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Sto. 14S. Dienstag, den 2V. Dezember 18W. rsir ^abrg. Gedenktage -es Jahres 18Y8 lich, daß für die freiheitlichen Einrichtungen unsers Staates gerade die ungehemmte Agitation der Sozialdemokraten ein -> dem Leben König Alberts und Sachsens Geschichte vollgiltiger Beweis sei. — Der nächstfolgende Redner, der von 1828 -1898. z-slitische Rundschau ^ren r ber letzteren meinte er, der materielle Schaden, so- der Schaden an Ruf und Ansehen, der uns durch diese Körne*« munäi (Schiedsrichter-Amt der Welt) für sich in Anspruch zu nehmen fühl der Verantwortung keineswegs vermißt. Sein Blick reicht über die ganze ungeheure Weite des Jnteressenkreises, den Deutschland sich durch seine Weltpolitik geschaffen hat, über den Atlantischen und den Stillen Ozean, über die alten Herde der europäischen Jnteressen-Gegeusätze im Mittelmeere und über die neuen internationalen Berühr ungs-Flächen am Strande des Gelben Meeres. Er spricht von Kreta, Makedonien, Rumänien, von dem Einflüsse Deutschlands am Goldenen Horn, von Palästina und Syrien, dann wieder von Frankreich, um dessen Protektorats-An spruch über die deutschen Katholiken im Orient peremptorisch zurückzuweisen, und von England, mit dem Deutschland in allerlei Fragen ohne Schädigung und unter vollster Wahr ung anderweitiger werthvoller Beziehungen zusammengehen könne. Dieser anderweitiger Beziehungen thut er nicht be sonders Erwähnung aber, man weiß, daß die Beziehungen zu Rußland gemeint sind, mit welchem Deutschland in ver trauensvoller Freundschaft lebt. Der Minister braucht von dieser nicht ausdrücklich zu reden, nachdem der Mo narch es in der Ansprache an den Reichstag und dessen Präsidium gethan hat. So umfassend ist das Weltbild, in dessen Mittelpunkt das Deutsche Reich steht, ohne gleich- Z 20. Dezember. 'M. Eröffnung der Nossen-Meißener Eisenbahnlinie, ' 21. Dezember. M.' Kronprinz Albert erhält das Eichenlaub zum Orden den andern Parteien im Wahlkampfe an, die nach seiner Meinung von wenig Anstand und Ordnungsliebe zeugten. Er erklärte alsdann für eines der wichtigsten Mittel zur Bekämpfung der Sozialdemokratie dieThätigkeit der Arbeiter in den Berufsvereinen. Zum Schluffe aber stellte er fest, daß der erste Etatsredner des Zentrums, der Abgeordnete Fritzen, seine Aeußerungeu über das Protektorat im Orient iin vollsten Einverständnisse mit allen seinen politischen Freunden gethan habe. Die Zentrumspartei sei ebenso deutsch, wie katholisch, beides voll und ganz. — Den Schluß der Etats-Debatte bildete eine Rede des Antisemiten Lie bermann v. Sonnenberg, der seine Freude über den Gesetz-Entwurf zum Schutze Arbeitswilliger aussprach und seinen Sympathien für die Deutschen in Oesterreich Aus druck gab. Darauf wurde die Diskussion geschlossen und die nächste Sitzung auf Dienstag, den 10. Januar 1899 anberaumt. Die Reichstags-Rede des Staatssekretärs v. Bülow hat weit über die schwarz-weiß-rotheu Grenzvfähle hinaus einen tiefen Eindruck gemacht. Die Wiener „Neue Freie Presse", die sich bereits zustimmend geäußert hatte, ergreift noch einmal das Wort, indem sie unter anderm ausführt: Das deutsche Reich befindet sich in einer beneidenswerthen Lage. Es ist von allen Seiten umworben, und parallel mit seiner äußern Machtstellung entwickelt sich seine innere Wohlfahrt zu strotzender Fülle. England trägt ihm Freund schaft an, und in Frankreich wird das Unwahrscheinliche wahr, daß von ernsten Politikern und angesehenen Or ganen der öffentlichen Meinung die Chancen einer Annäher ung an den deutschen Nachbar erwogen werden. Der Staatsmann, der über eine solche Lage zu berichten hat, kann freilich der üblichen Phraseologie entratheu und in seinem Expose der vollen Freiheit und Originalität seines Geistes den erwünschten Spielraum gönnen. Die Macht des Reiches, m dessen Namen er spricht, ist die Quelle seiner Beredtsamkeit. Herr v. Bülow reiht schimmernde Aphorismen und Bilder zu einer glänzenden Kette zusammen aber hinter all dieser Frische und Wärme wird das Ge-' - Deutsches Reich. Der Kaiser Iras am Freitag Mud 8Vt Uhr von den Springer Hofjagden wieder in Potsdam ein. Auf der Heimreise hatte er in Hannover Mn mehrstündigen Aufenthalt genommen, während dessen Monarch das Frühstück im Offizierskasino des Königs-- Mmregiment einuahm. Der Schuljugend von Hannover Mflete der Kaiser anläßlich seines Besuches dadurch eine Die „Nordd. Allg. Ztg." bezeichnet die umlaufenden Gerüchte über einen angeblich in Aussicht stehenden neuen Flotten plan als gänzlich unbegründet, betonend, es sei an keiner Stelle weder die Vorlage eines neuen Flotten- planes noch auch nur die Abänderung des jetzigen Flotten gesetzes beabsichtigt. Der Kaiser von Oesterrei ch hat bei einer Audienz, welche er dieser Tage dem deutschen Botschafter in Wien, Grafen Eulenburg, ertheilte, aus dessen Händen ein Schreiben Kaiser Wilh elms entgegengenommen. Die Frage, ob es sich bei dem betreffenden Schreiben des deutschen Kaisers an den österreichischen Herrscher um eine private oder eine politische Angelegenheit handelt, entzieht sich natürlich zu nächst der Beurtheilung durch die Oeffentlichkeit, jedenfalls wäre aber wohl die Vermuthung nicht ohne Weiteres von der Hand zu weisen, daß der bekannte Thunsche Zwischen fall und die hierdurch veranlaßten Erörterungen über das deutsch-österreichische Bündniß vielleicht mit diesen Brief ces deutschen Kaisers veranlaßt haben. wohl ein Arbitrium vird, u»d Mosten, in; denn lutz adel stett all ch. tzein lgiebt all r Papier müffen in entweder eichneben , Sbikc- Zarte vob n meisten ünen nA lckn" iwein " leln st- Ä und dra. ire. ti-Ä lle, itreu« Berlin, 17. Dez. Der Kaiser hat dem Reichstag ^edcr ein Geschenk überwiesen, eine Wandtafel deutscher Kriegsschiffe, welche unter Benutzung amtlichen Materials M unter Mitwirkung des Marinemalers Stöwer bcar- Met ist. Die Karte zeigt eine Seitenansicht und den Durchschnitt des Linienschiffes „Kaiser Friedrich III.", des Denzers „Geier", der beiden großen Dampfer „Fürst Bis- Mck" und „Freya", sowie zwei Torpedoboote. Ter Reichstag fuhr in der Etatsberathung fort. M vierten Tage der Debatte sprach als erster Redner Abgeordnete Bebel. Derselbe tadelte zunächst die 'Rvuialpolitik des Reiches und die Ausweisungen. Be- Vatevlan-isches. Wilsdruff, I. D-zember 1898. — Die Vorarbeiten zu den Weihfestlichkeiten des am 15. Januar stattstndenden Eröffnung der neuen Bahnlinie Wilsdruff-Nossen sind bereits in lebhaf tem Schwünge, wie ein uns aus Mohorn vorliegendes Rundschreiben des Festkomitees für die Einweihung der Bahn Wilsdruff-Nosfen besagt. Hiernach können bereits jetzt schon und zwar für Wilsdruff bei Herrn Apotheker Tzschaschel Zeichnungen auf Festkarten, welche zur Theilnahme am Festzuge auf der ganzen Strecke Wils druff-Nossen und am Festmahle im Gasthose zu Mohorn berechtigen, vorgenommen werden. Den Vorsitz für dieses Komitee hat Herr Pfarrer Jentsch, Mohorn über nommen — Die Reichspostau st alten sollen angewiesen werden, streng darauf zu halten, daß Neujahrs-Post karten oder andere Drucksachen mit unsittlichen oder un- fläthigen Zeichnungen bez. solche mit erkennbarem beleidigen den Inhalte von der Postbeförderuug ausgeschlossen bez. nicht bestellt werden. — Vom 1. Januar 1899 ab sollen versuchsweise Ge sprächsanmeldungen für Doppelgespräche von 6 Minuten Dauer im Fernsprechverkehr zugelassen werden. Zwischen denselben Korrespondenten ist ein länger als 2 Einheiten dauerndes Gespräch nur dann statthaft, wenn vor oder während dieser Zeit keine weitere Anmeldung erfolgt ist. Die neue Bestimmung tritt zunächst nur für den Verkehr innerhalb des Reichs-Telegraphengebiets in Kraft. — Der Weihnachtsurlaub beim Militär wird auch in diesem Jahre wohl alle Wünsche befriedigen. Auf höheren Befehl soll allen Anträgen so weit als irgend an gängig staltgegebeu und die Urlaubszeit möglichst lang be- iuessen werden. — Lampersdorf, 19. Dez. An der vorigen Woche stattgefundenen Schul-Vorstandswahl betheiligten sich von 20 Wahlberechtigten 19. Es schieden aus: Herr Ge- meindeoorstand Klunker und Herr Gutsbesitzer Pietzsch. Neu gewählt wurden: erster genannter Herr mit 10 und Herr Gutsbesitzer Fichtner mit 9 Stimmen, die anderen Stinlmen waren getheilt. nnpfungen vorgenommen haben, hiermit ersucht, ihre Privatimpflisten, die für jeden Ort, in welchem sie solche Impfungen vorgenommen haben, nach Form. V, VI und VII besonders ausgestellt seiu müssen, bis Ende des Jahres anher einzureichen. Cölln-Meisten, den 16. Dezember 1898. Der Koma». Bezirksarzt I»r Erler. -r Flü'K apier o" e so ' bi« 'ei stens Belaid veiler er W°>t' den eE rcLiM ! nach ;cstriE Nttel st ! leb, »den ' Bekanntmachung. X Die Herren Gemeindevorstände werden hierdurch ersucht, die diesiährigen Mpflisten, in soweit dies noch nicht geschehen ist, alsbald, spätestens aber bis Ende Rs Jahres zur Revision anher einzureichen. . Desgleichen werden die Herren Aerzte, welche im Lause des Jahres Privat- rs zu rei' len M- d ließt LS vaueb ann-^ Salw^ k.stillirl»' -eite Smvt j w, d>A Neben^ Cuba«, cde C. B. pour le mernv. ässer Zentrums-AbgeordneteLieber, führte zunächst einige Bei- 'spiele von dem Verhalten der Sozialdemokratie gegenüber Maßregeln erwachse, sei nicht zu ermessen. Alsdann ging «au-^ ff auf den Erlaß des preußischen Ministers des Innern, das scharfe Schießen der Polizei, und auf zwei Masse des Kriegs Ministers, betreffend das Verfahren bei flawallen, des nähern ein. Anlaß zu heftigem Tadel gab M Redner insbesondere die Vorschrift, wodurch bei orohen- M Aufruhr die sofortige Verhaftung der sozialdemokra- Führer ungeordnet wird. Den Anarchismus schob Mel der bürgerlichen Gesellschaft zu, wohingegen derSo- Mismus jedes Attentat verurtheile. Einen Terrorismus ffr Arbeiter gebe es nicht, wohl aber einen solchen des Mernehmerthüms von beispielloser Brutalität. Was end- die vielbesprochene Mauserung der Sozialdemokratie Melange, so könne und müsse seine Partei ihr Programm Merv, aber nur von bürgerlichen Schlacken. — Nachdem Uegsministcr v. Goßler darauf festgestellt hatte, daß ein Mizei-Beamter oder Soldat der über die Köpfe von Em- Mern hinwegschieße, vor ein Kriegsgericht gehöre, und daß M eine von Bebel citirte Erlaß in den Akten des Kricgs- Mnisterium nicht zu finden sei, nahm der Staatssekretär M Innern Graf PosadowSky das Wort. Er legte in ^'gehender Weise dar, daß von einem Stillstände derSo- Wreform nicht die Rede sein könne. Für die veränderte Mik der Sozialdemokratie giebt es nach der Auffassung Redners nur zwei Möglichkeiten. Entweder glaube 'k, die Menge würde von dem Medusenhaupte des Zu- Mtsstaales erschreckt, sobald der Vorhang gelichtet werde, Mr aber es stecke überhaupt nichts dahinter. Was die Ausweisungen anbetreffe, so hätte das sozialdemokratische Mitral-Orgau, der „Vorwärts", für den Zukunflsstaat hurtige Maßnahmen ebenfalls in Aussicht gestellt. Redner Holz -W' fügt IN«" schwel» m, d-in" >. Einif! nockmal- ^reitete der Kaiser anläßlich seines Besuches dadurch eine n WE' Müdere Freude, daß auf seinen speziellen Befehl sämmt- Uche Schulen der Stadt am Freitag Stachmiltag geschlossen w«'n.' -- mmt al» — RöhrSdorf. Einer der theuerstcn Jagdrevire in der Umgegend wurde am vorigen Sonnabend das Revier in dem benachbarten Hühudorf; dasselbe umfaßt nicht ganz - „ 100 Acker jagdbare Fläche und gelangte durch Höchstgebot u^uvnuumen cvcnsnnv tn gcacur. nruurr j IN eru^ruru gu nrr-inrn. „In unserer Ent-! von 710 Mk. jährliche Pachtsumme in die Hände des Herrn uhrte dann noch mehrere Beispiele an, aus denen die nn- j haltsamkeit liegt die Eigenart, aber auch die Sicherheit! Rentier Hermsdorf in Kötzscheubroda. Der neue Pachter, Milderte revolutionäre Wesensart der Sozialdemokratie unserer Stellung am „Goldenen Horn", sagt Herr v.^welcher zugleich Gutsbesitzer und Jagdpachter m dein an- Morgehe, und betonte schließlich, daß für die freiheitlichen Bülow, aber er könnte diesen Satz auf alle deutschen In-! grenzenden Sachsdorf ist, wird nunmehr die beiden Reviere Abrichtungen unseres Staates gerade die ungeheure Agi- teressen-Sphären anwenden. Deutschlands Macht besteht Zu einem vereinigen und ist dies wohl auch der Grund Suva der Sozialdemokratie hervorgehe, und betonte schließ- in dem behutsamen und klugen Gebrauche derselben. ! für die hohe Pachtsumme. WtMM fiii MM llM- M ja I ihm Iyer» Ivcr^ mgen bste» jrobe I mi! I dc» k si echt! »war lad« Hos- vieu, t-! Als nach MN- krde- inoch tage- jödel Hite" post, ^em- ^cher, ! Marandt, Kossen, Siebenteln und die Hlmgegenden. Amtsblatt Är die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. neu, ^scheint wöwentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnersiags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf-, durch die Post bezogen 1 Mk.55 Pf. i'eüie Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene CorpuSzeile. 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