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Freitag. M 88. 9. November 1855. lli WWeißeritz-Iertung Quart. 10 Ngr. . iiJnseratr werden, iiilt 8 Pf. für die Zeile berechnet ^und in allen Erpedttionen angenommen. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verantwortlicher Ncdactenr: Carl Zehne in Dippoldiswalde. Taftsgeschichte. Dresden, 6. Novbr. Heute ist der Bericht des Dresdner Hauptvereinö der Gustav-Adolph- Stiftung über daö Jahr vom 6. November 1854 bis dahin 1855 veröffentlicht worden. Während deS verflossenen Rechnungsjahres hat der Haupt v e r e i n zu Unterstützungen verwendet: 2426 Thlr. 24 Neugr. (demnach 201 Thlr. 14 Ngr. weniger als im vo rigen Jahre) und zwar von Dresden 742 Thlr.; 11 Thlr. von Altenberg; 51 Thlr. von Bernstadt, 102 Thlr. von Bischofswerda; 100 Thlr. von Bautzen; 123 Thlr. von Dippoldiswalde; 8 Thlr. von Geising; 70 Thlr. von Großenhayn; 56 Thlr. 24 Ngr. von Hohenstein; 32 Tblr. von Kamenz; 150 Thlr. von Löbau; 69 Thlr. von Lockwitz und Leuben; 135 Thlr. von Meißen; 200 Thlr. von Pirna; 31 Thlr. von Pulsnitz; 51 Thlr. von Radeberg; 158 Thlr. von Sayda; 128 Thlr. von Tbarand Kessels dorf; 60 Thlr. von Wilsdruff; 150 Thlr. von Zittau. — Frauenstein hat erst nach Abschluß der Rechnung 10 Thlr. 15 Ngr. eingrsendet, welche Summe daher im künftigen Jahre zur Verwendung kommen wirb. — Die Gesammtzahl von Mitgliedern deS Hauptver- eins beläuft sich ungefähr auf 19,000. — Von obigen 2426 Thlr. 24 Ngr. sind 797 Thlr. 20 Ngr. dem Centralvorstande (694 Th>r. 10 Ngr. zur Verwendung nach eignem Ermessen und 103 Thlr. zur Capitalisi. rung); 242 Tblr 25 Ngr. als gemeinsame Liebesgabe «der Hauptversammlung zu Heidelberg; 150 Thlr. der evang. Gemeinde Reichenbcrg in Böhmen; 25 Thlr. der Gemeinde Zauchtemhal und 25 Thlr. der Gemeinde Staupnitz in Mähren; 40 Thlr. der Gemeinde Wald sassen in Bayern; 117 Thlr. Teltzsch-Groß-Lhotta in Mähren 6.; 41 Thlr. der Gemeinde Humpoletz in Böhmen; 83 Thlr. 20 Ngr. der Gemeinde Kom- motau daselbst; 34 Thlr. der Gemeinde Ribnick da selbst; 109 Thlr. 5 Ngr. der Gemeinde Oltmachau in Schlesien; 224 Thlr. 20 Ngr. der Gemeinde Haber in Böhmen; 16 Thlr. der Gemeinde Laibach in Krain; 20 Thlr. der Gemeinde Welö in Oberösterreich; 83 Thlr. der Gemeinde Offenburg in Baden; 20 Thlr. der Gemeinde Gcoßschlagendorf und Neuwalbdorf in Ungarn; 1 Thlr. dem Diaconiffenhauö in Jerusalem; 107 Thlr. der Gemeinde Kowalewo in Westpreußen; 50 Thlr. der Gemeinde Feldkirchen in Kärnthen; 42 Thlr. der Gemeinde Aliendorn in Westphalen; 60 Thlr. der Gemeinde Landöberg in Schlesien; 20 Thlr. der Gemeinde. Mngen in Hessen; 20 Thlr. der Ge meinde St. Ingbert in Bayern; 50 Thlr. der Gemeinde Radiborz in Mähren; 40 Thlr. der Gemeinde Wel- lenitz in Böhmen; 7 Thlr. 24 Neugr. Collecre für . ' . ... die Gemeinde Krappitz daselbst zuertheilt worden.— Das unvergeßliche Augsburger Religionsjubelfest am 23. und 25. Sept. d. I. hat auch dem Gustav-Adolph- Verein in unserer Vaterstadt und in seiner nächsten Umgebung eine Quelle reichen Segens aufgeschlossen: es hat nach dem Vorgänge von Berlin, Potsdam, BeeSkow, Koburg, Heidelberg, Darmstadt u. s. w. in Dresden am 16. Sept, einen ,, Gustav-Adolph- Frauenverein" in daS Leben gerufen, der sich zur Ausgabe gestellt hat, durch die kleinsten Beiträge an Geld und Nadelarbeiten solche Confirmanden zu unter stützen, welche den bedrängten evangelischen Gemeinden angehören. Mögen recht viele Frauen und Jung frauen unsrer Vaterstadt demselben ihre segnende Mit hilfe darreichen. Dresden, 5. November. Der heute allhier in Friedrichstadt abgehaltene Roß- und Viehmarkt wird von allen Fieranten als einer der ungünstigsten be zeichnet. Pferde waren noch nicht 400, RiNder circa 80, von Schweinen nur ein Paar, desto mehr jedoch Ferkel zum Verkauf gebracht. Der Verkehr war nicht bedeutend — waS jedoch zum Theil in der Witterung seinen Grund haben mochte -, die Preise für die Käufer jedoch verhältnißmäßig hoch. — 5. Nov. Gestern gab Se. Maj. der König seinen Pillnitzern ein recht heiteres Kirmesfcst in dem großen, schönen, parkähnlichen Schloßhofe. Ein Aus- zug sämmtlicher Bewohner Pillnitz', der würdige Ge meindevorstand und zwei hübsche Frauen, einen großen Kirmeßkuchen tragend, eröffneten das Fest. Per Ge meindevorstand sprach herzliche Worte, die der leut selige König eben so erwiederte und den Festkuchen annahm. Hierauf folgten eine Menge ländliche Spiele, Topfschlagen, Sackhüpfen u. dergl., deren Siegern die Königin die recht paffenden schönen Preise selbst ein händigte. Trotz der ziemlich rauhen Witterung ver weilte der ggnze, an dem gemüthlichen Feste so innig theilnehmenbe Hof über zwei Stunden theils auf der Estrade vor dem Schlosse, theils unter den frohen ge sitteten Landleuten. Hohnstein (sächs. Schweiz), 5. November. Er freulich ist eS für uns, das Aufsinden eines noch nicht dagewesenen NahrungSzweigeS, der jetzt hier heimisch und dadurch für fleißige und geschickte Hände Gelegen, heit zu reichlichem Verdienst zu werden verspricht, melden zu können. Ein wohlhabender Mann auö Berlin hat sich nämlich entschlossen, hier eine Kork schneiderei zu errichten und dieselbe bereits seit dem 15. v. M. wirklich ins Leben gerufen. Sie ist demnach die erste derartige Anstalt in Sachsen und