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DerSSHMLlMer m kom- »kosten. nioersol 4S ..»ries« 7^ 70 69,4 69,75 69,5 SS,7ä 69,5 68 86,75 54,5 S3 V' ne lltzn- war für I- übrl- 6,75 6,75 2,1 2 stenstroh rdfaden- Tagesfcha«. * Auf Antrag de« amerikanischen Botschafter» Gibson fand vlttwoch nachmittag in Genf ganz überraschend «ine Sitzung de, Hanptaurschusse» der Abrüstungskonferenz statt. Dabei gab Gibson unter großer Spannung im Auftrage de» Präsidenten Hoover einen Abrüstungsplan bekannt, der eine Herabsetzung der Effektiv stärken sämtlicher Armeen der Erde, mit Aiunahme der abgerüste ten Staaten, «m ein Drittel, die Abschaffung der Lank», de, chemi- schen Kriege», der beweglichen Grotzgeschühe, aller Bombenflug zeuge, ein völlige» Verbot jede, jede, Lufibombardement» u. eben falls eine Herabsetzung der Flottenrüstungen um ein Drittel ent halt. * In der Konferenz der Innenminister der Länder über die Durchführung der politischen Notverordnung verlangt« der Reichs innenminister die Anpassung der landesrechMchen Vorschriften an die Reichhpolittk. Vie Entscheidung Bayern» und Laden, wird bi, Ende der Woche erwartet. Im ablehnenden Falle wird eine neue Notverordnung des Reichspräfldenten erscheinen. * Der völkische Beobachter veröffentlicht einen Aufruf Adolf Hitler», in dem gesagt wird, daß nach den erfolgten Wahlkämp fen dennoch eine neue Welle von llaterdrückungea und Verfolgun gen die NSDAP, treffe. In seiner welteren Erklärung erteilt Hitler dem Zentrum, da, sich in Gemeinschaft mit der Sozialde mokratie eine» fortgesetzten Recht»- und Verfassungsbruche« fchuldig mach«, «ine scharfe Absage. * Der preußische Landtag wählte am Mittwoch zum endgül tigen Landtag^räfideuten den Abg. Serrl (Natsoz.) mit 197 Stim men der Nationalsozialisten und Deutschnatloaalea bei 64 Stimm enthaltungen de» Zentrum». Außerdem erhielten Abg. kasper (komm.) 53, Abg. wlttmaack (Soz.) 91 Stimmen. Zum 1. Vize präsidenten wurde vr. von Sri«» (veutschnat ), zum 2. Vizepräsi- denlea Baumhosf lZentr.) und zum 3. Vizqrräfldenten haake sN-tsoz.) gewählt. * Vie Südwestküste von Mexiko ist von einem Erdbeben und einer Sturmflut heimgesucht worden. Ein großer Teil der Stad» Euyntlan ist von den Wassermassen zerstör« worden. Bisher war- den 30 Leichen geborgen. 1 Ausführlich« <m anderer Stell«. 1.8 0,37 8,1 8>1 14,25 14,25 21. 6. 66 66 66 66 66 66 66 66 66 66 lard 932. 2I.6. Gel« 6,948 3,616 1,289 15,64 2,018 15,25 4,209 0^25 1,778 170,13 2,747 53,54 2,520 82,22 7.063 21,SO 6,993 4261 83,27 18^9 74,97 16,54 12,465 68,68 79,72 81,99 3,057 34,67 78,02 109,39 5195 Oie Konferenz -er Innenminister. Der Reichsrnrrenmirrister fordert Anpassung der KSnderpoUtik an die Ueichs- grnndfätze. TogMaü MAisthoßwerda Lin-ige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DuEAchstsch« Erzähler ist da- zur Deröffenüichung der amtlichen Bekannt- m»chu«s«r der Amt-Hauptmannschaft, des Arbeitsgericht» und des Haupt- zollamtsgu Bautzen, de« Amtsgerichts, de» Finanzamts, der Schulinspektion Md des Btadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Berlin, 22. Juni. Die Konferenz der Innenminister der Länder im Reichrinnenminisierlnm, die am Mittwochvormit lag 1t Uhr begonnen hatte, tagte ununterbrochen bis in die fünfte Nachmitkagsstunde, worauf sie geschlossen wurde und folgende amtliche Verlautbarung erschien: „Im Reichsinnen. Ministerium trat heute vormittag 11 Uhr die angekündigke Konferenz der Innenminister über die Verordnung de« Reichspräsidenten gegen politische Ausschreitungen vom 14. Iunl d. I. unter dem Vorsitz des Reichsmlnister» de« Innern, Freiherr« v. Gayl, zusammen. Nach einleitenden Worten des Reichsinnenminlsters fand eine mehrstündige Aussprache über die innenpolitische Lage und die Hand habung der Verordnung statt. Die Vertreter sämtlicher Län der Sicherten sich eingehend über die Verhältnisse in ihren Ländern und nahmen zu -en einzelnen Punkten der Ver ordnung Stellung. Am Schlüsse der Aussprache richtet« der Reichrinnenminister an die Länderverkreter die dringende Bitte, die heute bestehenden laadesrecht- lichen Vorschriften der Politik der Reichs regierung anzupassen und eine einheitliche Handhabung der gesamten Materie herbeizu führen. Vie endgültige Stellungnahme der noch von der Auffassung der Reichsregierung abweichenden Länder wurde dem Rilchslnnenminister in kürzester Frist zuge- fagk.- «erdey «senden Angebot t ander, ang mit e liegen merküch Amt- ö bi» 76 »7, vk- en mär- vare 72 Oktober riegersts 16 (Juli —34,75, ei« 9L0 iaerbsen Prlusch- Lupinen 0; Erd- «mburg ib Ham- Ateukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche BeUaae. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 „An Kürrester Frist". — Noch kürzer! Aus der langen Dauer der Innenminister-Konferenz könnte man schließen, daß tatsächlich alle innenpolitischen Fragen, die Deutschland gegenwärtig bewegen, erörtert worden sind. Wenn dem so ist, so ist das Ergebnis, vorerst jedenfalls, mager genug. Wenn es auch festzustehen scheint, daß die Front der in Fronde stehenden süddeutschen Länder zusammengebrochen ist, und daß zum mindesten Hessen und Württemberg sang- und klanglos aus ihr ausschieden, so haben doch Bayern und Baden krampfhaft versucht, wenig stens das Gesicht zu wahren. Ihre endgültige Stellungnah me soll dem Reichsinnenminister „in kürzester Frist" zu- aehen. Hoffentlich geschieht das noch kürzer, als die Herr- schäften in München und Stuttgart das mochten. Denn viel Zeit ist an diese Sache nicht mehr zu verlieren, da die Entscheidung ohnedies feststeht. Entweder beugen sich die Geschäftsministerien und führen das aus, was Hindenburg in seiner letzten Notverordnung bestimmt hat, oder sie wer den sich einer neuen, härteren Bestimmung fügen müssen. Sie sind politisch und moralisch durch die ruhige Gelassenheit, mit der der Reichsinnenminister ihrem aufgeregten Theater begegnete, in die Hinterhand gedrängt und cs bleibt ihnen nur noch die Chance, einen einigermaßen erträglichen Ab gang zu suchen, wcnn sie sich nicht vor dem Inland, aber auch vor dem Ausland unheilbar blamieren uilkßm mutige Initiative des Präsidenten Hoover bei den Haupt rüstungsmächten Europas sehr wenig beifällig ausgenom men worden ist. Der englische Außenminister Sir Iohn Simon begann seine Rede mit der charakteristischen Erklärung, daß nicht einseitige Erklärungen eine Lösung des schwierigen Abrüstungsproblems herbeiführen können, son dern daß es nur auf dem Wege der Zusammenarbeit und mit dem Ziele eines für alle Staaten annehmbaren Ueber- einkommens gelöst werden könne. Das Werk der Abrüstung müsse jetzt mit aller Energie und in vollem Vertrauen durch geführt werden. Aber die Durchführung der Abrüstung hinge von der Uebereinstimmung, der Erfolg von der Zu sammenarbeit aller ab. Der französische Kriegsminister Paul-Boncour gab eine Erklärung ab, die nur als eine glatte Ableh nung des amerikanischen Vorschlages aufzufassen ist. Paul-Boncour verlangte, daß der amerikanische Plan von der Abrüstungskonferenz gemeinsam mit dem Vorschlag der französischen Regierung zur Organisation der internatio nalen Sicherheit behandelt werde. Ohne Sicherheits garantie sei eine Lösung der Abrüstungsfrage undenkbar. Der Führer der deutschen Abordnung Botschafter Nadolny erklärte, die deutsche Regierung habe mit größtem In teresse und besonderer Befried i g u n g von den Abrüstungsvorschlägen des Präsidenten Hoover Kennt nis genommen. Die Konferenz sei im Begriff, zu versan den. Die Vorschläge des Präsidenten Hoover hätten das große Verdienst, der Abrüstungskonferenz einen neuen Impuls zu geben und die Arbeit der Konferenz wesent lich zu erleichtern. Besonders begrüßte Nadolny den Grund sag der Notwendigkeit der Stärkung der Verteidi gung und der Minderung der Angriffs fähigkeit der Staaten. Es sei zu hoffen, daß man in werteren Verhandlungen noch zu weitgehenden Herab setzungen der Rüstungen schreiten werde. Je stärker die Her absetzung der Rüstungen, um so leichter werde das Pro blem der Wiederherstellung der Gleichheit erreicht werden. Der Grundsatz der Gleichheit bilde eine der entscheidendsten Bedingungen für den Enderfolg der Abrüstungskonferenz. Grand! stimmt zu. Der italienische Außenminister Grandi gab zu dem Vor schlag Hoovers eine Erklärung ab, die erkennen ließ, daß die italienische Regierung die Vorschläge Hoovers in allen Teilen bedingungslos und vollständig an nimmt. Auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Verhandlungen wurden dann wiederum auf unbe fristete Zeit verschoben. Es besteht somit unleugbar die Gefahr, daß die große Initiative der amerikanischen Re gierung wiederum ohne praktischen Erfolg bleibt. Es muß gerade im deutschen Interesse aufs lebhafteste be dauert werden, daß die Leitung der Abrüstungskonferenz eine sofortige Erörterung des Hooverschen Vorschlages ab gelehnt hat und auf dem bisher erfolglosen Wege rein pri vater Besprechungen weiter fortfahren will. Lausanne, 23. Juni. Der Hauptausschuß der Genfer Abrüstungskonferenz wurde am Mittwoch früh plötzlich auf nachmittag 4H0 Uhr einberufen. Der amerikanische Dele gierte Gibson hat in vorletzter Nacht beim Präsidenten der Abrüstungskonferenz, Henderson, diese Einberufung durchge setzt, was bei der französischen Delegation mit starker Ver stimmung ausgenommen wurde. Gibson hatte vorher, wie bereits gemeldet, in Lausanne eine Unterredung mit MacDonald auf Grund telephonischer Anweisungen durch den Präsidenten Hoover, die entscheidendeJnstruk- tjonen für dasweitereVerhalten derUSA. a.uf der Abrüstungskonferenz enthielten. An der Sitzung des Hauptausschusses nahmen auch Fi " Neurath'und der englische Außenminister Sir Ii teil. Gibsons Erklärung ging von die Abrüstungskonferenz enol , Ergebnissen kommen muffe. Das entsprech Wunsche aller Völker und dem Willen Hoovers. Leit ,'reiherr von iohn Simon , _ „ der Feststellung aus, daß die Abrüstungskonferenz endlich einmal zu greifbaren Ergebnissen kommen muffe. Das entspreche dem '' Hoovers. Leider hät ¬ ten auch die letzten Besprechungen mit den Vertretern der Westmächte noch nicht zu konkreten Abmachungen geführt, die man der Konferenz als ausreichendes Abschlußergebnis zpr Annahme empfehlen könnte. Botschafter Gibson verlas sodann -le Botschaft Hoovers, die in dem Vorschlag gipfelt, hie gesamte Meltrüstung am ungefähr ein Drittel herakWfetzerr. Hoover betont in seiner Botschaft, -ah nunmehr die Stunde gekommen sei, wo man kurz entschlossen an eine Herabset zung der verheerenden Rüstungslast, -le auf der Welt lastet, Herangehen müsse. Auf diese weise würde der wichtigste Schritt zu einer Erholung der Weltwirtschaft getan. Die Ab rüstung werde die Furcht und das gegenseitige Mißtrauen beseitigen, da« die Folge der Rüstungen sei. Gibson betonte, daß dieses Abrüstungsprogramm für 10 Jahre gedacht sei und der Welt 10 Milliarden Dollar an Rüstungsausgaben ersparen würde. Diese Erklärung machte einen starken Eindruck auf die Delegationen. Gleichzeitig wurde bekannt, -aß Hoover in Ein amerikanisches Abrüsiungsuttimatum. Hoover fordert Abrüstung um ein Drittel. — Frankreich und Englund gegen den Vorschlag. einer Erklärung in Washington dieselben Forderungen auf gestellt hat. Die Botschaft Hoovers entwickelt dann im einzelnen eineu umfaßenden Abrüstungsplan, der von dem Grundge danken ausgehk, daß der von allen Staaten unterzeichnete Selloggpakt bedeutet, daß die Staaken ihre Rüstung lediglich zu Verteidigung-,wecken zu gebrauchen gedenken. Die Land-, Luft- uud Flottenrüstung bilde ein einheitliches Ganze», deshalb müßten auch die amerikanischen Vorschläge als ein Ganzes betrachtet werden. Auf dem Gebiet der Landrü st ungen sieht der plan Hoovers die vollstän dige Abschaffung der Tanks, des chemischen Krieges und der beweglich«» schweren Artillerie vor. Die personalstärken sollen um ein Drittel herabgesetzt werden. Ieder Staat soll nach dem plan nuamehr so viele Trugen unterhalten dür fen. wie er aus Gründen der inneren Sicherheit und um einen Angriff abwehren zu können, braucht. Als Grundlage für die Berechnung der perfonalstärken jede» Staates soll die Heeresstärke genommen werden, die der Versailler Vertrag für Deutschland fest gesetzt hat. Auf dem Gebiqk der Luftrüstung wird die voll ständige Abschaffung der Bombenflngzenge gefordert, was die Seerüstungen angehe, so empfiehlt Amerika die Herabsetzung der Gesamktonnage der Panzerschiffe nm ein Drittel, der Flugzeugmutterschiffe, sonne der Kreuzer und Torpedoboote um ein Viertel und der ll-Vooke um ein Drit tel. Die Gesamttonnage der A-Voote soll in keinem Staate ZS660 Tonnen überschreiten. Die Botschaft Hoovers stellt zum Schluß fest, daß der amerikanische plan zu einer starken Herabsetzung der Auf gaben für Neubauten und Erneuerungen der Kriegsschiffe führen würde. Er würde jeder Nation die Möglichkeit gro ßer Ersparnisse auf dem Gebiet der Land-, Luft- und Flok- tenrüstungen verschaffen. Ieder Staat müßte zu dem ge meinsamen Werk beitragen. Ls sei ein Wahnsinn, wenn die Welt sich weiter in militärischen Ausgaben erschöpfen wolle. Die Vereinigten Staaken hätten ihren Vorschlag eingebrachk, um die Völker zu entlasten. Im Anschluß an die Verlesung der Botschaft Hoovers gab Botschafter Gibson einige politische Erläuterungen zu dem plane und betonte nochmals, daß Amerika bereit sei, seinerseits große materielle Opfer auf dem Gebiet der Ab rüstung zu bringen. Frankreich Lehnt ak, England hat Bedenken. Die Rede des amerikanischen Delegierten Gibson wurde von der Versammlung mit großem Beifall ausgenommen. In der darauffolgenden Debatte zeigte sich jedoch, daß die Lrschtüumssrvels«: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tag«. v«ng»prri» sür di« Zeit «ine» halben Monat»: Frei in» HM» halbmonatlich Mark 1.16, beim Abholer, in der Geschäfts stell« wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. <Sonnab»nd- nummer 15 Pfg.) „ - Fernsprecher Am« Bischofswerda Nr. 444 und 44». Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungseinrich- tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Aazelgeuprei» <In Reichsmark): Dl« 44 ww breit» einspaltig« Millinieterzrit« 10 Pfg-, örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Textteil die 90 ww breite Millimeterzeil« 30 Pfg. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. -Nr. 145 Donnerstag, den 23. Juni 1S32. 87. Jahrgang