Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130502017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913050201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913050201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-02
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
fflorgen-ftusgabe ft*«»*‘IPJ'9 and Porort* Our* iinftr* Crflgot unö JUy&prSlf • • epeöitturc 1 mal täall* tue flaue gtbradit: 40 Pf. monatlich, t.7O Bit. etatelMtriM). 6el nnftrn $lllaltn und Rnnafeme. fttUtn abgtbolt: 75 Pf. monatlld), 1.15 tut. elerteUttbrUd). Purcb Olt Pofti inntrbalb OrutfdflanOe und der doutfdfea Kolonien •irrtölldbrUdi MOtnt., monatll* 1.70 me., auopbUtflUd) PogbefltUgtlö. bu trlpjioor tagt blatt erfd>*int 2mai täglld>. Renn« u.Jrtrrtago uurimaL Rtöaftion und •efAdftoftrUc i JobannlegalT* tlr. •> Jcrnfprnfl'JtnKbluB Br. I4M% 14003 und 14004. ^anbete^dtuns Amtsblatt bes Kates unb be«pc>li?tiamtes ber Stabt leipgio 107. ^otjrgong Rnjefgenpttife: een auomärt» 30 Pf., Retlamen 1.10 mf. 3nf«ratc een Scbordrn im amtttdfcn teil die petltgeile 50 Pf. «efiMfteanjelgen mit Piafloorfdirift im Preife erbW. Rabatt na* larif. SeitagegebUbri •efamtauflaae • mt. pro Raufend exti. Peflgebübr. Ceilbeilage b»b*r. Rnjeigcn» Rnnabmei Jobannlogalfe», bei fdmtll<ben ItlialM und allen Rnnoncen'txpeditlonen dee 3n> und Ruelandte. Oertiner Redaftloni 3n den Selten 0. Sernfpred>'Rnfd)luBi Rmi moabil Re. 447. Ar. 218. fteltag, Jen 2. mal. 1913. Das Widftigfte. * Wußlanb hat an ©efterreid) eine neue teilung gemacht, Daß cs auf bet W ä u m u n g $ I u» tatis burd) Montenegro beftetjt- (S. bei. Arr.) * Montenegro foH feinem ßenboner Dele» gierten eine gemäßigtere 51 n t ro o 11 n o t e auf bie Sorberungen bet Großmächte erteilt haben. (6. bef. Art.) * Die amerilanifdjc Wcgicrung wirb, nach einer Meldung bes Weutcrbureaus, beute bie cbineiifcbeWepublitanertcnnen. ' » De: 5 u ß b a 11 » S t ä b t e ro e 11 f ci m p f Seipgig — Magdeburg rourbe in Seipjig von bet piefigen 3)1 a n n i cp a f t mit 3:2 g c ro o n - n e n — roäprenb bie anberc Sicipgigcr Stäbtemann» frfjaft gegen bie Hamburger Alaunjepaft mit 0 :4 jpielten. (©. Sport u. Spiel.) * 3m Brij Eabran (100 000 3r.) in ißaris fiongepamps Hegte Baron E. 9iotf)fcpilb& „Brebi» catcur" unter DSieill. (S. Sport.) Ufas will eigentlich Oesterreich ? „AJad niadjt es für ©efterreid) aus, ob bie Montenegriner bad eroberte ober erhandelte (Stutari bemalten ober nidjt? Mag ©efterreid) bod) bas ftrebjame Böltdjen mit Stutari g(üd» lief) »erben taffen, unb geraten bie Montene griner mit iljren Oiadjbarn, ben Sllbanefen, in türgefter (trift eben biefer Stabt mögen anein- anber, was fdjabets? Es getjt in einem Wanfen pin. ©efterreid) tann warten, üßarum aljo ©tu» taris wegen bie Gefahr eines großen europäi schen Krieges perauffüljren?" Diefe Meinung finbet fidj nidjt nur in parnf- lofen „Biergefprädjen". Es gibt and) „©rient- polititer" bon großem ober Keinem Äuf, bie bad Auftreten ©efterreidjs für Unjinn ober gar ür einen großen Q-eßler palten. Diefe An- idjt ift auep gang unb gäbe in ber beutjdjen ogialbemotratijdjeic Brejfe, bie fid), Wie bad natürlich ift, burd) bie Anffaffung ber öfter- reidjifepen ©ogialbemofratie beftunmen läßt. 2ßad Will ©efterreid)? Der linfSrabifale 5ßernerSftorfer feßte biefer Sage erft aud» einanber, baß ber Sötlle ©efterreidjs nidjts an bered fei, als ein müpfam mit allen Mitteln aufgegüepteter impertaliftifdjer Üßaßn. Die Striegdmadjer in ber §ofburg Wüßten eben nidjtd befferes ju tun, als bie jerriffenen, unter unglüdlicijen HJerpältniffen leibenben Bölter ber öfterreicfjifcfj-imgarifcfjen Monardjie bureß einen großen nationalen Diummel in bie nötige Striegd» lüft fjineinjutreiben — „für nidjts unb wiber nidjts!“ 9lun pat fidj ja woljl unter bem Uinbrud ber leßten (£reigniffe in ©ejterreid) eine Stim mung peraudgebilbet, bie eine fo oberflächliche Darftellung ofjne weiteres fiügen ftraft. (£d ift nicht wapr, baß ed eine nationale (äJefinnung in ©efterreid) überhaupt nidjt gebe. Ürö gibt nicht nur eine nationale ©efinnung — ed gibt aud) einen nationalen <Stolj. Unb ed gibt noch etwas weiteres: nämlid) politifdfes 23 er- ft ä n b n i S für ßutunftsnotwenbigfeiten. Unb bas ift niept etwa bie §rud)t einer plöplicpen Erleuchtung. Es beburfte waprlid) nidjt erft ber ^erauSforberungen s JätitaS, um biefed IBerftänbnid ju erzeugen. Dad öepeimnid i ber öfterreid)ifd)cn ißolitif liegt in bem Drang •, nacp bem ©ften, ber bcrbuiibcn ift mit bem ‘ Drang nad) bem Meere. Dad ift tein launen hafter Imperialismus, ift tein ftrantpeitS- juftanb, ben man fdjerjweife „'löafferfudjt" nen nen tönnte, ift tein bon wenigen eprgeijigen jßolititern Willtürlid) erzeugter Eroberungs trieb. 2ßad ©efterreid) bor 2lugen fiept, ift bie ©cfapr, baß ipm bie blaue Slbria gefperrt wer ben tönnte. Darum will es nidjt bie geftfeßung einer bon fRußlanb befepüßten flafcifcpen Madj't bulben, bie ben Scplüffel jum 2löriatifdjen Meer fojufagen im Manien bed Slawentums in Ver wahrung nepmen würbe. Dad ift aud) ber We- banfe, ber jeßt ©efterreid) unb Italien, trofc beS inneren äßiberftrebend ber beiben Wölfer, Äufammenfübrt. 2lud SBernunftsgrünben! Die Söiener „31. §reie fßreffe" brüctt bad folgenber- maßen aud: „Da Italien unb ©eftcrreidp-Ungarn in gleicher äßeife an bem Gleichgewicht unb ber Öteipeit bed Slbriatifdjen Meeres intereffiert finb, ba fie ein bitaled ftntereffe an ber Er richtung eined lebensfähigen albancfifdjen Staates haben, ba es für bie beiben abriati- fdjen Großmächte eine grage auf I3eben unb Dob ift, baß feine Militärmacht an ber älba- nefifdjen SHiftc bed lilbriatifchen unb bed nörb- lid)en ^onifchen Meered fich feftfc&e unb fid) fo beS Sdjlüffcls jur Slbria bemächtige, ba ©cfterreich-Ungarn unb Italien fidj ber Ge fahr nicht audfeßen tonnen, im Slbriatifcfjen Meere cingefpcrrt ju werben, muffen beibe bie fofortige iNäumung Stutaris »erlangen, mit welcher bie Eriftenj Albaniens unb .folg» lidi bie Freiheit Italiens unb Üeiterreidj-Un» garnd im 2lbriati|d)en Meere jufammenpängt. ^n ber lat wäre es, wenn 'Montenegro in Stutari gclaffen würde, nicht utepr möglid), Serbien aus Durajjo unb Griccbenlanb aus Sübalbanien ju oerireibcn. Es ift fepr bejeid). nenb, baß Serbien unb Gricdjenlanb, fobaib fie bie 3iad)rid)t- vorn g-alic Stutaris ver nahmen, fid) beeilten, neue albancfifdje Stabte unb Gebiete ju befeßen. $n ber Voraudfidjt, baß Montenegro in Stutari bleiben tönnte, paben Serbien unö Griedjenlano ipre ©ttu» pationen auf albanefifdjem Gebiete aiisgebepnt, um and) iprerfeitd bie Slncrtennung ber voll zogenen latfadjc an bem läge änrufen ju tönnen, an bem bie Mächte fie einlaben wür ben, bie von ber üotfdmftertonferenj gejoge- neu albanefifdjen Grenzen ju rejpettieren. ©pne Gewaltanwenbung wirb Montenegro aus Stutari nid)t pinaudgepen. ihJcnn febodj Montenegro nidjt aus Stutari pinaudgingc, f o würbe bie S dj a f f n n g bed a lba ue f i f dj e n Staates u 11 m ö g l i di, ba Serbien unb Griechenland bicfelbe iftetjanb» lung wie Montenegro verlangen unb bas von ipnen bejeßte albancfifdje Gebiet nidjt Ver- laffen Werben, fo baß Albanien baju ver. urteilt wäre, bas Sdjidfal polens ,ju erlei- ben, jum ungeheuren Schaben für bie vitalften politifdjcn ^nrereffen Italiens unb ©efter-' reich-Ungarns. Es tann baßer gar fein 3>veifel fein, balj Italien bem öfterreiajifdj-ungarifdjen 2<orfdjlag jum bewaffneten Einfchretten bei- ftimmeu wirb, t’ludj bie 3 u fti nt »utng Dcutfdj- lanbs ift fidjer, ba Deutfd)lanb feine volle Solibarität mit ben beiben IBerbünbeten in allen Qialtanfragen unb abriatifdjen fragen ertlärt pat." Diefc 2ludeinanberfc^ung ift beweisfräftig genug. Ipinju fommt freilidj jeßt ber politifdje 3wang jum Jpanbeln, ben Graf Vcrdjtolb lange genug ju vermeiben trachtete unb ben herbei- gefüprt ju haben, bad zweifelhafte IBerbienft bed von iHußianb großgepätfdjetten H'önigd 'Jlitolaus von Montenegro unb feiner .'pclfcrdpclier ift. Üßad vom jRcutcrfchen Bureau ald Ergebnis ber i)imme(fal)rtSfonfcrenj aud Bonbon beridjtet mirb, läßt faum einen anberen Schluß ju. ald baß iRußlanb, wenn aud) wiberwillig genug, ©efterreid) unb Italien gewähren (affen unb fidj barauf befdjränfcn will, im geeigneten 9lugenblicf, bas Sdjlimmfte Von feinem Sd)üß- ling abjuwenben. neue Hoffnung auf naebgiebigkeit Montenegros? Das oon ganz Europa mit fieberhafter Spannung erwartete Ergebnis ber £nmmeb faprtsfonTerenz ber U3otid)aftervereiiri0ung in Uonbon gibt ber, freilidj recht bebingten £>otf« nung 9laum, baß Montenegro am Enbe bod) noep naepgeben unb Stutari räumen mirb. Eine völlig binbenbe <fufage pat ber Scplautopf 9?itita freilich, nicht gegeben, ebenforoenig hat er eine grift ängejeigt, bis ju ber er,bie Räumung Stutaris voUjiepen würbe. 3ögernb räumt er nut bie Möglicpteit ein, baß ein Ausgleich ge= fepaffen werben fönne. Mit anberen SBorten: er willStutari nur unter betSßerausfeßungbeftimnv ter Gegenleiftungen entweber an ftüftengebiet ober — was noep verftänblicper wäre — an Gelb preisgeben, ©efterreid) mag allerbings oon folcpen „Gegenleiftungen“ nichts mept wißen, es pat auch Montenegro bereits ein Ultimatum wegen ber fofortigen "Räumung Stutaris geftellt; barum wirb es vorausficptlid) bie ziemlich bepn* baren 3ugeftänbniffe Montenegros als nicht genügenbe Erfüllung feiner gorbetungen bes Zeicpnen unb entfpredjenb panbeln. fRußlanb wirb einem energijdjeren Sßorgepen ©efterreiepd gegen Montenegro niept pinberlicp fein, wünfept aber btingenb bie ^Beteiligung einet anberen Macht an ber geplanten militärischen Slttion. Diefe anbere Macht ift bereis gefunben: 3talien ift grunbfäßlicp bereit, Defterreicps Vergeben ju unterftüßen. So werben wir alfo, wenn nidjt neue Stimmungen eintreten, balb von Kämpfen jwiidjen Montenegrinern unb ©eftet= reichern fowie Stalienern pören. * Die Bntläjafter-annfercni und ihre (Bcgebniffc. I'oitbon, 1. Mat. Sie tfotfepafter jiub 3 U p r 30 M t ti. jttt ft o n f e r c n i int Sludttiät tigen timt etttijctroffcn. Von bon, I. Mai. Die 3otfcp>tftcruet-ciiiifluiii) mar um 5 Upr 30 Min. ju Enbe. Ser ruffifepe Sotfcpafter verlieft als er ft er, ber öfterretepifepe ald lepter bie Honfcrcnj. L* o n b o it. 1. Mai. Eine Information bed (Retttcrfipcn tttireatid befugt: Cbitiopl betreff3 ber bem montenearinifepen Sekkierten o p o m i t f cp anvcrtrauteii Mijfion StiUfcpmcigcii bemaptt mirb, ftlanbt man, baß bie ihm telegraphierten Slnmeifiingcn Derart iinb, baß fie einest tl it« g l e i cP m ä g l i cp machen, ttls erheblicher ftortfehritt mirb ber llmftanb betrachtet, baß Monte negrofelb ft feincVereitfcpaft b nrcpbli cf en läßt, «t it t a r i ju »er(affen, unb baß bie peilte »ormittag bei ben Mächten eingegangene ttiitmort Montenegros in ihrer Üotnt eine größere Mäßigung geigt. SSie bas Meutericbe thirean mciter erfährt, bat Mit ft lan b £cftnreicp:Ungarn eine nette Mih teilung gemacht, in ber ed feinen Entfcphift mieben holt, anf ber N ä u m u n g 21 n t a r t d burch Montenegro gn b e ft c h e n. Rußland hofft, baß, wenn eine M a cp t es für nötig palten tollte, ttene Maßnahmen gtt ergriffen, man fiep bemühen merbe, wenigften» eine anberc Macht gut Teilnahme baren tu bewegen. Stciliend Haltung. Jlom, 1. Mat. Es gilt pier als fieber, baß, fobaib ©efterreid) gegen Montenegro mit SBaffen- getoa 11 oorgept, aud) 3ta(ien geeignete 6 cp r i 11 e ergreift. Unb jtoar peißt es, baß fofort mit ber fianbung italienifcper Xrnppen an ber fiibalbanifcpen Äüfte begonnen wirb. Daß 3talicn erft mit Dperationen beginnt, naepbem ©efterreid) Sdjrilte unternommen pat, ertlärt fid) einmal baraus, baß man Pier eine Einjelattion einer eu'ropäifepen ' Ma<bt oermeiben möcpte Der {jauptgrunb bürfte aber ber fein, baß 3ta(ien aus nerftänblicpen Srtinben niept Montenegro birett Setanipfen roill. ’ ’ $cutfd»(anb6 5ntereffe an ber iBaltanfrifc. Die „Äölnifdje Leitung“ berichtet anfdjeinenb auf befonbere offijiöie Information: „Um bas bißchen Stutari panbelt es fidj jeßt gar niept, fonbern um ben Semeis, ob D e ft e t ■- reicp-Ungarn eine 93 ormacpt auf bem ®a11an bleiben fode ober niept. Mancpe gute Srtunbe, bie mir im Sluslanbe paben, mögen benten, roieber einmal biete fid) bie Gelegenheit, um guerft unteren 93erbünbeten unb bann auep Deutfcplanb auf bie Änie nieber» jubrüden. 9ßir verfolgen teine unmittelbaren 3iele an ber Mbria, bod) wenn bas fU3opl unb ÜBepe bes 93unbesgenoffen auf bem Spiele ftept, fo muffen wir ipm gut Seite treten. Eine Sdjroäcpung ©eftetrsicp<Ungarns als eine feine Eefcpide felbft beftimmenbe Großmacht, wäre aud) eine Schwächung Deutfcplanb s.“ Zpronrat in ffiien. IBien, 1. Mai. (Eig. D r a p t b e r t d) t.) Das „3feue ÜBienct lageblatt“ melbet burd) eine Ejtra= ausgabe. Der K a i f c r hat gu morgen früp einen Ipronrat ber gemeinjamen Mcnifter ein» berufen, an bem aud> bie beiben Minifter» präjibenten teilnepmen werben. $cute vormittag pat ber Ä a i f c r ben Minister bes Auswärtigen Grafen SJercptpolb unb ben Generalftabsdjef Jreiperrn Ä on r ab oon y>oeßcnborf empfangen. Die Aub ie n j währte brei Stunben. Sie 9iote ber Mächte an bie Zürtei. Äonftantinopel, i. Mai. Die 31 o t e ber M ä d) t e, bie heute im '.Kamen aller $otfd)after burd) ben öfterreidjiid)»ungatifd)en Sotjcpafter, Martgrafen v. 'B a 11 a o i c i n i, bem Minijtcr bes Acußeren überreicht worben ift, enthält noch niept bie 23e- bingungen für ben v r ä 11 m i n a t f r i e b e n. Sie ift lehr furg unb erfucht nur um fofortige Ein» ftellung ber Seinbjeligteitcn, um 'öegeidj- nung ber ^riebensbelegierten unb ber Stabt, wo bie Delegierten gufammentreten Jollen, um bie Stiebens» Präliminarien auf Grunb von Sebingungen, bie vor» her von ben Mächten feftgefteHt werben würben, gu untergeichnen. Die Pforte wirb ihre Antwort morgen übergeben. Bulgarien bleibt neutral. {Bien, 1. Mai. Aus Sofia wirb gemeldet: Sntgarien ftept anf bem Stanbpnntt, baß feine 3nttt'Hen von ber Stntatifragc nicht betüpet werben. Es bente niept batan, fid) in ben Streit Montenegros mit ©efterreid)» Ungarn eingnmifepen. Soweit man pier unter* richtet ift, beftepe and) für Sriecpenlcnb (einerlei Berpfli^tnng, Montenegro nnb eventuell Serbien iw einem Kampf gegen Defterreicp jn u n t e r jt ü ß e n. Sie Serben bei Uesfüb. Salonifi, 1. Mai. Eine Angapl Xransportfcpiffe mit ben oon Dutaggo gurüdfeprenben f e r b i j d) c ii I r u p p e n ift pi<r eingetroffen. Die Truppen gehen fo jcpnell als möglid) nach Ser bien ab, Docp ivllen einige ^Regimenter in Äöprülü unb Uestüb bleiben. Die Serben erridjteten rings um Uesfüb 1! e r i d) a n g u n g c n. 3liemano barf Uestüb ohne Bewilligung Der Behörben oeriaffen. Eine Sdjlacpt bei Balona? Athen, 1. Mai. 2Bic aus Korfu gemelbet wirb, ift bort ber Donner eines Icbijiften Gefdjüßicucrs gu hören. Er tommt aus Der Wichtung oon l>.i l o n a. Es wirb oermutci, Daß bie unter Dfu.jwib Ba’dja bei Balona ftehenben tünifdjen Truppen bie Stabt befeßt haben. PolitiFche UeberDcht fahtpteisermabwung für frainüfifWe Dtyüler auf üeutfihen «Bifeubabneit. Der preußijdje Eifenbahnmiiiifter hnt- wie Der „3nf.“ mitgeteiit wiiD, in einem Erlag, Der in biejeii Tagen eigenartig berührt, fraiigöfijcpeii Scpülern auf preußifdjeii Eifenlxihneic r •; , rpreit>er.niHi, .tru.- ge währt. 3» Boris beftept unter bem Warnen „lc foycr ä l’ecole" eine Unternehmung, Die roafjrenD bet frangöfijehen Schulferien 6 : -^<v :it ’.j<be: Schulen gu einem Schulganjeii oeceiri, ö . .. .e gur Beroolltommnung ihrer Kenntnis oer lebenben Sprachen in bas AuslanD fd)idt, wo fie oon ben fie begleitenben Veijrerii neben tpeoretiicpem Klaffen» unterricht Wnjchauuiigsunterricpt in ben Sitten, Ge» roohnheiten uhd Kulturergeugniffcii ces Boltes er» palten, bei bem fie gu Gaffe jinb. 5ür bieje Unter nehmung waren ^Fahrpreisermäßigungen ouf beutjepen Bapnen beantragt worben. Wadjbem bet Minifter Oer getftlicpeii unö Unterricptsangelegenpeiten bie Unternehmung als eine Schule im Sinne ber Be» [timmungen bes beutidjen Eifenbapn-Berfonen» unp Gepädtarifs über Sohrpreisermäßigungen für Sdjulen bezeichnet pat, pat nunmehr bet Eifenbahn» minifter ben König!. Eifenbahnbirdtionen mit» geteilt, baß bei gemeinjcpaftlicben, unter fieitung von Septem unternommenen Etfcnbabnfabrten ber 3ög» lingc bes „foyer ii l ecole“ tein Bebenfen beftebt. bte tarifmäßigen (Fahrpreisermäßigungen gu gewähren, wenn bte übrigen Xarifoorftpriften erfüllt finb. 3 n bem Erlaß werben bte Eifenbabnbirettionen an» peroiejen, j>afür gu formen, baß Anträge bes „foyer ä l ecole“ non ben Dienftftelten in entgcgenlommenber ÜBeife bepanbelt werben. ‘ ‘ Tagung des Canöestates non DeutfdbSüfttneltafrika. AJinbput 30. April. (Äabclniclbung.) Bei (■yortfeßuug ber erregten Debatte über bie Be liebe lung bed Scpupgebietes griff ber ftell- vertretenbe Gouverneur Dr. $ in träger tvie- berpolt ein, um bad Softem ber Regierung bei üanbvertäufen gu rertjtfertigen. Dabei tarn ed gu ber erfreulicljen fl-eftftellung, baß Gouveruc» ment unb fianbedrat barüber einig finb, baß eine viel b i dj t c r c Befiebelung bed fiattbed möglid) ift, ald früher allgemein angenom men ivnrbe. Ueber ben ißeg gut Ergielnng einer fortfdjreitenben Befiebelung geben bie 9lnfid)ten inbed audetnanber. Dad Gouvernement (teilte fid) auf ben Stanbpunft, baß eine beftimmte ftarmgröße feftgelegt werben müffe unb baß weitere t'anbgiitäufe mit Wüdfidjt auf bie uod) ind Uanb tommenben Wnfiebler nad) Möglicpteit erfdjwcrt werben müßten, um bte Bilbung von Großgrunbbefiß gu verhindern. Die Mehrheit ber itanbedratdmitglieber vertrat hingegen bic Anficpt, baß eine bidjtere Befiebelung unb da mit der Uebergang gu einer intenjiveren Be» wirtfepaftung nur burd) Erftarten der gegen* wärtigen Betriebe möglid) fei. Ed fei nicht an gängig, bei Ut’berbeftocfuitg einer f yarm brauchbares Wadjbarlanb mit Wücffidjt auf nod) gar niept vorhandene Anfiebler ungenüßt lie gen gu taffen. Bei ber folgenden Beratung bed Etats für Iß a f) c r e r f d) l i e ß u n g führte ber Vanbcd- rat bittere Silage, baß bas Aeidjdfolonialamt in biefer für bic & ct Kolonie fo be- beutfamen ^rage fo wenig Entqegcntommen geige. Wut burch Einftellung gröRcrer Mittel in ben Etat gweefd Berbtlligung ber 'Ißaffer- crfcpließung fönne bas Enbgiel einer biditeren Befiebelung bes Sandes erreicht werben. Ed würbe lebhaft bedauert, baß man in Berlin über ben in biefer Angelegenheit im Borjaftrc vom Sanbesratc gefaßten Dringlidjfeitdantrag gut lagcsorbnitng übergegangen fei. ßur Brüfung aller fragen ber weiteren 2Öaifererfcplicßung burd) Bohrungen unb Dammbauten würbe eine befonbere Kommiffton eingefeßt. Deutlet Bergatttgiter-ftonortB. S. & H. Hannover, 30. April. Beginn ber heutigen Sißung wurde gu* näd))t bie Didtuffion übet ben B r c ) f e b e r i d) t fortgefefct. Ed würbe ftiergu ein Antrag Dafjl- ftaufen angenommen, eine vierfeitige Beilage für bie „Bergarbcitergcitnng" gu feftaffen, bic ans- fcplicßlid) nur Berichte unb Abhandlungen and bem Gebiete ber cinfdjlägigcn Gcfcßgebung, bei Berggewerbegerichtd unb bed Shtappfcpaftöivefeno bringen foll. hierauf crftattetc Wobert B3itt*Borf)um ben Bericpt über bic S o tj u b c w c g u it g c n. ßu biefem Bunttc lag ber Tagung folgende Wefolution vor, in ber cd u. a. peißt: „Die Dcle*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite