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MsdmfferTageblatt Nr. 97 — 94. Jahrgang Freitag, den 26. April 193S Telegr.-Adr.: „Tageblatt Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Der 1. Mai ist unser Feiertag — wir tragen seine Plakette! Die Maiplakette, ein Zeichen aller Schaffenden, trägt jeder. London, 25. April. Ministerpräsident Ramsey MacDonald veröffentlicht in seiner Eigenschaft als Parlamentsmitglied im „News Letter", dem Wochenblatt der nationalen Arbeiterpartei, einen Artikel, der die Ueberschrift trägt: „Friede, Deutschland und Strcsa". In dem Artikel heißt es u. a.: heute ist das Los des Friedensstifters hart. Er sieht sich plötzlich einer schnel len Bewegung Deutschlands gegenüber, die neue Befürchtungen in den Gemütern der europäischen Nationen erregt. Herrn Hit lers Ankündigung war begleitet von der üblichen Erklärung friedfertiger Absichten, und während seiner Besprechungen mit Sir John Simon und Eden hat er sich auf gewisse Vorschläge für Friedensgarantien sestgelegt, von denen, obwohl sie, ge messen an den gegenwärtigen Erfordernissen, sehr wenig Bedeu tung haben, zweifellos einiger Gebrauch gemacht werden kann, wenn Europa in der Gemütsverfassung ist, zu einer ruhigeren Prüfung der Sicherheitsprobleme zurückzukehren Ich kann nicht beschuldigt werden, mich Deutschland jemals in der „Versailler Geistesverfassung" oder der Geistesverfassung eines Mannes ge nähert zu haben, der von der Voraussetzung ausging, daß eia mächtiges und stolzes Volk durch Macht in Unterwürfigkeit ge halten werden könnte. Ich war immer überzeugt, daß es für den Völkerbund katastrophal sein würde, wenn er von Siegern zur Verewigung einer Machtstellung und einer Geistesverfassung benutzt werden würde, in der sie sich am Tage ihres Sieges be fanden. Als ich das letzte Mal in Genf sprach, sagte ich, daß Sieger und Besiegte besoirdere Friedensbemührungcn zu unter nehmen hätten. Die bewaffneten Mächte müßten einem niedri geren Rüstungsstand zustimmcn und die anderen einen Beitrag leisten der die Ruhe und vertrauensvolle Stimmung in Europa erhöhen würde. Wie ich soeben dargelegt habe, haben die Ver ¬ eine gerechte Interessenvertretung abtöten, den Menschen das Rückgrat brechen und sie zu allem und jedem kuecht- selig willfährig machen, sondern wir wissen, daß, wenn wir in diesen Menschen den Stolz züchten und sie z u Herrenmenschen machen, sie auch damit befähigt sind, am besten ihre Interessen zu vertreten. So wird der 1. Mai 1935 dem deutschen schaffenden Menschen die Selbstverwaltung bringen. Der Ver lrauensrat, wie er im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vorgesehen ist, war der erste Ansatz dazu. Der neue Selbstverwaltungskörper hat den Ver trauensrat als unterste Stufe. Alsdann kommt der Ar beitsausschuß in Anlehnung an die Betriebsgemeinschaf- len. Darüber steht zusammenfassend die Gauarbeits- und -Wirtschaftskammer und als oberste Instanz dieses Selbst verwaltungskörpers die Reichsarbeits- und -Wirtschafts kammer. - Deutschland ist das erste Land der Well, das eine neue Sozialord nnngsein eigen nennte eine Ordnung, die nach der Vernunft und nach der Gesetzmäßigkeit der Natur angeordnet ist. Und alles das danken wir Adolf Hitler, der uns zurückführte zu dem Quell unseres Seins, unserer Rasse und unserer gött lichen Bestimmung, nicht mehr das Schicksal allein in unserem kleinen Amt zu sehen, sondern immer vor Augen zu halten: das ewige, das ewige Deutschland. Klaggenerlaß Or. Kricks. Nach einem Erlaß des Reichs- und preußi schen Innenministers gelten für die Be flaggung von Gebäuden und Gebäudeteilen, die von staatlichen und kommunalen Verwaltungen, Anstalten und Betrieben, von sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie von öffentlichen Schulen benutzt werden, bis zur endgültigen Regelung der Reichsfarben folgende Bestimmungen: Auf den Gebäuden sind wie bisher die Haken- kre uzflagge und die schwarzweißrote Flagge (auf Reichsdienstgebäuden die Reichsdienst flagge oder die schwarzweißrote Flagge) gemeinsam zu hissen. Der Hakenkreuzflagge gebührt die erste Stelle. Bei Vorhandensein nur eines Flaggenmastes ist an ihm die Hakenkreuzflagge zu fetzen, während die schwarzweißrote Flagge an der Hauptfront des Gebäudes auszuhängen ist. Sind zwei Mosten vorhanden, so wird die Hakenkreuzflagge rechts, die schwarzweißrote Flagge links gesetzt, vom Innern des Gebäudes aus mit dem Blick zur Straße gesehen. Bei Vorhandensein von drei Masten ist rechts und links die Hakenkreuzflagge, in der Mitte die schwarzweiß rote Flagge zu setzen. Die Gebäude der Wehrmacht setzen wie bisher nur die Reichskriegsflagge. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Das Reichsuntern'chtsministerium MM Mai. Das Reichsministerium für Wissen schaft, Erziehung und Volksbildung bittet sämtliche Schulleiter, auf diesem Wege davon Kenntnis zu nehmen, daß die Durchführung des nationalen Feier tages am 1. Mai wie bereits in den vergangenen Jahren in den Händen des Reichsministeriums für Volksauf klärung und Propaganda und der Organisationen der Partei liegt. Soweit die Schulen an den Feierlichkeiten beteiligt werden, haben sie sich nach den Anordnungen der mit der Durchführung beauftragten örtlichen Stellen zu richten. Sie Verpflichtung des Verirauensrates am 1. Mai. Das Reichsarbeitsministerium teilt im Einvernehmen mit dem Reichsministcrum für Volksaufklärung und Pro paganda und der Leitung der Deutschen Arbeitsfront mit: Es besteht Veranlassung, noch einmal darauf hinzu weisen, daß das im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit geforderte gemeinsame Gelöbnis des Führers des Betriebes und der Ver trauensmänner im Betriebe selbst stattfinden muß, und zwar in der Regel am 1. Mai, und dort, wo aus besonderen betrieblichen Gründen das Gelöbnis an diesem Tage nicht abgelegt werden kann, am 30. April o d e r 2. u n d 3. M a i. Unabhängig von diesem Gelöbnis im Betriebe findet im Rahmen der Feierlichkeiten am Nationalfeiertag eine weltanschauliche Ver pflichtung der Vertrauensräte statt, die vom Tempel hofer Feld in Berlin (wo am 1. Mai die große Feier in Anwesenheit des Führers stattfindet — Red^ aus im Rundfunk übertragen wird. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und ^°s ,Wilsdruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich r,— BM. Ike, Haus, bei Postbestcllung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Post°nstatten und Post- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ö 7 De„jcds,t°ruuaen besteh, «ein .Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung -ingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Der Reichsorganisationsleiter und Leiter der Deutsche« Arbeitsfront. Dr. Lev, befaßt sich in einem längeren Artikel mit dem 1. Mai, dem Nationalen Feiertag des deutschen Volkes, und zeigt dieWandlungenvon gestern auf heute sichtbar auf. Er schreibt in dem Artikel u. a.: Das neue Deutschland feiert nun bereits zum drittenmal den Nationalen Feiertag der Arbeit. Es ist ein Tag der Freude. Alles Schlechte, was aus der Vergangenheit übernommen wurde, und was als Ballast mitgeschleppt wurde, wird verbrannt, um.damit den Menschen für das Kommende frei zu machen. Der Marxis mus und feine Trabanten hatten aus diesem Tag der Freude einen Tag des Hasses gemacht. Der National- st>zialismus hat mit dieser Verdrehung des 1. Mai auf geräumt und hat ihn wiederum, wie ehedem, zum Nationalfeiertag der Arbeit und der Freude gemacht. Der Erfolg beweist die Richtigkeit einer Idee. Und wenn wir nun wissen wollen, ob unser soziales Wollen richtig war und richtig ist, so müssen wir eine Rückschau halten auf das, was wir erreicht haben. Wir übernahmen eine Sozialordnung voll Dünkelhaftigkeit und Klassenhaß. Jede Gemeinschaft war aufgeteilt in Gruppen, Parteien und Jnteressenhaufen. Wie bietet sich dieses Deutschland heute dem Be schauer und unbefangenen Beobachter? Heute können wir mit Stolz sagen, daß keine Weltpolitik mehr gemacht werden kann, ohne Deutschland zu fragen. Deutschlands Ansehen in der Welt ist wieder wie ehedem groß und ge waltig. Dem entspricht tm Innern ein ge- schloffenes und einmütiges Volk. Klaffen- tampf und Standesdünkel, Zerspaltung in Parteien, Ge werkschaften und Arbeitgeberverbände sind unmöglich. Und wer von den Gegnern des neuen Deutschland auch nur "och die leiseste Hoffnung hegt, wird durch die letzten Vertrauensratswahlen eines anderen belehrt worden sein. Der Geist der Gemeinschaft ist da. Diese Wandlung allein war nicht möglich durch Schaffung neuer Gesetze. Sondern hierzu war schon not wendig, daß derMenschneugeboren wurde. Das Srößte Wunder nationalsozialistischer Wiedergeburt liegt im deutschen Menschen selber. Ein kleiner Schreiberling der Sozialdemokratischen Partei verfaßte im Jahre 1904 ein ebenso phantasievolles wie verlogenes Flugblatt. Dort heißt es: „Arbeiter und Arbeiterinnen, ihr werdet einmal die Schönheiten der Berge sehen, aus den Schiffen die Meere durchkreuzen, Wit dem Flugzeug die Lüfte durchfahren. Nichts wird euch verborgen sein, ihr werdet alles genießen." Wie oft wird der deutsche Arbeiter darüber gelacht und gehöhnt haben, lind wenn man ihn, als Mitglied der Sozialdemokrati schen Partei oder der Freien Gewerkschaften, in den Jahren nach dem Kriege an diese Versprechungen er innerte, so schämte sich der Arbeiter derselben. Und heute? Heute ist das, was damals ein kleiner Schreiber ling verlogen in marxistischen Versprechungen von sich gab, Tatsache geworden. Der deutsche Arbeiter fährt heute als einzigster der gesamten Welt auf den schönsten Schiffen zur See und über die Meere. Aber selbst all die Erfolge der R S. - G e m e i n s ch a ft „Kraft durch Freude", auch sie geben uns noch nicht den Schlüffe! zu jenem Geheimnis der Wiedergeburt unseres Balkes. Man muß hineinhorchen in dieses Volk, um dieses Wunder zu erkennen. Wenn man mich fragt, was ist der größte Erfolg eures sozialen Wollens und eurer Arbeit: So ist es jene unumstößliche Tatsache: Aus dem Proleten mit seinen Minderwertigkeitskomplexen ist ein stolzer deut scher Arbeiter geworden. An Stelle des Neides und der Mißgunst tritt die Freude und der Lebenswille. An Stelle der Triebhaftigkeit und niedrigen Genußsucht tritt eme erhabene innere Freude. Das ist der große Erfolg, den wir zum 1. Mai 1935 buchen können, und der uns berechtigt, diesen 1. Mai als einen Tag der Freudeund der Wieder geburt unseres Volkes zu feiern. Mit dieser Umformung und mit diesem Neuwerden oer Nation geht Hand in Hand das Tragen von Ver antwortung und das Meistern neuer Auf- gab en. Wir glauben daran, daß, wenn wir dem Volke we Ziele zeigen, die Wege frei zu machen, sich dieses Volk mn Schicksal und sein Haus selber bauen wird. Wir sind aer Meinung, dem Volke jetzt und für die Zukunft die größtmögliche Selbstverwaltung auf dem Ge- wete der Sozialordnung zu geben. Wir wollen nicht Die Auffassung MaeDonalds Ein zwiespältiger Artikel des englischen Premierministers. Tag der Freude und der Wiedergeburt des Volkes Dr. Ley über den 1. Mai und seine Bedeutung. Die Maiplakctte. Das Symbol der Überwindung von Klassenhaß und Standesdünkel. Ein jeder trage oie Plakette am 1. Mai, dem Tag der deutschen Volksgemeinschaft! alle anderen Stände des Dilsdrusfer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegendem Taris Nr. 4. — Na ch wei su ng s-G e b ü hr 20 Rpfa. — Dorqeschriebene Erscheinungstagc und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen - Annahme üdermtti Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr.M men wir keine Ecwahr. > -» -- —— — Jeder Radattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogcn werden mich oder der Auftraggeber jn Konkurs