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Fettweis« Nebenblätter: Landtags-Beilage, BrrkaufSlifte von Holzpflanzen aus den StaatSfcrstrevieren. verantwortlich für die Redaktion: Hauptschriftleiter Bernhard Jolle» in Dresden. Nr. 219 Dresden, Freitag, 19. September 1924 Für einen deutsch-britischen Handelsvertrag. Verhandlungen vor Wegsatt der ei«, fettigen Meistbegünstigung. London, 18. September. Die verhandlungti, zwischen der britische« und deutschen Regierung für den Abschluß eines Handelsvertrages sind eingeleitet. Nach dem Vertrag von Versailles haben Großbritannien und die anderen alliierten Staaten ohne weiteres den Anspruch auf Meistbegünstigung stir die Einfuhr ihrer Produkte in Deutschland, ohne daß Deutschland den gleichen Anspruch als Gegenleistung zugebilligt eihalten hat. Dieses Meistbegünstigungsrecht gilt für fünf Jahre, vom Inkrafttreten des Friedensvertrages an. Tiefe fünf Jahre sind am 10. Januar 1925 ab gelaufen. Die ehemals feindlichen Staaten sind darum ve «pflichtet, neue Handelsver träge mit Deutschland auf Grund beiderseitiger gleichberechtigter Ver handlungen abzu schließen. Die bisherigen Besprechungen sind zwischen der deutschen Regie rung und dem englischen Botschafter in Berlin geführt worden. Nunmehr, nachdem Deutschland seine Sachverständigen ernannt hat, sind vom englische» Handelsministerium die britischen Sach verständigen bestimmt worden, die Anfang nächster Woche nach Berlin kommen werden, um die tech nischen Ein-elheiten des vorgeschlagenen Handels- Vertrages festzusetzen. Erft Annahme oder Abrüstungskonferenz? Die französische und die englische Auffassung. Genf, 19. September. Das Zwölferkomilee beriet heute über Artikel 9, der sich mit der Einberufung der Abrüstungskonferenz beschäftigte. Nach Mitteilungen des Präsidenten des Komitees, Benesch, gegenüber der Presse handelt es sich dabei um die Frage des Ver fahrens namentlich der B eziehungen zwischen Ratifizierung und Inkrafttreten des Protokolls und der Einberufung der Abrüstungskonferenz, wobei bis auf einen Punkt eine Einigung erzielt wurde. Lie sranzösiiche These bestehe darin, daß zuerst die Annahme des Protokolls gesichert sein müsse, bevor man an die Abrüstungs konferenz Herangehen könne. Lie englische Auffassung sei, daß eine derartige Lösung der Abrüstuugsfrage unbedingt vermieden werden müsse und das Protokoll erst in Kraft treten könne, wenn rin Ergebnis der Abrüstungskonferenz vorliege. Die Frage des TeiminS der Abrüstung sei noch nicht geregelt. * Englische Reserve in der Bereitstellung der Flotte. Genf, 18. September. Lie Arbeite« in der dritten Abrüstungs- kommission stocken, da die englische Dele gation Anweisung erhalte« hat, keine bindenden Abmachungen einzugehe«. Besonders die Bereitstellung der eng lische« Flotte für die Völkerbundssanktionen stößt auf heftigste« Widerstand. Die Avrüstungs- konsere«; soll diese Angelegenheit endgültig regel«. LaS bereits mitgeteilte Venrsch-Projtkl soll die Grundlage für die Abrüstuugskoufcre», bilden. Tie Durchführung der Amnestie. Täglich weitere Entlassungen. Koblenz, 1». September. Die Durchführung der gemäß dem Londoner Abkomme» vereinbarten Amnestie ist sowohl bei den dentsche« al» auch bei den französisch-belgischen Stellen im Gange. Täglich werden weiter« Entlassungen bekannt. Gestern wurde bereit» gemeldet, daß auch ei» Teil der früher i« St. Marti» de RS i»haftterte» Gesän ge»,» in Freiheit gesetzt worde» ist. E» ist zu erwarten, daß die «maestie bi» auf die Zweifel»- fllll« in kurzer Zeit dnrchgesLhrt sei» wirb. Deutschland und der Völkerbund. Ein deutscher Antrag am 23. September? Aus parlamentarischen Kreisen in Berlin wird uns geschrieben: Die peinliche Diskussion der letzten Tage über die Unterhaltung zwischen Lord Parmoor «nd Stresemann scheint sich nun doch noch zum Gut.n auswirkeu zu sollen. Bo» einer sehr gut unterrichteten amtliche« Stelle wird «ns be stätigt, daß in der Wilhelmstraße die Stimm««', für einen sofortigen Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund in de« letzten Tagen sehr gewachsen ist. Der Berliner Korre spondent des „Daily Telegraph* hatte also rar nicht so unrecht, als er in einem Telegramm an seine Zeitung die Möglichkeit der Entsendung eines dahingehenden deutschen Antrages in Aus sicht stellte. Es ist richtig, laß in maß gebenden »reisen der Reichsregierung der ernsthafte Wille besteht, gerade infolge der bekannten peinlichen Ereignisse durch einen Antrag auf Zulassung Lcuttchlands in de« Völkerbund in bedingter Form die Atmosphäre zu bessern und die Dementiertatastrophe vergessen zu machen. Es kommt natürlich im Eventualfall haupt sächlich darauf an, in welche Form ein be dingter Antrag der Reichsregierung gekleidet wird. Lie Form ist in diesem Falt« das Wesentliche, weil Deutschland an seine« Eintritt eine Voraussetzung knüpfe« muß, und zwar die der gleichzeitige« Zulassung zum VölkerbundSrat. Dieser Rat erledigt die eigentlichen Arbeite« deS Völkerbundes, er be reitet die Regie der jährlichen Vollversammlung vor, und ohne eine Beteiligung an ihm wird Deutschland nur schwer in der Lage sein, die Interessen unseres Landes wirksam zu vertreten. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, herrscht übrigens innerhalb des Völkerbundes bereits eine einheitliche Meinung darüber, daß Leutschland mit der Aufnahme in de« Völker bund auch einen Rats sitz erhält. Lem muß von vornherein in dcr Formulierung des deutsche» Antrages Beachtung geschenkt werde«. Nun sagen die Gegner eines sofortigen Ein tritts, daß die demsche Mitgliedschaft gleichbe deutend sei mit einer nochmaligen Anerkennung des »riegsschuldparagraphs«. Das trifft u. E. nicht zu. Tie Ausnahmebestimmungen des Völker bundes sprechen nicht von dem Versailler Vertrag, jon ern fordern lediglich rinc Anerkennung der „internationalen Verpflicht» «gen* als Voraussetzung der Aufnahme. Sin deutscher Antrag, der in zu rück halten- der Form abgefaßt ist und nur auf das Not wendigste eingeht, ohne daß wir nus dabei etwas vergebe», muß vom Völkerb»»d mit großer Mehrheit angenommen werde». Mit der Art der Formulierung zwingt Deutschland die Lelegierte» in Genf zu einer bestimmten Hand habung seines Antrags. Tiefe Handhabung kann aber nur im günstigen Si«ne verlaufe», wenn die Versuche der Teutfchnationale», die deutsche Außenpolitik zu beeinflussen, endlich «nberück- sichligt bleiben, «icht innerpolitisch« Momente maßgebend sind und nur die Verminst den Aus schlag gibt. Wird der gegenteilige Eindruck er weckt und in Genf die Auffassung hrrvorgerufen, daß Leutschland seine Schritte durch die Rücksicht ' auf die deutschnaiionalcn Bankrottcure bestimmen läßt, kann wird die Lage TeutschlaueS nicht gebessert, sondern verschlechtert — und dann ist eS zweifelhaft, ob wir mit unserem Anträge den Erfolg erzielen, de« wir jetzt jo dringend brauchen. * Tie Nachricht des „TaUy Tele- gravh". Berlin, 18. September. Der Berliner Berichterstatter des „Taily Telegraph* meldet, daß unmittelbar nach der Sitzung des Reichskabinetts am 22. Sep tember mit der Bekanntmachung eines deutschen verschafft. Was z B. in Teutschland als Mel dung der „Telegraphen-Union* zu lesen war, konnte auch in Genf mit Q lellenangabe vernommen werde». Tazu bedurfte es nicht erst eines Vertrau »sbruchs des „Soz. Par- lamcntsdienstes*. Im übrigen aber dürfen wir der „Zei.* versichern, daß sie wieder einmal falsch „denkt*, wenn sie annimmt, daß die Äußerungen Lord Parmoors nicht wörtlich wirdergegrben worden sind.* Das Auswärtige Amt hat sich inzwischen an den deutschen Botschafter in London mit dem Ersuchen gewandt, sich über die Affäre Paimoor-Stresrmann zu äußern. Außerdem wurde die deutsche Gesandtschaft in Bern braus- tragt, mit Lord Parmoor direkt Fühlung z, nehmen. Antrages auf Eintritt in de« Völker bund gerechnet werden lönne. Teutschland werde seine» Antrag an zwei Bora«ssetzu»ge« knüpfe»: Politische Gleichberechtigung und Zusicherung eines ständigen Sitzes im Völkerbundsrat. * Tie Affäre Parmoor-Ltrcsemann. „zeit" und „Lozialdemotratischer Pressedienst". Berlin, 19. September. Tie Affäre Parmoor-Stresemann be- schöftigt immer noch die Presse des In- und Aus- landrs. Nach der Auffassung informierter Kreise ist es vielleicht besser, über die Angelegenheit jetzt zu schweigen, naädem im Augenblick Klarheit über den wirklichen Sachverhalt doch nicht zu schaffen ist, und die Reichsregierung sich tatsächlich bereit zeigt, ein Eintritisgesrch an den Völkerbund zu richten. Immerhin geben Äußerungen der „Zeit* erneut Anlaß, auf den peinlichen Vorfall nochmals zurückzulommen. Tas Blatt schreibt in seiner TonnerstagarSgabe u. a.: „Ter einfache Hinwiis aus die Tatsache, daß damals tiefe Fragen (Völkerbunds in London «icht berührt worden sind, hat nun zu Erörterungen geführt» für welche die Verantwortung allein dem„Zozial- drmokratischen Parlameiltsdienst* Tie Haltung der Teutsch- nationalen. Berlin, 19. September. Gestern waren die Vorsitzenden der Deutsch- nationalen Landesverbände in Berlin versammelt, um sich mit der politischen Lage zu besLästigen. Es waren die gleiche» 42 Landeiverbandsoor -tzcnden, von denen sich am 27. August, also zwei Tage vor der Ab'iimmung, 39 in schärfster Weise für ein unbedingte» Nern gegenüber den Tawesge setzen aus sprachen. Tas haben sie inzwischen natürlich ver- geffen, denn in der am Tennerstag abgehaltene» Tagung wurde dem Partcivcrsitzenden Hergt zwar kein ausdrückliches Vertrauensvotum gegeben, aber auch kein Mißtrauen gegen ihn ausgesprochen. Tie Herren Lande-vorsitzenden haben also ihre Enttäuschung über den Um'all dcr Fraktion ein- gesteck: un) sich mit den gegebenen Tatsachen ab gefuncen. Hergt dürfte infclge'effen weiterhin Vorsitzender der Partei bleiben. Tas ist schon d.-halb anrun-hm-n, weil die Landesorr- bandsvo.sitzenden sia, in einer Entschließung der von der Parteileitung geforderten Politik einmütig angeschlossen haben. Liese Emschliesunz hat filzenden Wor'laut: „Eiumitig ist di« Vtrsammlung dcr Vor sitzenden der Landesverbände gewillt, die Geschlossenheit der Partei zu wah- rc«; sie ist die notwendige Vorausfetzung zufällt. Man lat in Genf Lord Parmoor interpelliert und ihm vertrauliche Äußerungen, deren Wortlaut für die Presse nicht bestimmt war, mit der Frage vorgrlcgt, ob sie auch wirklich de« Tatsachen entsprrchen. W r können «ns nicht denke«, daß daS. was Lord Parmoor vielleicht in seiner freu«: licht» Art de« Ausfragern geantwortet hat, wörtlich wiedergegeben wordru ist * Tazu schreibt der „Soz. Parlamentsdienst*: Tie „Zeit* würde gut tun, den indirekten Vorwurf desvertrauensbrucheS an di, Adresse der „Telegra p h c» - Union* zu richten. Lie hat di« „vertrauliche,, Äußernugen* verbreitet und ihnen Eingang in die Weltpresse für die Entwicklung Teutschlands im nationalen Sinne. — Tie Versammlung billigt cs, kaß die Teutschnationalc Volks partei in die Reichsregierung ein ritt, falls die Partei in dieser Regierung maß- gebcndt» Einfluß erhält. — Gelingt vas «icht, so muß die Partei in die schärfste Lppositio» gegen die Reichsregierung eintreien.* Es bleibt jetzt nur noch zu klären, was die Herren unter „maßgebendem Einfluß" verstehen. Nach ihrem btthenzen Verhalten zu ureilen, werden sie diesen „maßgebenden Einfluß" genau so billig verkaufen, wie sie ihre Gesinnung für ein leeres Versprechen verschachert haben. Bon verschiedenen Seiten sind Beschwerde» darüber erhoben worden, daß die Amnestie auf die im Abwesenheitsverfahrcn Verurteilten in ein zelnen Bezirken bisher nicht angevendet worden ist oder daß einige französische Tienststellen erschwerende Formalitäten von ihnen verlangen. Ferner sind Klagen darüber laut ge worden, daß an einigen Stellen der Versuch gemacht worben ist, unter die Amnestie fallende Geldstrafen und Prozeßkosien noch einzutreiben oder sich aus hinterlegten Kautionen oder Be schlagnahmen bezahlt zu mache.,. Mit diesen Fragen ist die deutsche Abordnung in Koblenz befaßt. Klagen über die Durchführung der Am nestie, soweit sie nicht durch unmittelbare Vor stellungen bei den französisch-belgischen Behörden oder durch Vermittlung der Berteiviger ihre Er ¬ ledigung finden, können bei der deurlchen Ab- oidnunz Koblenz, Castorpfaffenstr. 26, vorgebracht werden. * Sieuv Denis Generalsekretär sämt licher neuen Organisationen. Pari», 18. September. Tie Rcparationskommissio« hat einstimmig das Mitglied dcr belgische« Telegatio« Rsne TeuiS »um «eneraljtkretär säntlichrr neue» Organisationen, die für d«, Inkraftsetzung de» Tawesplaurs geschaffen werd«» mußten, ernannt. Tews drgidt sich sosoit nach Berlin. Owen de Young halte im Hotel «skania em« Zusammenkunft mit den Treu händern, die mit der Reorganisation der deut schen Bahnen und mit der Syndizierung der 12 Milliarden Obligationen betraut sind, sowie mit den Kommissaren für die Industrie-Obliga tionen. Dem „Intransigeant" zufolge ist Poung der Ansicht, daß der Dawcsplan Anfang November zu funktionieren beginnen werde. Angeblich glaubt er sogar, daß u dieser Zeit der erste Teil der deutschen Anleihe ein gezahlt sein wird. Graf Ketzler berichtet. Genf, 1». s«ptemd«r. Gras Keßler ist am Tonurrstag »ach Wil- düngen (wo sich der Reichskanzler zurzett ans» hält) zur verichterstattung gefahre».