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WWW WWW ««d Schwarzenberger Tageblatt Zahrg. SS Rr. 2Z8 »v Sonnabend/Sorvtag, den 10./11. Oktober 1S42 V»ftich«>S-K»»t»> LHp»h Sir. UNS ««»»«i».«»««»» «u, i. Sa. »r. ». -Ar Stück, lUx unv«Um^ Hn-«rHcht«r Schriftstück, »sm üb«rnwuut dt« Schrtstleitung trtn« Brrantmortun, W Brrfü,«, Hoh« -and let», -aftun, au, lausrnd« Bertrügen, dH Mrterdrechung« d« S,schüft»d«rieb« IHn» Srsastpsticht, M»»»N. S«z» »»»»»«», FrH -au» durch Lrüg« llo W»»Ia> » G» M. WSetUUk, dl»«, G»> durch »« Poft Ltd « sauischlteßlich guM-ebühr). LtschSstdstellen- Au», Ruf Sammel-Nr.2541. Schneeberg Schwarzenbrrg SIS4 «ndLöbnitz (Amt Au«) SV4L 22 Schiffe mit 141000 BRT. Ueberraschungsangriff unserer U-Boote auf den Hafen non Kapstadt ^onc/erme/t/uny.- DNB. Au» dem Führerhauptquartier, 10. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Unterseeboote habe« den britisch-amerikanischen Schiffsverkehr vor Südafrika schwer getroffen. Sie versenk- ten ««mittelbar vor dem Hase« vo« Kapstadt in schlagartigen Ueberraschungsangriffen zwölf Handel»- schiffe mit znsamme« 74 000 BRT. Zu dem gestern gemeldeten Erfolg unserer Waffen im Raum südostwärts des Ilmensees wird vom OKW. ergänzend mitgeteilt: Am 27. Sept, begannen die Angriffe der Verbände des Heeres, der Waffen-ff und Luftwaffenfeldeinheiten in diesem Kampfgebiet, dessen Sümpfe, Flüsse, Wälder und Dickichte der Feind mit zahllosen Bunkern, Hindernissen und Minensperren in großer Tiefe zur Verteidigung ausgebaut hatte. In erbittertem Ringen, hei dem unsere Truppen im gleichzeitigen Kampf gegen den Feind und das kaum gang bare Gelände ihr äußerstes Hergaben, wurde unter Mitwir kung der Luftwaffe der verzweifelte Widerstand der Bolsche wisten gebrochen und der Durchbruch durch die feindlichen Stellungen in ihrer ganzen Tiefe erzwungen. Dabei wurden von der Infanterie in dem schmalen Gefechtsstreifen zweier Regimenter in 24 Stunden über 100 feindliche Kampf- stellungen aufgebrochen und genommen. Der geschlagene Feind leistete aber in den- Wäldern, an Flüssen und in Dörfern noch verbissenen Widerstand. Dennoch konnten unsere tapferen Infanteristen die Verteidigungslinien durchstoßen, nach beiden Seiten hin die feindlichen Stellungen aufrollen und mehrere bolschewistische Kräftegruppen auf reiben. Wald für Wald, Weg für Weg wurden dem Feind entrissen. Brückenköpfe wurden gebildet, erweitert und von ihnen aus neue Vorstöße angesetzt. Mit immer wieder neu vorgetriebenen Reserven klammerten sich die Bolschewisten in verzweifeltem Widerstand an die trockenen Landstreifen zwischen den Sümpfen. Aber ihre Divisionen wurden immer enger zusammengedrängt. Schließlich reichten sich zwei deutsche Angriffskeile die Hände und nahmen den umkämpf- ten Geländeabschnitt fest in Besitz. Während die Infan teristen, von Artillerie und Flakgeschützen unterstützt, in den Dickichten der Sumpfwälder die bolschewistischen Divisionen und Brigaden zerschlugen, zogen hoch über ihnen die Flieger ihre Kreise. Wo immer die Heeresverbände ihre Unterstützung brauchten, stürzen sie zu Angriffen herab. Bahnen im Hin- terland, auf denen die Bolschewisten in dichter Zugfolge Truppen und Material heranbrachten, waren das Hauptziel. Um diese Versorgungsadern abzuschneiden, warfen die von Jägern geschützten Kampfflugzeuge ihre Bombenlasten in erster Linie auf die wichtigen Bahnknotenpunkte, deren Zer- störung einen geregelten Nachschub unmöglich machte. Mißglückter britischer L«sta«griff. Gestern vormittag unternahm die britische Luftwaffe mit zahlreichen viermotorigen Kampfflugzeugen, di« von einem sehr starten Aufgebot von Jägern begleitet waren, Angriffe auf nordfranzösisches und belgisches Küsten gebiet. In großer Höhe drangen die Bomber, darunter Flugzeuge amerikanischen Musters, unter Ausnutzung starker Bewölkung von Westen her über die Küste vor. Schlagartig setzte die deutsche Abwehr durch Fladbatterien der Luftwaffe Andere Unterseeboote, versenkten an der Westküste Afrika» vor dem britisch-amerikanischen Flottenstützpunkt Freetown, vor der südamerikanische« Küste, im St. Lorenz-Golf «nd bei schwerem Sturm im Rordatlantik zehn Schiffe mit 87 000 BRT. Darunter befand sich da, 15000 BRT. große britisch« Kühlschiff „Anda Lucia Star", da» mit einer Ladung von hochwertigen Lebensmitteln, vor allem Gefrierfleisch, «ach England bestimmt war. Damit haben unsere Unterseeboote abermals auf weit verzweigttu Kriegsschauplätze« 22 Schiffe mit 141000 BRT. versenkt. und Marineflak ein und drängte den Feind durch zusammen gefaßtes Feuer von kriegswichtigen Anlagen ab. Sofort zur Abwehr gestartete Jäger durchbrachen in kühnen Angriffen die britischen Iagdverbände, die sich ständig in der Nähe der vier motorigen Kampfflugzeuge hielten. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurde in erbitterten Luftkämpfen eine An zahl viermotoriger Bomber abgeschossen, die auf das Land auffchlugen. Von diesen allein durch Jäger abgeschossenen Bombern waren einige vom Muster „Fliegende Festung". Im Hinblick auf das Großausgebot der britischen Luftwaffe stehen die durch Bombenwürfe angerichteten Schä den in keinem Verhältnis zu den feindlichen Verlusten. Da die meisten Bomben Wohngebäude in kleineren Ortschaften trafen, hatte die belgische und französische Zivilbevölkerung Tote und Verletzte. Hür entscheidend« Erfolg«» Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major Schemmel, Bataillonskomm, in einem Panzergren.-Reg.; Obfw. Krauttmeier, Zugführer in einem Gebirgspion.-Bat.r Uffz. Schwertherr, Gruppenführer in einem Inf.-Reg. Günther Schemmel, 1904 als Sohn eines Obersten in Brandenburg geboren, verhinderte im Raume von Rschew den Durchbruchsversuch eines weit überlegenen Gegners. Gustav Krautemeier, 1914 als Sohn eines Fuhrmannes in Exeter i. W. geboren, trug entscheidend zu den Erfolgen der im Wehrmachtsbericht vom 3. 8. gemeldeten Kampfhandlungen in Lappland bei. Josef Schwertherr, 1919 als Sohn eines Bergmannes in Gelsenkirchen geboren, übernahm nördlich Orel nach Ausfall der Offiziere rasch entschlossen die Führung seiner Kompanie, stürmte gegen eindringende überlegene Feindkräfte vor und errang einen Mr die weitere Kampf- führung entscheidenden Erfolg. — Ferner erhielt das Ritter kreuz Obl. Bornschein, Flugzeugführer in einem Kampf- geschwader. Walter Bornschein, 1914 in Obergreisla (Kreis Weißenfels) geboren, hat im Kampf gegen England in Tag- und Nachtangriffen auf Flugplätze, Industriewevke, Dock- anlagen, Schiffe und Geleitzüge Bomben geworfen und allein in den letzten Wochen zwei Dampfer mit zusammen 9000 BRT. versenkt. An der Front vor Leningrad fiel der Ritterkreuzträger Obfw. Waldemar Teige, Flugzeugführer in einem Kampf geschwader. — Ferner starb im Osten den Heldentod der Kom- mandeur des Inf.-Reg. Großdeutschland Nr. 2, Ritterkreuz träger Oberst Eugen Garski aus Thorn. Das Regiment unter nahm einen Angriff auf ein vom Feind hartnäckig verteidigtes und durch zahlreiche Bunker verstärktes Waldgelände. Obwohl Oberst Gärski verwundet wurde, gab er die Führung nicht ab, sondern leitete den Angriff seiner Grenadiere in vorderster Linie von seinem Befehlswagen aus. Als dieser durch einen Treffer ausfiel, bestieg der Oberst einen anderen Wagen und » ! — Der Streit um die Mitgift. Dem „E. V." wird von befreundeter Seite geschrieben: Auf wie manches Ehebündnis hat es schon düstere Schat- ten geworfen, wenn nach der Hochzeit die Erwartungen des „liebenden" Gatten hinsichtlich der Mitgift nicht erfüllt wur den! Unter solcher Enttäuschung leidet in zunehmendem Maße auch der Herzensbund zwischen England und Sowjetrußland. Die Auseinandersetzung über die „zweite Front" ist nach dem Besuche Willkies im Kreml wieder neu aufgelebt und zeichnet sich jetzt immer deutlicher als Streit um die Mitgift ab. Alle Beteuerungen ewiger Treue lassen Stalin kalt, ja, sie erbit tern ihn nur, wenn der Ehekontrakt nicht genau eingehalten wird. Als Molotow in London den Vertrag abschloß, hat er die Zusage eines ansehnlichen Heiratsgutes in Gestalt der „zweiten Front" mitbekommen. Bald zeigte sich»- daß Meinungsver schiedenheiten über den Termin der Auszahlung bestanden. Molotow glaubte, daheim versichern zu können, daß noch vor Ablauf der Flitterwochen die Mitgift bei Heller und Pfennig ausgezahlt werde. Das wollte aber der englische Ehepartner nicht so gemeint haben — die „zweite Front" solle kommen, aber zu einem gelegenen Zeitpunkt, „sobald als möglich", und vorläufig war es eben nicht möglich. Ehurchill machte sich dann auf den Weg nach Moskau, um die ersten Schatten, die sich auf das Eheglück gelegt hatten, zu zerstreuen. Daß ihm das nicht gelungen ist, konnte man schon zwischen den Zeilen seines Be richtes lesen. Nun hat eine „hohe ausländische Persönlichkeit", zweifel los Maisky, der linksradikalen Londoner Wochenschrift „Tri bune" über die mißglückte Versöhnungsverhandlung im Kreml reinen Wein eingeschenkt. Die Konferenz zwischen Stalin, Ehurchill und Harriman, so wird berichtet, sei eine Enttäu schung für Stalin gewesen. Er habe angenommen, daß-die Amerikaner offensiver eingestellt seien als die Engländer, aber auch Harriman habe nicht mehr bieten können als Churchill. (Stalin hat also aus dem dreieckigen Verhältnis Kapital schlagen wollen.) Sowjetrußland sei unzufrieden, weil Eng länder und Amerikaner die Invasion in Europa verzögerten. Sie hätte, rechtzeitig kommen müssen, und zwar in einem solcher: Umfange, daß Deutschland gezwungen worden wäre, wenigstens 30 bis 40 Divisionen von der Ostfront abzuziehen. Habe Deutschland erst, einmal die Ostfront für den Winter ge- festigt, dann könne es 70 bis 80 kriegserfahrene Divisionen nach dem Westen werfen, und mit der „zweiten Frönt" sei es endgültig vorbei. Das waren die Erwartungen und Vorschläge Stalins im Sommer. Er wird wohl selber nicht mehr glauben, daß die von ihm gewünschte britisch-amerikanische Entlastung jetzt noch rechtzeitig durchgeführt werden könne. Daher der hohe Grad von Erbitterung, den Wendell Willkie im Kreml zu spüren hatte und überall, wo er mit Sowjetrussen in Berührung kam. Durch seine unbedachte Aeußerung, manche militärischen Führer in England und den USA. bedürften wohl einer „An stachelung durch die Oeffentlichkeit", hat er den Häuslichen Zwist zu einem öffentlichen Skandal gemacht. Der stellver tretende Ministerpräsident Attlee hat den Indiskreten sofort gerüffelt, und Churchill hat eine unwirsche Ermahnung folgen lassen, die sich indirekt an Stalin richtete (und Roosevelt hat in der Pressekonferenz gelogen, er habe den Schrieb Stalins gar nicht gelesen, sondern sich mit den Schlagzeilen in den Zeitungen begnügt). Die Presse in England und den USA. ereifert sich für und gegen. Die „Times" machen geheimnis volle Andeutungen über Offensivunternehmungen „nach den jetzt gegebenen Möglichkeiten, die von den äußeren Verbin dungslinien bestimmt werden", um die deutschen Streitkräfte „abzulenken". Die Invasion in Europa ist damit offenbar nicht gemeint, und Stalin wird sich weiterhin um die ver sprochene Mitgift betrogen fühlen. riß, aufrecht auf diesem stehend, im entscheidenden Augenblick durch sein Beispiel seine Grenadiere vorwärts. Der Angriff führte zu einem vollen Erfolg. Oberst Garski wurde jedoch tödlich getroffen. Neue britische Schandtaten. Ztalie«isch« Bergeltungsmaßnahme«. x In Rom wird amtlich bekanntgegeben: Am 7. Okt. um 13.45 Uhr nahmen vier britische Jagdflugzeuge aus 20 Meter Höhe die Sanitätseinheiten der Division „Folgore" mit Explo sivgeschossen unter Feuex. Es gab drei Tote und zwölf Ver letzte unter den Patienten. Am 13. Sept, drangen ein Offizier und sechs Flieger unserer vorgeschobenen Magazine mit einem Lastkraftwagen einige Kilometer in die Wüste vor, um Ma ttrialien einzubringen. Sie wurden von 40 Australiern auf sechs Kraftfahrzeugen umzingelt. Da jeder Widerstand aus sichtslos war, gaben sich unsere Soldaten gefangen. Ein englischen Offizier und «in Franzose ließen trotzdem das Feuer eröffnen, überzeugten sich, daß di« unseren tot oder tödlich verwundet waren, und setzten ihre Fahrt fort. Tin Flieger, der durch eine Ohnmacht Mr tot gehalten worden war, konnte mit einem schwer verwund« ten Kameraden einen unserer vor geschobenen Posten erreichen und Meldung erstatten. In einem Operationsbefehl für. den Angriff auf Tobruk, der in unsere Hände fiel, heißt es: „Der zehnte Zug kommandiert eine Abteilung ab, um die Unterkunft B 1082 anzugreifen und alle dort befindlichen zu töten." Dieses Verhalten, zu dem noch die Angriffe auf Lazarettschiffe und Seenotflugzeuge kommen, zwingt uns zu Repressalien, die nicht ausbleiben wettttn. . Mi-—————S— Der ««« OKD^Bericht »egt bei Dnukleg««g «ch «ich» Stellungsbau im Osten Mr den Dinter. ' ^.-Kriegsberichter Kippen Sch. Lede» Hau» in Stalingrad ist eine PK.-Krieg»b«richttr Le- Der Durchbruch südostwärts des Ilmensees. Kampf -mische« Sümpfe« «nd im Dickicht der WSlder.