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Weißeritz-Zeitung : 04.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260804
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-04
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.08.1926
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Weideritz-Zeitung Mgeszeitung Md Anzeiger Kr DippoMswal-e, Schmieöeberg L V AeSSLste Zetiung -es BezirkA Veranlworllicher Redakleur: KeUr Sehne. -- Druck und Verlag: Ear! Gehn« in DkVvokSiswalde. Nr 179 Mittwoch, am 4. August 1926 92. Jahrgang Anzeigenpreis: M« 4? Millimeter breit« PeNtze-II« 20 Retchkpfennig«. Eingesandt und Reklamen SV Relchspfennig«. Pfennig«. Gemeinde - V erlxrnd t - Girokonto Nummer 3. Fernsprecher: Amt Dkppoldis- »ald« Rr. >. Postscheckont» Dresden 12548. s^^v»»en-»S<>E«»Ser«>«v0»v Dietes Blaks snkhälk -ie amlUchen BekannlmachungeV Ser Amkshauplmannschafl, -es AmlsgerlchlK unS -es Sla-Irats Zu Dippol-lswalSe s Vezugsprei«: F»r einen Monat L Reichsmark Ml Zulragen, einzeln« Rammern 1S Rvicht- Oertliches nnd Sächsisches. Dippoldiswalde. Die unfreundliche Witterung der letzten Tage scheint nun wieder einer besseren weichen zu wollen. Gestern fiel nach langer Zeit endlich einmal kein Regen; auch der heutige Tag laßt sich recht schön an. Hoffentlich bekommen wir nun noch einen recht schönen August, damit wir wenigstens in etwas fllr das bisherige schlechte Sommerwetter entschädigt werden. § — Am nächsten Sonnabend und Sonntag findet in Possen ¬ dorf die Feier des 50jährigen Bestehens der dortigen Freiwilligen Feuerwehr, verbunden mit dem Bezirkstag des Feuerwehr-Be zirksverbandes Dippoldiswalde statt. Aus diesem Anlatz wird ein Staatsauko am Sonnabend nachmittag 5,15 lihr ab Bahnhof Dippoldiswalde nach Possendorf verkehien im Anschluß an den um 5 Uhr von Kipsdorf eintreffenden Zug und ein um die gleiche Zett von Höckendorf ankommendes Auto. Am Sonntag vormittag wird kein Auto nach Poffendorf verkehre», da die Wehren eine Beteiligung dazu nicht gemeldet haben. Bel Nachmeldung wird dagegen am Sonntag abend noch ein Auto von Possendorf nach Dippoldiswalde fahren. Dippoldiswalde. Der August seit 1920. Die zweite August hälfte und Anfang September waren 1920 empfindlich kühl. 5m Jahre 1921 waren nach einem sehr Kühlen Juni die Monate Juli, August, September warm und trocken bei säst wolkenlosem Him mel. 1922 brachte nach einem kalten und regnerischen Juli einen gleichen August. Die tiefste Temperatur der Hundstage war 4" Celsius. Wochenlang gab es keinen Sonnenschein und blauen Himmel. Bon empfindlichen Leuten wurde der Stubenosen in Tätigkeit gesetzt. 1923 war der August trocken und warm. Er brachte acht Tage mit Niederschlägen einschließlich vier Gewitter regen. 3m August 1924 war die Temperatur der ersten Monats- Hälfte warm, der zweiten kühl. An 20 Tagen gab es Nieder schläge, eingeschlossen 10 Gewitterregen. Das Jahr 1925 brachte einen warmen August und die gleiche Zahl Gewitter- und Nieder- schlagstaae wie im vorhergehenden 3ahre. — Montag abend in der 7. Abendstunde fuhr ein Rad fahrer beim Umlenken auf den Bürgersteig beim Helsterbergk- Denkmal und rannte eine Frau an, die zu Falle kam, der Rad fahrer auf sie. Ehe die Frau, die glücklicherweise ernsten Scha den nicht genommen hat, wieder auf die Beine kam, nahm der flinke Radfahrer Reitzaus. — Gestern In der 7. Abendstunde fuhr in der Nähe des Sportplatzes eine junge Radfahrerin beim Ueberholen eines Ge schirres mit einem jungen Radfahrer zusammen. Beide stürzten. Leidtragender war zum Glück nur das Rad der Radfahrerin. — Neu aufgelegt worden sind in Dresden unter anderen folgende Sonntugskarten: nach dem Spreewald, und zwar wahl weise nach Kottbus oder nach Lübbenau über Priestewitz—Großen- hain—Senftenberg oder Arnsdorf—Kamenz—Senftenberg; nach Bad Elster über Chemnitz—Plauen I. B. oder Chemnitz—Aue— Adorf oder Zwickau—Falkenstein—Oelsnitz I. B.; nach Dürröhrs dorf über Arnsdorf oder Pirna; nach Ebersbach über Bischofs werda-Neukirch, wahlweise auch nach Löbau über Bischofswerda —Bautzen gültig; nach Großenhain über Priestewitz oder über Weinböhla; nach Moldau, Kipsdorf und Altenberg gül tig; nach Riesa; nach Schwepnitz. — Die Roggenernke 1927 gefährdet. Der Kornerkrag des Roggens lätzt Heuer nicht nur der Menge nach, sondern auch in der Güte sehr zu wünschen übrig. Vielfach sind die Aehren lückenhaft und nur mit kleinen, verschrumpsten Körnern beseht. Teilweise ist das eine Folge der regnerischen Witterung, die eine ausreichende Befruchtung der Blüten verhindert hat, teilweise aber auch auf Pilzbefall (Fusarium) zurückzuführen. Ausgesät liefern diese Körner entweder überhaupt keine oder nur kranke Pflan zen, die im Laufe des Winters eingehen (Schneeschimmel). Um dieses Auswintern zu verhüten, mutz der Roggen in diesem 3ahre allgemein vor der Saat gebeizt werden, wenn nicht die ganze Ernte des nächsten Jahres gefährdet werden soll. Auskunft über geeignete Beizmikkel und -verfahren erteilt die Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden, Stübelallee 2, Fernruf 33 220. — Altbesihanleihen der Länder, Gemeinden und Gemeinde verbände. Am 2. August hat die Frist für die Anmeldung der Altbesihanleihen der Länder, Gemeinden und Gemetndeverbände zum Umtausch In Ablösungsanleihen wie für die Beantragung der Auslosungsrechte begonnen. Die Frist endet am 1. November d. 3s. Innerhab dieser Zeit können die Altbesitzrechle auf die Markanleihen der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände geltend gemacht werden. Es liegt im 3ntereffe der Anleihe gläubiger, wenn sie Ihre Anträge bei den Vermittlungsstellen (Banken, Sparkaffen usw.) möglichst bald einreichen. Oberfrauendorf. (Vogelschietzen.) Grau und schwer hingen am Sonntag die Molken über dem Dörfchen. '/»5 Uhr früh rauschte ein wolkenbrucharkiger Regen hernieder, alle Hoffnung für den Festtag forlspülend. Trotz allem stellte sich der Spiel mannszug um 5 Uhr am oberen Dorfausgang zum Weckruf. Der Himmel hatte ein Einsehen und schloß seine Pforten, und so mar schierte man durchs Dorf und brachte beiden Majestäten ein Morgenständchen. Aber schon um 7 Uhr hüllte wiederum eln dicker Nebel alles ein, der sich später In einen bis zum Nachmittag währenden Sprühregen umwandelte. Dies alles aber konnte die Stimmung nicht rauben. Fleißige Hände richteten den Festplatz her. Um 1 Uhr stellten sich die Mitglieder des Turnvereins nach und nach am Gasthof ein. Aber erst um 2 Uhr konnte sich der Zug zur Abholung der Majestäten In Bewegung sehen. Geführt von einem Vorreiker, dem Spielmannszug und der Kapell« traf Man am Königshaus« ein. Der Vorsitzende begrüßte den bis herigen König „Alfred 2" und bat ihn, die letzten Stunden seiner Regierung«.,«» recht fröhlich Mit den Turnfreunden zu verleben. Nachdem er dem Verein ein kräftiges „Gul Heil" gebracht, lud er die Versammelten zu Kaffee und Kuchen In sein Haus. Noch etwa elnstündlgem Aufenthalt setzte sich der Zug wieder In Be wegung, um auch seine Königin „Frieda 1" einzuholen. Mik den herzlichsten Begrüßungsworken wurde auch sie In den Zug auf- genommen. Infohe der vorgeschrittenen Zelt und des Immer noch sprühenden Regens muhte der Umzug In der Mille deS Dorfes umkebren. Die lieben Orksbewohner werden das freund lichst enkschuldigen. Am Festplah angekommen, eröffnete der Vorsitzende das Vogelschießen mit Worten des Dankes an die Majestäten, indem er einen Blick auf das vergangene 3ahr warf, ermunterte alle, mikzuhelfen, für das neue 3ahr neue Majestäten zu gewinnen. Wenn auch graue Nebelschleier uns einhülllen, solle doch im Herzen nur eitel Sonnenschein leuchten. Und nun begann bald ein eifriges Schießen nach den in den Lüften hängen den Vögeln. Der Herrenvogei hatte bald all seinen Schmuck ver loren. Beim Damenvogel dagegen währte es länger, war es doch zum ersten Male, daß die Damen mit der Armbrust schossen. Und dennoch fiel der Königsschutz eher als bei den Herren. Mit dreifachem Hoch begrützte man gegen -/-6 Uhr die neue Königin „Martba 1" (Frau Gutsbesitzer Böhme, 8). Kurz nach 6 Uhr verkündete abermaliges Hochrufen den Königsschutz, den Bäcker meister Richter abgegeben hatte. Unter den Klängen der Kapelle brachte man S. M. „Paul 2" zu seiner Wohnung, wo man auch die Gemahlin begrüßte, und von da zum Saale, wo er mit den Ihn begleitenden Ehreudamen die Ehrentour tanzte. Gegen 7 Uhr begann nun der offizielle Tanz, dem allenthalben gut zuge sprochen wurde. Nach 9 Uhr fand die Preisverkeilung statt. Für die beiden Königsschüssc hatte Glasschleifereibesiher H. Tilch— Niederfrauendorf zwei kunstvoll geschliffene Vasen gestiftet, die nun den Majestäten eingehändigt wurden. Auch die übrigen Preise für besonders gute Schüsse waren alle gestiftet worden. Auch an dieser Stelle sei den edlen Spendern nochmals herzlichst gedankt. Herzliche Worte der Begrüßung widmete der Vor sitzende besonders lieben Turnschwestern und -Brüdern vom Bruderverein Reinhardtsgrimma, ihnen ein dreifaches „Guk Hell" bringend, für das in gleicher Weise gedankt wurde. Möchte das Freundschastsband zwischen beiden Vereinen immer fester sich knüpfen zum Segen der DT. Zur Polizeistunde leerte sich der Saal und alle Besucher konnten mit dem Bewußtsein heimwärts gehen, einige frohe und gemütliche Stunden im Kreise gleich gestimmter Menschen verlebt zu haben. „Gut Heil!" Glashütte. Am Sonntag erfüllte unsre Gemeinde ihre Ehren pflicht gegen ihre im Weltkrieg Gefallenen durch die Weihe eines Ehrenmales. Unsere Kirche konnte die Zahl der Teilnehmer an dieser Weihefeier kaum fassen. Das Ehrenmal ist in Form von zwei langen Gedenktafeln, die die Namen unserer Helden ent halten, rechts und links vom Eingangskor des Hauptschiffs an gebracht, der Entwurf stammt von Kunstmaler Richter—Kötzschen- broda. Mit Blumen und Rankengewinden wurde das Ehren mal für die Weihestunde von treuen Händen geschmückt und zwei Mädchen mit brennenden Kerzen hielten unseren Helden die Ehrenwachk. Pfarrer Lägel hielt eine tiefempfundene Weihe rede. War der Weihekag doch gerade der 1. August, an dem vor 12 3ahren der große Welkbrand ausbrach. Nach erfolgter Kranz niederlegung sand die schlichte, aber erhebende Feier ihr Ende. Geising. Am Stichtage — 1. August — betrug die Zahl un serer Erwerbslosen 59 und zwar 56 männliche und 3 weibliche, zu welchem noch 70 Personen als Zuschlagsempfänger kommen. Nach den Berufen sehen sich die männlichen Vollerwerbslosen folgendermaßen zusammen: 27 Arbeiter, 2 Polierer, 5 Tischler, 2 Drechsler, 2 Zimmerer- 6 Mechaniker, 2 Uhrmacher, 1 Schlos ser, 2 Schuhmacher, 1 Weber, 1 Sattler, 2 Maler, 1 Geschäfts führer, 1 Lagerist und 1 Ingenieur. Schellerhau. Das Margareke-Cronau-Zelm der Quarter Collection New Jork hatte am vergangenen Sonnabend zur Feier seines fünfjährigen Bestehens eingeladen. Die Heimgebäude wa ren mit deutschen, sächsischen und amerikanischen Fahnenschmuck versehen und eine mit Fichkenrelsig derkorierke Ehrenpforte am Eingang deutete auf die Feier des Tages hin. Die Festsolge wies eine große Reichhaltigkeit auf und begann mit einem Kostümzug durch das Dorf, an dem die sämtlichen augenblicklich im Helm untergebrachlen 90 Kinder keilnahmen. Der Zug wurde eröffnet von einer Soldakengrupoe, die stramm nach der Bandonlonkapelle marschierte. Hiera» schloffen sich in buntem Wechsel Gestalten aus deutschen Märchen, wie Hänsel und Gretel mit der Hexe, Rotkäppchen, Aschenbrödel mit dem Prinzen, die sieben Schwa ben mit ihrem Spieße, Schneewittchen und die sieben Zwerge, eine Engelgruppe, eine Vogelhochzeik, Holzfäller, Bergleute, Schnitter und Schnitterinnen, Klöpplerinnen, Tiroler und Ti rolerinnen, Dirndeln u. a. m. Ein Bärenführer mit seinem rie sigen Bär, zwei Spaßmacher, sowie zwei auf Pappferden den Verkehr regelnde Schutzleute lösten bei den Einwohnern und zahl reichen anwesenden Sommerfrischlern lebhafte Freude aus, umso mehr als der Umzug bei gutem Wetter vor sich ging. Nach Rück kehr ins Heim sehke starker Regen ein und so mußten die üb rigen Vorführungen, wie Gesänge, Ansprachen, Tanze der Kin der, rhykmlsches und orthopädisches Turnen, sowie ein lustiges Theaterstück In den zur Verfügung stehenden 3nnenräumen des HeimeS durchgeführt werden. Nach mehrstündigen» Aufenhalte schieden die Gäste, nachdem sie ihrer vollen Befriedigung über das Gesehene Ausdruck verliehen halten. Der 3ugend wird der schöne Verlauf deS Festes lange in Erinnerung bleiben. Allenberg. 3n einer Zusammenkunft des Glockenbeschaffungs- AuSschuffeS wurde beschlossen, auf Grund des günstigen Ange bots der Glockengießerei Franz Schilling Söhne In Apolda die beiden Glocken schon jetzt zu bestellen, so daß sic schon bis Mitte Oktober, zum Kirchweihfeste, geliefert werden können. Die Aus gaben werden rund 3000 M. betragen. Die Firma fordert einen Kilopreis von 3 M. bei einer Anzahlung von 1000 M., Rest In monatlichen Raken, lieber den Morklaut der Inschriften wurde noch keine Einmütigkeit erzielt. Freital. Die Eröffnung zweier Konkurse, die bei der Frei taler Arbeiter-Angestelltenschaft lebhaftes Interesse Hervorrufen werden, wird Im amtlichen Telle vom Amtsgericht Freital be kanntgegeben. Darnach Ist von der Firma Brück 8: Sohn, Pa- plerwarenfabrlk und Verlagsanstalk In Meißen, sowohl daS Kon kursverfahren über daS Vermögen der Ortsgruppe Freikal deS Zenkralverbandes der Angestellten als auch über daS Vermögen der Zahlstelle Freital deS Verbandes der Fabrikarbeiter Deutsch lands beantragt worden. Dresden Die Ueberfledelung der Infanterieschule von Ohr druf in Thüringen nach Dresden wird Ansang Oktober stalksinden Für die Aufnahme der Fähnriche Ist die ehemalige Kadettenanstalk In Dresden hergerichket worden und für OfflzierSwohnungen wur den von der Stadl Dresden zweckmäßige Neubauten In der Nähe der Schule bereitaestellt. Die Insanterieschule, die unler der Lei tung des Generals von Arnsberg steht, verläßt Ohrdruf mit 50V Fähnrichen, 60—70 Offizieren und etwa 400 Pferden. Dresden. An der Zirkusstraße wurde ein Lastkraftwagen in folge schnellen Bremsens auf den Fußsteig gedrückt. Dabei wur den ein Radfahrer, eine Radfahrerin und zwei auf der Gangbahn befindliche Damen Hingerissen. Drei wurden leicht verletzt, eine Person trug schweren Schädelbruch davon. — Beim Spielen am Elbufer fiel ein siebenjähriger Schul knabe in der Nähe der Neustädter Dampfschiffhaltestelle in Dresden In ein mit Master gefülltes Kellerloch, das zu einem wegen des Hochwassers außer Betrieb gesetzten Bierschanks ge hört, und ertrank. Das Hochwasser soll den Deckel, mit dem das Loch verschloßen war, weggespült haben. Gegen den Besitzer des BierschankS wurde Strafanzeige erstattet. — Die Skadk Riesa, die vor etwa hundert Jahren nur 1300 und nach 1880 nur 6259 Einwohner zählte, hak sich seit dem Bau deS Riesaer ElbehasenS, der von 1887 bis 1889 mit einem Kosten- , auswand von 1700 000 M. ausgeführt wurde, zu einer bedeuten den Handels- und Indiffkriestadt entwickelt. Das 700 Meter lange und 66 Meter breite Hafenbecken konnte bald dem rasch steigen den Frachkenverkehr nicht mehr genügen. Deshalb bewilligte der Landlag 1896 zur Erweiterung des gasens rund 2,7 Millionen Mark. Der Hafen erhielt eine Länge von 1340 Metern und eine Breite von 60 bis 100 Metern. Die Menge der umgeschlagenen Güler Hal sich von rund 65 000 Tonnen IM Jahre 1880 auf 590 000 Tonnen im Jahre 1925 erhöht. Dresden, 3. 8. Bei der Vornahme von Ausbesserungs- arbeilen an der Gasleitung ersolgte am 2. August in einem Hause der Südvorstadt eine Explosion, durch die zwei Personen ver letzt und mehrere Fensterscheiben zertrümmert wurden. Der die Arbeiten ausführende Schlosser hatte versehentlich die falsche Lei tung abgestellt und beim Ableuchten der Rohre dos ausströmende Gas entzündet. Die Verletzungen der beiden Personen sind ver hältnismäßig leicht. Pirna. Auf eigenartige Meise aus dem Leben zu scheiden versuchte Dienstag vormittag die Frau eines hiesigen Einwohners. Sie hatte sich 20 Zigaretten geholt, den Tabak auSgekochk und die Brühe getrunken. Die erwartete Wirkung trat jedoch nicht ein. Dom Arzt wurde sie wieder in Ihre Wohnung entlasten. Dohna. Ein Motorradfahrer aus Sebnitz, der Sonnabend vormittag In langsamer Fahr talabwärts fuhr, konnte am Bahn übergang unweit deS Babnbofs Dohna sein Rad nicht rechtzeitig zum Halten bringen und wurde von der Maschine des 10,05 Uhr Heidenau verlaffenden Personenzuges erfaßt und zur Seite ge schleudert. Mit schweren Verletzungen wurde er nach Anlegung eines NotverbandeS dem Krankenbaus in Heidenau zugeführt. Das Rad ging vollständig in Trümmer. Rolschan. Eine Ausnahmestellung in postalischer Hinsicht, wie sie wobl wenige Orte aufzuwcisen haben mögen, nimmt unser Ork ein. Sie besteht darin, daß im Orte selbst ein Unterschied in der Anwendung der Porlosähe besteht. Die Bewohner des Orkskelles „am Hirschstein" nämlich müssen einen Brief, den sie z. B. an die Ortsbehörde von Rokschau richten, mit einer 10-Pfg.-Marke frankieren; umgekehrt kostet auch jeder von Rolschau aus nach dem Hirschsteine gerichtete Brief 10 Pfg. Porto. Und dabei ist dieser Orksteil nicht einmal der am weitesten vüm Orte entfernt gelegene. Dies trifft vielmehr bei dem Ortsteile „Schwarze Tafel" und „Alaunwerk" zu. Aber da der Hirschstein näher und für die Postbestellung bequemer nach Mylau zu liegt, so ist er von der Post aus umbezirkt worden und gehört nun postalisch zu Mylau, für den eigenen Ork Rokschau aber zum Fernverkehr. Leipzig, 3. 8. Von einer Falkbookfahrk, die zwei Angestellte einer Leipziger Elsenwarenflrma auf der Mulde von Wurzen nach Eilenburg am Sonntag unternahmen, sind die beiden juiMN Leute bis Dienstag noch nicht zurückgekehrk. Nach einer Mel dung aus Eilenburg am 3. August sind die beiden jungen Männer in Kollau gekentert. Sie schwammen beide ihrem Boote nach, konnten aber infolge des Hochwassers dem Strom nicht stand halten und sind wabrscheinlich in Obritzsch untergegangen Dort wurden die Paddel gefunden. Die Leichen konnten noch nlchk geborgen werden. . . Leipzig. In ein Geschäft in der Humboldlstraße trat am Dienstag vormittag ein Mann und forderte unter Vorhaltung eines Revolvers die Ladenkaffe. Auf die Hilferufe der Geschäfts- Inhaberin eilten Angestellke eines benachbarken Geschäftes herbei, und der Räuber ergriff die Flucht. Er floh die Pfaffendorfer Skraße entlang, konnte aber dort von einem Pollzeibeamken auf- gehalten werden, der ihn zur Wache schaffte. Leipzig. DaS Hochwasser der Mulde hak, wie In Glauchau so auch in Penig großen Schaden angerichkek. Dort mußte daS städtische Elektrizitätswerk wegen Ueberschwemmung stillgelegt werden. In Penig und den umliegenden Ortschaften mußte eine ganze Anzahl Wohnungen geräumt werden, In die daS Wasser eingednmgcn war. Auch die große Hängebrücke über die Mulde steht zum Teil unter Wasser. In Penig Hal daS Hochwasser drei Todesopfer gefordert. Am Wehr wurde die Leiche eines älteren ManueS geborgen. Zwei junge Leute, die In der Mulde baden wollten, wurden von der Strömung forkgerissen und ertranken. Chemnitz. Ani 30. Jul! ist abends gegen 6 Uhr auf dem Wegübergang bei Haltepunkt Ehrenfriedersdorf ein 30 Zentimeter großer Stein auf daS Eisenbahngleis gelegt worden. Fllr die Er greifung der Täter wird eine Belohnung von 200 Reichsmark! ausgesetzt. Löbau. Für den Bau der Seltenreinbrllcke, die eine bessere Einfahrkstraße nach der Skadt Löbau im Zuge der Zittau—Löbau —Görlitzer Staatsstraße bringen soll, wurden am Freitag voriger Woche die GubmIsstonSangebote beim Straßen- und Masserbanamk Zittau geöffnet. Dabei ergaben sich folgende Feststellungen: MIn- destsordernde war die Firma Lampe 8c Sohn in Finsterwalde mik 187 287 M., dann folgen die Baumeister Vetter, Löbau und Hauser, Bautzen, mit 230 434,60 M. Die Firma Hänsel, FrlederSdorf bei Ebersbach, forderte als dritte 237 228 M. und Baumeister Schu bert, Löbau, als vierter 238 092,40 M. Die Firma Mulle, Leip zig, hat das teuerste Angebot Mik 507 715 M. «ingereichl. Die Preisunterschiede sind so gewaltig, daß man sich unwillkürlich fra gen muß, worin sie eigentlich Ihre Begründung finden können.
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