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«v. Jahrgang. -k 2S8 Sonn«»,» 4. Juni 1«L Gegründet 18S8 DrahlaalchrM: Vachrtch,»» Dr«»«». g«nlprrcher-S>,n»m«lnumm»r SS 241 Var sür AachlgelprSche: LOO11. l» Dresden und Vororten bei täglich zwrimotiger Iulrogunn oder durch di« Pott ' erteil Ut>c bei tägltch zweiinoligcin Verlond mmiaNich ZV, Ad, vierteliäkrlich SV,— W. Di» >t! ^,» , ipaUig» L MIN breit« Zeile 7.- W.. aukerhatb Sachsen» 8. - M. Zomili«»- anzeig««, Anzeigen unter Stetten- und Wnnnungsmartil. I,völlige An- und Ver- leise. Nbute die Zeile d,— A>. Dorzugsplilh- laut Tartt. AueMllrti^c Autträge Dorausdezadlung. Einzelnummer >,d» M,, Sonntagsausgad« I,— M, gegen ischrisklertung und Louptgctchatl-ItNLL Lterteottrahe SS/40. Druchu, Verlag onn ' e»sch » Vetchar»! tn Dr«»». Postschech-öionlo 1OSS Drei den. Aachdnich nur mU deutlicher Quellenangabe «„Dresdner Nachr.-t zulässig. - Unverlangte Schrislstültre werden nicht ausdewahrt. Irsnsporlsdle Hertie ln (3ul3 ^«»dk'lkLte: ^pornstkaeis - Qscskociksr uncl ftlsrele florisn krockei'tZ Usekfolgsk^L:' OrssclsriDüplsestrslZs S, 12, 12 «»Nna V» 2» I «r », « r u r» SI, üis !Ü5 »st- fk-ik-n unü Lvksnik-tia vom V-tI»Lr»en sjes Viiokmmy dir rl-,- »leim- kedr ksttet. — Policen Lototl d«i kmtl prsuk, Veksickerung, --«»»-»inrlrv-tr. 1' ^elepkon . 141^4 unü 11^14 Sportseräte m Tennis Xroelcat, knüdall, sioeiis^, Seklagds», lurnsn u»«.,»->t»»itr,- enir ddrLit« psttdoots. Koste Konstruktion, k. 0. p. lök s. IVILLIIs^, pfLASs 32. OsutscNtsncts grölZtss Spistxnrsrsritisius. Der neue Ausruhr in Oberschlesien. Wie -er Aufstand begann. Schilderungen von Augenzeugen. lTonderberlcht der „Dresdner N a a> r > ch > e n ".s Bon einem Dresdner. der sich lange in Obcrschlcsicn emsgeliaften hat, geht uns über den neuen polnischen Aus stand ft, Oberschlesien folgender interessante Bericht zu. Als geborener Dresdner bin ich am IX Mai lw-'l i» den oberschlcüschen Selbstschutz eingelreten. bei dem ich den vorjährigen Pvlenaufstand bis zu seinem sogenannte» Ende mit bekommt habe. Als der Selbstschutz aus Besicht der Entente ausgelöst werden »instte, blieb ich in Oberglogan, bis jetzt der neue AuSstand ailSbrach. Ta der kreis Lder gkogau lediglich von Italienern besetzt ivar, berrschte auch nerhüllnismäsuge :>>uhe. bis am 2ä. Mai. am l Nl>r morgens, eine geballte Ladung Handgeanate» in der Nähe des Schlaclsthvses zur Explosion gebracht wtrrde. Ties ivar das erste Zeichen des neuen Aufstandes. Am Bvrmtilag des ZI. Mai traseu mit dem Frülizug die ersicn ilüchtenden lörubeuarbeiter aus den Hütleiigegendi'ii ei», die das droliendc Unlieil kommen laben, obivvbt der eigentliche -sturm erst am:!I. Mai, miuags 12 Uhr, IvSbrach. Ta der Ulitchtlingsskrom in Obcrgloga» immer mebr zunabm »,id die polnische Bevölkerung i» ibrer Haltung immer droben- der wurde, schloss ich mich gm :>l. Mal, um 7 Mir abends, mncm slliichtltngszug an, der über den grösste» oberschlesi- sö>en Babnknoteuvnnkt Nanderzi» ging. Tort boten sich erschütternde Bilder, denn gleichzeitig mit unserem Zliicht- tingsznge kamen lange Züge von .vlattowitz. Üinbuick uud Beuthen an, die nvn den in Nandcrzin im Lause des Aach mittags eingetrossenen Flüchtlingen es waren insgesamt !L0M — sogleich gestürmt wurde. Zu ibrer Angst uabme» die Flüchtlinge nicht nur au» den T r i l t b r c t I e r ii und i» B r e m s e r h ä u S ch c u Platz, sondern auch aus den Li a g e n d a cb e r n, in den geöffneten Feilster- rast men und aus den Pufseril. lieber der» Beginn des Aufsianöes im eigenilichen Ilnruhengediel kann »ch an» 0»r>»uü eigener Feststellungen und Erzablungen der beteiligten Flüchtlinge folgende «chttderung geben: Am Ll. Mai turz vor dem Ätiltag erschienen ans einer tzirube in Nnbnit drei Grubenarbeiter und teilten den» Obersteiger Biala, dem ehemaligen Koiinnaudanteu der Zn snrgenlen von Birawa bei Alteosel, mir. sie scieu ob ihrer polnischen Gesinnung von einer Grube in Gleiwitz ent lassen worden. Diese Angabe» waren haltlos, denn es waren gekaustc Aufwiegler. Biaia aber rief, ivic inein Ge währsmann, ei» Oppelner .üausniann, der täglich nach Nnbnik iähr». um Tabak zu Handel», mitteill, einige zur neuen Schicht eintressende voinische Bergleute zu sich, während die übrigen etivg Mlttt Menschen sich gnschütten, ein zufahren. Plötzlich erschienen 8 bis in mit Eisenstangen de wafsiiete Bergleute hinter dem .Ziegelhaus der Förder anlagc» und zivangei» >»nler dem wütenden Ans: „Wo sind die verjlnchten heimattrenen deutschen Hunde!" die Fürüerbetriebsgnlagen stillznlegen. Darauf begann eine allgemeine Hetzjagd mich den unglücklichen deutschen Opfern, und da die polnischen Arbeiter unter den Berg leuten in der Mehrzahl sind, der Aufstand aber schon lange vorbereitet war, mussten selbstverständlich die Deutschen die Flucht ergrcisen. Sie kviiuiei» nicht einmal mehr nach ihren Quartieren eilen, da diese uizimschen von den Polen demo liert wurden. Was nicht rechtzeitig die Grnbcuausgänge er reichte. wnrde erbarniungslns in viehischer Weise nieder geschlagen. Als Wassen wurde,» ausschlicstlich Eisenstangen und Gummiknüppel benutzt. Ln traseu iu Uanderziu mit jedem Zuge Unglückliche ein, denen die Ohren abgerissen waren, und andere, die schwere Lapsuerletznngeu erlitten hatten. Den iu Nndnik unter Tage arbeitenden deutschen Bergleuten wurde gedroht, üc nicht aussahren zu lasten, oder sie bestimmt um !I Uhr abends an den Fürdcrkörben zu erwarten, um de» Armen dasse-tbe Las zuteil werden zn lasten, wie den davongcjagtcn andere» Tcutscheu. Dieser Rnbnikcr Borsall war jedoch nicht vereinzelt, denn im ge gebenen Augenblick, als der ttawpf aus dieser Grube begann, ertönten aus sämtliche» Gruben Oberschlesicns die Alarm- ürencu, ein Zeichen für die Insurgenten, die sich sofort sammelten und die Deutschenhetze begannen. Hals über Kops flohen ganze Familien, die ihr Hab und Gnt iw Stiche lasten mutzten und von den fanatischen Polen wie Bich zu den Bahnhöfen geprügelt wurden. Bon allen Mitsahrenden meines Abteils wurde wir die obige Darstellung bestätigt und bervorgehoben. das; die sranzöjischen Truppe,, mit verschränkten Armen diese,, wüsten Szenen zusahc». So ist einer meiner Mitsahrenden au» der Flucht zum Balm hof in einer Straste Rnbniks mir Gummiknüppeln ge schlagen worden. Im ganzen Aufstandögebiet besteht ein ivatzrer Guerillakrieg, geführt von polnischem Gesindel zu Gruppen vo» 5 bis lttlt Mann die bei Hellem Tage den harmlos bei Tisch sitzende» Bauernsamilie» Handgraualeu in daö Haus werfen. Kein Tag vergeht, an dem nicht min destens süns und mehr Bailbüberfälle in den H.ittengcgen- den auSgesührt werden, und der Mord ist i» Oberschlesic» zu einem Sport geworden. Auch die sogenannte Ahsiim mungSpolizei erweist sich hiergegen mgchtlos, Angeblich oll sie zu paritätisch aus deutschen Pole» zummmengesetzl ein. Die deutschen Mitglieder haben aber nicht das ge ringste zu sagen. 1'. 8. Die Organisation des Aufruhrs. Breslau. !l. Juni. Wie aus Oberschlesic» gemeldet wird, gehören die polnische» Banden, die im Iudustric- gebictc die Deutsche» terrorisiere», dem sogenannten pol nischen Grenzschutz an, der aus Iusurgentenorganisationen ^ besteht. Einige Banden sind auch »o» Polen über die Grenze nach Obcrschlesicu gekommen. Die Zahl der deut schen Flüchtlinge wächst »on Tag zu Tag. Wie uns den» »Ireisc ilinbnik gemeldet wird, musste die Polizei vor den gutbewassneicu Bauoen stückten. De» Polizeidienst wird setz, von sranzösische», Truppen versehen. Aus ver schiedenen Orten werden schwere Mitzhandlungcn van Deutsche» gemeldet. Zn B e n l st e n haben sich bisher über »düst Flucht l i n g e beim lleberiiahmetommisiar gemeldet. s„ «Beiwitz über ltztztz, in Hindenburg über dstst. Aus der Berhängung des Belagerungszustandes ergibt sich, das; sich die Lage ailsterordentlich verschlimmert Hai. Auch ans Friedcnshülte, Hvhenliiide und Pctersdvrs bei Gleiwitz Ivinme,, Mel düngen, die »v» einer Ausdehnung des polnischen Terrors heischten. Z» Petersdorf kam es i» de» Aachi zum Donners tag z» einer Schictzerci, bei der H a » dgranaten in ein Gasthaus geworscm und dabei einige Deutsche getötc« und schwer verletzt wurden. Ans dem :l!nb»iler Zlreiie wird ge meldet, das; die Polizei grösstenteils bat fluchten müssen. Französische Truppen hoben dvri den Polizeidiens, übe, nommen. Die Belegschasi der sttömcrgrnbe beschlos;, die d e u t s ch e n A r be i t e r z u c n t l a s s c n und antzzuweiie». Ter Zustrom von Flüchtlingen ans Nnvmk nach stialilwr hält fortgesetzt an. ' Ein Zusatzabkommen zum Genfer Vertrag? Berlin, st. Zuni. Tie Ueb ergäbe der beide» ober- sidlemchen Teile au Deutschland an Polen wird sich wahr scheiiilich verzögern. Die Bu>schastcrk','iiserc!lz Hai nam lieh nach der BatisiZeriuig des Genfer Abtvmmens den Wnuich geaustert, dos; diesem Abkommen noch einige Zn > a l; b e st i m m n n g e n über die Ungültigkeit der von der ZitteraUiieneii Uommissiv» nicht anerkannten deutsche» töc setze ,m polnischen Gebiete nach der Uebernahmc Iiinzu- gesügt iviirden. Es hat sich jetzt dir Schwierigkeit ergeben, ob dieses Znsatzgbtommen ebensalls ratifiziert iverdcn müsse. Berlin, st. Juni. Die N a t i f i k a t i o n s n r k o v- den wegen des deutsch-polnischen Abkommens waren bis heute mittag noch nicht a „ s g e t a u s ch t. De» Aus tausch soll indes noch in, Lause des Tages erfolgen, falls nicht die interalliierte »lnmmissio» daraus besteht, das, zu nächst auch das Zusatzabkommen zu dem Hauptabkommeu ratisizier« werden uiust, um davon di« Aotisizicrung der Grenzlinie» abhängig machen. Zn diesem Falle würde der Austausch der Batisikationsiirkunden sriihestens erst in i > Tagen erfolgen könne». Keine Milderung im Disziplinarverfahren gegen die Eisenbahner. lD r a h t »i c l i> » i, g u n l r e r B c r l i n c r S ch r i s t l k , t » n g s Berlin, st. Juni. Nachdem bereits eile grvstere Anzahl von D i s z i p l i n a r sä l l e n and dem letzten Eisenbahner streit ihre Erledigung gesunden hat, ist jetzt von gewerk schgstlichee Seite ei» neuer Borstos; gemacht worden, um sür die noch schwebenden Bersabren eine M j l ü e r u u g zn er reichen. Sekanntlich hatte nach dem Eisenl'ghitcrsireil das .Zlabinett stiiclitlinien für die Dtszipliiserüttgeu festgesetzt, ans Grund deren dann gegen Streikführer oder Beamte, die Betriebs-nittel beschädigt hatten, vorgegange,, wurde. Der NciÄskanzler wurde von der stieichsgewcrtichgsl deutscher Eliendahner nasti dem Streik wiederholt angegangen, die Zahl der eingeleiteien Disziplinarverfahren, die über 7stst betrug, so z» »erringern, dass nur noch die Anklage gegen die Borstaudsutitgli'der der Reichsgewerlschost bestehen bleibe» sollte. Die Reichsgewerkschast berics sich bei diesem Berlangc» ans eine angeblich chremvoriliche .'.nsichernng des Reichskanzlers und wandie lick, als ihr Gesuch vom .stauzier dahin bcanimortet wurde, sich mit dem Reichsver kehrsminister in Berbindung zu setzen, an de» Deutschen Beamtenbund und an den Allgemeinen Deutsche» Gewerk- schastsbnnd Rach einer gemeinsamen Aussprache min de ein .Zlomitec ans Porstandsmitgliadern der drei Orga,Na tionen gebildet, die sich znm Reichskanzler begaben, um ihn zu bitten, seine« Eiuslns; dahin geltend zu machen, da» weitere Disziplinarverfahren nicht mehr dnrchgesührt würde»» De» Reichskanzler hat jedoch den E mpsa »> g der Delegation abgclehnt und den Geiverkschafts- mitgliedern erklären lasicn, daß in den Disziplinarverfahren, die vom Uabinctt geschlossenen Masinahmeu iu Geltung bleiben und das; iu einzelnen Fällen lediglich der Reichs- verkehröministcr eine Entscheidung fällen könne. Der Deutsche Beamtenbund und der Allgemeine Deutsche Ge- iverkschastsbnnd wollen nun die ohnedies in scharfem .Kampfe gegen Minister Groener stehende Reichsgewerk- schaft ersuchen, sür die bereits Gemastregelten und die noch unter Anklage stehenden Beamten ciiizutreten. Bisher sind etwa 1 0 st Kündigungen von nicht lebenslänglich ange- stellten Beamte» anögeiprochen worden und gegen N5 Be amte ist das Bersghrcn cingelcitet bzw. diirchaesührl. Zn ststst Fällcii, in denen die Betroffenen nur als Mitläufer wirkten, hat der Reichsverkehrsmimster das Diiziplinar- versalire» einstellen lasseitz Pfingsten im Land! Pfingsten im Land! Das ist ei» Ruf, de, unsere Herzen höher schlagen macht, de» Hofiiiiingen ivectt nna an der grauen Trübsal des Alltags dir Menschen emp, rrcisti zu seitlicher Stimmung- Ter harte, ermüdende Kamps um Leben und Existenz setzt einen Tag taug ans »»d Augen und Seelen vssncii sich mil staunender Freude dem Genur echter >B>ter des Daseins, die im Lärm der Maichine», in den Mühen der Arbeitswoche» achtlos beiseite gelassen wurden. Drangen die herrliche Natur leuchtet,i»s. Blüten- geichmüitt stehen die Gärten, und ein Flor bnnler Svmincr- bluinen liegt Ulier den frjschgrünen Wielen. 'Bis in die Silagen der Städte trägt ein sonnnertich warme, Hauch de» Tust des setzte» Flieders, der erste» Rosen. Bis in die Städte sind über Nacht die jungen, mcigstäinmige» Maien bäume getommen und zieren die Türen und Tore. Pfingsten im Land! Ein Grng der nllgütigen Mutter 'Natur an die Meiiicheiitulder spricht ans diesen Worten, eine Aussordr rnng, hiiiguSzuwgndt'ri, in ihre Herrlichkeit, und an ihr Freude und Erbauung zu erleben. Aber eS ist das nicht alles, woran nnS das Pfingstfest erinnert. Nur Freude on den Schatze» des irdischen Daseins will es uns nicht geben: es will mehr, will unsere durch Freude empfänglich ge wordenen Herze» von neuem mit jener Heilsbotschaft er fülle», die vor nahezu zivci Jahrtausenden mit de» Jüngern des Herrn am Pfingsttage in alle Welt ging. EhristuS ist auscrstanden von den Toten, er hat die leidende Mensch heit erlöst: er bat am fünfzigsten Tage nach der Auf erstebung seiner in Eintracht versammelten Gemeinde den Geist der Liehe und Wahrheit, den Geist der Erneuerung und der Opservereitschafi, den heiligen Geist, zuteil werden lasse». „Gehet hin in alle Weli und lehret alle Böller!", so klang es sener erste» Psuigstgemeinde entgegen, deren Glieder, getreu der Weisung ihres Meisters, hinanszogcv die christliche Lehre, de» christlichen Geist zu verbreiten. Zabrhunderi um Jahrhundert ist seitdem vergangen Das Me »ich enge sch-echt scheint dasselbe geblieben zu sein wie damals, die Erde lebt und grünt wie damals. Uud doch ist cs anders geworden. Ter Geist der Püiigsten, der Geist der Wahrheit und Liebe, der einst mir ivenigc bnndert Ntenicke» erfüllte, und der licnte, wenn es dem Namen nach ginge, Millionen beseele» müsste, die sich Eiiristen, Zunge, und Anhänger Ehrisli nennen, scheint ansgestorbe» zn sein Wir sehen Böller in Not und Onalcn ihre Tage sristen, lesen davon, wie ostwärts von unserem Lande ungezählte Menschen unter dein Hunger dahiustechen, und spüren »m eigenen Leibe Mangel, im eigenen Herze» schwere Bedräng nis »in die Znkutift. Wie ist das getommen7 Tel Geist der Menschenliebe und der Wahrhaftigkeit, den die christliche Psingstbolschast, den Evangelien und Eoangelisten verhüt» deten, ist iintergegangeii. Lüge und Seibstincki gelangten zur Herrschaft. Unter der Geistei des Weltenbrnndes, den die Eitelkeit und Habgier der westenropäischeii Mäckie her aiisbeftlmwreii, brachen Böller und Staaten zusammen, und die „Sieger" schmiedeten aus denselben Motiven Beiträge, die allen menschlichen Regungen livlinsprecken. Der Bcr- saillcr Berlrng! Tagtäglich ist er in aller Munde, tagtäglich weisen sich Not und Elend als die nnmit!elba>eil Folge erscheinungen dieses GipselivcrkS menschlicher Bosheit und Unzulänglichkeit aus. Und dock sielst er noch immer nn zerbrochen und unantastbar da. Das ist nur moglick, weil es den Führern drüben im deulschsetiidliche» Lager letzten Endes au christlichem Geiste, an Mi-genUst, an wahrem, sc st ein Willen, das Gute zu schassen, selsti. Iw „ccvolmiv liai'en" Frankreich, das seit langem in aller B Neuheit und Selbstüberhebung kirchlich - Ehriiltiches aus seincin sigal».-. pvlitischen Leben eliminierte, erscheint das begreiflich, Tast aber England und seine suhlenden Politiker den gleichen Weg der Lüge und der Gewalt gehen, obwohl dieses Land noch heute als ein Hort des christlichen Gh-mb,».- und Geistes angesehen zn werde» wünscht, das zeigt, wie gänzlich hohl und unansrichltg die moralische Gruiidsiimminia dort sein must. Das Eristeiitilin ist Männern wie Llond George trotz aller Mevschlichkeitsbekeueriingeil zu einem lstostc» Ans hänaeschild geworden. Wir vermvihlen uns darüber noch hliiwegzitsepen, tonn ten die cthiiche Bcrsassiing anderer Böller und Länder als eine zwar traurige, aber gegebene Tatsache hiniielimeu, in der Geiuihhctt, das; Lüge und Selbstsucht letzten Endes doch zum Zusaminenbrnch führen müssen, wenn wir wenig stens uns leibst, unser ganzes Bvil, im Besitze eines wahrhaft christlichen und psiugstliche» Geistes wissen dürsten. Bon der Warle der Gerechtigkeit aus und im Glauben an die siegende Kraft des sittlich Guten tu uns, an die Riesen stärke des uns einigenden Kampfes sür Recht und Wahr heit könnten wir die Leiden unseres Bollcs als vvrübcl. gehende Prüfungen ertragen, deren Uebcrivindung wir ge wist sein dürften. Aber das Schmerzlichste sür uns liegt darin, dast eS unserem Bolle selbst an dieser gemeinsamen seelischen Disposition gebricht, dast neben anderen Bollern auch wir des echten Psingstgcistcö. des Geistes der Wahr heit und Liebe, verlustig gegangen sind. Die Lüge ist auch bet uns mächtig und wirkt unter der Parvlc des Klassen- kampfes tagaus tagcln zersetzend aus die Stände des Volkes, ans die Böllsgemcinschast ein. Wo Liebe zun;