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Eibenstocker Tageblatt Anzeiger für den Amtsgerichtrbezirk Eibenstock und deffen Umgebung Dieses vlatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock P»ftfche«»Mo Letpjig Nr. 36667. Schönheide, Schönheider hammer» Sosa» Unter stützengrün» wildenthal» wilzschhaus» wolfsgrün usw umfassend die Ortschaften: Eibenstock» vlauenthal» Earlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Ober stützengrün Vs« Bezugspreis betragt monatlich 1P0NM. bet frei« Zustellung, bei Abholung in unserer Ee- Wiftsstea« 1,80 «M. Erscheint tägl. nachm. mit Vnsnahm» der Sonn» und Feiertage. Im Fall« bbh«rer Gemalt »der sonstiger Stürungen de» Betrieb, der Zeitung hat der Bezieher keinen NniMMch aus Liderung oder Nachlieferung der Z^tung »der auf Mchahlung de« Bezugspreise» Derns» recher Nr. 51«. Ler Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite MillimeterzeNe im Anzeigenteil 5 Pfennig, iür die SO mm breite Millimeterzeile im TcrtteN 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte» stens vormittags SV, Uhr, für gröbere einen Tag vorher. Line Gewähr für die Aufnahme der An- zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. - 8S. Jahrgang. > — Donnerstag, den 22. Dezember Vervierfachung des EHW.! 825 000 Schweine — die gegenwärtige Jahresleistung. Reichsinnenminister Dr. Frick hat kürzlich angeordnet, daß der Aufbau des Ernährungshilsswerks im Rahmen des Vierjahresplanes weiterhin mit allen Mitteln zu för dern ist, damit es 1940 endgültig steht. Das Endziel die- es Aufbaues, das in den nächsten Jahren erfüllt werden oll, besteht nach den Richtlinien des Reichsbeauftragten ür das Ernährungshilfswerk, Reichsamtsleiter Hilgen- eldt in einer zusätzlichen Mast von jährlich rund einer Million Schweinen, um die Küchenabfälle der Städte einer zweckmäßigen Verwendung zuzuführen und gleichzeitig unsere Ernährungsgrundlage zu verbreitern. Die Durchführung dieses Werkes ist nicht nur eine Frage der Erfassung der Abfälle, sondern auch der Schaf fung des notwendigen Stallraumes. In 700 deutschen Gemeinden ist in den zwei Jahren des Bestehens des EHW. diese Frage gelöst worden und die Schweinemast aus Küchenabfällen ganz oder teilweise durchgeführt. Rund 225 000 Schweine beträgt gegenwärtig die Jahres leistung des Ernährungshilfswerkes. Eine Vervier fachung ist also noch notwendig, um das End ziel zu erreichen. Schritt für Schritt wird das Werk wei- tergesührt, und immer neue Städte und Bezirke werden im Laufe der Zeit in die Erfassung der Küchenabfälle ein- bezogen werden. Unter den Großstädten steht Hamburg heute mit 60 Mästereibetrieben an der Spitze. Besonders gut ausgebaut ist das EHW. schon in Sachsen, das über 176 Mästereibeiriebe verfügt. Die Gesamtzahl der Mästereibetriebe im Reiche beträgt bisher 825. Im näch sten Jahr wird das EHW. erstmalig auch auf die Ostmark ausgedehnt. In allen Gemeinden bis zu 2000 Einwohnern herab soll allmählich das Ernährungshilfswerk ausgebaut wer den, und bei Erreichung des Endzieles werden durch schnittlich 100 Einwohn.er ständig ein Schwein mit ihren Küchenabfällen mästen. In man chen Städten ist heute schon die Erfassung der Abfälle so gut organisiert, daß auf 80 Einwohner ein Schwein kommt. In den Mittelstädten werden heute 70 bis 90 Gramm Abfälle pro Kopf der Bevölkerung täglich erfaßt, insgesamt beträgt der Durchschnitt im Reiche 72 Gramui. Um welche Mengen es sich dabei im ganzen handelt, er gibt sich daraus, daß schon jetzt täglich rund 21000 Zentner Küchenabfälle gesammelt werden. An die Hausfrauen muß in diesem Zusammenhang immer wieder appelliert werden, die Küchenabfälle von für das Schwein ungenießbaren Fremdkörpern frei zu halten, nicht nur von dem lästigen Papier, sondern auch von Rasierklingen, Konservenbüchsen, Nä geln und Nadeln. Es gibt überhaupt nichts, was in den Küchenabsällen nicht schon gesunden worden wäre. So enthalten sie häufig Bestecks und sogar silberne Löffel, außerdem aber auch täglich große und kleine Geldmünzen. Etwas mehr Aufmerksamkeit der Hausfrauen wäre also in ihrem Interesse und dem der EHW.-Schweine an gebracht. WWg der Wck. koiWuMWn Partei nach Weihnachten Auch die Juden ein Hindernis beim Neuaufbau des Staates. Prag, 21. Dezember. (DNB.) Tie „Narodni Lisch" teilen mit, daß die Auflösung der Kommunistischen Partei nach den Weihnachtsseiertagen er folgen .werd«. Das Zweiparteiensystem dulde keine dritte Partei, deren Zielsetzungen der neuen Ordnung im Staate feindlich seien. Die Kommunistische Partei ist bekanntlich im Oktober dieses Jahres nur eingestellt woroen. Ten kommunistischen Abgeordneten, Senatoren und Stadtverordneten blieben also ihre Mandate erhalten. Diese Sachlage ist von den Kommu nisten natürlich zu Störungsmanövern reichlich ausgenutzt worden. Weiter teilt das Blatt mit, oaß neben der Kommunisten frage auch die Judenfrage nach Weihnachten gelöst werden würde. Tie innere und äußere Lage des Staates duld« keinen Aufschub. Diese beiden Hinoernisse beim Neuaufbau des Staates müßten beseitigt werden. Die Ungarnretse des Grafen Ciano beendet Budapest, 22. Tezember. (Funkspruch.) Ter italienische Außenminister Graf Ciano ist am Don nerstag um 7.20 Uhr nach Beendigung seines 4tägigen Auf enthaltes in Ungarn wieder nach Rom abzereist. Tie offizielle Verabschiedung Graf Cianos, der den Mittwoch mit dem Reichsverweser und dem Außenminister Graf Csaky und an deren führenden Persönlichkeiten auf der Jagd in Mezö-- hegyes verbracht hat, erfolgte Mittwoch abend auf dem Budapester Bahnhof. Die Warmluft dringt durch Kälterückgang mit starken Schneefällen Die große Kältewelle, unter der ganz Europa in den letzten Tagen gelitten hat, ist im Abklingen begriffen. Die kalte Luft aus dem Osten wird durch die vom Mittelmeer in der Höhe vordringende Warmluft verdrängt. In der Rcichshauptstadt ist die Quecksilbersäule von minus 16 Grad aus minus 8 Grad gestiegen. In 156» Meter Höhe wurden vom Wetterflieger plus 2,5 Grad gemessen. Wie weit sich diese Temperaturerhöhung sortsetzen wird, läßt sich noch nicht Voraussagen. Mit dem Nach lassen des strengen Frostes haben sich vielfach verstärkte Schnee fälle eingestellt. In den höheren Lagen ist es sogar stellenweise zu Tauwetter mit zeitweiligen Rcgenfällen und Glatteisbil dung gekommen. Bezeichnend für die Frostmilderung ist der Temperatur anstieg in Ostpreußen, wo das Quecksilber bis auf zehn Grad und darüber angestiegen ist. Statt der Kälte tobt jetzt über dem Osten ein hestiger Sturm, der den Neuschnee zu großen Verwehungen zusammengetrieben hat. Aus der See toben ebenfalls schwere Stürme, die die Schissahrt stark be hindern. Auch aus dem Harz und aus Thüringen wird eine Abnahme der harten Kälte gemeldet, gleichzeitig nehmen die Neuschneefälle zu. Im Erzgebirge und imVogtland hat sich unter der Wirkung des Wetterumschwungs bereits eine erhebliche Schneedecke gebildet. Auch in den Algäuer und Tiroler Alpen ist der Temperaturumschwung ganz erheblich, so daß man bereits von einem Föhneinbruch sprechen kann. Im Schwarzwald herrscht Schneetreiben. Das ganze badi sche Land liegt unter einer leichten Schneedecke. Auch im Rhein gebiet hat die ungewöhnliche Kälte nachgelassen. Das Treibeis aus dem Rhein hat sich weiter ver stärkt. Die Schiffahrt ist so gut wie eingestellt. Die Mosel sührt ebenfalls in ihrer ganzen Brette Treibeis. Von Lahn und Main wird Eisstand gemeldet. Auf Sem E»se eingebrochen unv ertrunken Ein schweres Unglück trug sich auf der zugefrorenen Nur bei Birkesdors (Rheinland) zu. Eine Schulklasse war zur Nur gezogen, wo sich ein Teil der Kinder am User- und die übrigen auf dem Eise vergnügten. Als der Lehrer eine kleinere Gruppe Jungen, die abseits aus dem Eis spielte, zurückholen wollte, gab plötzlich das Eis nach und der Lehrer sowie die Jungen brachen ein. Der Lehrer konnte mit Hilfe der am User stehen den Jungen fünf der eingebrochenen Knaben retten. Leider sind zwei Jungen im Alter von 10 und 11 Jahren ertrunken. Sie sind offenbar unter dem Eise abgetrieben worden. Insel Pellworm vom Eis eingefchloffen An der Nordseeküste sind die durch den scharfen Frost her- vorgerufenen schwierigen Eis- und Wasserverhältnisse noch nicht überwunden. Die Schiffsverbindung zwischen Husum und der Insel Pellworm im Wattenmeer ist eingestellt worden. Mit der vom Eise eingeschlossenen Insel ist Flugverbin dung von Husum aus hergestellt. In Notfällen wird auch mit Hallig Hooge Flugverbindung ausgenommen. Schiffbrüchige sechs Tage im Eis Seit Donnerstag voriger Woche sitzt das Motorboot „Juist" bei der Insel Juist im Eise fest, ohne daß es bisher gelungen ist, die darin befindliche Zwei-Mann-Besatzung zu befreien. Das Motorrettungsboot „Bremen" der Station Norderney hat bereits mehrmals vergeblich die Bergung versucht. Bei dem letzten Versuch bahnte sich die Rettungsmannschaft mit einem Wagen und einem kleinen Beiboot unter größten Anstren gungen einen Weg durch das Eis, um an die Unfallstelle zu gelangen. Dabei geriet ein Mann in das offene Wasser und versank. Nach Rettung dieses Mannes, der ins Dors zurttck- gebracht wurde, konnten sich die übrigen vier Mann bis dicht an das festsitzende Fahrzeug heranarbeiten. Die Schiffbrüchigen wurden zunächst mit Proviant versorgt. Eine Bergung mit dem kleinen Boot erwies sich jedoch als unmöglich, so daß die Rettungsmannschaft zurückkehren mußte, ohne die bedrohten Männer von dem Motorboot „Juist" mit heimzubringen. Die Elbe bei Harburg zugefroren Seit Dienstag früh waren mehrere Eisbrecher unermüd lich tätig, um den Schisfahrtsverkehr von Harburg nach Hamburg wenigstens einigermaßen ausrechtzuerhalten. Es gelang ihnen aber nur bis Moorburg vorzustoßen. Dort hatte sich aus der Elbe eine derart dicke Eisschicht gebildet, daß cs unmöglich war, eine Bresche zu schlagen. Oberhalb der Elb- brücken ist der Schiffsverkehr völlig stillgelegt worden. Die ganze Elbe bis weit über Over hinaus gleicht einer langen Eisbahn. Das Eis hat hier eine Stärke bis zu 25 Zentimeter. Aus der Unterelbe treibt Eis zwischen Hamburg und Cuxhaven. Ueber der atlantischen Hafenstadt Lori ent ging ein Schneesturm nieder. Zahlreiche Fischerboote wurden an Land geworfen. Ein Ponton, der zur Hebung des vor dem Hafen gesunkenen alten Panzerkreuzers „France" dient, und aus dem sich große Mengen von Explosivstoffen befinden, wurde von der Verankerung losgerissen und gegen die Küste getrieben. Umsangreiche Vorsichtsmaßnahmen mußten getroffen werden, um einer Explosion vorzubeugen. Die französische Fluß- und Kanalschifsahrt ist zum größten Teil wegen der Vereisung eingestellt. Skirennen im Giadipark von Mailand In dem ununterbrochenen Schneegestöber hat ganz Ober- italien ein arktisches Aussehen angenommen. In Mailand mußten fast 16 000 Schneeschaufler eingesetzt werden, um die Straßen von den Schneemassen zu befreien. Der Schnee liegt hier so hoch, daß im Stadtpark sogar ein großer Skiwettbewerb der Freizeitoraanisation veranstaltet werden konnte. Auf den Bergen des Apennin, oberhalb Genuas, liegt der Schnee über zwei Meter hoch. Aus zahlreichen Orten werden mehr oder weniger schwere Unfälle gemeldet. Zahlreiche Personen er litten beim Ausgleiten Knochenbrüche und sonstige Ver letzungen. * 2 Todesopfer durch den plötzlichen rtälleeinbruch Berfrnbrück, 22. Dezember. (Funkspruch,) Ter starke, Plötzlich einsetzende Kälteeinbruch hat im Kreise Bersenbrück zwei Todesopfer gefordert. In der Scheune eines Gastwirts in Doethen wurde ein älterer, aus Hartlage stam mender Mann erfroren aufgefunden. Als zweites Opfer fand man in einem Graben bei Bramsche die Leiche des 46- jährigen Besenbinders Georg Schulenberg aus Pente. Vie Besatzung des Motorschiffes „Juist" gerettet Jnist, 21. Tezember. (DNB.) Nachdem an den Vortagen die Bemühungen des Flieger horstes Norderney und des Rettungsbootes „Bremen" ver geblich waren, ist es am Mittwoch gelungen, die beiden Be>- satzungsmitglieder des Motorschiffes „Juist" zu retten und wohlbehalten nach Juist zu bringen. Ueber diese mutige Rcttungstat erfahren wir noch fol- gende Einzelheiten: Ein mit vier Mann der Rettungsstation Juist und dem alten Vater des einen Besatzungsmitgliedes der „Juist" besetztes kleines Boot war um 8 Uhr vormittags zu Wasser gebracht worden, nachdem es zunächst, eine lange Strecke über die aufgetürmten Eisschollen getragen werden mußte. Gegen 11 Uhr kamen die Männer bei den Schiff brüchigen an, die ihren Rettern eine Strecke auf dem Eis entgegengegangen waren. Tie Rückfahrt wurde nun sofort angetreten, und gegen 13 Uhr traf das Boot mit den Ge retteten wohlbehalten auf der Insel Juist ein. Trotz des mehrtägigen Aufenthaltes auf dem kleinen Motorschiff in mitten der riesigen Eiswüste des Wattenmeeres haben die Geretteten keine körperlichen Schäden davongetragen. Zlugzeuge der Lufthansa landeten auf Juist Di« Insassen des Müttererholungsheimes wieder aus dem Festland. Juist, 22. Tezember. (DNB.) Wie bereits berichtet, sind infolge des scharfen Frostes fast sämtliche ostfriesischen Inseln von jeder Verbindung mit der Außenwelt abgeschnitten. Es wurde deshalb ein Eisnot dienst mit Flugzeugen eingerichtet. Am Mittwoch ist es zwei Flugzeugen der Lufthansa gelungen, auf dem am Strande der Insel Juist behelfsmäßig hergerichteten Flugplatz zu landen und etwa 50 Personen und die Post nach dem bei Norden gelegenen Flugplatz zu brin gen. Es wurden sämtliche Insassen des Müttererholungs heimes und acht Kinder aus einem Kinderheim abtransportiert. Am Nachmittag wollten die Flugzeuge noch einmal nach Juist zurückkehren, um weitere Kinder zum Festland zu brin gen. Wegen starken Schneetreibens mußte diese Absicht jedoch aufgegeben werden. Wenn sich das Wetter beruhigt, werden die Flugzeuge am Donnerstag di« Insel erneut anfliegen. Sie werden dann die 218 Insassen der beiden Kinderheime herüberbringen, damit diese über Weihnachten noch bei ihren Familien sein können. Glatteis in Budapest Taufend« von Verletzten. Budapest, 21. Tezember. (DNB.) Ein Todesopfer und einige tausend Verletzte, darunter solche mit schweren Knochenbrüchen und Gehirnerschütterun gen, forderte das Glatteis, das infolge eines in der Nacht zum Mittwoch niedergegangenen Regens die Straßen von Budapest bis zum Nachmittag bedeckte. Ter Autobus- und Kraftwagenverkehr mußte zum Teil völlig eingestellt werden, da auf manche ansteigende Straße der hügeligen Wohn gegenden von Ofen kein Kraftwagen heraufkam. Aber auch in Pest wurde der Verkehr schwer in Mitleidenschaft gezogen. Alles Streuen der Straßen half nichts, da der Regen auch die frisch bestreute Straßendecke bald wieder in eine Eisdecke ver wandelte. Am Mittwoch nachmittag setzte endlich stärkeres Tauwetter ein, io daß der Fahrzeugverkehr wieder ohne besondere Gefahren ausgenommen werden konnte. irrslte führt zu Preissteigerungen in Frankreich Par's, 22. Tezember. (Funkspruch.) Tie Temperatur hat sich in ganz Frankreich in den letzten 24 Stunden stabilisiert. Rochefort weist mit 18,7