf-Gkcilla, g. Januar ^,r. Vie Maklbegeisterung jetzt jeden wahlberechtigten Mann gepackt. Wo man auch immer sich hinwendet, übe, all gibt es nur ein Gesprächsthema: die Wahl. Handelt es sich doch bei der RftchStagSwahl um das vornehmste, aktive Staatsbürgerrecht, das in seiner Art und Oegimsation so ideal einge richtet ist, daß es keinerlei Verbesserung mehr bedarf. Von diesem Rechte aber muß jeder Gebrauch machen, der auch nur einige politische Schulung genoffen. Denn gerade in der kom menden R-ichSlagsperioae handelt es sich um Existenzfragen un e:eö Vaterlandes, das inmill-n einer W lt von Feinden steht, die förmlich daraus lauern, ihm etwas am Zeuge zu flicken. Nie mals im öffentlichen L ben sind Recht und Pflichten von größerer Tragweite enger an einander gerückt, als zur R-ichStagSwahlzeit. Dann suchen die Pariet'N aller Schattierungen die Wähler für ihre Ideen zu begeistern und m idr-r Gefolgschaft anzurethen. Und jeder wnd slbeftich miss.,, was z„ tun Hst denn an der Urne soll er den Znftreffen de» großen Vaterlandes dienen. DaS ist eine schwere, aber auch schöne Pflicht, an die man mit reiflicher Ueberlegung, aber auch mit Freude und mit Begeisterung Herangehen muß. Deshalb haltet Euch bereitl K-iner fehle bei der Entscheidung! Denn aus Erfahrung wissen wir alle, wie sehr es ost aus eine einzige Stimme ankommt. Wir alle bauen in diesen verantwortungsreichen Tagen an der Wohlfahrt unseres Vaterlandes mit Deshalb tue jeder sein Bestes. — * Die letzten Wahlversammlungen tagten in diesen Tagen seitens aller Parteien und heute wird noch einmal der Verteter der Sozial demokratie im Roß sprechen. In der gestrigen Versammlung im Hirsch sprach d-r Referent der Fortschrittlichen Volkspartei, Herr Professor Koch und widmete sich der Zerlegung gegnerischer Angriffe und dem Auswickeln des Programms der Fortschrittlichen Volkspartei. In ähnlicher Weise sprach am Sonntag Herr Lehrer Beck in Grünberg und Hermsdorf. Der Grünberger Versammlung schloß sich noch eine von Herrn Lagerhalter Barthel ungegliederte an, weil die Zeit infolge des Vortrags in Hermsdorf etwas kurz bemessen war. — * Der älteste Wähler. Der älteste Reichstagswähler, der sein Wahlrecht auch auS- auSzuüben gedenkt, dürfte der 108 Jahre alte Altsitzer Ignaz Dombrowski in Pronikau, Kreis Neustadt in Westpreußen, sein. —* Zehn Pfennig für den Stimmzettel. Im Wahlkreise Brteg-Namslau, wo Chefre dakteur Dr. Oertel kandidiert, ist nach der Frankfurter Zeitung der Bund der Landwirte auf eine merkwürdige Idee gekommen, die Ab gabe sozialdemokratischer Stimmzettel zu ver hindern. Alle dort verbreiteten sozialdemokra tischen Flugblätter und Stimmzettel werden von den Rittergutsbesitzern zum Preise von 10 Pfennig pro Stück ausgekaust. Es wird aber sofort für Ersatz gesorgt, so daß dies eigenartige Mittel doch seinen Zweck verfehlt. Dresden. Di- neue Lehrer-Besoldungs ordnung ist vom Rate in seiner letzten Sitzung genehmigt woiden. Durch die neue Ordnung werden die Gehaltsstaffeln für Lehrer unv L-Hrerinnen der höheren Unterrichtsanstalten, sowie dec Volks-, Fach- und Fortbildungsschulen neu geregelt, ebenso die dazu gehörigen Be stimmungen über die Anstellung, die Einreihung und die Ausrückung der Lehlkcäfte, über die Pfluhlstunden-Ermägigung für ältere L-Hrer und lüc Lehrerinnen, über die Anstellungs-, Gehalts- und Pensionsverhältniffe der NadelarveitSlehrer- innen an den städtischen Volksschulen und höheren Mädchenschulen zu Dresden, der Haushaltungs- und Kochlehrerinnen an den stäüliswen Volks schulen usw. und über die Vergütungen an di< Kochgehilfinnen. B l a s e w i tz. Von einem unbekannten Wohltäter wurde der Gemeinde eine Stiftung von 30 000 Mark vermacht, deren Zinsen dazu bestimmt sind, weniger bemittelten Leuten die ärztlichen Kosten ganz oder teilweise für den Aufenthalt in einem Kcankenhause, Sanatorium oder Kurort zu gewähren, oder für den Fall oer Erbauung emes Krankenhauses dieselben zum Baue zu verwenden. Tharandt. Gestern früh gegen sechs Uhr wurde auf dem Bahnhofe Edle Krone der Bahnwärter Maschke tödlich überfahren aufge- «unden. Meißen. In der Scheune des Gutsbe sitzers Schanze in Priesa bei Zehren brach am »och nicht aufgeklärte Weise Feuer aus. Dl« Scheune brannte bi» auf die Umfassungsmauern nieder. Da der Besitzer noch nicht fertig auS- gedroschen halte, wurde auch noch ein Teil Getreide mit von dem Feuer vernichtet. Da erst kürzlich in dem Nachbardorfe Großkagen ein Seitengebäude eines Gutes aus noch uner- mittelte Weise in Brand geriet und eingeäschert wurde, fürchten die Umwahner, daß Brandstifter in der Gegend an d-r Arbeit sind. Moritzburg. GerichlSsekceiär Kretzsch mar hier wurde wegen Unterschlagung amtlicher Gelder in Unte suchungshast g 'mmen. Wie man hört, soll es sich um beträchtliche Summen handeln. Kr. stellte sich selbst der Kgl. Staats anwaltschaft. Döbeln. Auf Beschluß des Kgl. Land gerichts Freiberg wurde am Hohneujahrstage die in den Verdacht d*s Gattenmordes ge kommene, am 18. Dezember verhaftete 24jährige Ehefrau des Ingenieurs Sauer aus der Unter suchungshaft entlassen. Das Gericht hat dem nach die Urberz-ugung erlangt, daß Sauer sich selbst erschaffen hat. Dippoldiswalde. Unter dem Ver dacht, mit dem flüchtigen Direktor d-r Vereins- bank Willkomm Geschäfte zweifelhafter Art ge macht zu haben, sind der Mühlcnbesitzer Wünsch mann in Reinhardtsgrimma und sein Sohn, Letter der Hamburger Filiale der Aktiengesell schaft Mann u. Willkomm in Heidenau bet Dresden verhaftet worden. Zwickau Ein rabiater Mensch. Im Vorort Lichtentanne schoß in angetrunkenem Zustande ein Handarbeiter in seiner Wohnung wiederholt auf seine Frau und seine Kinder, sowie aus die herbetgeholten Schutzleute. Dann ergriff er die Fluch! und sprang, nur ganz notdürftig bekleidet, Straße auf und Straße ab, bis seine Festnahme gelang. Verletzt wurde niemand. Plauen. Der Mörder Ernst Emil Dressel aus Hammerbrücke bet Falkenstein, der am 8. Juli v. I. in Schönbrunn seine Geliebte, die Witwe Lina Jakob geb. Päßler, mit einem Beil er schlug und am 29. November vom hiesigen Schwurgericht zum Tode verurteilt wurde, hat seine in letzter Stunde eingelegte Revision zurück gezogen, um die Gnade des Königs anzurufen. Herrnhut. Ein Altersheim ist in Verbindung mit dem hiesigen Krankenhaus er öffnet woiden. Zu dem Zwecke hat die Ver waltung des Krankenhauses das Nachbarhaus mit Gartengrundstück gekauft und durch Um bau erweiter!, so daß acht Zimmer für das Altersheim zur Verfügung stehen. Leipzig. Einen recht gefährlichen Spaß machten sich in der Neujahrsnacht zwei Zimmer leute im Alter von 29 und 30 Jahren, indem sie mehrere scharfe Schüsse abgaben Glücklicher weise haben diese leichtsinnigen Menschen keine Personen getroffen, sondern nur zwei Fenster scheiben zerschlagen. T e p l i tz. Der heftige Schneesturm hat gier schwere Schäden zur Folge gehabt. In wenigen Stund n waren die Telephon- unv Lelegraphenleitungen derart mit Schnee belastet, oaß sie an zahlreichen Stellen rissen und viele auf den Häusern aufgestellte Ständer mit um warfen. Fast in allen Straßen hingen die Drähte herab. Da viele Dächer über Stark stromleitungen, insbesondere über die Kabel leitung der Elektrischen Eisenbahn zu liegen kamen, war der Verkehr in manchen Straßen oirekt mit Lebensgefahr vecbun en. Viele Hunderte Leitungen wurden unbrauchbar. Der lokale Telepyonverkehr ist zum großen Teile unterbrochen. Segen cker Ardelt. Du zürnest, daß du Tag für Tag Mußt auf die Arbeit gehn, Wo andere an des Lebens Markt Du stehest müßig stehn. Du zürnest, möchl'st der Arbeit Last Vom Halse wälzen dir, Mit süßem Nichtstun deine Zeit Verbringen lieber hier. Du zürnest! — Lieber Freund, besinn' Dich, ob du's tust mit Recht; Die Arbeit macht alleine nur Ein frei und stark Geschlecht., Die Arbeit ist der Segensquell, Für alles, was da lebt; Wer ihn verläßt, sich selber dann Das Grab, das eigne, gräbt- Drum lern der Arbeit Wert verstehn, Und zürne ihr nicht mehr; Weil viele vor der Arbeit fliehn, Drum ist ihr Leben leer. Stanaesamirnachklchten für den Monat Dezember 1911 Geburten. Am 15. dem Maler E. B. Menzel ein Sohn, am 16. dem Maurer E. M. Stolzer ein Sohn und dem Glasmacher F. Tracz ein Sohn und dem Malergehilsen I. A. Scholz ein Sohn, am 17. dem Chauffeur M. R. Ander» ein Sohn, am 21. dem Eisendreher H. M. Kretzschmar eine Tochter, am 22. dem Fabrikbesitzer A. H. Walther ein Sohn und dem Glasarbeiter G. Moch eine Tochter und dem Tischler A. Hillmann ein Sohn, am 23. dem Glasmacher R. E. K. Fischer ein Sohn, am 31. dem Buchhalter G. C. H. Schäfer ein Sohn und dem Schriftsetzer E. E. K. Hering eine Tochter. Eheschließungen. Am 9. der Glasarbeiter Georg Moch, mit Anna Bertha Bredschneider, am 25. der Glas macher Otto Manns mit Mathilde Gertrud Alma Pohl. Sterbesälle. Am 3. R. F. Hähne, Fabrikarbeiteratochter, 7 Monate alt, am 8. O. W. Wirth, Tochter eine» ledigen Dienstmädchens 5 Monate alt, am 10. R. M. Furchner, Glasmacherstochter, 1 Jahr 4 Monate alt am 11. I. S. Nollain, Prioata, 63 Jahre 10 Monate, am 19. I. E. Marschka, Maurerswchter, 15 Jahre alt, am 22. H. C. Tamm«, Walvarbeiterswitwe, 77 Jahre 7 Monate, am 25. G. H. Grund mann, Waldarbeiter, 68 Jihre alt, am 26. ein totgeborener Knabe dem Tischler K. A. Richter. Im Jahre 1911 sind 90 GeburtSsälle zu verzeichnen gewesen und zwar 50 Knaben und 40 Mädchen, darunter Außereheliche. Ehe schließungen sind 29 zu verzeichnen gewesen, Sterbefälle waren 43 zu verzeichnen und zwar 23 Erwachsene, 17 Kinder und 8 Totgeburten. Vor 10 Jahren, im Jahre 1901, waren zu verzeichnen 127 Geburten, 21 Eheschließungen und 60 Sterbefälle. 1»r«<«re!» »li Sonnabend, abends 9 Uhr im Roß Der Vorstand.