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Memim Anzeiger Zeitung fit NakaildLkiskrsdürs Klein- nnd Grobölsa, Obernann-orf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lüvan, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft für amtliche Bekanntmachungen dtuminer 56. Kernsprecher: Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 12. Mai 1910. Inserate kosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig en für all« Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustriener achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Kernsprecher: Amt Deuben 2120 2Z Jahrgang. d. I, zu Potschappel eine ältere Semmelaus- snchen sofort Msntks Karinen trägerin vergewaltigt zu habe». Das Urteil lautet auf 8 Monate Gefängnis. — In Gersdorf (Erzg.) sind zwölf Katho liken, sieben Männer und fünf Frauen, zur evangelischen Kirche übergetretcn. — In Sachda (Eczg.) und der Umgeb, herrschte starker Schneefall. — Festgenoin m e n wurde in Dresden der 23 jährige Krankenpfleger Rich. Waschke aus Rippien, der seit längerer Zeit in Dresden wohnungs- und erwerbslos aufgclegcn und mehrere Einbruchsdiebstähle in Schank- Rabenau, am 9. Mai 1910. Der Bürgermeister. fleieb8bank Kirokvnto. 8äob8. 8ank kirokonto Telefon klr. 86. 6k8ekäft82kit: «avkentggs: ^0—1 Lonnudeiuls: 8— 4 — In einem Hause an der Hainstraße in Reichenbach i. V. stürzte der Arbeiter N. Kahle von der Treppe und zog sich einen schweren Schävelbruch zu, sodaß er kaum mit dem Leben davonkommen wird. Man brachte ibn nach Zwickau ins Kcankenstist. — Durch Schadenfeuer wurde ein Schuppen des Freigutsbesttzers Richters in Oederan zerstört. Es verbrannten für 8000 Mark Wolle der Firma Weiske in Breitenau. — In Pürsten b. Rochlitz schlug am Mon tag der Blitz in die Wohnung des Haus besitzers Gerlach und betäubte von den im Zimmer befindlichen Kindern einen Knaben. Fenster und mehrere Wirtschaflsgegenstände wurden zertrümmert. — Ein angeblich aus Dresden stammen der Arbeiter namens Nodewaldl wurde in Lengenfeld festgenommen. Er hatte einen noch nicht fertigen Hunderlmarkfcheiii, sowie ein falsches Fünsmarkstück bei sich. Der Mann ist wegen Falschmünzerei vorbestraft. — Das Chemnitzer Landgericht verurteilte den Kaufmann Zimmermann, Mitinhaber der in Konkurs befindlichen Gerberei Karl Zimmer mann in Ehrenfriedersdorf wegen umfangreicher Wechselsälschungen zu 18 Monaten Gefängnis. Dresden. Am Montag früh gegen 4 Uhr ist der 15jährige Seminarist Kurt Heide aus Löbtau 5 Stock hoch vom Turme des neuen Köaigl. Seminars in Vorstadt Strehlen abgestürzl. Der unglückliche Schüler war begabt und fleißig, litt aber an epileptischen Krämpfen (!). In einem solchen krankhaften Zustande hat er nachts sein Bett verlassen und sich nach dem Uhrenboden des Turmes be geben, hat dort ein Geländer überstiegen und ist in die Tiefe gestürzt. Der Tod des jungen Mannes ist sofort eingctrcten. Die beklagens werten Eltern sind umsomehr zu bedauern, als sie nur unter eigenen Entbehrungen ihrem Sohne den Besuch des Seminars ermöglichen konnten. — Ein Parsevalballon soll am 8- oder 10. Juni nach Dresden kommen. — Vor dem Schwurgericht in Dresden hat sich der 1886 in Seifertsmühle bei Torgau geborene, zweimal geringfügig vorbestrafte Stall schweizer Wilhelm Otto Kretzschmar wegen versuchten s ch w ere n N au bes zu ver antworten. Bis zum 1. Februar 1910 war der Angeklagte beim Gutsbesitzer Osw. Zimmer mann in Giöba in Stellung, gab am nachge- nanntcn Tage die Arbeit ohne zwingenden Grund auf und lebte einige Tage bei der Großmutter in Meißen. Als seine Barmittel zu Ende gingen, faßte Kr. den Entschluß, sich durch Gewalttat Geld zu verschaffen. Für seine letzten 50 Pfennige fuhr er nach Rusa, wanderte nach Gröba und verbarg sich bis zum Abend in einem Schuppen des Zimmer- mannschenGules, in der Absicht, seinen früheren Dienstherrn zu berauben. Mit einem Ortscheit bewaffnet, schlich sich Kretzschmar in den Kuh stall, machte einen Bullen von der Kette los und verbarg sich im anstoßenden Kälber stall. Von dem unruhig g<wordencn Rindvieh auf geweckt, begab sich Z., nur mit Hose und Hemd bekleidet, aber mit brennender Laterne nach dem Stalle, legte den Bullen fest, erhielt aber im nächsten Augenblicke von K. mit dem Ortscheit einen Hieb auf den Kopf. Z. knickte sofort zusammen; die Laterne erlosch. Der An gefallene schrie um Hilfe und suchte den Räu ber festzuhalten. Kretzschmar riß sich los und ergriff die Flucht, konnte aber bald verhaftet werden. DaS Urteil lautet aus 4 Jahre Ge fängnis und 5 Jahre Ehrverlust. — Im sogen. Schotengrunde in der Dresd ner He'de wurde ein 44 Jahre alter Tiefbau arbeiter erhängt aufgefunden. — Im Elephantenhause im Zoologischen vertagt werden, weil der Angeklagte ganz ener gisch verlangte, mit „Herr" tituliert zu werden und durch seine Antworten eine Weilewerhandlung unmöglich machte. Der Pfleger erklärte auf Befragen nach der Zu rechnungsfähigkeit des H-, er könne darüber kein Gutachten abgeben. Der Angeklagte wurde wegen Ungebühr vor Gericht zu drei Tagen Haft verurteilt uud sofort abgeführt. H. soll nachträglich auf seinen Geisteszustand hin unter sucht werden. — Ein ehrlos-erbärmlicher Wicht ist der 1890 in Dresden geborene und schon mehrfach Vorbestrafte Schlosser Thiele. Er brachte durch vieles Zureden ein blutjunges Dienstmädchen so weit, daß es ihm zu Willen war. Dann verfolgte er^es unausgesetzt mit der Drohung, es unter sittenpolizciliche Kontrolle zu bringen, und nahm ihm dabei nach und nach 26 Mark, ihre ganzen Ersparnisse ab. Mit 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis muß Thiele seine Gemein heit büßen. — Mit einem guten Appetit sind manche Menschen gesegnet, selbst verdorbene Waren und nicht genußfähiges Fleisch verzehren dieselben. So wurden nachts aus dem Fleische einer geschlachteten Kuh, das Tier soll voll ständig tuberkulöse gewesen sein, im Gehöfte des Gutsbesitzers Kämpf in Thierfeld b. Har tenstein ca. 10 Pfund herausgeschnilten und gestohlen. Las gesamte Fleisch war durch den Tierarzt dem Kaviller überwiesen worden. Kleine Notizen. Ein in Chemnitz wohnhafter Postbeamter ließ sich durch seinen erwachsenen Sohn die Haare schneiden. In folge eines unglücklichen Zufallts stieß der Sohn den Vater mit der Schere in ein Auge, das sofort auslief. — In Chemnitz erschoß sich aus Schwermut der beim dortigen Post amt I angestcllte Oberpostassistent S. Ec war wegen seines Leidens bereits seit einigen Mo naten dienstunfähig. — Zur Mordtat an der Kellnerin Heinrich in Falkenstein wird berichtet. Der derzeitige Bräutigam der Heinrich traf vor einigen Tagen aus Berlin in Falken stein ein und bekundete u. a., daß die Getötete während ihres früheren Verhältnisses mit Ritzen von diesem ausgenutzt worden sei. An die 6000 Mark habe N. nach und nach von ihr bezogen. Dieses Geld nun wollte die Heinrich von ihm zurückhaben, da sie sich im Sommer zu verheiraten gedachte. Das hat den Mörder derart aufgebracht, daß er sie schon in Berlin verfolgt und du-ch Erschießen bedroht hat. ''M Bekanntgabe im Rechnungsjahre 1909 fast 22 Millionen Mark. Davon entfielen die Zigarettenhüllrn 224 311 Mark, auf z" Zigareltentabak 395 947 und auf die /'sarnteu selbst 21375 518 Mk. Von diesen ''Men wieder den höchsten Betrag mit 99 500 Mk. nicht die billigsten Zigaretten, chp"tt diejenigen, die im Kleinverkauf zwischen ' und 2*/, Pfennig kosten. Den kleinsten Fittig mit 601 607 Mark ergaben nicht die 'Uilftcn Zigaretten, sondern diejenigen, die im Mnverkaufe zwischen 5 und 7 Pfennig pro kosten. — Die Sächsische Holz w a r e n fabr ik M Böhme u. Co, A.-G. in Dippoldis- °alde hat in dem Geschäftsjahre 1908/09 "ch Aufzehrung des vorjährigen Gcwinnvor- '°ges (18 862 Mk.) und der Reserven (Mk , 12) infolge von unvorhergesehenen Schwie- welche sich bei der Fabrikation und /'"chhrung des neuen Artikels „Sprechmajchi- ergaben, einen Verlust von etwa Mk. ^O ooo erlitten. Bei dem letzteren ist zu be- , Richtigen, daß die Verwaltung bei der Auf- Ming Bilanz von dem Grundsätze aus- Ungen ist, derselben auch alle diejenigen Schäden zu belasten, welche infolge der Schwie- Mten des vergangenen Jahres in dem bis- /ü verflossenen Teil des neuen Jahres noch 'Randen sind bezw. im Hinblick auf dieselben °ch entstehen könnten. Gegenwärtig sind einer Sanierung des Unternehmens Ver- d Mittigen im Gange, und die Verwaltung in der für den 31. Mai d. I. einberufe- ordentlichen Generalversammlung in der fiin, darüber Mitteilung machen zu ^egen Betrugs stand die 1865 in ^ivei n s d or s - Deuben geborene Tischlers- Mau Themse Obst, g?b. aus wdohlen unter Anklage. Durch Beziehung k> rr 5 angeblich günstige Vermögenslage bc- Rußle sie Geschäftsleute, ihr Darlehen von "mch beträchtlicher Höhe zu geben, trotzdem Ehemann schon zweimal den Offenbarungs- " geleistet hat. Sie wird wegen vollendeten '» versuchten Betrugs in je 2 Fällen zu 7 o"aten Gefängnis und 2 Jahren Ehcenrechts- ""ll verurteilt. h Die Betrugsasfäce einer Firma in rvßdorfhain scheint weitere Kreise zu Än n 3'tzt wurde ein anderer kaufmännischer » Allier namens Oberländer in das König!. . nlstzericht Tharandt eingeliefcrt. Die Uebcr- Ru»g des vorige Woche verhafteten Ange- Garten in Dresden ereignete sich eine auf regende Szene. Ein Wärter war in den „Käfig" des Elrphanten „Billi" eingetretcn. „Billi", ein sonst gutartiges Tier, war durch Neckereien des Publikums in Wut geraten und als sie nun des Wärters ansichtig wurde, umfaßte „Billi" den letzteren mit ihrem Rüssel und warf ihn zu Boden. Der Wärter verlor zum Glücke die Geistesgegenwart nicht und befreite sich durch eine geschickte Wendung aus dem Bereiche des wütenden Tieres. — Seit 4. Mai wird ein 50 Jahre alter Bürgerschullchrer aus Dresden vermißt. — Im König Albert-Park erhängte sich ein 43 Jahre alter Tiefbauarbeiter wegen Krankheit. — Der in der Ludwig Nichterstraße wohnhafte Maureipolier Hübner feuerte einen Revolver- schuß gegen seine linke Schläfe ab und ver- lrtzte sich lebensgefährlich. — Auf dem Schillerplatz in Blase Witz wurde ein stellen- und wohnungsloser 30jähr. Kaufmann» G. aus Calbe a. d. S, der un- befuglccweise in der vollen Uniform eines Stabs arztes einherschritt, von einem Schutzmann verhaftet. G. ist wiederholt wegen Betrugs schwer vorbestraft und hat vermutlich in der Osfizicrsuniform neue Schwindeleien ausführen wollen. Der „Herr Stabsarzt", der reichliche Geldmittel bei sich führte, wurde, nachdem er die Uniform mit einem Zivilanzug vertauscht hatte, der Staatsanwaltschaft übergeben, da er auch von einer auswärtigen Behörde ge sucht wurde. — Erschossen hat sich am Sonntag nachm. zwischen Pirna und Obervogelgesang in einem Abteil 3. Klaffe des 1 Uhr 45 Min. von Dresden nach Schandau verkehrenden Sonn- tagszuges ein unbekannter, etwa 22 Jahre alter Mann. Die Aufhebung der Leiche er folgte in Königstein. — Aus Gram erhängt hat sich ein Soldat des 133. Infanterie-Regiments in Zwickau, der früher Bursche eines Ober leutnants war, aber zurückversetzt wurde- — Wegen sittlicher Verfehlungen an Schulkindern wurde der Feldwebel Gruber in Zwickau in Uiitersuchunshast genommen. — Th.odore Roosevelt und Familie wurden vom Deutschen Kaiserpaar im Neuen Palais empfang«». — Unfall-Statistik. Aus der Statstik über die Unfälle in den verschiedenen Gewerben entnehmen wir der sächsischen Ge werbeschau solgendes: Die meisten Unfälle ereignen sich im Fuhrgewerbe, 28,87 auf 1000 Personen. Das Goverbe, das die nächst höhere Unfallziffer aufzuweisen hat, ist die Müllerei, bei der unter 1000 Arbeitern 15,93 Unfälle erleiden, Unfälle, die zu den entschädigungs pflichtigen zählen. In weiterer Reihenfolge kommen dann der Steinbruchbetrieb mit 15,67, die Binnenschiffahrt mit 14.69, der Bergbau mit 13,95, der Tiefbau mit 12,71, die Holz industrie mit 12,29, die Brauerei mit 11,61, die Eisen- und Stahlindustrie mit 11,42, das Baugeweibe mit 10.32, die Zuckerindustrie mit 10,01. Die geringsten Uufallziffer» weisen die Tabaksindustrie mit 0,54 Unfällen, ferner die Bekleidungsindustrie mit 2,30, die Buch druckerei mit 2,81 und die Textilindustrie mit 3,10 Unfällen. s. L. ni. b K U 88 Kößbäftslokal neben öei- alten ^olireiwaobe. Am Nab una ftr«. Rabenau, den 11. Mai 1910. — Die seit sechs Wochen im Ausstand .pchMichc» Bildhauergehilfen der Betriebe von '"be nau und O e I s a haben heute Mitt- vvlh die Ar bett wieder aufgenommen. Be- Wgt wurde zunächst eine Lohnerhöhung von 7 M. pro Stunde. Im Oktober, sowie Früh er und Herbst 1911 erfolgt eine weitere Zu- um je einen Pfennig (im ganzen 5 Pfg.) Stunde. kusfübl-ung allen bankmäßigen kesobäfte coolsten ZiUren, 7Hvel-Ia88ix und unter 8tren§8ter Ver8csuvie§enbeit. knnabme von Zpa^einlagen, nuck von ^icbtmitZIiedern, Än8fll88 nuck künäi§un§. Kvksnnitmsvkung. >stellten Krauspe nach dem König!. Landgericht Donnerstag, den 12. Mai -s. Js. Freiberg ist erfolgt. Zmittags 8 Uhr im Rathausgarten! " I" geheimer Schwurgerichtssitzung hat "ebnng -er Pflichtfeuertvehr. ^ch der 1888 m Nrederpesterwitz ge- . Die Mannschaften der Pflichtfeuerwehr boreue daselbst wohnhafte Schlosser Gustav ^ben sich unter Anlegung ihrer Abzeichen P""i ^"nze wegen SUtllchkeitsverbrechens zu ^nnbinden) p ü nktlich um 6 Uhr einzufinden, verantworten. Der erst seit dem 14. Marz Ausbleiben ohne genügende Entschuldigung ch F' ^rbslratete Angeklagte wird beschuldigt, /'sd auf Grund 8 19 der Feuerlöschordnung fi"h"> Morgenstunden dcS 26. Januar Beckert L Zänker, ^tmn bevorstehenden Feste empfiehlt L Mngstmaien Einige tüchtige Zlublbauer wirtschaften verübt hat. Die gestohlenen Sachen konnten zum Teil wieder hecbeigeschafft werden. — Eine Gerichtsverhandlung gegen den — Erträgnis der Z i g a re t t e n-Arbeiter Hartmann in Dresden, der in Be klier. Dasselbe stellt sich nach neuester amt- gleitung eines Pflegers aus der städtischen Heil und Pflegeanstalt vorgeführt wurde, mußte