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GÄBOR LEHOTKA, 1938 in Väc geboren, studierte bis 1963 am Bela-Bartök-Konservatorium und an der Franz- Liszt-Akademie in Budapest Orgelspiel und Komposi tion bei E. Szervänszky, P. Järdänyi und L. Bardos. 1964 nahm er am Kursus „Vacance Musicali" in Vene dig teil und wurde 1965 als Solist an die Ungarische Philharmonie verpflichtet. 1967 erhielt er den 1. Preis eines nationalen Kompositionswettbewerbes. Seit 1968 wirkt er als Professor für Orgelspiel an der Buda ¬ pester Musikakademie. 1973 gehörte er zu den Be gründern der ungarischen Liszt-Gesellschaft. In An erkennung seiner künstlerischen Verdienste wurde er 1974 mit dem Liszt-Preis ausgezeichnet. Seine umfang reiche Konzerttätigkeit führte ihn u. a. in die DDR, UdSSR, VR Polen, CSSR, SR Rumänien, SFR Jugo slawien, BRD, Niederlande, nach Schweden, Frank reich, Italien und Belgien. Er spielte zahlreiche Schall plattenaufnahmen ein. hatte den Satz bis zum Forte-fortissimo in C-Dur komponiert, als Wagner (am 13. Fe bruar 1883) in Venedig starb. „Sehen Sie", erzählte er dem Musikkritiker Theodor Helm, „genau so weit war ich gekommen, als die Depesche aus Venedig eintraf — und da habe ich geweint — und dann erst schrieb ich dem Meister die eigentliche Trauermusik". Es ist dies die Coda des Satzes - „zum Andenken an den heißgeliebten, unsterblichen Meister aller Meister". Die Darstellung tiefer Trauer ist der Inhalt des Satzes, doch fehlen auch nicht Züge des Trostes und gläubiger Hoff nung. Das ernste Hauptthema tragen „Wag ner-Tuben" (aus dem „Ring der Nibelungen" übernommene tiefe Blechblasinstrumente) „sehr feierlich" vor. Die trostvolle Streicher stelle entstammt Bruckners gleichzeitig ent standenem „Te deum". Lebenssprühend ist der Charakter des nach klassischem Muster gebauten Scherzosatzes, der auf das entrückte Adagio folgt. Ein fast kämpferisches, trotziges Trompetenthema gibt entscheidende Impulse. Idyllik und walzerse lige Beschaulichkeit herrschen im Trioteil. Nach einer spannenden Generalpause setzt wieder das hastende Scherzo ein. Das Hauptthema des Finales ist aus dem er sten Satz abgeleitet, wobei sich das feierliche Pathos jenes Gedankens nunmehr ganz ins Heldische, Kraftvoll-Stürmische gewandelt hat. Das punktierte Thema erscheint in den ersten Violinen zum Tremolo der zweiten Vio linen und Bratschen und wird zunächst von den Bässen, dann von den Holzbläsern über nommen. In As-Dur stimmen die Violinen, über monotonem Pizzikato der tiefen Strei cher, ein eindrucksvolles Choralthema an. Dennoch gewinnt der Choral nicht die Bedeu tung, die ihm als zweitem Thema eigentlich zukäme. Ein markanter dritter Gedanke löst kämpferische Auseinandersetzungen aus. Die ausgedehnte Durchführung beginnt wuchtia mit dem Hauptthema. Die großartige Steif^H rung der Coda, die in einem Orgelpunkt cW E ihren Höhepunkt findet, vermittelt das Bild eines Helden, der sich seiner eigenen Kraft bewußt geworden ist. Nicht grundlos nannte eine Kritik aus dem Jahre 1887 das Werk einen „vom Kopf bis zum Fuß geharnischter, Riesen". Es ist außer der „Sechsten" die ein zige Sinfonie, die Bruckner nicht umgearbei tet hat. Dr. Dieter Härtwig VORANKÜNDIGUNG: Sonnabend, den 25. Juni 1983, 18.00 Uhr (Freiverkauf) Sonntag, den 26. Juni 1983, 18.00 Uhr (Freivei kauf) Schloß park Pillnitz SERENADE Ausführende: Kinderchor der Dresdner Philharmonie Leitung Wolfgang Berger Kammerchor des Philharmonischen Chores Dresden Leitung Matthias Geissler Werke alter und neuer Meister Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dr. habil. Dieter Härtwig Spielzeit 1982/83 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, Betriebsteil Heidenau JtG 009-35-83 EVP -.25 M 9. PHILHARMONISCHES KONZERT 1982/83