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> Pfennig. 1 Qtch. Niedersteinr istemu jüng- -chlagflusscs, Bauers in 9 Mo», alt. iiedersreina. N. Martini, ac. Krause. lsch. lann. -sch- ivth. 1 Knirsche, hr alt. Hrr Ober- l aus Ber- 'berpfarrer Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Madebnrg, Moritzburg ^m^dcren Umgegend. Rediairt unter Perantwe'tüä'keit der Verquer V. Förster in Pulrnitz und Th. A« Hertel in Radeberg. ———— —— ' ————— , MG«. K-L. Freitag, den 5. April. 18ÄO. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Degen und kostet inerleljahrig 7 Ngr. 5 Pf. i>r»v»u>uvr«ni>«. — Bestell ungen, Inserate aller Art, o.vlche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis DicnH tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis MontagsNachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus- oeber, in Königsbrück Ser Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn Ser Buchbinder Hohlfeldt, so wie alte Postämter an. Zeitereignisse. Dresden, 28. Marz. Dor mcsrHch genannte Schreiber Tzschirner's, mit Namen Vogk, ist zu achtjähriger Arbeitshaus, strafe verurtheilt. Halte er zur Zeit des Mailampses bereits das achtzehnte Lebensjahr erreicht gehabt, so würde er unfehlbar znm Tode verurtheilt worden sein. So aber war auf dessen jugend liches Alter Rücksicht zu nehmen gewesen. Daß der vormalige Abgeordnete Ctadtrath Klette zu drei jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt sei, in begründet; völlig un wahr dagegen ist cS, wenn auswärtige Plätter melden, Baku nin und Rockel seien nun definitiv zum Tode verurtheilt, ja so gar die Bitte des Erstern, daß man ihn erschießen möge, abge schlagen worden, er werde vielmehr „mit dem Beil" hingerichtet werden; dagegen sei Heubner zu lebenslänglichem Gefängniß begnadigt. Wir können aus zuverlässiger Quelle versichern, daß noch nicht einmal die zweiten Erkenntnisse gegen die Genannten eingelaufen sind, geschweige denn das dritte. Auch läßt der be kannte Ministerialbeschluß vom 5. Januar 1849 eine Vollstreck ung von Todesstrafen (kriegsgerichtliche Erkenntnisse ausgenom men, die aber gegen die Genannten nicht vorliegen) gar nicht zu; am wenigsten endlich finden bei »ns Hinrichtungen „mit dem Beile" statt, man müßte denn „das Schwert" darunter haben verstehen wollen. — 30. Marz. Der in die Maiuntersuchung verwickelte frühere Abgeordnete und Ctadtrath Adv. Blöde ist zu zehnjäh riger Zuchthausstrafe verurtheilt. Er wurde bekanntlich zu Weih nachten auf Handgelöbniß und gegen Caution entlassen. Zur Publikation des erwähnten Erkenntnisses hat er sich zur Zeit noch nicht gestellt, vielmehr soll er Dresden verlassen haben. — 31. März. (Stand des Maiproccstes.) B.'im Stadt gericht kamen circa 900 Personen wegen des vorjährigen Mai aufstandes in Untersncbung und theilS auch in Haft. Hiervon wurde ein Theil zur Fortstellung der Untersuchung ar andere Be hörden abgegeben, gegen einen andern Theil wurde die Untersuch ung theils wegen Mangels hinreichender Unterlagen, theils in Folge des Erweises völliger Unschuld sistirt, gegen circa 400 aber wurden die betreffenden Untersuchungen beim Stadtgericht fort- gestellt und die Acten dem Appellationsgericht zur Entscheidung cingesendet. Bei circa 100 dieser einzelnen Untersuchungen ist die Entscheidung bereits erfolgt. Dabei befinden sich 17 Ctrafer- kenntnisse, nämlich 8 auf Todesstrafe, 7 auf ZucbthauS (zwei le benslänglich, fünf andere auf 18, 15,10, 4 und 3 Jahre), eins auf 6 Jahre Arbeitshaus und eins auf 1 Jahr Landesgcfangniß. Die acht 'zum Tode Verurtheilten sind die vormaligen Abgcord- neteiQHeubuer, Nöckel und Heinze, Bakunin, v. Glümer, Hand arbeiter Kappler, Kellner Schreiber und der Conditorgehülfe Wagner. Die zwei zu lebenslänglichem Zuchthaus Vcrurtheil- ten sind der Postamtssecrctär Martin und die vielgenannte Barri- cadenheldin Wunderlich. Letztere behauptet übrigens von 11 Kugeln getroffen worden zu sein, obgleich man nur von einem einzigen Streifschuß weiß. Weniger romantisch klingt, daß sie bereits früher wegen Diebstahls und Lohnh ..... y bestraft worden ist. In den übrigen Sachen wurden die Angeschuldigten theils sreigesprochen, theils amncstirt. In Hast befinden sich gegenwärtig noch circa 40 Maige- fattgeue, darunter obige Verurtheilte. Erfurt, 30. März. Sichern Nachrichten aus Berlin zu folge ist die dort vorherrschende Ansicht der Dinge'eine solche, daß an einer befriedigenden Lösung der hiesigen Verhältnisse nicht zu zweifeln ist. Die Revision der Grundrechte schreitet iu der Commission schnell vorwärts. Die Vorschrift wegen Aufheb ung der Fideicommisse ist gestrichen, ebenso das Verbot vorbeu gender Maßregeln gegen das Vercinsrecht. Ich schließe für heute mit einer Betrachtung, welche die Deutsche Zeitung am Schluß eines Artikels über unsre erste Woche anstellt. Sic sagt von der Radowitz'schcn Rede: „Es war ein trübes Bild, welches Radowitz vor der Versammlung aufrollle, von den Verheißun gen der Märztage 1848 bis zu dem Münchener Rheinbund von»