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Der preußische Ministerpräsident und Chef der Ge heimen Staatspolizei, General Göring, hat in einem Erlaß an die Oberpräsidenten und Regierungspräsiden ten sich mit der ablehnenden Haltung gewisser Kreise des katholischen Klerus gegen den Nationalsozialismus und seine Einrichtungen befaßt. In bewußter Verkennung der außerordentlichen Leistungen des nationalsozialistischen Staates und im Gegensatz zu der bereitwilligen Anerkennung, die ihm das gesamte Volk für seine erfolgreichen Anstrengungen auf allen Lebensgebieten zollt, glaubt eine Anzahl katholischer Geistlicher immer noch, die ihnen anvertramen Volks genossen an der nationalsozialistischen Idee irre machen zu sollen, nur weil sie ihren politischen Einfluß schwinden sehen. Der Ministerpräsident lehnt die Entfesselung eines Kulturkampfes gegen die Katholische Kirche nach wie vor auf das Bestimmteste ab. Er hält es aber für unbedingt notwendig, mit aller Energie gegen diejenigen Bestrebungen vorzugehen, die von dem politischen Katholizismus her dem national sozialistischen Staate im Kampfe entgegentreten. Dem gemäß hat er, um dem Treiben solcher antinational sozialistischen katholischen Geistlichkeit, deren Einstellung und Haltung immer noch in der Gedankenwelt der ehe maligen Zentrumspartei wurzelt, ein Ende zu bereiten, die Staatsbehörden angewiesen, mit allen gesetzlichen Mitteln g e gen solch eMitglieder des Klerus vorzugehen, diedie Autorität ihrer geistli che »Stellung zu politischen Zwecken miß brauchen. Der Erlaß führt unter anderem aus: Die Linie der Staatsführung in der Behandlung des politischen Katholizismus ist eindeutig und klar vor- gezeichnet. Der nationalsozialistische Staat gewährleistet die Unversehrtheit der christlichen und damit auch der katholischen Kirche; er gewährt ihr und ihren religiö sen Einrichtungen seinen Schutz. Die Zeiten, in denen der Wille und die Macht des Staates nicht hinreichte, die Kirche, vor den zersetzenden Einflüssen der Gottlofenbewegung wirksam zu schützen, sind vorüber. Für die Kirche entfällt damit jede Veranlassung,, über das Gebiet religiöser Betätigung hinaus politische Einflüsse aufrechtzuerhalten oder von neuen: anzustreben. Sie darf daher weder Gott an rufen gegen diesen Staat, eine Ungeheuerlichkeit, die wir in offener und versteckter Form allsonntäglich erleben, noch darf sie eigene politische Kräfte unter der fadenscheinigen Begründung organisieren, sie müsse vom Staat her drohende Gefahren abwehren. Dazu gehört es, wenn Kleriker, die sich mit der politischen Totalität des Nationalsozialismus nicht ab finden wollen, in letzter Zeit mehr und mehr die Aus drucksformen, Wortprägungen und Symbole des natio nalsozialistischen Kampfes auf ihren angeblichen „Kampf" übertragen. Sie wenden jedem Volksgenossen in Fleisch und Blut übergegangene Abkürzungen — wie HI. auf „Herz-Jcsu-Juacnd", BDM. auf „Bund der Maricn- mädchen" und Abwandlung des Deutschen Grußes auf Jesus Christus an. Neben allen dem nationalsozialistischen Kampf abgesehenen äußeren Formen verleiten sie die ihnen zur religiösen Betreuung unvertrauten Volksgenossen bis z« scheinheiligen Ausrufen wie: „Nufer himmlischer Führer Jesus Christus, Treu Heil!" Bon der Kanzel setzen sie staatliche Einrichtungen und Maßnahmen ohne Scheu herab. Der Ministerpräsident nimmt dabei auf den kürzlich er gangenen Erlaß des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern Bezug, der sich gegen die Sabotage der Rassen gesetze wendet. Es ist so weit gekommen, daß gläubige Katholiken als einzigen Eindruck aus dem Besuch des Gottesdienstes mitnehmen, daß die katholische Kirche Einrichtungen des nationalsozialistischen Staates ablehnt, weil in den Predigten fortgesetzt auf politische Fragen und Tagesereignisse in polemischer Weise an- gespielt wird. Die kirchlichen Oberen sind nach dem von ihnen geschworenen Bischofseid der Regierung Achtung schuldig und verpflichtet, sie auch vom Klerus achten zu lassen. Nach ihren Erklärungen verurteilen sie auch das geschilderte Treiben, anscheinend sind sie aber gegen gewisse Teile des Klerus machtlos. Da alle Warnungen nur zu einem Mißbrauch der bis herigen Nachsicht geführt haben, erwartet der Ministerpräsident nunmehr von allen Strasverfol- gungsbehörden, daß sie die ganze Härte der bestehen de« Bestimmungen i« Anwendung bringen. Der Erlaß führt dann die zahlreichen Fälle auf, in denen Kleriker ihren staatsfeindlichen Einfluß geltend zu machen versucht haben und legt dar, wie diesem Gebaren zu begegnen ist. Grundsätzlich wird festgestellt, daß von den Geistlichen, soweit sie — nam-n'ftcb im Rcl-"'S"^ unterricht — im Staatsdienst tätig sind, verlangt werden muß, daß sie sich nicht nur während des Unterrichts jeder negativen Einstellung gegenüber dem Nationalsozialis mus zu enthalten haben, sondern daß sie darüber hinaus, wie alle anderen Staatsdiener, für den nationalsozialisti schen Staat positiv einzutreten haben, sich also mit ihrer ganzen Persönlichkeit rückhaltlos hinter ihn stellen müssen. Nur dann könne der Nationalsozialismus den Geistlichen die religiöse Miterziehung der Jugend anvertraucn. Der Ministerpräsident stellt ferner fest, daß die sogenannten konfessionellen katholischen Jugendverbände sich immer mehr von ihrer aus schließlich religiösen Betätigung entfernen. Wenn nicht eine vollständige Umstellung hierin eintritt, sind die Verbände als politische anzusehcn und zu ver bieten. Das Tragen von Uniformen und alle volkssportliche Be tätigung ist ausschließlich der Staatsjugcud und den anderen Gliederungen der Partei Vorbehalten. Der Ministerpräsident macht cs allen Staatsbehörden zur Pflicht, die aufgezeigten Mißstände entschieden; zu unterbinden, sich dabei aber der ganzen Schwere der Ver antwortung bei der Anwendung der gesetzlich gegebenen, Handhaben bewußt Zu sein. Die Macht des national sozialistischen Staates gestatte es, die aufgezeigten Mittel mit aller Besonnenheit anzuwenden; daß er mit der KatholischenKirche grundsätzlich infried- lichen und geordneten Verhältnissen leben will, hat er durch den.Abschluß des Konkordates deutlich genug bewiesen. Der Gottesglauben und die Religion der katholischen Volksgenossen wird nicht angetastet, wir überlassen der Katholischen genau so wie der Evangeli schen Kirche die völlige Freiheit des Glaubens und der Lehre. Politisch aber ist nur eine Staatsauf fassung in Deutschland vorhanden und denkbar: Die nationalsozialistischeJdee. Wir wollen keine« Kulturkampf, da wir nur den poli tischen Kamps kennen; in diesem aber waren und bleiben wir siegreich. Zu diesem Grundgedanke« betont der Minister präsident, daß der politische Katholizismus letzten Endes durch eine positive nationalsozialistische Aüfbaupolitik überwunden werden muß, wobei er auf die besonders wichtige Rolle hinweist, die die HI. im weltanschaulichen Ringen um die Jugend spielt. Der Ministerpräsident macht deshalb allen Behörden die nachdrücklichste Förderung der HI. zur Pflicht. Schließlich weist er auf die Notwendigkeit engster Zusammenarbeit zwischen den Behörden der inneren und der Justizverwal tung sowie zwischen den staatlichen Stellen und den maß gebenden Ämtern der Partei hin. * Zusammenfassung -er Zuständigkeit in Kirchenangelegenheiten. Im Reichsgesetzblatt vom 18. Juli wird folgender Erlaß des Führers und Reichskanzlers veröffentlicht: Auf den Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Kerrl, gehen die bisher im Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern sowie im Reichs- und Preußischen Ministe rium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung be arbeiteten kirchlichen Angelegenheiten über. Wegen der Ausführung des Erlasses treffen die beteiligten Reichs und preußischen Minister nähere Bestimmung. Politik und Kirche. Der Erlaß des Preußischen Ministerpräsidenten Gö ring gegen die Kanzclhetze weist die politisierende Kirche in ihre Schranken zurück. Der Erlaß ist notwendig ge worden, nachdem die maßgebenden katholischen Stellen die Warnungen, die von verantwortlichen Staatsstellen an sie gerichtet wurden, geflissentlich überhört und scheinbar so gar zum Anlaß genommen hat, nun erst recht in verstärk tem Maße die offene Hetze gegen Staat und Führer fort zusetzen. Das Zentrum, jenes unselige politische Gebilde des Zwischenreichs, besteht zwar nicht mehr, aber der politische Katholizismus hat auf anderem Wege versucht, sich zu organisieren. Es wurden Verbände aufgemacht, Kund gebungen wurden veranstaltet, die Kanzel wurde zum Verkündungsort politischer Ereignisse. Heute gehört es zu den Tagesereignissen, daß katholische Pfarrer offen Front machen gegen Staat und Führer, daß sie unver- bullte Hetze treiben und namentlich die Jugend aus wiegeln. Ein Staat, der stark und innerlich gefestigt ist, eine Regierung, die Aufbauarbeit leisten will für Jahrhun derte, kann sich derartige Störung'sversuche nicht gefallen lassen. Traurig, daß der politische Katholizismus sich die Methoden der jüdischen Hetzer zu eigen macht. Trau rig um so mehr, als man von ihm hätte erwarten müssen, daß er sich freudig der Aufbauarbeit zur Verfügung stellt, nachdem er bat erkennen müssen, daß der Nationalsozia lismus uns vor demBolschewismus bewahrt hat und daß er den Kommunismus zerschlagen hat, der der ärgste Feind der Kirche ist. Aber scheinbar ist der blinde Haß des politischen Katholizismus schon so weit gediehen, daß die Vernunft darunter gelitten hat. Einige Beispiele mögen genügen, um die Methode und die Gefährlichkeit des politischen Katho lizismus zu kennzeichnen: Was soll man z. B. dazu sagen, wenn man erfährt, daß sich in Rci 1 im Winkel, hart an der Grenze von Tirol, ein Vikar zu der geschichts- fälschenden Dreistigkeit verstieg, daß erst die Benediktiner den arbeitsentwöhnten Deutschen das Arbeiten wieder beigebracht hätten, während bis dahin die Deutschen nur Kriegsdienst geleistet und ans der Bärenhaut gelegen bätten? — Wie stellt sich die katholische Kirche zu jenem Pfarrer, der im Rheinland Schutzhäftlinge zu be treuen Hai und der dieses Amt dazu mißbraucht, um in gehässigster Weise gegen den nationalsozialistischen Staat zu Hetzen? Soll der Staat mit anschen, wenn dieser Pfarrer den Häftlingen erklärt, die heutige Regierung werde nicht mehr lange in Deutschland bestehen, Fraick- reich wolle einmarschieren und werde nur noch von Eng land daran gehindert. Die Häftlinge sollten sich gedulden, cs kämen wieder andere Zeiten. Ist das nicht gemeinste Greuelpropaganda? Es kann nur im Interesse der katholischen Kirche selbst liegen, wenn dieser Pfarrer schleunigst hinter Schloß und Riegel gesetzt wurde. — Wie stellt sich die katholische Kirche ferner zu jenem Pfarrer im Eichsfeld, der von der Kanzel herunter erklärt, wie in früheren Zeiten die Frauenehre verletzt worden sei, so werde heute die jungfräuliche Ehre nicht mehr geachtet, und der weiter seiner gläubigen Gemeinde erzählt, „ein Hoher" habe geschrieben, daß jede Frau und Jungfrau ehrlos sei, wenn sie keine Kinder kriege, und das bedeute, daß man jetzt auch die Keuschheit nicht mehr achte? — Wie soll man das anders als Ausrubr nennen, wenn ein Kaplan geflissentlich die Nachricht verbreiten läßt, er sei verhaftet worden, wenn die Kirchenglocken läuten, Trompeten und Fan faren vom Kirchturm erschallen, um die Menschen auf die Straße zu holen und sie aufzuhetzen. — Wie stellt sich jener Seelsorger imOldenburgischen sein Amt vor, wenn er bei einer Veranstaltung der Hitler-Jugend lächelnd sitzenbleibt, während die Jungen das HJ.-Lied singen und dabei den Deutschen Gruß erweisen? Was hat er sich dabei gedacht, als er den Scharführer, der ihn darauf zur Rede stellte, ohrfeigte? — Wie mutz es im Innern jenes Mäd chens aussehen, das seinen Bruder, als er zur HI. gehen wollte, beschimpfte und ihm Braunhemd und Hose in Fetzen riß? Genug davon. Diese kleine Auslese gibt eine Vor stellung von der Verhetzung, die der politische Katholizis mus treibt, und von dem Grad, den diese Verhetzung bereits erreicht hat. Es wäre ein schwacher Staat, wenn er dabei weiter tatenlos zusehen wollte. Aber der Staat Adolf Hitlers ist ein starker und mächtiger Staat, und deswegen tötet er die Hetze im Keime und wird die Kreise nicht schonen, die diese Hetze betreiben oder sie gutheißen. Der Staat gab der Kirche, was der Kirche ist, so muß die Kirchs dem Staate geben, was des Staates ist. Zehn Lahre „Mein Kampf" Am 18. Juli 1925, vor zehn Jahren, wurde das Werk des Führers „Mein Kampf" der Oeffentlichkeit übergeben Dieser Markstein in der Geschichte der Bewegung war am Donnerstag Anlaß einer Reichssendung des deutschen Rundfunks. Engste Mitkämpfer des Führers, SS-Ober führer Schaub und Stadtrat Maurice, gaben in einem Zwiegespräch ein packendes Bild der Werdezeit der, Bewegung und der Sinngebung des Nationalsozia lismus. Wer den durch schmählichen Verrat bedingten Zusammenbruch der Aktion vor der Feldherrnhalte in München miterlebt hat, der kann den endlichen Sieg erst recht würdigen, der ohne das Werk des Führers nicht denkbar ist. Morgen für Morgen, so erzählten die Kampf- und Leidensgenossen, wenn nur die ersten Sonnen strahlen über die Fcstungsmauern zu Landsberg am Lech leuchteten, tippte der Führer Wort um Wort auf der kleinen Schreibmaschine.