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Generalversammlung des Bundes der Landwirte, die. wie üblich, im ZirkuS Bmch in Beckin stattgrfnnden hat, ist als gleichseitige Feier deS lOjährigen Bestehens des Bundes bescmderS impolant verlaufen. Man muß sich vorstcllcn, was eS heißt, wenn eine Versammlung von 8000 Kaufen in mustergültiger Ordnuiig den Vorträgen feuriger Redner in atemloser Suannung lauscht und nur zuweilen, wenn die Worte den Anwesenden so recht aus der Seele gesprochen sind, sich zu tosendem Beifall himeißen läßt! Dabei alle- Männer, die treu zu Kaiser und Reich aus dem Boden der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung stehen, deren Herzen in begeisterter Hingebung für unsere höchsten nationalen Ideal« schlagen, au» deren Zügen und Haltung überall Irische Krott, festes Sclbstbewußttein. unbeugsame Energie splicht l Es ist in Wahr- beit eine ausgesuchte kernige Vertretung der gesamte» deutschen Landwirtschaft, die sich da alljährlich in der NeichSbauptstadt zu sammenfindet. vor deren markigem Austritten längst die faden Witzeleien verstummt sind, in denen sich im Anfänge die manchester- lichen Blätter gefielen. Heute will der wohlfeile Spott über die .notleidenden Agrarier, die Champagner trinken und Austern essen", nicht mehr verfangen. Die Tatsachen haben den unwiderleglichen Beweis geliefert und der diesmalige Geschäftsbericht bestätigt eS aufs neue, daß der Bund der Landwirte doS echte Schrot und Kam deS landwirtschaftlichen Mittelstandes aus dem ganzen Reiche in sich vereinigt, daß das .ostelbiiche" Element sogar der Zahl nach im Bunde geringer vertreten ist, als das westelblsche, und daß der Großgrundbesitz nur einen ganz verschwindenden Prozent satz auSmacht. Der Grundton, auf den die Versammlung gestimmt war. hatte unleugbar etwas Kriegerisches an sich und ließ eine starke radikal oppositionelle Klangfarbe durchlchimmrrn, sowohl gegenüber der jüngsten zollvolltischen Entwicklung, wie gegenüber der allgemeinen Politik der gegenwärtigen Regierung. Der Vorsitzende des Bundes. Freiherr von Wangenbein:, erklärte die Annahme des An trages Kardorff, durch die der Zolltarif seiner Zeit im Reichstage aus den Fallstricken der Obstruktion gerettet wurde, als ein .wirt schaftliches Unglück für die deutsche Landwirtschaft", weil er .direkt keine Vortelle und indirekt schweren Schaden bringen werde durch die erneut« schutzzöllnerische Bevorzugung der Industrie". Der Redner verwahrte sich im Uebrigen gegen den Vorwurf agitato rischer Beweggründe und stellte fest, daß eS fachliche Pflicht des Bundes sei, volle Klarheit in der Oefsentlichkeit darüber zu schaffen, was die Landwirtschaft von der Regierung zu erwarten habe; es gelte zu zeigen, daß .die Bündler noch keine verlorenen Männer seien". Brach schon bet diesen Worten stürmische Zustimmung hervor, so steigerte sich der Beifall vollends zu frenetischer Höhe, als der Redner seine» politischen Standpunkt mit den Worten klar legte: »Wir wollen unserem Kaiser dienen nicht als Sklaven, sondern als freie deutsche Männer, wie eS unsere Vor fahren gewesen find. Da» Streben und Kleben, das Kriechen und Schmeicheln ist nicht deutsche, sondern morgenländische Art. und di« soll bei uns nicht einreiben." Nach dem Freiherrn von Wangenheim fand der -weite Vorsitzende deS Bundes, Dr. Roeficke-GoerSdorf. schöne, menschlich warme, herzliche Worte dir Anerkennung für den landwirtschaftlichen Berns, die er e» sichtlich aus tiefstem Empfinden herausholte. Er sagte u. a.: „Der Reichtum, tzie glänzende und hervorragende Außenseite, welche die Großindustrie und der Großhandel mit sich bringen, sie imponieren mehr als die bescheidene, einfache Arbeit des kleinen Kuhbauern, der mit seinen Kühen den Pflug durch daS Land zieht, sie imponieren mehr als die Arbeit des ManneS im ärmlichen Stall, der seine Kuh und sein Kalb hegt und pflegt. Kein Reich, kein Staat kann diese geringe Arbeit übersehen, oder sie gar vcr achten wollen. Wir haben aus der Geschichte gelernt, daß jedes Reich, jeder Staat daran zu Grunde gehen würde." Ein ge waltiger Sturm durchbrauste die weiten Räume, als der Redner im Verlaufe seiner Ausführungen auch in ehrfürchtiger Dankbar keit deS Fürsten Bismarck gedachte, und mit lautem Bravo be grüßte die Versammlung die Aufforderung, dahin zu streben, daß eine genügende Zahl solcher Vertreter in die Parlamente kommt, die bereit sind, dafür einzustehen, daß die deutsche Land wirtschaft gegenüber den Interessen der Industrie und des Handels al» unbedingt gleichwertig behandelt wird. Der schärfste Wind wehte aus den Ausführungen des dritten BundeS-Vorsitzenden. Dr. Diederich Hahn, der durch einige ge pfefferte Bemerkungen bereits im preußischen Abgeordnetenhaus« zu dem Tifchtuch»Zwischenfall mit dem Minister von PodbielSki Anlaß gegeben hatte. Me Quintessenz seiner Rede läßt sich kurz dahin zusammenfassen: „Wir wollen noch schärfer sein als wir bisher gewesen sind." Dr. Hahn veranstaltete u. a. eine Nach- probe auf den Antrag von Kardorff, indem er die versammelten aufforderte, daß jeder, der für den Antrag gestimmt haben würde, die Hand erhebe« solle: nicht ein« einzige Hand hob sich aus der Menschenmaffe empor, und so konnte der Redner eine einmütige, großartige BertrauenSkundgebung de» Bundes für die vom Vor stande in der Zolltariffrage eingenommene Haltung feststellen. Besonders lebhaft war Herr Dr. Hahn in seiner Kritik der Regierungspolitik. Er berief sich auf die Bismarckschen national politische» Gedanken und erklärte: „Der Graf Bülvw und seine Minister vertreten diese Gedanken nicht. Gras Bülow und seine Minister sind groß als Causeure, groß in der Flatterie, groß in den Liebenswürdigkeiten, die sie gegenüber den politischen Parteien bis zu den Sozialdemokraten in ihre Reden einzuslechten wissen. Sie sind groß in ihren Liebenswürdigkeiten gegenüber dem Aus lande und führen die deutsche Politik bald hier, bald dort auf dem weiten Etdenrunde in Sackgassen hinein, aus denen heruus- zukommen uns dann verzweifelte Mühe und Arbeit kostet." Solche Kritiken verfehlen in temperamentvollen Versammlungen niemals ihre Wirkung: aber als politische Weisheit schlechthin werden sie deshalb nicht gelten. Mancher erfahrene Politiker wird die Offen barung einer so übcrsprudclndcn Kampfeslust nicht recht billigen. Den höchsten rednerischen Triumph des TageS zu ernten, blieb demselben Herrn von Oldenburg Vorbehalten, der bereits auf früheren Versammlungen des Bundes durch sein impulsives Tem perament und seine hinreißende Beredtsamkeit hervorgetretcn ist. In packenden, dem landwirtschaftlichen Vorstellungskreise ent nommenen Bildern, in halb jovial-gemütlicher, halb fcurig-be- geistrrter Sprechweise bahnte er sich mit jedem Satze mehr den Weg zu den Herzen seiner Hörer und riß alles unwiderstehlich mit sich fort. Den Obstruktionskampf erklärte er als „Nervensache": „Graf Bülow hatte sie ld. h. Nerven). Der handelte wie ein Jäger, der mit Bracken jagt und wartet, bis ihm daS Wild vor die Büchse getrieben wird; die Landwirtschaftsfrcunde im Reichstage hatten sie nicht. Hoffentlich zeigt nun Graf Bülow wenigstens auch dem AuSlande gegenüber dieselben Nerven." Der Redner schloß mit den Worten: „In diesem Kampfe gilt eS, scharf Partei zu er greifen. Seht Euch die Fraktion, seht Euch den Mann an, den Ihr wählt! Lieber ohne Fraktion bleiben! Das bereitet die notwendige Entwicklung der Zukunft vor." Viel hätte nicht gefehlt, so wäre der Redner von de» Nächststehenden auf die Schultern gehoben worden Angesichts so hochgehender Wogen allgemeiner Kampfesfreudig, keit muh man um so mehr den unverzagten Mut bewundern, mit dem Herr Jordan vonKröchcr.der Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses, inmitten einer solchen Versammlung den von vornherein aussichtlosen Versuch unternahm, seine und seiner Freunde zustimmende Haltung gegenüber dem Antrag von Kardorff zu rechtfertigen. Gewiß, man hörte den Redner in tadelloser Ruhe an, daS Kompliment muß man den Tausenden von sachlichen Gegnern, die Herr von Kröcher vor sich hatte, unbe schränkt lassen, aber — irgendwelchen Eindruck machten seine Ausführungen nicht; es blieb alles kühl bis anS Herz hinan. Nur einmal ertönten einige „OhoS!", als der Redner sagte: „Wenn die ganze Sache infolge des Sieges der Obstruktion versumpft wäre, über die NeichStagswahlen hinaus, dann hätten die verbündeten Regierungen ganz einfach mit denAchscln gezuckt und gemeint: „So eine schlappe Majorität, di« nicht einmal mit einer Minorität fertig Iverden kann, für die können wir nichts tun"; und dann hätten die verbündeten Regierungen erklärt: „Der Zolltarif ist gefallen, weil Ihr Agrarier Eure blödsinnig übertriebenen Forderungen nicht erfüllt bekommen habt!" Das Ergebnis der Versammlung war eine einstimmig an genommene Vertrauenskundgebung für den Vorstand deS Inhalts: „Die Generalversammlung des Bundes der Land wirte spricht dem Vorstande ihren Dank auS für sein bisheriges Verhalten und gibt dein Vertrauen Ausdruck, daß derselbe auch in Zukunft mit gleicher Festigkeit die Interessen des selbständigen Mittelstandes vertreten wird." Auf dieser Grundlage, die des polemischen Charakters gänzlich entbehrt, wird sich auch ferner daS harmonische Zusammenwirken der beiden von Natur auf- einander angewiesenen Faktoren deü Bundes der Landwirte auf der einen, der beiden konservativen Fraktionen auf der anderen Seite vollziehen. Was heute auch die Gemüter noch trennen mag, eS wird und muß verschwinden und verblassen vor den hohen, lichten Zielen der gemeinsamen Arbeit um des Vaterlandes Wohlfahrt und das Interesse der Landwirtschaft, sowie des ge samten werktätigen Mittelstandes. In diesem Zeichen muß der Bund der Landwirte notwendig mit den ihm wesensverwandten politischen Parteien aller zeitweiligen Verstimmungen und alles aufschäumenden augenblicklichen Unbehagens ungeachtet. Hand in Hand gehen. Da überdies auf der jetzigen Generalversamm lung die leitenden Männer ausdrücklich wieder erklärt haben, daß sie nicht an der ehrlichen Neberzeugung und dem ggtcn Glauben derjenigen ihrer bisherigen Freunde, die für den Antrag Kar- dorff stimmten, zweifeln, so würde man sich eines unberechtigten Pessimismus schuldig machen, wollte man auS dem erregten Milieu der diesmaligen Generalversammlung den Schluß herleiten, daß die nächsten Wahlen den Bund der Landwirte nicht da sehen werden, wo sein natürlicher Platz ist, nämlich an der Seite der Ordnungsparteien. Daß r» so kommen muß, dafür bürgt auch die in der Berliner Versammlung abgegebene feierliche Erklärung des Freiherr« von Wangenheim, daß die deutsche Landwirtschaft, so lange sie bestehen wird, niemals ander» wird arbeiten können, als im staatserhaltenden Sinne. Neueste Dralitmelduuaeri vom 10. Februar. lNackts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4). Berlin. sPriv.-Tel.) Reichstag. Abg. Nißler lkons j begründet seine Interpellation wegen Gewährung von Bei Hilfen au Kriegs Veteranen. Er richtet au den Reichs- kanzler die Frage, ob dieser über die auf Grund der Reichstags- resolutiou vom 6. März 1901 angeslelltcn Erhebungen Mitteilun gen zu machen in der Lage sei. Jene Resolution verlangt 1., das; die Auszahlung der Vetcranenbeihulfen womöglich vom Tage der Anerkennung ihrer Berechtigung an erfolge, und 2. zvrdcrt sic weitere Erhebungen darüber, wie viel Unlc>- stützungsbcdürstige und Änspruchsbcrccktigte noch vorhanden, aber noch nicht mit Beihülscn bedacht sind. Es sei zwar, so fuhrt Interpellant aus, im Vorjahre im Etat eine größere Mehrbewuli- guna für die Veteranen erfolgt: seitdem sei aber wieder ein Jahr verflossen, ohne daß das Haus über die Ergebnisse jener Er hebungen Ausschluß erhalten hätte. Die Negierung treffe der Vorwurf, daß sie sich m Bezug auf die Veleranen-Unterstützung schieben lasse, anstatt selbständig vorzugehen. — Staatssekretär v. Thielmann antwortet aus eine Frage des Interpellanten nach den Verhältnissen des Jnvalidensonds, dieser Fonds werde schon in wenigen Jahren aufgezehrt sein, vielleicht schon 1908, jedenfalls aber nicht später als 1910. Von da ab würden also die Invaliden auf den ordentlichen Etat angewiesen sein. Was dann die am 6. März 1901 angeregten Erhebungen anlauae, io seien alsbald daraus die einzelstaatlichen Regierungen durch Rund schreiben des Reichskanzlers ersucht worden, dem Wunsch« des Reichstages zu entsprechen. Auch dem Wunsche nach sofortiger Auszahlung der Beihülfen nach ersolgter Anerkennung der Be« rechtigung sei Genüge geschehen. Von seiten des Reichsschatz amtes könne aber der erforderliche Bedarf im voraus immer nur schätzungsweise sestgestellt werden, und wenn dann in den Einzelstaaten eine Berechtigung anerkannt sei, so könnte doch unter. Umständen, da von den Einzelstaaten die Anmeldungen erst an das Reichsschatzamt ergehen müßten, eine Zeit von drei Monaten vergehen, eye die Auszahlungen erfolgten. Der Nißler- sche Gesetzentwurf, der dem Reichskanzler zum Zwecke von Er hebungen überwiesen worden sei, wünsche Gewährung von Bei hülfen an alle Veteranen, deren Erwerbssähigkeit unter ein Drittel gesunken sei. Er konstatiere da zunächst, daß der Dispositions fonds des Reiches von 3 Millionen fast ganz, jedenfalls aber größtenteils, für solche nicht anspruchberechtigte Veteranen ver wendet werde, die unterstütznugsbedürftia seien. Die Gesamtziffer der Kriegsteilnehmer, die in Betracht kommen könnten, belaufe sich aus rund eine halbe Million, davon 300000 in Preußen. Da sei es erklärlich, wenn es — und dahin lauteten auch dre Antworten aus Preußen, Sachsen, Württemberg, Mecklenburg-Schwerin usw. — fast unmöglich sei, die Erwerbs-, Vermögens- und Arbeits- Verhältnisse so genau fcstzulcgen, um sie mit einem Anspruch ans Richtigkeit abzuschätzen, wie viel von den 500000 unter die Ne- solution fallen. Im übrigen bitte er, den Bericht der Budact- kommission über den Jnvalideufonds abzuwarten. — Abg. Gras Oriola snat.-lib.) tritt für die Interessen der unterstutzungs- bedürftigen Veteranen im Sinne des früheren Nißlerschen Gesetz entwurfs ein» Für die Gewährung von Bcihülfcn an Veteranen fehle es leider an einem solchen Jnstanzenzuae, wie man ihn in Bezug auf die Invaliden habe. Hocherfreulich würde es sein, wenn man erlangen könnte, daß die Entscheidung sowohl, wie die Austeiluiig der Bcihülfcn von den Einzelstaaten auf das Reich überginge. Was die Erhebungen anlange, so sollte es doch den Einzelstaaten nicht allzu schwer sein, genaue oder doch annähernd genaue Schätzungen «r Zahl der Unterstützungsbedürftigen vor zunehmen. Da wir beim Jnvalidensonds im steigendem Maße vom Kapital zehren, lege er den größten Wert darauf, daß die Vetcranenbeihulfen nicht mehr aus dem Jnvalidensonds genom men, sondern auf den ordentlichen Etat gebracht würden, denn unter keinen Umstanden dürften die Kriegsinvalidcn darunter leiden, daß der Jnvalidensonds durch die Veteranen mit in Anspruch ac- nommen werde. — Abg Grünberg sSoz.) erklärt rasche Hülse . . „der . . Reichseinkommcn- steuer würde die gebotene rasche Hülfe nicht bringen. Der An trag Nißler gehe sogar noch nicht weit genug. Es müsse jeder Veteran im Alter von mehr als 60 Jahren Beihülfen erhalten Anstatt bei jeder Gelegenheit Bier- und Tabaksteuer^Lrhöhungen zu empfehlen, solle der Schatzsekretär lieber wirklich einmal an- nehmbare positive Vorschläge machen. Bringe die Regierung keine Wehrsteuer, so werde man sie aus der Mitte des Hauses bean tragen müssen. — Abg. Dr. P a a s ch e snat.-lib.) tritt der Unter- stellung entgegen, als ob das Reich überhaupt noch nichts für die Veteranen getan habe. Es würde zu weit geben, jedem über 60 Jahre Beihülfen zu gewähren. Eigentümlich sei allerdings die Art der Verteilung. Das Reich zahle und die Einzelstaaten besorgten die Verteilung. Es wäre besser, wenn die Sache in der Hand einer Zentralstelle läge. — Abg. Graf Roon skons.j erklärt, er sei zwar Mitunterzeichner der Interpellation, müsse aber doch Wasser in den Wein gießen. Auch er wolle, daß für unsere Veteranen alles mögliche geschehe, aber nicht auf Kosten der In- Steuern wolle man dann zu dem Zwecke bewilligen? Die Wehr- steuer würde dazu auch nicht entfernt ausreichcn. Arendt mache zu große Ansprüche an den Schatzsekretär; diesem stehe aber dock» kein Diikatenmann zur Verfügung. — Abg. Cahensly lZentr) ist im Prinzip für die Gewährung der Beihülfen an alle Bete- ronen; aber nach Lage der Finanzen sei es jetzt nicht möglich, so weitgehende Wünsche zu befriedigen. — Abg, Liebermali» v. Sonnende ra sAntistt will gegenüber den Ausführungen des Gräfin Roon nicht den Eindruck auskommeu lassen, al» sei der Reichstag nicht gewillt, nötigenfalls für solche Zwecke auch neue Steuern zu bewilligen. Es sei auch gar nicht nötig, dag man aus dem Hause dem Schatz!« fick schon selbst zu helfen wisse Webrsieucr wolle seine Partei ... schaftS- und Vermögenssteuer würde für solche Zwecke ausreichend Gelb schaffen. — Abg. istö cker weist eine Behauptung de» Vor- 'rcdners zurück, wonach die Ausgaben für Heer und Marine un- '' / «l