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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192007101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-10
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.07.1920
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LULL «St Versicherte im Aller von Das Dersicheruogsam« »er «mtshauplmannschas». Zwicka«, den 8. Juli 1920. Wasserzinsen betr Schneeberg Schneeberg, den 8. Juli 1920. Der Stabtrat. Das Entwaffnungs-Diktat sofort zur Entwaffnung der Etnwoh- I^WOWW, Die heutige Sitzung der Konferenz wurde um Lloyd George teilte im Namen der Alliierten Spa, S. Juli. ^4 Uhr eröffnet. Mit, daß Deutschland 80 deutsche Vertragsverletzungen? Genf, 8. Juli. „Petit Iorirnal' meldet aus Spa: Millerand hat die französische Delegation mit einer Zusammenstellung der deut schen Vertragsverletzungen beauftragt. Die Liste, die über 60 Ein- zclfäll« aufführt, kommt in den Beratungen über die wirtschaft lichen Frage zur Vorlage. eine Störung der Abstimmung planen. In Deutsch-Eylau ist a« bereits zu schweren Ausschreitungen der Polen gekommen. Im Kreise Stuhm deuten zahlreiche Waffenfunde auf Putschvorbereitun- gen hin. München, 8. Juli. General Ludendorff hat bei München ein Landhaus gekauft. Er gedenkt dort seinen Wohnsitz zu nehmen. Stockholm, 8. Juli. 200 deutsche Studenten sind auf Einladung schwedischer Studenten sür einen zehnwöchigen Erholungsaufenthalt eingetroffen. Auf Grund des 8 lSl Absah 1 Sah 8 der Relchsverstcherungsordnung sind die Ortslöha, für den Bezirk'des Versicherungsamts der Amlshauplmannschaft Zwickau vom Oberoerstcherungsamt wie folgt festgesetzt worden: Die vom 30. Juni 1920 für das 2. Vierteljahr fällig gewesenen Wasserzinsen find längstens bi» IS. Juli I. an unsere Sladlkasse — Zimmmer Nr. 2 — abzusühren. Wir weisen ausdrücklich aus 88 12 und 21 unserer Wasserwerkssahungen vom 3. April 1903 hin, wonach bei unenischuldigtem Zahlungsverzugs zwangsweise Einziehung nach vorheriger Ankündigung auch Abstellung der Kausleitung zu gewärtigen ist. Schwarzenberg. Kunbesteuer belr. Die rückständige Kunüesleuer ist nunmehr bis zum IS. Juli 182» an unser« Städtkaff« — Stadthaus ! — zu bezahlen. Schwarzenberg, am 8. Juli 192V. Der «al »er Sta-t. - Erzgebirgischer Dolkssrem- Nr. 157. Aue, Erzg.» Sonnabend, den 1V. Juli 1S20. 73. Iahrg. .. Di« Papterknappdeit zwingt zur D«rw«ndung dt«s«s Not»Z«Uung»bopse». l— . .. Ne Konferenz dauert bis Sonntag. Amsterdam, 8. Juli. „Times" meldet, daß die Konferenz wahrscheinlich am Sonntag beendet sein werde. Die französische De legation habe ihre Abreise auf Sonntag abend festgesetzt. Es sei davon die Rede, daß verschiedene Kommissionen ernannt werden sollen, in denen aüch DeutMaiiS' vertreten sein werde, um die Einzelheiten der Fragen der Entwaffnung, der Kohlenlieferungen, der Wiedergutmachung zu besprechen, während die allgemeine Kon- fcrenz Ende Juli in Ostende wiederum ausgenommen werden solle. rung, aber die Lage sei für die Nachbarn beängstigend, da mit drei Millionen Waffen bolschewistisch« Feldzüge unternommen werde» könnten. Er begreif« nicht, wie «an das auch nur fünf Wochen ertrag«« könne; er selbst würde es nicht drei Tage aushalten. Die Negierung müßte jetzt eine Probe ihrer Kraft oblegen. Nochmals bestritt er die Richtigkeit der von General v. Seeckt angeführten Zahlen, machte aber den Vorschlag, dies sollte zwischen den Offi zieren der Alliierten und den Deutschen besprochen werden. Auf eine fo lange Frist für die Entwaffnung könne man sich nicht ein lassen. Die Deutschen sollten sich so große Fristen aus dem Sinn schlagen. Ferner empfehle er, die deutsche Regierung solle doch Ge setze und Strafe« zur Erreichung der Gewehrablleferung einfllhren. Minister Simons sprach bann noch einige kurze Worte. Lloyd George habe recht, daß die Gefahr groß ist, aber die Deutschen hätten sich das Schaudern abgewöhnt. Lloyd George könne sich wohl nicht in die Lage einer besiegten Regierung versetzen, die nicht nete Simons, damals habe die deutsche Regierung den Franzosen die Bewegung der Kommune in Frankreich 1871 hinwies, entgeg nete Simons ,damals habe die deutsche Regierung den Franzosen geholfen. Jetzt sollten uns die Alliierten die notwendigen Kräfte lassen. Er bemerkte auch noch, daß eg selbst England und seiner starken Negierung nicht möglich sei, gewisse Entwaffnungen vor zunehmen, die die Staatsmänner für möglich hielten. Gesetze rei chen eben nicht aus, wenn die Bevölkerung keine Furcht hat, Ein „Paradies -er ArdeNer" Sebr wenig ist in weiten Kreisen unseres Volkes eine interessant« Tatsache des Äsltwirtschaftslebens bekannt, auf die in der Litera tur über die Arbeiterfrage, in politischen Klubs und auch in Agita tionsreden öfter hingewiesen wird: die angeblich so hochentwickelt, soziale Gesetzgebung Australiens und Neuseelanoes, des Paradiese» der Arbeiter. Man weist darauf hin, daß dort schon seit Jahrzehn ten Institutionen de» öffentlichen Lebens in die Erscheinung getreten sind, die wir uns jetzt erst einzuführc» bemühten, allmählich und unter stärkstem Widerstande großer Teile unsere» Volkes: gemein same Negierung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Betriebs räte, Schlichtungsausschüsse,' Heimstiidtenstediungen usw., bestände« schon seit langem in Australien. Wie steht es nun in Wahrheit? 1770 wurde Australien von dem Weltumselger Cook für König Georg 3. von England in Besitz genommen. Es erfolgte eine groß zügige Einteilung des Landes in Provinzen mit selbständigen Re- gierungsbefugnissen. Und eine Zwangsbesiedlung setzte ein mittel» Deporationen unliebsamer »verbrecherischer Elemente des Mutter landes England». Da das Land an diese verschenkt wurde, wan derten allmählich auch freiwillige Siedler — zum Teil auch au» Deutschland — hinzu. Liese erste Periode dauerte bis 1848 uns way, wie di« Folgezeit lehrt«, der erste große Fehler der englischen Besiedlungspolitik Australien». Denn die Finanzen de» Lande» erforderten bei den immer mehr anschwellenden Ausgaben der Re« gierung infolge einer schamlosen Günstlingswirtschaft in den Stellen der Regierung»- und Provinzialämtern ei,re Erhöhung der Ein- nahmen, sedaß man sich entschloß, das Siedlungsland zu verkaufen In den, Gesetz von 1843 wurde der käufliche Erwerb von Lauds durch AMionen bestimmt. Ls bildete« sich sofort Gesellschaft««» di« den größten Teil de» Boden, für «inen Pappenstiel aus der» Auktionen erwarben, und da» Land parzelknweike a« kleiner», Siedler Weitergaben, natürlich nicht ohne ihren e menen Vorteil i n. Ai>, Lerrainspekulation im schlimmste» Sinne dr» - aug^M LktzM WvU Die Kaller von Ziegenböcken In An« und Klösierlein werden hiermit ausgefordert, ihre zum Decken bestimmten, noch ungekörlen Lücke bis zum IS. Jnli 1828 im Stadthaus« — Zimmer Nr. 18 — anzumelden. Die Unterlassung der Meldung kann nach der Verordnung des Ministeriums des Innern vom 31. Juli 1S1S bestraft werden. Aue (Lrzgeb ), den 8. Juli 1920. Der Nal der Stadt. — Pollzeiabtellung. Die «eue österreichische Regierung. Wien, 8. Juli. Die neue österreichische Regierung wurde ge stern in der Nationalversammlung gewählt. Nach Vereinbarung mit den Parteien gingen aus dieser Wahl vier Sozialisten, vier Christlich-Soziale und ein Großdeutscher, sowie drei Beamte her vor. Staatssekretär Dr. Mayr wurde mit dem Vorsitz im Kabinetts rat betraut. . ' Die Sowjet-Offensive. Kopenhagen, 8. Juli. ,M«w Statesmaun" meldet, daß in del Organisation der Roten Armee erst vor einigen Wochen einschnei dende Veränderungen vorgenommen worden sind. Dis dahin lag die Oberste Heeresleitung bei dem Generalstab in Moskau, der sich fast ausschließlich aus Stabsoffizieren der zaristischen Armee zusam mensetzte. Alle Befehle und Instruktionen gingen aber zunächst, an die bolschewistischen Kommissare, die den einzelnen Kampfein heiten an der Front zugeteilt waren. Al» Brussilow in den kriti schen Tagen der polnischen Offensive mit dem Oberbefehl betraut wurde, nahm er ihn unter der Bedingung an, daß all« seknePe» fehle auf rein militärischem Beg« ««mittelbar an dir Front g«heo sollten, ohne einer Nachprüfung seitens der bolschewistischen Organ« zu unterli enen. Daß diese Systemänderung, mit der sich die Bolsche- wisten in ihrer Not einverstanden erklären mußten, späterhin noch große politische Folgen haben kann, liegt auf der Hand. Es ist noch Auffassung des Mattes nicht anzunehmen, daß Brussilow die von ihm „zur Rettung des Vaterlandes" erlangte Machtfülle nach Be endigung des Krieges in die Hand der Bolschewisten zurücklegen wird. Aus durchaus glaubwürdiger russischer Quelle verlautet, daß Denikin dem General Brussilow das Anerbieten gemacht hat, unter seinem Kommando gegen Polen kämpfen zu wollen. Kopenhagen, 8. Juli. Nach einem Warschauer Telegramm be- sagt der letzte polnische Heeresbericht u. a.: Gestern begann der erste Teil der seit langem geplanten bolschewistischen Offensiv«. Di« bolschewistischen Heere gingen zum Angriff an der Düna vor. Bol schewistische Kavallerie unterbrach die Eisenbahnlinie Kiew—Kowel. Südöstlich Bobruschk griffe» die Bolschewisten von Ludwica bi» Ostrog an. Weiter südlich ist die Lage unverändert. Polens Auflösung. Breslau, 8. Juli. Zahlreiche in Oberschlesien eintcesfende Flüchtlinge berichten Einzelheiten von der Auflösung des polnische» Heeres. Der dortigen polnischen Kreise hat sich eine große Bestür zung bemächtigt. Es findet ein Sturm auf die polnischen Banken statt, um die dort nicdergelegten Kapitalien schnell abznheben. . Rene Steuergesetzr In Sicht. Berlin, 8. Juli. Nach einer Erklärung in der mchrbsitsso- zialistischen Fraktion werden im Neichsfinanzministerium neue Steuergcsetze ausgearbeitet, die eine Einnahme von fünf Milliarden Mark erbringen sollen. Dke Schlichtungsordnung. Berlin, 8. Juli. Die seit langem angekündigte Schlichtungs- ordnung, die die gesetzliche Regelung aller Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern vorsieht, ist jetzt im Entwurf fertig gestellt. Cs werden folgende Schlichtungsorgane gebildet: 1. Schlich- tnngsausschüffe, 2. Landcs-Schlichtung-ausscküsie, 3. ein Neichs- Einigungsamt. Oberstes Organ ist das Neichsarbeitsministerium. Die Schlichtungs-Ausschüsse gliedern sich in Arbsiter-Schlichtungs- kammern, Angestcllten-Schlichtungskammern, gemischte Kammern und Fachkammern ;die Landes-Schlichtungsausschüsse in Revisions kammern; das Rcichts-Einigungsamt in Revisionskammern und Reichs-Einigungskammern. Die wichtigste Bestimmung der neuen Schlichtnngsordnung ist der Paragraph 86, der festlegt, daß der Schlichtungsausschuß von den Arbeitgebern angerufen werden muß, wenn diese eine Aussperrung beabsichtigen, und daß ebenso die Arbeitnehmer den Schlichtungausschuß in Anspruch nehmen müssen», wenn sie die Arbeit einstcllcn wolle». Aussperrungen und Ar beitseinstellungen sind unzulässig, bevor nicht der Schlichtungsaug, schnß angerufen und eine Einigung zustande gekommen oder ein Schiedsspruch gefällt ist. El« Arbeitslosen-Versicherungsgrsetz. Berlin, 8. Juli. Dem Reichstage wird zum nächsten Herbst ein Arbeitslosenversicherungsgcsetz vorgelegt werden. In dem Ge setzentwurf heißt cs: Voraussetzung der Arbeitslosenversicherung ist, daß die Beschäftigung gegen Entgelt stattfindet. Die Versicherung gelangt auch zur Anwendung bei Betriebsbeamten, Werkmeistern und de ränderen Angestellten in ähnlich gehobener'Stellung, ferner bei Bühnen- und Orchestcrmitgliedcrn ohne Rücksicht auf den Kunst wert der Leistung, sowie bei Schiffern, falls nicht ihr Jahresarbeit«- verdienst 5000 Mark übersteigt. Gegenstand der Versicherung ist 1. Gewährung einer Unterstützung bei Arbeitslosigkeit, 2. Bereitstellung von Mitteln zur Verhütung von Arbeitslosigkeit. Arbeitslosenun terstützung wird nur gewährt, wenn der Versicherte in den 12 Mona ten vor Eintritt in die arbeitslose Zeit 26 Wochen hindurch Bei trag geleistcthat. Arbeitslosenunterstützung wird nicht gewahrt: 1. für die Dauer eines Streiks, wenn der Versicherte seine Stellung infolge des Streiks verloren hat, 2. wenn er seine Stelle freiwillig ohne triftigen Grund aufgegeben hat, 3. wenn er wegen schuldhaften Verhaltens entlassen wurde. Die Karlsruher Lebensmtttelkrawalle. Karlsruhe. 8. Juli. Als die Sicherheitspolizei, die gestern die Straßen absperren wollte, um die Geschäfte gegen die eindrin- gendc Menge zu sichern, sich zurückzog, wurde auf den mitgebrachten' Panzerwagen geschossen. Der Wagen «noide^e da» Feuer. Es wurdey ein« Frau getötet und acht Personen verle-t. Der bevorstehende Polenputsch. Berlin, 8. Juli. Aus Marienwerder kommt di« Nachricht, „ SdO MM«. LtpiliM tD ÄWgrsck sei««. M tzaß HZ «erwehr und der Sicherheitspolizei schreiten müsse und daß sür die Herabsetzung der HeerrsstStcke auf 1VV066 eine Frist von 6 Monaten zugebillizt sei; die Herabsetzung des Heere» habe in zwei Raten, bis zum 1. Oktober 1920, ans 136600, bis 1. Januar 1921 auf 166066 stattzufinde«. Minister Dr. Simons betonte, daß eine so bedingte Fristver längerung eine einseitig« Auflage der Entente darstellen würde, nicht ein Abkommen unter den verhandelnden Parteien. Lloyd George entgegnete, daß die Alliierten darauf beständen, daß wir das Programm mit diesen Abmachungen annehmen. Minister Dr. Simons erklärte, daß wir das nicht tun könnten, ohne vorher eingehend über die Angelegenheit beraten zu haben. Die Konferenz wurde sodann auf Freitag vormittag 11 Uhr vertagt. O Sva, 8. Juli. In der Mittwochsitzung schilderte Reichsminister Dr. Simons die Schwierigkeiten, in die Deutschland durch die For derungen der Entente versetzt worden sei. Auf der einen Seite sollten wir die Waffenabtieferung durchführen, auf der anderen uch»« man «ns die. Truppen, qo» Lenen diese- Wassen ausgegrijseu werben sollen. Mr brauchten das Heer außerdem- um die innere« Ruhe zu sichern. Wir haben große Sorgen wegen der inneren Un ruhen, die bei der wirtschaftlich kritischen Lage zu befürchten seien. Ein vermindertes Heer könnten wir nur dann haben, wenn sich durch die Verhandlungen in Spa unsere wirtschaftlich« Lage bessern sollte. Deshalb hätten wir es vorgezogen, zunächst die wirtschaft lichen Fragen zu besprechen. Doch sei es nicht an uns, den Be siegten, die Tagesordnung festznsctzen, das sei Sache der Sieger, die als Rcchtstitel den Versailler Vertrag für sich hätten. Wir hätten uns entschlossen, eine Antwort auf Lloyd Georges Frage mit klaren Zahlen und deutlich zu geben. Der Minister machte dabei darauf aufmerksam, daß wir gewisse Erwartungen hegten, nämlich 1. daß uns die Aufgabe der Durchführung der Entwaffnung nicht besonders erschwert wird, 2. hofften wir, daß uns die Alliierten über die Katastrophe, von der im Sommer und Herbst unsere Wirtschaft bedroht sei, in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht hinweghelfen würden. Hier rief Lloyd Georgs dazwischen: Was heißt das? Wo rauf Dr. Simons antwortete, er meine, daß wir unsere finanziellen Verpflichtungen nicht etwa durch Banknoten bezahlte», sondern durch die Verhandlungen in Spa zu einer gesunden finanziellen Entwicke- lung kämen. Lloyd George schien durch diese Erklärung befriedigt. Dr. Simons fuhr dann fort: Unsere dritte Erwartung geht dahin, baß die Alliierten den Wasfenschmuggcl aus dem besetzten in das unbesetzte Gebiet, der jetzt noch in Blüte stehe, verhindern. Hierauf äußerte sich General von Seeckt ausführlich über die militärischen Fragen. Er gab einen genauen Ueberblick über die bereits erfolgten Ablieferungen und schilderte die Verluste an Ma- terial, die wir im Kriege und bei dem Rückzüge 1918 gehabt hätten. Er nannte dann genaue Zahlen der Bestände, die noch über die Be stimmungen des Versailler Vertrags hinaus in unseren Händen seien, zum einen Teil in der Hand unserer Truppen, zum anderen ohne Kontrolle der Negierung in den Händen der Bevölkerung. Lloyd George bestritt einige der angeführten Zahlen, ohne aber den guten Glauben der deutschen Negierung in Zweifel ziehen zu wollen, worauf General von Seeckt erklärte, seine Zahlen beruhte» auf zuverlässigen Berichten seiner Dienststellen.. Mit besonderer Ausführlichkeit ging der General dann auf die Gewehrfrage ein. Hier griff Lloyd George ein und erklärte, seine Hauptsorge seien die Gewehre, die noch in den Händen der Bevölkerung seien. Der General gebe selbst zu, daß noch drei Millionen Gewehre über die Bestimmungen des Vertrages hinaus sich in Deutschland befinden. Dag spreche eine sehr ernste Sprache. Auch sei dies eine ungeheure Gefahr nicht nur für Deutschland und seine Nachbarn, sondern auch für ganz Europa. Dann kam Minister Geßler auf die Einwohnerwehrenfrage zu sprechen. Diese Wehren hätten sich, als im vorigen Jahre in Deutsch land Unruhen ausbrachcn und Rsstercpublikcn ausgcrufen wurden, ganz von selbst zum Schutze von Leben und Eigentum der Bürger gegen bewaffnete Banden gebildet. Nun schilderte General von Seeckt, wie die Ablieferung der Waffen vor sich gehen sollte. Er erklärt«, daß dies nur durch die Einsetzung aller militärischen Machtmittel möglich sei. Sein Vor schlag gipfelte darin, daß auf diese Weise die Entwaffnung inner- halb eines Jahres durchgesührt würde. Mit der Entwaffnung müsse dis Herabsetzung der Hecresstärka Hand in Hand aehen. Ge neral von Seeckt schlug darauf vor, daß m fünf Vierteljahre Frist lassen solle, um das Heer auf 166 660 Mann herabzusetzen. Die Herabsetzung solle erst langsam, dann schneller vor sich gehen, und zwar in folgender Weise: Bis 1. Oktober 1926 Herabsetzung auf 196666 Mann, bis 1. Januar 1921 auf 180 666 Mann, bis 1. April 1921 auf 166 MO Mann, bis 1. Juli 1921 auf 180 066 Mann, bis 1. Oktober 1921 auf 100 006 Mann. In gleicher Weise sotten die 'Jnfanteriebrigadestäüe herabgesetzt werden. Hinsichtlich der Sani tätsoffiziere, der Uebergeschütze und der Heeresbeamten b nm ! Beratung durch Sachverständige. Ferner bat er, daß eine ' s- zeit vor der zwölfjährigen Anwerbung der Truppen bcwilli de. Nach einer Pause hielt Lloyd George eine große k': sbetonte, er habe kein Mißtrauen gegen die jetzige h«uMc Schneeberg. DerMgung oer Blutlaus Wir haben s«ststell«n müssen, bass in den Särte» hieslger StÄt di« BluUausin erschreckende» W«is« übtchandgenommen hak. Di« Besitz«» der beir. Obstgärten erhallen daher Auslage, schort an? da energisch« Bekämpfung der Bluttaus zu gehen. Dies« geschieht durch Bestreichen der Bluttauskolonieni mit verdünntem, zehnprozentlg«m Odstdaumkarbolineum. Nur unausaesehle, aufmerksam« Beobachtung d«r Blutlaus und wiederholte Anwendung de» Mittels verbürgen allem den Erfolg. Wegen weiteren Nats wird empfohlen, sich an Herrn Stadtgärlner Bonitz zu wenden Nach Ablauf von 4 Wochen werden wir erorlern, ob und mit welchem Erfolg« di« Besitzer oo» Obstgärten dieser Aufforderung nachgekommen sind. Segen Säumige werden wir nach Fristad laus mit Strasauslage vorgehen. Schneeberg, den 8. Jult 1926. Dar Stabkral. Neuftädlel. Pslichtseuerwehr-Ilebung findet Montag, daN tg. Juli 182», ab,«», »nutz» 7 Uhr, Sammelplatz Spritzenhaus, statt. An der Uebung haben alle männlichen Einwohner vom ersüllten 26. bis zum rrsÜNlen 85. Lebtns« jahre (Stichrag IS. April 1920) leilzunebmen. Ausgenommen werden nur diejenigen Einwohner, welche im Bergbau beschäftig! find, und solche, die ärztliche Zeugnisse, woraus «In Besreiungsgrund ersichtlich ist, bis zum Tage der Uebung beibring»» können. Die evtl, schon srüher beiqedrachien ärztlichen Zeugnisse sind in diesem Jahre nicht mehr «^gebend. Uncnlschuldigies Fernbleiben wird mit Seid dis zu 60 Mk. oder mit entsprechender Saft bestraft. Gleichzeitig werden diejenigen Einwohner, welche noch im Besitze von Feuerwetzrbinaen sind, aber nicht mehr an den Hebungen teilzunehmen haben, nochmals aufgeforüert, diefe sofort jedoch spätestens bis 26. Juli 1926 an Natsstelle, Zimmer Nr. 1, Einwohnermeldeamt, zurückzugeben. Daselbst können auch solche, welche noch nicht im Besitz« von Feuerwehrbinden sind, diese in Smpsang nehmen. Neuftädlel, den 8. Juli 1926. Der Sladtral. Schwarzenberg. Straßensperrung. Wegen Beschotterung der Wühlenstrasse entlang des Güterbähnhofes im Stadtteil Neuwelt wird der Durchgangsverkehr daselbst bis auf Weiteres gesperrt. Schwarzenberg, am S. Juli 1920. Der Bat »er Stadt. über 21 Jahren 16—21 Jahren 14—16 Jahren unter 14 Jahren männliche weibliche männliche weibliche männliche weibliche männliche weiblich« iS,- M. 12,- M. 12,- M. S,56 M. 7,50 M. 6,80 M. 2,S0 M. 2,S0 M.
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