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Maßstäben; eine reiche Beschriftung und eine dezente Farben gebung zeichnen die Karten aus. Dem geschmackvoll und handlich gebundenen Atlas ist bei dem billigen Preise von M. 1.50 eine weite Verbreitung zu wünschen. Der Atlas ist in unserer Expedition vorrätig. Grotzölsa. Letzte Nacht gegen 12 Uhr entstand in unserem Orte Feucrlärm. In Neuölsa war in der Scheune der Witwe Beck Feuer ausgebrochen, wodurch die Scheune bis auf den Grund eingeäschert wurde. Die Ent stehungsursache ist noch unbekannt. Seifersdorf. Straßenbaubeihilfe. Die Gemeinde Seifersdorf erhielt für das laufende Jahr durch die Amts hauptmannschaft aus Staatsmitteln 500 Mark als Straßen baubeihilfe überwiesen. Gleichzeitig erhielt sie vom Haupt- ausichuß für Kriegshilfe zur teilweisen Deckung für Steuer ausfälle 450 Mark. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse er folgten im Monat Juni d. I. 741 Einzahlungen im Be trage von 116 139,77 Mk., dagegen wurden 491 Rückzah lungen im Betrage von 70154,15 M. geleistet. Tharandt. Ein bekannter, langansüfsiger Bürger ver starb hier, Obermeister Johannes Hartmann. 52 Jahre war er Mitglied der Tharandter Flcischerinnung und 38 Jahre lang Obermeister. Er hatte früher Fleischerei und Wirtschaft im alten Ratskeller, der au Stelle des jetzigen Stadthauses am Markt zu Tharandt stand. Dresden. Prinz Johann Georg ist Mittwoch früh 1,33 Uhr in Begleitung des Hofmarschalls Freiherrn v. Berlepsch zur Südarmee abgereist, um die in ihrem Bereich befindlichen Lazarette zu besuchen, in denen sächsische Aerzte und Pflege personal tätig sind, und um Liebesgaben für die Truppen zur Verteilung zu bringen. — Die Dresdner Stadtverordneten bewilligten eine Teuerungszulage an städtische Beamte, Bedienstete und Ar beiter und ersuchten den Rat, die Einführung einer Kriegs geivinnsteuer vorzuberciten. Bautzen. Bei Ausgrabungen in der alten Heiden schanze an der „Weiten Bleiche" ist man auf einen 1000 Jahre alten wendischen Backofen gestoßen. Vor der nach dem Wallkessel zugekchrten Oeffnung befindet sich eine Feuerstelle mit starker Aschenschicht und darauf liegenden, teilweise ge brannten Steinen. Zu den Seiten des Backofens finden sich Steinpflaster, sowie große Mafien von Holzkohlenstücken, hinter dem Ofen eine starke Holzkohlenschicht. Der obere Teil des Baues ist nach genauer Untersuchung und photo graphischer Aufnahme auseinandergenommen worden. Es soll der Versuch gemacht werden, ihn im Museum wieder zusammenzustcllen. Schwarzenberg. Der im Amtgerichtsgefängnis in haftierte, mit Zuchthaus mehrfach vorbestrafte Klempner Beier aus Breitenbrunn suchte das Weite. Er zerschnitt Bettücher, schlug daun mit einer vom Ofen entfernten Eifen schiene das Gitter seiner Zelle aus und ist aus der drei Stock hoch gelegenen Zelle entwichen. B. ist 45 Jahre alt und hat bereits 17 Jahre Zuchthaus wegen Verbrechen verbüßt. Flöha. Ein erfreuliches Verbot hat die Kgl. Amts hauptmannschaft Flöha erlassen, indem sie das Einsammeln noch nicht völlig reifer Heidel- oder Preiselbeeren untersagte. Im Interesse jedes Einzelnen wie der Gesamtheit des Volkes liegt es, daß dieses Verbot streng befolgt wird. Zuwider handlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen geahndet. Kirchberg. Ihr sechzigjähriges Bestehen feierte in schlichter Weise Vie hiesige Freiwillige Feuerwehr, von deren 94 Mitgliedern nicht weniger als 59 znm Heeresdienst ein gezogen sind. Branddirektor Bräuer gab die Geschichte der Feuerwehr und Stadtrat Wilde überreichte den Mitgliedern H. Dippe und W. Steinbach das ihnen für 52jührige bez. 45jährige Feuwehrdienste verliehene tragbare Ehrenzeichen. Merlei ans nah und fern. Kleine Nachrichten. Laut „Nowoje Wremja" wurden im Kaukasus gewaltige Salpeterlager entdeckt, aus denen in zwei Wochen 10 000 Pud zur Pulverfabrikation geeigneter Salpeter gewonnen wird. — Die Italiener er litten bei vergeblichen Angriffen bei Doberdo, Selz, Vermeg- liano und Sagrado schwere Verluste. — Vor den Mailän der Gerichten begannen die Prozesse gegen die wegen Plün derung der deutschen Geschäfte und Wohnungen verhafteten Personen. — Die neuesten russischen Explosionsgeschosse, die schlimmer sind als die Dumdum-Geschosse, werden nach der Ansicht Sachverständiger von Amerika geliefert. — In Ruß land macht sich nach Pariser Berichten seit einigen Monaten eine steigende Lebensmittelteuerung bemerkbar; der Rubel kurs ist stark gesunken. — Die norwegischen Schiffe „Kotka" und „Cambus Menneth" wurden von deutschen Untersee booten versenkt, da sie Bannware führten. — Zwei Deutsche in Amerika verhaftet. Die „Times" melden aus Toronto: In Windsor (Ontario) wurden zwei Deutsche verhaftet. Die Behörden glauben, daß sie die Urheber des Anschlags auf die Dynamit- und Waffenfabriken in Detroit gewesen sind. — 135 feindliche Luftfahrzeuge herabgeschossen. Von den deutschen Truppen und den Truppen unserer Verbün deten wurden bis jetzt 135 Luftfahrzeuge zur Strecke ge bracht, d. h. herabgeschossen oder zum Niedergehen gezwungen. Davon verloren die Franzosen 57, die Engländer 47, die Russen 26, die Belgier 4 und die Italiener 1. — Von einem zehnjährigen Knaben erschossen. Der zehnjährige Landwirtssohn Karl Ziegler in Kirchhausen geriet, nach einer Meldung aus Frankfurt a. M., mit einem Knecht seines im Felde stehenden Vaters in Streit. Er ergriff ein Gewehr und tötete den Knecht durch einen Schuß ins Herz. — Ein geheimnisvoller Mord. Der 19jährige Püchters- sohu Emil Hoff aus Friedrichsdorfer Mühle bei Falkenberg i. P. wurde bei einer Fahrt von Falkenberg nach Friedrichs dorf das Opfer eines bisher unaufgeklärten Verbrechens. Seine Leiche wurde von den Eltern auf dem Leiterwagen aufgefunden. Der Tote wies einen Revolverschuß auf, der Lunge und Herz durchbohrt hatte. Wer den Schuß abgegeben hat, tonnte bisher nicht ermittelt werden. — Eine Fliegerleistung. Der Fliegerleutnant von Trotha landete nach direktem Fluge von Lemberg auf den Wiesen des väterlichen Besitztums bei Halle. — Bryans Agitationsreise. Aus Newyork wird der „Franks. Ztg." gemeldet: Bryan agitiert lebhaft. Er spricht hier am Donnerstag in einer Versammlung, die zweifellos gleichfalls gewaltige Menschenmassen anziehen wird. Die Agitation gegen einen Krieg mit Deutschland wird überall engerisch betrieben, besonders auch von deutschen und irischen Arbeitern, doch verhält sich der Arbeiterführer Samuel Gom- pers jeder Agitation gegenüber ablehnend. — Grey endgültig zurückgetreten? Mit allem Vor behalt ist die dem „Hamb. Fremdenblatt" aus Rotterdam zugegangene Meldung zu verzeichnen, daß Sir Edward Grey endgültig aus dem Kabinett ausgeschieden sei. - - Großfeuer im Hafen von Glasgow. Ein großes Schadenfeuer entstand im Hafen von Glasgow. Es verur sachte einen Schaden von 1 200 000 Mark. — Japan und der Krieg in Europa. Das „Wien. Volksbl." erführt indirekt aus Petersburg, daß die neuer, lichen Versuche des Dreiverbands, Japan zur Teilnahme an der Aktion in Europa zu bestimmen, von der japanischen Regierung endgültig zurückgewiesen wurden. Die japanischen Diplomaten in St. Petersburg machten kein Hehl daraus, daß Japan keine politischen Interessen in Europa habe. — Schwierigkeiten in Tripolis. Nach der „Vossischen Zeitung hält der „Secolo" die Verhältnisse im östlichen Tripolitanien für äußerst schwierig. Dort sei der Sitz der Rebcllenstämme, die von den Senussi unterstützt würden. Die italienische Regierung werde nicht umhin können, Ver stärkungen zu senden. — Neue Todesopfer unter den russischen Marine offizieren. Ju den letzten acht Tagen haben Petersburger Tageszeitungen wieder eine Anzahl von Todesanzeigen rus sischer Marineoffiziere veröffentlicht. In Petersburg erregen die Veröffentlichungen erhebliches Aufsehen. In Petersburg herrschen Gerüchte, daß vier russische Minenleger auf Minen in der Ostsee gestoßen und gesunken sind und daß die plötz lich verstorbenen Marineoffiziere von diesen Fahr, zeugen stammen. Kirchliche Nachrichten für Rabenau. 5. Sonntag nach Trin. den 4. Juli 1915. »(«9 Uhr Predigtgottesdieust (Apostgesch. 5. 34—42.) (Kollekte für Elsaß-Lothriugen.) 2 Uhr Taufen. 8 Uhr Jünglingsverein. Donnerstag, 8 Uhr Jungfrauenverein. Kirchliche Nachrichten für Oelsa. Sonntag, den 4. Juli, vorm. halb 9 Uhr Lesegottesdienst. Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Sonntag, den 4. Juli, vorm. halb 9 Uhr Predigtgottes» dienst' Kollekte sür Elsaß-Lothringen. Mittwoch, 7. Juli, */,8 Uhr Kriegsbetstunde, Uabmmm Metzer Zeitung für WenM, ZkiseesiMs) Gelsa, GeMUndnes) Wnu, Spechtritz Hv. Amtsblatt sür den Stadtrat zu Wabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm. Abounementspreis 1,50 Nik. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebeuen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. — Nummer 77. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Sonnabend, den 3. Juli 1915. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 28. Jahrgang. — . —— - - - - — Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Die Mill l eler der Jagdgenossenschaft Nabenau- Kleinölsa lverden bie« durch zu der am 18. Juli dss. Js. abends halb 8 Uhr im Gasthof zum Amtshof stattfindenden Simchl ks ZOMstmdes und dessen Stellvertreters ans die Zeit vom 1. September I9l5 bis 31. Angust 1921 eingeladen. Im Anschluß an die Wahl soll der diesjährige Jagd pacht ansgezahlt werden. Diejenigen, welche am genannten Tage nicht erscheinen, können denselben bis zum 10. Angust dss. Js. beim Unterzeichneten abends von 6—8 Uhr abhvlen. Für Kleinölsa wird der Jagdpacht in derselben Znt durch Herrn Gustav Beier ansgezahlt. Pacht, welcher am genannten Termin nicht abgchvlt wird, verfällt der Jagdkasse. Paul Bürger, Jagdvorstand. Von den KriegssäMPliitzen. Großes Hauptquartier, 1. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Arras nahmen die Kämpfe um die Gräben unter andauernden Ar- tillencgefcchtcn einen für uns günstigen Fortgang. In der Champagne, südöstlich von Reims, griffen die Franzosen erfolglos an. Ans den Maashöhen und in den Vogesen fanden nnr lebhafte Artilleriekümpfe statt. Feindliche Flieger warfen Bomben auf Zeebrügge und Brügge, ohne müilürischen Schaden anzurichten. O e st l i ch e r «Kriegsschauplatz. Die Lage ist un- v erüude r t. Die Jnnibentc betrügt 2 Fahnen, 25 685 Ge fangene, darunter 121 Offiziere, 7 Geschütze, 6 Minenwerfer, 52 Maschinengewehre, 1 Flugzeug außerdem zahlreiches M aterial. S ü d ö stlicher Kriegsschauplatz. In erbittertem Kampfe haben die Truppen des Generals v. Linsingen gestern die russische Stellung östlich der Gnila-Lipa zwischen Künstle und Luczynce und nördlich von Rohatyn gestürmt. Drei Offiziere, 2328 Mann wurden gefangengenommcn und fünf Maschinengewehre erbeutet. Auch östlich von Lemberg sind östereichisch-nngarische Truppen in die feindliche Stellung eingedruugcn. Die Armeen des Generalfeldmarschalls v. Ma cken se n sind in weiterem Vordringen zwischen dein Bug und der Weichsel, Auch westlich der Weichsel weichen die Russe» teilweise nach hartuückigen Kümpfen. Die verbündeten Truppen drängen beiderseits der Kamieuna nach. Die Gesamtbente vom Juni der unter dem Befehl des Generals v. Linsingen, Feldmarschalls v. Mackensen und Generals v. Wvyrsch kämpfenden verbündeten Truppen beträgt 488 Offiziere, 148 65« Manu, 88 Geschütze, 268 Maschinengewehre. Die Gesamtbeute der unter österreichisch-ungarischem Oberkommando gegen Rußland kämpfenden verbünde ten Truppen im Juni betrügt 521 Offiziere, 184 888 Mann, 83 Geschütze, 364 Maschinengewehre, 78 Mnni- Uonswagcn, 188 Feldbahnwagcn usw. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 2. Juli 1915. , '^i der städtischen Sparkasse in Rabe n a n wurden "" ^/onat Juni d. I, 205 Einzahlungen im Betrage von 4-'> 04 l,13 Mark geleistet, dagegen erfolgten 213 Rückzah- limgen un Betrage von 106 414,62 Mk., darunter 76594,66 Mark aus von Sparern gezeichnete Kriegsanleihe. I m P e r i a l«T h e a t e r, D e n b e n zeigt Sonn abend um Sonntag einen vorzüglichen Kriegssilm „Der schwarze Huf ar". Dieser Film in wirklich großartiger Ausführung fuhrt uns hj„^„ ^s blutige Ringen der Jetztzeit und wild bei Alt und Jung Anklang finden. Das weitere Programm lst ebenfalls bestens gewühlt. * Die Ereignisse auf den verschiedenen Kampfplätzen, seien sie im Osten oder Westen Deutschlands, an der Küste Englands, an den Dardanellen oder in Kaukasien, nöligen den aufmerksamen Zeitnngslescr tagtäglich ein umfangreiches, meist zersplittertes Karlemnaterial aufzuschlagen. Die einzelnen Karten sind unpraktisch lind in vielen Fällen nicht gleich zur Hand, deshalb wird der soeben erschienene „Kriegs- k a rte n - A tl a s" begrüßt werden. Derselbe bringt in 10 Karten sämtliche Kriegsschauplätze in übersichtlich großen