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^Nr. 181 , Aretta«, de« 4. «aguft 1V44 NWW , »«<«>«.«-«««».-, Iz«tzr«. »7, Beruünsttger Arbeitseinsatz. Im '„Reich" beschäftigt sich Schwarz van Berk mit der Eignung der jetzt neu mobilisierten Arbeitskräfte für die Rü stung und führt bei dieser Gelegenheit folgendes aus: „In Deutschland ist die Entwicklung der Bürotätigkeit eine typische Erscheinung weniger Jahrzehnte. > Noch vor SO Jahren betrug die Zahl der in Behörden, bei den Verbänden, in der Industrie schreibenden und disponierenden Kräfte nur die Hälfte von heute. Zweifellos haben Plan- und Kriegswirt schaft in allen modernen Ländern gewaltige Büroköpfe ent stehen lassen. In der Sowjetunion z. B. ist die Bürokratie eine Staatsplage. Bei uns in Deutschland ist die Lust zu organi- fieren ein wahres Nationallaster. Wir haben zwei Redens- arten, die das vollendet ausdrücken: „Restlos erfassen" und „Einheitlich ausrichten!" Dahinter steckt der Machtanspruch von Kartothekgenerälen und Beitragsfürsten, die Beschränktheit von Köpfen, die glauben, das Leben zu meistern, wenn sie den letzten Sportangler in einer Liste führen und ihm die Länge der Angelwürmer vorgeschrieben haben. Es steckt noch etwas mehr dahinter, wenn große wirtschaftliche Umsätze am Schreib tisch oder Telephon bearbeitet werden: eine risikofreie Art des bequemen Erwerbs, gleichzeitig aber, was in einem Kriege höchste Gefahr bedeutet, eine Verzögerung und Hemmung der Auftragsabwicklung. Zwischen jedem Block Stahl, der die Hütte verläßt, und jeden Schuß aus einer Pak in der Nor mandie schiebt sich raschelnd ein Berg von Papier. Hat man dies nicht längst gesehen? Reichsminister Speer hat seine eigene Behörde so klein wie möglich gehalten und sich vieler bestehender Wirtschaftsorganisationen bedient, aber er hat nicht die Vollmachten gehabt, den Umfang ihrer Betriebs, tätigkeit zu bestimmen, d. h. ihren Aufwand! an Menschen kräften zu begrenzen. Im Bündnis mit Dr. Goebbels wird Nun auch hier die Sparsamkeit mit Menschen und Mitteln ein- ziehen. Auf dem Gebiete des Handels, des Zwischenhandels, der zivilen Versorgung und Güterverteilung, des Kunden- dienstes geht die knappe Ware heute immer noch durch viel zu viele Bücher. Aber auch der staatliche Apparat und die Selbst verwaltung sind an vielen Stellen übersetzt, doppelt und drei fach geschaltet. Wir sind vor fünf Jahren vom Kriege über rascht worden, als wir im Begriff waren, die Reichsreform durchzuführen. Sie blieb in den Anfängen liegen. Jetzt kann vieles, das längst gründlich durchdacht worden ist, zusammen gelegt oder abgebaut werden. Im Schnellverfahren wird hier der totale Kriegszweck manches erreichen, was im Frieden zu einem großen Turnier mit den eingelegten Lanzen der Zu ständigkeit geworden wäre. Zahlreichen VerwaltüNgsstellen wird eine Vereinfachung ihrer Verfahrensweise aufgezwungen werden. Man denke nur an die Kartenwirtschaft. Wichtig ist, daß solche Maßnahmen nicht dem Ermessen zahlreicher, vieneicht milde gestimmter Büro- und Behördenchefs überlassen bleiben. Werden nun Schließungen und Einschränkungen Kräfte freimachen? In jeder Behörde und jedem größeren Büro gibt es auch heute noch einen Stab von jüngeren und mittleren männlichen wie weiblichen Kräften. Manche darunter sind wegen besonderer Fachkenntnisse unentbehrlich gewesen. Fällt jetzt der ganze Geschäftsbereich aus, so können diese Kräfte ohne weiteres in die Kriegswirtschaft übernommen werden. Die Betriebsführer werden die Frage der Umbesetzung von Arbeits. kräften ständig im Auge behalten müssen. Zweifellos besteht in den Kreisen der Angestellten eine Abneigung gegen die Fabrik- arbeit. Sie beruht auf der Unkenntnis der modernen Be- triebsorganisation und Maschinentechnik. In jedem Groß betrieb gibt es Tätigkeiten, die auch der Büchermensch sofort übernehmen kann. Zede unserer neuzeitlichen Waffen hat viele Klein- und Kleinstteile, die nicht von Athleten hergestellt wer den. Diese Arbeiten kann jeder Angestellte und jeder Regie rungsrat nach kurzer Uebung spielend bewältigen. In Sibi, rien lernen Universitätsprofessoren Baume fällen und Kohle brechen, also werden sie bei uns eine Zeitlang, statt Dokumente auszugraben, an Schalttafeln für U-Boot« Mitarbeiten können. Einen besonderen Aufschwung wird die Heimarbeit nehmen müssen. Hier können sich alle diejenigen Frauen einschalten, die zu weit von den Rüstungswerken entfernt wohnen rcher wegen ihrer Kinder nicht frei über ihre Zeit verfügen können. Es ist sicher, daß die Vollmachten, die Dr. Goebbels erhalten hat, nur dann zum Erfolg führen, wenn sich im Lande umstch. tige Persönlichkeiten genug finden, die in ihrem Arbeitsbereich unverzüglich ans Werk gehen und nicht auf lange Anweisungen warten. i Kampfmittel der Kriegsmarine und U-Boote versenkte» 6 Kriegsschiffe «nd 3SVVÜ BRT. Sm Osten feindliche Durchbruchsversuche gescheitert, rerrorangrifse gegen Friedrichshafen, Saarbrücken and Kempten. mm, Gerland, Graf P Schweres Artisterkefener auf Florenz. DNB. Au« dem FSHrerhanptquartier, 4. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« der Normandie scheiterten örtliche Vorstöße de» Feindes südwestlich Lae«. Im Raum von Coulvain sande« während des ganzen Tage« heftige Kämpfe statt, ohne zu einer nennenswerten Aendernng der Lage zu führen. Süd westlich davon «nd im Ranm von Bire gelang es, den «in- gebrochenen Feind durch de» Gegenangriff eigener Panzerver- bLnde zu werfe« und de« Zusammenhang der Front wieder- herzustellen. SO feindliche Panzer wurden abgeschossen. Eine starke Gruppe des Feinde» ist eingeschlossen und wird kon zentrisch angegriffen. Nordöstlich «nd östlich Avranche« brachen zahlreich« von Panzern unterstützte Angriffe de» Gegner« verlustreich zusammen. Im Ostteil der Bretagne dringen die über Avranche« nach Süden durchgebrochenen motorisierten Truppen des Feindes nach Süden «nd Westen vor «nd stehen an mehreren Stelle» mit de« Besatzungen der deutschen Stützpunkte in diesem Raum im Kampf. In den beiden letzten Tagen verlor der Feind 218 Pan- -er. Durch Kampfmittel der Kriegsmarine «nd durch Unterseeboote wurden im Seegebiet vor der Invasion», front ein Kreuzer, drei Zerstörer, zwei Kor- vetten sowie fünf Transporter nnd ein Spezial schiff mit zusammen 36 000 BRT. versenkt. Zahlreiche weitere Schiffe mit mehr als 56 000 BRT. wurden torpediert. Mit dem Untergang des größten Teils dieser Schiffe kann gerechnet werden. Schnellboote versenkte» in der Nacht zum 3. August Im Ostteil der Seinebucht ein britisches Artillerieschnellboot. Das schwere Feuer der V1 liegt weiterhin aus London und seinen Außenbezirken. In Italien setzten sich unsere Truppen auf einen engen Brückenkopf dicht südlich F l o r e a z ab. Erneute feind liche Angriffe gegen diese Stellung scheiterten. Schwere» feindliches Artilleriefeuer liegt auf der historischen Stadt mit ihren unersetzlichen Kultürwerten. Am Nordostrandder Karpaten ist der feindliche Durchbruchsversuch auf die Beskidenpaßstraße gescheitert. Hier bei wurde die 271. sowjetische Schützendivision eingeschlossen und vernichtet. Mehrere andere sowjetische Divisionen er litten schwere Verluste an Mensche» und Material. In der Zeit vom 31. Juli bi» 3. August wurden 181 Geschütze, 13 Pan zer sowie zahlreiche Infanteriewaffe» und Kraftfahrzeuge in diesem Raum vernichtet oder erbeutet. Wiederholte Angriffe der Bolschewisten westlich Reichs hof wurden abgewiesen. Westlich Baranow vernichtete« Sturmgeschütze 23 feindliche Panzer. An der übrigen Weichsel- sront sind heftige Kämpfe im Raum östlich Sandomierz, beiderseits Pulawy und südöstlich Marke im Gange. Nordöstlich Warschau wurden sowjetische Kräfte durch Gegenangriff unserer Panzer von ihren rückwärtigen Verbin dungen abgeschnitten nnd auf engem Raum zvsammengedrängt. 76 feindliche Panzer wurden vernichtet. An der Front von Warschau bis westlich Kauen scheiterte« alle bolschewistischen Angriffe. An der Front in Lettland brache» in mehreren Ab schnitten feindliche Angriffe blutig zusammen. Oertliche Ein brüche wurden abgeriegelt oder im Gegenstoß eingeengt. In der Landenge von Narwa rannten die Sowjets er neut mit neun Schützendivisionen «nd vier Panzerverbände« gegen unsere Stellungen an. Sie erlitten wiederum schwere Verluste, ohne zu Erfolgen z« komme«. Ein in den Morgenstunde« de» 2. August im Schutze eng lischer Zerstörer «nd zahlreicher Jagdbomber durchgeführte» feindliche« Landungsunternehmen gegen die dalmatinische Insel Kore «la wurde durch die Inselbesatzung nach kurzem, hartem Kampf abgeschlagen. Feindliche Bomberverbände richteten unter Verletzung schweizerischen Hoheitsgebiete» Terrorangriffe gegen Orte in A.Brigadeführern: die U-Oberführer Hartmann, Krämer und Ziegler. ' 3« ganze« Welle«... Das Reuterbüro teilt mit: „Bei den erneuten Angriffen fliegender Bomben auf die südlichen Grafschaften Englands einschließlich des Gebiets von London während der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstag früh wurden mehr Personen getötet und größere Schäden verursacht. Die Angriffe er- folgten in kürzeren Zwischenräumen als gewöhnlich und waren in einem Gebiet bis jetzt die schwersten." — Von „Stock- Hols Tidningen" werden diese. Angriffe als die bisher schlimm- sten bezeichnet. Sie hätten mit unverminderter Heftigkeit an gedauert, erst am Nachmittag sei eine Pause eingetreten. Eine große Anzahl von Gebäuden sei getroffen worden. Die flie. genden Bomben seien in ganzen Wellen angekommen. Süd- u«d Südwestdeutschland, vor allem gege» Friedrichs hafen, Saarbrücke« und Kempte «. Durch Luftver- tekdig«ng»kräfte wurde« 43 feindliche Flugzeuge, darunter 40 viermotorige Bomber, abgeschoffen. Vorbildlich bewährt. Ergänzung -um OKW.-Bericht zum 3. August. Au» dem Führerhauvtquartier, 3. Aug. In Ergänzung des heutigen OKW.-Berichts wird mitgeteilt: Die 2. Panzerdivision hat sich in der Normandie unter der mitreißenden Führung ihre» Kommaudenr», Generalleutnant Freiherr von Luettwitz, in Angriff und Abwehr dnrch vorbildliche Härte «nd Tapferkeit ««»gezeichnet. Vom 13. 6. bis 30. 7. erzielte die Division nachstehende Erfolge: 180 Pau- zer vernichtet, el« Panzer erbentet, 28 Flugzeuge abgeschoffen, 27 gepanzerte Krdftfahrzeuge vernichtet, 52 Pat vernichtet, 20 Lastkraftwagen erbentet «nd 668 Gefangene ekugebracht. Weiter wird ergänzend mitgeteilt: Bei der Beseitig««» eines feindliche« Brückenkopfes hat sich Oberleutnant Walther, Kompanieführer im Schijäger, regiment 2, mit seiner Kampfgruppe durch beispielhafte Tapfer- keit ausgezeichnet. 2n den Kämpfe« am San bewährte sich «in Artillerie- kampfbataillon «nter Hauptmann Seifert besonders. Im Mittelabschnktt der Ostfront hat sich das 1. Bataillon des Panzergrenadierregiment» 33 unter Hauptmann Schäfer in Angriff «nd Abwehr hervorragend gehalten. In den schweren Kämpfen bei Liepa hat sich die rheinisch- westfalische 227. Infanteriedivision «nter Oberst Wengler «ud eine Kampfgruppe unter Major Rusch besonder» hervor getan. . - Klare Lage im Generalgouvernement. In einer Sitzung der Regierung in Krakau erklärte General gouverneur Dr. Frank, daß sich bei den von der Regierung verfügten Maßnahmen die Bereitwilligkeit der Bevölkerung ohne Unterschied ihrer Volkszugehörigkeit, sich den Umständen anzupassen, bewährt habe. Die Lage sei in jeder Beziehung klar und übersichtlich und gebe zu einer ernsten Sorge keine Veranlassung, um so weniger als die Verwaltung durch vor sorgliche Entschlüsse allen nur denkbaren Auswirkungen von Augenblicksstimmungen vovgebeugt habe. Der Chef der Re gierung, Staatssekretär Dr. Bühler, unterstrich die besonderen Pflichten, denen jeder in diesem Raum tätige Deutsche sich jetzt unterzuordnen habe, was dadurch erleichtert werde, daß der überwiegende Teil der polnischen Bevölkerung die Feuerprobe gegenüber allen bolschewistischen Verlockungen bestanden habe. Beförderung«« l» der Der Führer hat am 1. August 1944 befördert: zu U-Oberst- gruppenführern: die ^-Obergruppenführer Sepp Dietrich und Häußer, zu ^-Obergruppenführern: die sf-Gruppenführer Bitt- rich, Gutenberger, von Kamptz, Kleinheisterkamp, Dr. Martin, Oberg, Rösener, Dr. Scheel, Wächtler, Wahl und Wegener, zu sf-Gruppenführern: die -Brigade sichrer Dr. Behrends, Fitz- Puckler-Burghaus und Reinefahrt, zu Ein-Mann-Torpedo-Männer, die für Versenkungserfolge aus- gezeichnet wurden. Reben Konteradmiral Heye Ritterkreuz- Wger Gerhold. — Krtegsber. Veitmann-Alt. (Sch.) Florenz wurde zur offenen Stadt erklärt. Links der Palazzo Deechio, rechts der Dom. — Gcherl-Dilderdienst-M.