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Ak. 269 Hauptschrlfkletter: Dr. Everth, Leipzig Mittwoch, de« 29. Mai Verlag: Dr. Reinhold L Co., Leipzig 1Y18 SM EM erstürmt - bisher 25 «so Gefangene Der deutsche Heeresbericht AmWch. Gröhes Hcmpkgucrrlier, 29. Mai. Westlicher Kriegsscharrplatz A» Le« Kamffronkea vo» der Äser bis zur Oise hielt erhöhte GefechkSkättgkeit a«. Französische Teilangriffe südlich non 'Ipern scheiterten. Westlich von Moutdrdier drang der Feind bei örtlichem Vorstoß in Canti gay eia. Die Armeen des Generalobersten von Boeh» vnd des Generals von Below (Fritz) der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz habe» gestern Len Angriff siegreich forlgeführt. HeraneilenLe französische and englische Reserven wurden geworfen. Auf Lew rechten Flügel habe« die Divisionen des Generals von Larlsch nach Abwehr französischer Gegen angriffe Len Rücken von Lerny-Soruy und die Höhen noBöstlich von Solffons genommen. Rach hartem Kampf brachen auch die Truppen des Generals Wichura de» Widerstand des Feindes auf der Hochfläche von Cond 6. Fort Condö wurde erstürmt, Dreg«y und Mlssy ge nommen, anf dem Südufer der Ais«« und der Vesle wurden die Hohen westlich von Liry erstiege«. Die Stimmung in Paris Dle Angst am die bedrohte Hauptstadt. Die Sozialisten fordern edre Aeglermrgserblärnng. — Wirkung der Fernbeschießuntz» Basel, 29. Mak. (Eigener Drahkberichk.) Der Pariser Korrespondent der .Basler Nachrichten* drahtet, daß der Beginn der deutschen Offensive selbst nicht überrascht habe, da man ihn mit Sicherheit voraussah. Die Bevölkerung vertraue der Tapferkeit der alliierten Armeen, daß sie die deutsche Flut zurückdämmen werden. Immerhin macht sich eine gewisseBeklcmmnng bemerkbar, da man befürchtet, daß dasnencrlicheZieldes Feindes wieder Paris sei, zumal da zugleich mit Beginn der neuen Offensive die Fernbeschießung der Hauptstadt wieder ausgenommen sei. Nach einer HavoSmcldung hat die Fern beschießung bisher nur wenigen Schaden verursacht. Havas zählt sedoch nur auf, daß eine Granate auf einen Fußsteig fiel und dort ein großes Loch riß, daß eine weitere Granate in einer belebten Straße explodierte, eine dritte in einen Garten fiel und einige Bärrme entwurzelte und eine vierte vor einem Haustor ein Loch von 3 Meter Durchmesser ritz. Die wirklichen Schäden der ein schlagenden Granaten durfte der HavaS nicht Mitteilen. Der . Matin* gibt zu, daß eine Granate in die Sorbonne einschlug. — Sembak und Genoffen verlangen sofortige Regierungs erklärungen , namentlich darüber, waS der gestrige Kriegs rat anker dem Vorsitz PokncaröS beschlossen hat. Clemenceau blieb gestern selbst für seine intimsten Freunde unsicht- 1>ar. Nach Lyoner BlättennelLmrge-u aus Parts befürchtet man in parlamentarischen Kreisen, dich die Hauptschlacht erst fetzt ftakt- finden werde, nachdem die Wsne überschritte« ist und rechnet be reits mit dem Verloste der nSrdklche» Vorstädte von Reimt mrd Solffons. ' Genf, 29. Mot- (E1g«»«r Drahkbertcht.) Me Haves aus Parts meldet. HM sich MnrificrprSsident Lt«»«»cea» t» Be qteikrmj, des UvtersiaetssekrctSrs Favre am Dianssag ftüh »ach der Frovt begebe«. Das Urteil der fra«--stsche« Mllttarkritiker Basel, 29. Mai. (Elg. Drahtkert cht.) Aach «Main Pariser Haoasdericht sind di« Zettnng« aber die bratsche Offensive tn der Aisn« verschisdener Meüumg. Die meisten sehen m -em 'Angriff em« Zrre- nchrung M dem Zwecke, vermuten M lassen, -er FKK»- «olle «ff -lese« Dunkt seine HaopMnftt«gv»g richten; währen- M Wrkllchkeit -te Front« tn der Plkar-ie, tn Flandern und km Artois sein Ziel sind. Andere Zettungcn hingegen glauben, die Ereignisse M Flandern seien eine Ablenkung und die Front an -er AlSne sei dos Zielobjekt. Jeden falls sind alle Zeitungen -art» einig, daß der Feind sich mit -am am erste» Lage gemachten Lan-gewinn begnügen muß; denn die französischen Reserven seien stark genug, « de» Angriff adzvschtagar. Alle Bor- Bereitungen werde« getroffen. . , Londoner Zettun-sstirmne« Haag, 29. Mai. (Cig. Drahtberlchk.) Ans London wir- meldrt: Di« Londoner Abendbläv« beschäftig«» sich ausführlich mit d«r 'reuen deutsch« Offensive, wobei sie nichts «noerfacht laßen, etwas auf tretend« Besorgnisse der B«oötker«o mit arotzM »- tckun-en Worten im keime za erstick«. Die .Westmtklster-Sazette' sagt: .Wenn dar Plan der Deutschen -er ist. General Fach ».Maß«, sei»« Hauptreserven nach der Aisne zu bring« «nd später -e» HappkWiff anderswo ovm Stapel za lassen, so wind ihnen -i«s« Plan nicht glücken. Die Gescchtspause von einem Monat ist für «S von grotzeor Vorteil gewesen, so daß wir mit wachsendem ^Vertrauen de« Zeitpunkt e«1a«a«- iehan können, wo sich die Wagschale wieder zu unsere» Sonst« s«k«n wird.' — .Pall-Mall Gazette* schreibt: Es veot nichts vor, aus dem geschlossen werden kann, daß der erfolgte Angriff eia« Durch such zum ^stoecke hat. Der Charakter des Vorstoßes und -es Sturm angriffes bei Locre läßt vermut«, datz-er Feind dem Zweck verfolgt, di« Reserven der Alliiert« i« Verwirruua z» bri»ge« au- -ea Wtbvrstackd g»g« he» setstlchMch gspdmtW Hlvrpsfchsag, syeun Die Korps der Generale von Winckler, voa Lonlo und von Schmettow haben -le Vesleüberschritten. Braine und Fi sm es wurden erobert. Wir stehen auf den Höhen hart südlich der Vesle. Die Truppen des Generals Ilse haben die Höhen nord östlich von Prvurlly erstürmt. Villers Franqueux und Lourcy genommen und Kämpfen um die Höhen von Thierry Der unermüdlich vorwörtsstredenden Infanterie. Artillerie uud Minenwerferwoffe fo gen Ballone. Flak- und Nach- richtealruppen auf dem Fuße. Kraftvolle Arbeit der Pio niere, Eisenbahn-, ArmierungS- uud Daulrappen haben die Ueberwiudung des Angriffsfeldes und den Nachschub der Kampf- mittel durch die rastlos tätigen Kolonnen ermöglicht. 3» auf opfernder Tätigkeit versorgen Aerzle und Krankenträger die Verwundete« auf dem Schlachtfelde. Trotz wechselnde« Wetters griffen unsere Flugkräfke den Feind immer wiedrr mit Bomben und Maschinengewehren an, während Infanterie- und Artillerieflieger ohne Unker- brechmzg den fortschreitenden Angriff und die Wirkung «nsereS Artllleriefeuers überwachten. Die Gefangenenzahl ist auf 25 000 gelegen, unker ihnen ein französischer und eia englischer General. Der Erste Geoeralquarttermelfier» Ludeudorff. dieser an einem andern Telle der Front losbrlchk, M schwächen. — .Lvening Standard' äußert sich m ähnlichem Sinn« und meint: .Di« setzt« Bericht« meld«, -atz die Verbindung zwischen Hw» ft an- ,Msch«r. iu»d lisch« Lruppcn vollkommen tst-um- -atz st« stch «Ml vertei-igeu. Der Felirb hat einen gewissen Erfolg erruogen, et«« Er- folg, zu dem jeder Kriegführende bis zu einem gewissen Grude vnd zu jedem Augenblick .in.-er.Lage gewesen .wärS^ . Was Havas meldet Basel, 29. Mai. (Eigener Drahkberichk) Zum Wieder- begin« der deutsche« Offensive schreibt der Pariser HavaSkommevlar: „Am 27. Mal, morgens, genau noch einem Monat Rahe, begann eine neue Phase der deutschen Offensive. Nachdem die Deut sch« überall bei ihren Angriffen an der Somme, dann an der Oise und zuletzt an der Lys znrückgeholl« worb« war«, halte« sie es geficra uud heute auf unsere Slelluagen au der AlSne abgesehen. Auf dem staken Flügel haben sie die Aagrisfsfront auf einer Linie von «59 Kilo metern zwischen Solffons vnd Reims ausgedehnt. Sie wählt« die gleiche Taktik wie am 2l. März bei Beginn der Offensive: Iteberlczea- heit, Anhäufung der Kampfmittel, Tanks, erstickende Gase, kurze, aber sehr heftig« Artillerievorbereitung. Nachdem um 1 Uhr nachts die Be- schicPmg begonnen hatte, setzte drei Stund« spater ihr Angriff durch dichte äafanleriemafscn ein. Die Deutschen beabsichtigten, durch Ueber- raschung eine Bresche zwichen die sranzvsischeu und englisch« Truppen zu schlagen. Es gelang den Truppen, ein« taktischen Erfolg zu er ringen, indem sie nördlich der AiSne längs der Kämme -es Chemi« des Dames die erst« französischen Gräben ercberk«. Die alliierten Trup pen zog« sich unter ber Heftigkeit des Vorstoßes ia guter Ordnung zurück, ohne daß der Zusammenhang ,'wischen französisch« vnd englischen Trapp« zerriffea wurde. Am Abend ging die Front voa West« «ach Osten Sher folgende Punkte: Tcrny (nördlich voa SolflonSs Ebeac nördlich von Dregay (aordösklich von SoiffoaSs—Conbe an der Alsue-l- Flatzrichtung der Aisne bis zu den Höhen voa Ponlaoert (an der MSae nordwestlich NeimS). Di« Schlacht geht erbittert weiter, «Her unsere Neserv« komm« an aud werd« den Feiad verhindern, bea erst« Erfolg weiter avSzubau«. Eie werd« ihn aaf einer -efirü- üoe» Widerstau-süuie festhall«.' Rach einer zweit« Havajnote bedroh« die Deutsche« gegemoärSg bte fraako-brilische Eadstellung Zwischen Londe und Lhavonae. Die Note ist sehr pcsfinüstisch gehakt«. . O jk«..ÄW- - 'k-' Um Livland und Estland L. L- Die militärischen Ereignisse des gestrigen TageS habe» begreiflicherweise andere Dinge elmos in den Hintergrund treten lassen, die seiber doch auch von erheblicher politischer Bedeutung sind. Es handelt sich um den deutsch-russischen Notenwechsel um Livland und Estland. An dieser stelle ist bereits vor längerer Zeit mehrmals dargclegt morden, daß die beiden Länder, anders als Kurland und Litauen, bisher der russischen Oberhoheit unter stehen. Diese Tatsache deS FricdensvertragcS von Brest-Litowsk hat im HauptauSschuffe des Reichstages der Berichterstatter her- voraehoben und die Regierung hat sie bestätigt. Selbst die «Nationalliberale Korrespondenz", der die Anerkennung dieser Tatsache, wie sich verstehen läßt, nicht eben leicht fällt, mußte doch gestern noch zugebcn: «DaS Auswärtige Amt bat im Hauptaos- schuß die Auffassung vertreten, daß nach der Grenzlinie, die im Frieden von Brest-Litowsk festgesetzt wurde, Livland und Estland noch mit zum russischen Gebiete zählen." So haben wir denn folgerichtig noch in den letzten Tagen darauf Hinweisen muffen, daß durch den kürzlich mitgeteiltenBeschluß der LandeSvertrelungen von Livland und Estland die Loslösung von Rußland eben nur beschloßen, aber nicht vollzogen worden ist, weil dazu die Zu stimmung der russischen Regierung nötig ist. Inzwischen Hot nun — die Vorgänge sind ja bekannt — jene Landesverkrctung ihren Beschluß dem russischen Botschafter in Berlin überreichen wollen, er hat die Annahme abgelehnt, darauf hat das Auswärtige Amt die Zustellung übernommen, und der Botschafter hat in einer Note an den Reichskanzler sich zwar, selbstverständlich, bereit er klärt, jenes Schriftstück an seine Regierung weitcrzuleiten, aber zu gleich Verwahrung gegen die Ausdeutung eingelegt, als sei mit der Annahme der Urkunde auch die Annahme ihres Inhalts durch die russische Regierung gegeben. Gleichzeitig hat die russische Re gierung die unsere zu neuen Verhandlungen eingeladen, die zur völligen Klarstellung der im Friedcnsvertrage teilweise noch nicht bereinigten Fragen führen sollen. In senem Schreiben dcä Botschafters an den Reichskanzler heißt eS: «Ich beehrte mich schon in meiner Note Nr. 6 vom 24. April, in voller Uebereinsiimmung mit dem Brester Friedens vertrag im Namen meiner Regierung entschieden Einspruch da gegen zu erheben, daß eine Entscheidung über daS Schicksal Est lands nnd Livlands auf irgendwelchem Wege ohne eine vorheriges Einvernehmen mit der Arbeiter- nnd Baucrnrcgicrung der russi schen Republik ongcbahnt werden solle. Daran habe ich den Hinweis geknüpft, daß meine Regierung, die jedem Volke das uneingeschränkte Recht zur freien Selbstbestimmung zncrkennl, niemals die Entscheidung einer kleinen Gruppe von Personen als eine Kundgebung des ganzen Volkes anerkennen würde." Daraus geht hervor, daß die in Frage gezogene Befugnis der Landesvcrtretungcn nicht die Hauptsache ist, sondern daß an erster Stelle steht der russische Anspruch, Rußland habe überhaupt bei der Entscheidung noch mitzureden. Nicht bestritten wird in dem Schriftstück, daß die Länder ein Eelbsibcstimmungsrech! haben und daß die russische Regierung einer wirksich einwandfreien Er klärung, man wolle das Eclbstbestimmungsrechi zur Loslösung von Rußland gebrauchen, bctpflichkcn muffe. Der unbefangene Beurteiler, dein cS auf beiderseitige unanfechtbare Erfüllung des FriedenSvertra- geS ankommt, muß. so scheint uns, zugcben. daß die Sowjet regierung mit ihrer Kundgebung vom 3. November 1917, wonach sic die Randffaakcn auf Wunsch aus dem russischen Staakenver- bande entlassen wollte, noch nicht jedes Reckt der Prü fung dahinzielender Beschlüsse auf die Vollmachten, die dahinter stehen, aus der Hand gegeben bat. Vorläufig gehören die Landcskeile noch zu Rußland, also hak dessen Regierung auch die Befugnis, solche staatsrechtlichen Ansprüche zu prüfen. Sonst könnte ja in Rußland ein Chaos entstehen, daS selbst die ohnehin dort herrschenden Zustände unendlich weit hinter sich liehe, rmü das auch die Räteregierung sicher zu keiner Zeit zu dulden gesonnen war. Die Erklärung vom 3. November konnte ' unter vernünftigen Brenschen nur den Sinn haben, daß die Re- Fanzösischer Bericht vom 28. Mai nachmittags. Am Abend des 27. Mai gelang eS den Deutschen dank Ankunft neuer Streitkräfte, die AlSne zwischen Veilly und Berry an Bac zu überschreiten. Die französisch-englischen Truppen ziehen stch unter Kämpf« mit dem an Zahl wett überlegenen Feind schrittweise zurück. Die Schlacht nimmt mit Erbitterung ihren Fortgang zwischen der VeSke und der AlSne in Gegen- der Hochfläche, hinter der die französisch« Reserven ankomm«. In -er Ehampogne, am rechten Maatufer und in der Woevre bleibt -le Tätigkeit -er beiden Arkilleri« ziemlich lebhaft. Ein starker Hand streich auf die französisch« Stellung« im Abschnitt von LhambrettcS schckterte in unserem Feuer. Englischer Heeresbericht vom 28. Mai vormillagt. Der anhaltende Druck gegen die englischen Truppen, die an -er AiSnefront im Kampfe steh«, wurde während -cS ganzen gestrig« Tages vom Fein-e fort gesetzt. Schwere Kämpfe vollziehen sich noch an -er ganzen Front des englischen Abschnitts. Auf unserem recht« Flügel hielt die 22. Divi sion in Fühlung mit unseren Alliierten ihr« Kampfstellungen -« ganz« Tag hin-orch vnd leistete -en fefinblich« Versuch«, vorznrücken, er- fvlgreich Widerstand. In der Mitte und auf dem sinken Flügel des brjtisch« Abschnittes hielte» die Truppen -er 8^ 50 und 25. Division durch «tschloffe-en Widerstand die Stellungen ihrer zweiten Linie gegen die Angriffe des Feindes bis zu später Stunde. Gegen TageS- «de gelangt« die feindlichen Truppen durch di« Wucht ihrer Angriffe sber di« AtSne hinüber bis weftstch vom britischen Abschnitt un- zwang« den link« Flügel unserer Linie, zartickzugel-en. Der Feind entwickelt seine Angriffe tn großer Stärke längs -er ganz« AiSne- Schkachtfront. An der Lys-Front begann« heute morge» wieder örtliche Kämpfe im Gebiet öftsich deS Dtkbebusch-S««-. Auf der übrig« Front macht« unsere Trupp« in «sklgreich« Angriff«, di« sie nachts an ver schiede»« Pwckten aus führt«, et»e Anzahl Gesäugen«. Die As- rllkrts »U Mch dckd« .SMs» «ig. - ' » . - gierung nicht von vornherein gegen solche Abtrennungswünsche sei, sie konnte aber nkchk bedeuten, daß eines Tagcä ihr ein Lanües- lekl sozusagen durch eingeschriebenen Brief mitteilen dürfte, er habe stch selbständig gemacht. Solcher Kindlichkeiten kann doch wohl auch die Bolschewik! niemand im Ernst für fähig hallen. Wir müssen un-selbstverständlich lebhaft dagegen wenden, wenn von russischer Seite versucht werden sollte, den Vertrag von Brest-Litowsk zu revidieren; ein solcher Versuch ist aber weder in dem Schreiben des Herrn Joffe noch in -em Anerbieten neuer Verhandlungen zn erblicken. Hüten wir uns, daß nicht von unserer Seite her der Eindruck entsteht, als sollte der Vertrag in irgendeinem Teile hinfällig werden. Gerade in der rechtsstehenden Presse, die jetzt etwas nervös ist, wurde bei allen Schwierigkeiten der Ostfragen, während des ukrainischen Umsturzes nsw., daraus hingedrängt, -aß unter allen Umständen der Vertrag von Brest- Litowsk bestehen bleibe müsse, — nun. dementsprechend muffen wir auch unser eigenes Verhalten abmcssen. Mir werden, scheint unS, um »nS loyalerweisc an die klaren Bestimmungen des Frie densvertrags za halten, nachdem wir jetzt die Note der Estländer und Livländer der russischen Regierung übermittelt haben, anderseits diesen beiden Ländern nahelegen, zunächst einmal die Antwort der russischen Regierung abzuwarten, und dann sich mit ihr darüber auSeinanderzusetzen. auf welchen Grundlagen der UnabhLngigkeitSbeschluß zqstandegckommen ist. Auch uns muß woyl daran . liegen, daß die Russen davon überzeugt werden, es handele sich hier nm einen wirklich maßgebenden Schritt deS ausschlaggebenden Teils jener Bevölke rungen. Mit bloßen Verdächtigungen dagegen, als käme es den russischen Machthabern nar auf neue Unterhaltungen im Stile Lei Herrn Trotzki an, ober alt führte» sie deutschfeindliche Treiberei«» Hz d« Hotz» Md«»N Schilde. tqWsi? M» ttvosOch»