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Ausgabe 8 und v Nummer 29 — 33. Jahrgang L-Ichclnt g mal wöchentlich mit der Illustrierte» Drall» dellage „Der geuerrelter" und mehrere» r«itb-Ilage« Monatlich« BelNksveis«! «lu-g A mit St. Bennoblalt und Feuerrelter M 2,1» ?lu:g. B. ohne Et. Bennoblalt u. mit geuerrelter M. 2,2» Aurg. C ohne St. Bennoblalt u. ohn« geuerrelter M. 1,1» Einzelnummer lv Pfg., Sonnabend- ». Sonnlag-Rr. 20 Pt«. WWW WWWWWW WW d>« upamge mm b,eii- » PK. »W W — für gamilienanzcigen Stellengesuch« s Psg. öiir Platzoorschrlste« Uoltssettuns «edalllo»: Dreaden-«., Pollerstr. 11, gernr. 2V711 u. 2lvl2 Seschälteltell«, »e»ck »»» «erla»; Germania Buchdrucke,el u Beilag Ih. ». G. Winkel, Pollerstr. 17, gernr. 210», Postlchcck: Nr. 102L, Bank: Stadtbank Dresden Nr. S17S7 UnsKKLngllD« Gül» vknüsEIHvk« u. Kullui' Im gaNe oon höherer Gewalt, Berbol, Streit «der Betriebsstörungen hat der Bezieh« oder Inle-enl leln» Ansprüche, lall» die Zeitung in besch'änkt-m Umsange, verspätet oder nicht erscheint — Lrsüllung-ort D'e neu Der deutsche Abnisdingsslandpunü Die Antwort der Reichsregierung aus das französische /^i6e-Nemoire vom 1. Januar veröffentlicht Klare Formulierung der Forderungen Sie Prüfung des französischen Standpunktes Berlin, 3. Febr. Das Memorandum der deutschen Regierung vom 19. Januar ist nunmehr der Oeffentlich- licit Übergeben worden. Aus dem Wortlaut veröffent lichen wir die folgenden Leitgedanken: Die deutsch« Regierung hat von dem ihr von dem Herrn französischen Botschafter in Berlin am 1. Januar d. I. mit geteilten Aide-NI.-moire mit grossem Interesse Kenntnis genom men. Sie beglicht es, datz die französische Regierung die An regung unmittelbarer diplomatischer Ber- Handlungen zwischen den beiden Regierungen iiber die zwischen ihren Ländern schwebenden Probleme aus genommen und datz sie in der wichtigsten akuten Frage, der Ab r l> st u n g s f r a g e, ausführlich dargelegt hat, welche Stel lung sie zu den vorangegangenen Erklärungen der deutschen Regierung einnimmt und welche Gesichtspunkte sie selbst siir die weitere Behandlung dieser Frage geltend zu machen hat. Die deutsche Regierung hat die Ausführungen des französischen Aide-Ml'moire Hierliber in voller Unvoreingenommenheit und unter dem entscheidenden Gesichtspunkt gepriist, ob und welche Möglichkeiten danach siir die Verwirklichung des Gedankens der allgemeinen Abrüstung heute als gegeben erscheinen. Sie möchte der französischen Regierung das Ergebnis dieser Prüfung in aller Offenheit und Klarheit mit teilen. weil sie glaubt, datz es allein auf diese Weise möglich Ist, Mistverstündnisse zu vermelden und die von beiden Seiten ge wünschte Verständigung weiter zu sördern. Nach einem näheren Eingehen der deutschen Regierung aus den sranzösischen Plan heisst es in dem deutschen Memoran dum weiter: Wenn man sich dl« Hauptpunkte des franzö ¬ sischen Planes und seine Folgen vergegenwärtigt, wie dies In den vorstehenden Aussiihrungen geschehen ist, er heben sich ernste Zweifel darüber, ob auf diesem Wege eine Regelung des Abrüstungsproblems gesunden werden kann, di« wirklich der Gerechtigkeit entsprechen und der Sicherung des Friedens dienen würde. Alles in altem betrachtet, erscheint der deutschen Regierung der Stand des Problems auch heute noch In dem gleichen Lichte wie vor einigen Monaten, als sie sich wegen des völligen Versagens der Genfer Methoden zum Aus tritt aus dem Völkerbund und zum Verlassen der Abrüstungs konferenz veranlass sah und sich zu einem neuen Vorschlag entschloh. Die deutsche Regierung bedauert es auf das lebhaf teste, das; die französische Regierung den Ausgangspunkt dieses Vorschlags In den Aussiihrungen ihres Alde-Mömoire nicht ge würdigt hat. Nicht mell sie den Gedanken der Abrüstung auf geben und statt dessen eine Aufrüstung Deutschlands fordern wollte, hat die deutsch« Regierung ihren Vorschlag gemacht. Sie muh Immer wieder mit allem Nachdruck betonen, dah Deutschland von sich aus nichts dringender wünscht als eine möglichst weitgehende allgemeine Abrüstung. Die deutsche Regierung würde es »och immer siir die beste Lösung halten, wenn alle Länder ihre Rüstungen entsprechend der Im Versailler Vertrage vorgesehenen Entwaffnung herab setzten. Damit würde auch die Frage der Gleichberechtigung Deutschlands die einfachste Regelung finden. Jedenfalls gibt es keine »och so weitgehe»dc Mahnahme aus dem Gebiete der quantitativen oder der qualitativen Abrüstung, die Deutschland nicht sofort anzunekmen bereit märe, wenn sie in gleicher Weise auch von allen anderen Staaten ausgesiihrt ilirdc. Schon diese oft wiederholte, eindeutige Erklärung gibt der deutschen Regierung das Recht, die Behauptung, als sei das eigentliche Ziel Ihrer Politik die Ausrüstung Deutschlands, mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen. Das Mindestmaß der deutschen Sicherheit Wenn der Vorschlag der -euffclren Regierung dahin ging, rine erste und schnelle Regelung auf der Grundlage einer Linn- herimg der Rüstungen der hocizgerüsteien Staaten auf ihren jetzigen Rüstungsstand zu suchen, so ist dies allein deswegen ge schehen. weil nach ihrer Ueberzeugung der Verlauf der nun lxrld acht Jahre andauernden Verhandlungen klar gezeigt hat, dah de hauptsächlich in Betracht kommenden hochgerüsteten Möchte geinmärliq. aus welchem Grunde auch immer, zu einer wirklich ciii'chneiüenden Abrüstung nicht bereit sind Auch das Aide- As »wire vom 1. Januar stellt eine derartige Abrüstung nicht in Aussicht. Selbstverständlich ist es aber nicht der Sinn des deut- schcn Vorschlages, setzt auch solche einzelnen Nbrüstungsmahnah- men luüseite zu schieben, iiber die «ine Einigung alsbald möglich erscheint. Im Gegenteil ist der deutschen Regierung nichts er wünschter, als wenn in der von ihr angeregten Regelung mög lichst iveitgehende Rüstungsbeschränkungen festgesetzt werden. Diese iverden sedoch, wie sich die Sachlage mich heute noch der den Ischen Regierung darstellt, keinesfalls ein Ausmah erreichten, dah damit die Gleichberechtigung Deutschlands gemäh der Er klärung vom 11. De.zember 1032 ohne weiteres verwirklicht märe. Sieht man dieser Realität Ins Auge, dann bietet sich, um iilrerhauvt zu einer baldigen vertraglichen Regelung zu kommen, keui anderer Ausweg, als die Abrüstungsmahnahmen. iiber die eine Einigung im gegenwärtigen Zeitpunkt möglich Ist, festzu legen. im übrigen aber die Rüstungen der hochgerüsteten Staa ten llir die Dauer der ersten Konvention auf den gegenwärtigen Stand zu begrenzen und die Gleichberechtigung Deutschlands durch eine gewisse Anpassung sei ner Rüstungen an das Rüstungsniveau -er an deren Länder zu verwirklichen. Dieser Vorschlag bezweckt also nichts anderes, als aus einer nun einmal gegebenen, nicht von Deutschland verschuldeten Lage die Konsequenzen zu ziehen. Es kann Deutschland unmöglich zuqemutet werden, di« Konse quenzen dieser Lage In der Wels« allein mif sich zu nehmen, dah es noch lahrelang einseitigen Rüstungsbeschränkungen unterivor- mn bleibt, -le für andere Staaten nicht gelten und zu deren Mtungsniveau in gar keinem Verhältnis stehen. Es ist auch nicht abzuselzen, inwiefern di« Durchführung des deutschen Vorschlages ein Wettrüsten zur Folge haben könnte. Es würde sich für Deutschland nur um di« Schaffung einer Verteidigungsarmee handeln, die nicht im entferntesten eine 4Bedrohung für ir,rend ein anderes Land darstellen liönn.e. lielmrdies gehl der deullclie Vorschlag ja dahin dah für alle Staaten bestimmte Rüstungsgrenzen vertraglich fest gelegt werden solle», wodurch die Möglichkeit eines Wett rüstens von vornherein ausgeschlossen iverden würde. Die deutsche SeeresMle Elx'nsowenig kann di« deutscim Regierung den Einwand an erkennen, dah die Ziffer von 300 000 Mann siir di« oeutsclze Verteidigungsarmee zu hoch gegriffen sei. Diese Ziffer bedeutet schon angesichts der geographisclxui Verhältnisse, inslmsonder« angesichts der Länge und der Besclmffenhcit der deutsclzen Gren zen, das Minimum dessen, was Deutschland unter den gegen wärtigen Umständen siir seine Sici-erlzeit braucht. Das erhellt besonders dann, ivenn man diese Ziffer mit den Rüstungen der hochgerüsteten Nachbarn Deutschlands vergleicht, iw» denen an her Frankreich lwuvtsüchlich die mit ihm verbündeten Staaten Polen, di« Tschechoslowakei und Belgien in Betracht kommen. Dabei ist zu bedenken, dah alle diese Länder nicht nur iilmr sehr grohe aktive Armeen, sondern auch iiber gewaltige Mengen aus gebildeter Reserven verfügen, da sie seit dem Ende des Krieges auf Grund der bei ihnen lrestehenden allgemeinen Wehrpflicht die gesamt« militärfähige Jugend einer Ausbildung im Heere unterzogen haben. Diese Reserven, dis eine abgeschlossene mili tärische Ausbildung in der Trupiw hinter sich haben die auch weiterhin zu Hebungen und zur Dienstleistung im Kriege ver pflichtet sind, die listenmähig cvfführt und kontrolliert werden und zum Teil auch ohne Mobilmachung zu den Waffe» gerufen werden können, belaufen sich allein in Frankreich ans etwa fünf Millionen. sFortsetzung auf Seite 2) Persönlichkeit L. K. „Höchstes Glück der Erdenlrinder ist nur die Per« sönlichkeil" — es liegt tiefe Wahrheit in diesem Goethe- spruch. Da wird ein Ziel vor den einzelnen Menschen hingestcllt, das niemandem gejchenkt wird, das jeder sich mühsam erkämpfen muh: Es ist überflüssig, auf die philosophische und juristische Leite des Begriffes „Person" hinzuweisen,' in diesem Sinne ist sicher jeder Mensch, als vernunsthegabtes, selbständiges Wesen, eine Person, ohne Rücksicht aus seinen sittlichen Wert, seine Bedeutung für die Gesamtheit Persön lichkeit aber ist mehr als Person! Sie hebt den Einzelnen Herons aus der Masse und befähigt ihn zum Führe rtum in kleinerem oder größerem Kreise, da er nicht bloß angeborene oder geschenkte. Gaben ohne Eigenleistung verwertet, sondern in selbständigem Die Schüsse auf das Münchener erzbischöfliche Palais 1N9N Reiclfsingrst Belohnung für Ergreifung des Täters. M ü n chen , 3. Fcbr. In der Rächt zum 28. Januar wurden aus das erz bischöfliche Palais in München vier Schüsse abgegeben. Bericht wurde dabei niemand. Mio die bayerische Politische Polizei jetzt bekannt gibt, sind für Mit teilungen, die zur Ergreifung des Täters führen, liMst RM. Belohnung ausgesetzt worden, die unter Ausschluß des Rechtsweges verteilt werden. * Telegramm des Kardikialsiaatsselretärs an Kardinal Faulhaber Rom, 3. Fcbr. Kardinalstaatssekretär Pacelli hat. wie der „Ottervatore Romano" in seiner heutigen Ausoabc milteilt, aus Weisung des Hl. Balers an Kardinal Faulhaber ein Telegramm gerichtet, In dem der Hl. Baler dem Kardinal sein Bedauern über den Vorfall und seine Freude über dessen persönliche Unversehrtheit ausspreci»e» läßt. Das Telegramm, das in laleiniscl^r Sprache abgefatzt Ist, hat folgenden Wortlaut: „Kar-inal Faulhak»er, Mnenclx": — Bealissimus Paler gan-et guoü incolumis l>erientum evasisti. ob iniur as tibi vnd- iice illatas vel)«nienter -ölet, tibi benevoientissime lx'ne-ic'I. — Cardinal:« Pacelli. Ringen und Streben zu den empfangenen 2 oder 5 Talenten 2 oder 5 andere hinzuerworben hat und so zum „Charakter" geworden ist. Höchste Vollendung der Persönlichkeit und darum Vorbild für uns alle sehen wir im göttlichen Heiland Jesus Christus! Hier ist vollko m mene Har. monie zwischen Ziel und Methode, hier ist kein innerer Widerspruch zwischen Wollen, Können und Handeln. Die gottmenschliche Persönlichkeit Christi ist und bleibt Ideal, an dem wir unser eigenes Persön- lichkeitsstrebcn emporranken müssen. Gali er uns doch in zahllosen Lehren, nicht zuletzt in seinen unübertroffe nen praktiscl-en Gleichnissen, die auch für einfache Menschen möglichen Richtlinien inneren Reifens. Sein hartes Urteil über das „schwankende Rohr im Winde", ütier die „Menschen mit weichlici)en Kleidern angetan", als er zum Volke von Johannes dem Däuser sprach, seine sctzarfe Verwerfung des Pharisäer tums, das er Schlangenbrut und Natterngezücht nannte und mit „übertünchten Gräbern verglich, die von außen