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Weißmtz-IeitMg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend „schäft 69. Jahrgang Dienstag, den 22. Dezember 1993. Nr. 149. Hnl. 154 6. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts, 23. s l. ' > des Vereins zur Hebung der um Einschränkung des öffent- keinen Beifall bei dem Stadt- zum 7. Januar 1904. — Eine Anregung Sittlichkeit in Dresden lichen Tanzhaltens fand Infolge des Weihnachtsfestes wird der nächste Ferkelmarkt Mittwoch, den Dezember d. I. abgehalten. Dippoldiswalde, am 21. Dezember 1903. Der Stadtrat. Voigt. mmen- 'merika gegen- kriegs» «hange rb ein auch war, landen rerika» diglich al zu Die .»eibrritz-Ztitung* ersihrint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und vrrordnetenkollegium in Dresden. Man beschloß vielmehr einstimmig, den Rat zu ersuchen, dahin zu wirken, daß an den bestehenden Bestimmungen über Tanzgelegenheiten nichts geändert wird. In der Debatte wurde u. a. dem Verein zur Hebung der Sittlichkeit anheimgegeben, lieber dahin zu wirken, daß anständige Frauen und Mädchen auf der Straße nicht von gewissen Leuten belästigt werden, ehe er einen ganzen ehrenwerten Stand, wie den der Gastwirte, lahmzulegen versuche. — Die Bausperre verhängt hat der Staotrat zu Hainichen als Baupolizeibehörde über einen Teil des dortigen Stadtgebietes und damit von dem § 35 des all gemeinen Baugesetzes vom 1. Juli 1900 Gebrauch ge macht. Es erscheint nämlich die Ausstellung eines Be bauungsplanes für den erwähnten Hainichener Stadtteil angezeigt. Ortsgesetzliche Geltung mit der Wirkung, daß alle Bauten in dem betreffenden Stadtteile nur nach den in ihm enthaltenen Vorschriften ausgestthrt werden dürfen, gewinnt aber ein solcher Plan erst mit seiner Genehmigung durch das König!. Ministerium des Innern. Um nun zu verhüten, daß während des ziemlich ausgedehnten Zeit raumes, den das Entwerfen, die Vorbereitung, Aufstellung, Prüfung und das weitere Verfahren bis zur Genehmigung eines solchen Planes durch die Oberbehörde in Anspruch nimmt, der Plan der Gemeinde durch Bauten, denen sie vor der ortsgesetzlichen Festlegung des Planes die Ge nehmigung an sich nicht versagen könnte, durchkreuzt und vereitelt werde, hat das Baugesetz ihr das Mittel der Verhängung der Bausperre gegeben. Dieselbe hat also die Wirkung, daß in dem davon betroffenen Gebiete Neu- und Veränderungsbauten nicht oder nur insoweit genehmigt Die Königliche Amtshauptmannschaft bestimmt hiermit nach Gehör des Bezirks ausschusses auf grund von 8 139 6 Ziffer 3 und § 139e Absatz 2 Ziffer 2 der Reichs gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. Juli 1900 für ihren gesamten Verwaltungsbezirk, daß, wie bisher, auch für das Jahr 1904 1. die Vorschriften des § I39c der Reichsgewerbeordnung über die Ruhezeit der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen Verkaufsstellen und den dazu gehörenden Schreibstuben und Lagerräumen an folgenden Tagen: dem Fastnachtsdienstage, dem letzten Sonnabende vor dem Palm sonntage, vor Ostern, vor Pfingsten, den 12 letzten Werktagen vor dem ersten Weihnachtsfeiertage, am 31. Dezember, an dem letzten Werktage vor dem Erntedank- und dem Kirchweihfeste, sowie endlich an dem Werk tage vor und den Tagen während der Jahrmärkte und Schützenfeste keine Anwendung finden Dippoldiswalde, am 18. Dezember 1903. Königliche Amtshauptmannfchaft. vr. Mehnert. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auch am diesjährigen zweiten Weihnachtsfeiertage wird der Bürgeroerein im Saale des Rathauses ein öffentliches Wohltätigkeitsvergnügen abhalten, trotzdem der klingende Erfolg des vorjährigen Vergnügens nicht gerade ermutigend war. Die Proben finden bereits seit einiger Zeit statt und ist das ausgestellte Programm ein wirklich gutes zu nennen. Wünschen wir dem Bürgeroereine in anbetracht des guten Zweckes in diesem Jahre einen besseren Erfolg. — Auch in diesem Jahre wird beabsichtigt, den am Heiligenabend in der Hiesigei, Herberge zur Heimat zu gewanderten Reisenden eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Sollte jemand Gegenstände abzugeben haben, die sich als Gabe zum genannten Zwecke eignen, so ist der Herbergs vater gern erbötig dieselben abzuholen. Dippoldiswalde. An Stelle des verstorbenen Herrn Ratssekretär Kunzmann ist der bisherige Stadt- und Spar- kassenkontrolleur, Herr Wunderlich, als Sparkassen kassierer gewählt worden. — Dir Gewinnliste der Völkerschlacht-Denkmal- Lotterie liegt in unsrer Expedition zur Einsichtnahme aus. — In der Nacht vom 7. zum 8. und vom 11. zum 12. Dezember ist bei sdem Zahnkünstler Emil Schwarz an den Rolladen am Schaufenster sowie an das Firmen schild und in der Nacht vom 15. zum 16. Dezember (vom Dienstag zum Mittwoch) bei dem Barbier und Friseur Mar Schubert an fast sämtliche Fensterläden eine Flüssigkeit (Säure oder Natronlauge) mittelst einer Flasche gegoßen worden, sodaß infolgedessen die Farbe an den begossenen Stellen sich losgelöst hat. — Im Interesse sämtlicher Einwohner dürste es liegen, wenn der Täter er mittelt und zur Bestrafung angezeigt würde, da vor Spitzbuben sich jeder schützen kann, aber vor derartigen gemeinen Menschen nicht. — Non ansteckenden Tierkrankheiten wurde in Sachsen vom 1. bis 15. Dezember das Auftreten des Milzbrand in 18, das des Rauschbrand und der Schaf räude in je 1 Gehöfte festgestellt. — Die Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde war von Tierkrankheiten frei. Allenberg. Da bei der Zwangsversteigerung der vormals Witt'schen Fabrikgrundstücke am 10. Dezember auf Antrag des Erstehers, des Herrn Stadtrat Liebe- Dresden, der Zuschlag auf eine Woche ausgesetzt worden war, fand am Donnerstag ein neuer Termin statt, bei welchem ein hiesiges Konsortium — die Herren Kauf mann Herm. Behr, Hotelbesitzer Schöne, Fleischermeister Zeibig, Klempnermeister Liebisch und Privatus Karl — in das Gebot des Herrn Liebe eintraten. Der Zuschlag wurde infolgedessen dem Konsortium erteilt, welches damit Be sitzer sämtlicher 3 Fabrikgrundstücke geworden ist. Der Betrieb der Fabriken wird von dem Konsortium in vollem Umfange aufrecht erhalten werden und ist auf diese Weise die beste Garantie gegeben, daß die lebensfähige Holz warenindustrie unserm Städtchen erhallen bleibt, was für die Erwerbsverhältnisse eines kleinen Ortes von größter 572! 0. 843 03. 845 werden, als sie nicht die Durchführung der neuen Planien zu erschweren geeignet find. Bühlau. Nachdem schon zu wiederholten Malen die Leitungsdrähte der hiesigen öffentlichen Beleuch tungsanlagen von Bubenhänden durchschnitten worden sind,'sichert der Gemeinderat eine Belohnung von 20 M. demjenigen zu, der den Täter so namhaft macht, daß ge richtliche Bestrafung erfolgen kann. Meißen, 19. Dezember. Die ausgesperrten Töpfer hieven gestern im „Turmhaus" eine Versamm lung ab, die von 300 bis 400 Personen besucht sein mochte. Es wurde durch das Bureau der Ausgesperrten Bericht über den Stand der Aussperrung erstattet, nachdem in fünf Betrieben im ganzen 300 Töpfer ausgesperrt sind. Hiervon sind 238 verheiratet und haben 542 Kinder. In einem Betriebe werden 16 Mann weiter beschäftigt, nach dem sie ihren bedingungslosen Austritt aus dem Verbände erklärt haben. Am Sonnabend wird sich die Zahl der Ausgesperrten noch bedeutend erhöhen, weil an diesem Tage die Aussperrung in dein letzten größeren Betriebe in Kraft kitt. Die Stimmung der Ausgesperrten war hoffnungsvoll, weil, wie gesagt wurde, nach Neujahr schon die Aufträge eingingen und dann, da Vorrat nicht vor handen sei, die Arbeiter gebraucht werden würden. Es wurden sogar Stimmen laut, daß sich dann die Aus sperrung zu einem Lohnkampfe auswachsen könne. Chemnitz, 19. Dezember. Nach dem Genüsse von rohem Fleische erkrankten 50 Personen, darunter einige sehr schwer. Ein Todesfall ist bisher nicht zu verzeichnen gewesen. Nach ärztlichem Gutachten liegt eine Arsenik vergiftung vor. Behördliche Untersuchungen sind im Gange. Annaberg. Bleibt Annaberg Kopfstation oder nicht? Diese Frage verursacht große Erregung unter den Einwohnern unserer Stadt, wie auch eines großen Teils der Ortschaften des oberen Erzgebirges. Bekanntlich plant die Regierung, den Bahnhof zu Annaberg als Kopfstation cinzuziehen und die Linien, welche jetzt in Annaberg ein laufen, in Buchholz enden zu lassen, also den Bahnhof Buchholz zur Kopfstation zu machen. Mit dieser Degra dation Annabergs ist man hier natürlich nicht einver standen. Nachdem bereits die städtischen Kollegien eine Petition um Erhaltung des Bahnhofs Annaberg als Kopfstation abgesandt haben und nachdem das „Anna- berger Wochenblatt" durch einige Artikel die Sache in Fluß gebracht hat, bereitet sich nun in den Beoölkerungs- kreisen unserer Stadt und in einer Reihe interessierter Ortschaften des Erzgebirges eine Bewegung vor, die dar auf hinauszielt, den Annaberger Bahnhof als Kopfstation zu erhalten und Annaberg die Stellung als Hauptstadt und Zentrale des Erzgebirges auch für die Zukunft zu sichern. Schneeberg. Wegen Gefahr der Ansteckung durch Scharlachfieber, das in der Familie des Seminarhaus meisters zum Ausbruch gekommen ist, mußte der Unterricht er de» glichen mstein iir die eilung zelnen ezirks- 1 zur d der irwal- llmts- 1902. lönig- Otto- ettin- Pen- rnzen und re. und irung !N ic. Inge- ent- 1904. auf Bedeutung ist. Vis zur Übernahme des Betriebes durch die neuen Besitzer wird derselbe in vollem Umfange durch die Konkurs-Verwaltung weitergeführt. Dresden. Die Zweite Kammer verhandelte am 18. Dezember über den Bericht über die Verwaltung der Landesbrandversicherungsanstalt in den Jahren 1901/02. Auf den von mehreren Seiten geäußerten Wunsch nach einer baldigen neuen Redaktion des Brandversicherungs gesetzes erklärte Staatsminister von Metzsch, daß die Re gierung zwar bereit sei, diesen Wunsch in Erwägung zu ziehen, daß sie es ober für empfehlenswert halte, die reichsgesetzliche Regelung des Versicherungsvertrages abzu- - warten, zu dem ein Entwurf den verbündeten Regierungen schon zugegangen sei. — Die Zweite Kammer nahm am 19. Dezember den mündlichen Bericht der Fianzdeputation ä über Kapitel 34 und 37 des ordentlichen Staatshaushaltsetats für 1904/05, Ordenskanzlei, sowie Gesetz- und Verord nungsblatt betreffend, in Schlußberatung. Sie verwilligte ankagsgemäß die Kapitel und vertagte sich alsdann bis und 2. an den gleichen Tagen, sowie ferner an den 12 Sonnabenden vom für die Königliche Umtsßauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat z« Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jelp« in Dippoldiswalde. Mit achtsettkge« „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. MW Am »es BeMMusses am 28. Dezember 1903, vormittags '/r 11 Uhr, im Ratssitzungszimmer zu Dippoldiswalde. . Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzler aus. J-Verat«, welche bei de» bedeutenden Auflage de» Blattes -ine sehr wück- same Verdrehung finden, werden mit 12 Ph., solche au» unserer Amtshaupt- Mannschaft mit 10 Pfg die Spaltzeile oder dere.-r Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendemAufschlaa.— Eingesandt, im redanio- netten Telle, die Spalten- zelle 20 Pfg. M Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatltch 42 «so. Einzelne Nummern 1« Pfg. - Me Postan- ßtalten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. 15. Juni bis 31. August offene Verkaufsstellen bis spätestens 10 Ahr abends für den geschäftlichen Verkehr geöffnet sein dürfen. Dippoldiswalde, am 10. Dezember 1903. Königliche Amtshauptmannfchaft. 1817 O. Or. Mehnert. — Auktion. Mittwoch, den 23. Dezember d. I., mittags 12 Uhr, sotten in Theisewitz nachstehende Gegenstände, als: 1 Kutschwagen, 1 Kutschgeschirr, 1 Rover, 1 Kleiderschrant, 1 Holz- kofser, 1 Harfenzither, 1 Reisekorb, 1 Sosatisch, 1 Glasschrank, ca. '/4 Zentner Hopfen, ca. 2 Zentner Pech, 1 Posten Korke und Spunde, 1 Spülwanne, ca. 25 Zentner Kohlen und 2 Ferkel öffentlich gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof zu Theisewitz. Dippoldiswalde, am 18. Dezember 1903.