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W^HeritzZeitung SOH 8 vE-m-nimg mi» Anzeiger sw Dix-olSiswal-e, Schmiedeberg »U V - Aelteste Zeitung-es Bezirks Derantworttlcher Redakteur: Paul Sebne. - Druck und Verlag: Larl Jehne in Dippoldiswalde. Sonntag den 31. Juli 1921 87. Jahrgang LSMH Nr. 177 -S^SS-s M verwüster bekannte Raupen sind von bräunlicher oder grauer Uanci. ge )2I Im fen A Ä' 1'. ekarte. läv )ützen° ikrone. ido tsllvir priv. icUstt i Vvr- hauptmaunschast 75 Ps», im amtliche« TM Ha» «m Debörde«) die Zelle 200Pta.—EtawlaM «D Reklame« 200 Pt» Grundfarbe und am Rücken gezeichnet mit borstentragenden ! blauen und roten Warzen und schwarzen Flecken mit zum Teil blauweißer Säumung. Zn der Jugend gesellig in soge nannten «Spiegeln" zusammensitzend, bäumen sie bald auf, um ihren verderblichen Blatt- und Nadelfraß zu beginnen. Herangewachsen, wandern sie allmorgentlich stammabwärks, um am Abend zu neuem Fräße aufzubäumen. Hierbei lassen sie sich absammeln und vernichten. Nach beendeter Fraßzelt Ende Juli verpuppen sie sich am Stamm und an den Zweigen aufgehängt in losem Gespinst. Der vorwiegend weißgefärbte, mit zackigen schwarzen Querlinien gezeichnete Schmetterling fliegt von Ende Juli an. Seine tagsüber träge an den Stämmen sitzenden Weibchen legen dort ihre Eierhäufchen ab. Sie lasten sich hier ebenso wie die Raupen absammeln oder mit Hilfe von Lappenpolstern an Stöcken und Stangen zer drücken. Die früher verwendeten Leimringe und Fanglampen haben sich nicht bewährt. Es empfiehlt sich daher, in oben erwähnter Weise durch unmittelbare Vernichtung gegen den Schädling vorzugehen, der in diesem Jahre in starkem An fluge von Böhmen her bereits bis ins Dresdner Stadtgebiet vorgedrungen ist. — Die Gewinnliste der Geldlotterie für das Samariter wesen in Sachsen liegt in unserer Geschäftsstelle zur Ein sichtnahme aus. — Zn der Zeit vom 5. bis mit 26. August 1921 gelangen weitere 2 Pfund Einmachzucker je Kopf -er Bevöl kerung zur Verteilung. Die Ausgabe erfolgt diesmal auf den vierten Abschnitt der Zuckerkarte Reihe 21, so daß dieser Abschnitt insgesamt mit 3 Pfund Zucker zu beliefern ist. — Die Chemnitzer Handelskammer hat Er örterungen über die Sportbanken vorgenommen und erläßt eine Warnung vor diesen «offenbar unlauteren Unterneh mungen". Es müsse unbedingt vor diesen Sportbanken ge warnt werden, auch soweit sie ihren Verpflichtungen bisher nachgekommen sind. Zn einem Bericht, der der Chemnitzer Handelskammer zugegangen ist, heißt es u. a.: Die Sport konzerne schließen mit den eingezahlten Geldern Metten auf Pferde ab, die in öffentlichen Rennen laufen. Es ist aus geschlossen, daß gerade die Konzerne gerade diejenigen Pferde treffen werden, die als Sieger durchs Ziel gehen. Sie wer den gleich jedem andern Wetter mit teilweisen Verlusten zu rechnen haben. Nun kommt aber noch hinzu, daß die Kon zerne die Wetten nicht an den Totalisator bringen werden, weil dadurch die Gewinnquoten infolge der hohen Summen, mit denen die Konzerne arbeiten müssen, ganz bedeutend zu ihren Ungunsten beeinflußt werden. Die Konzerne können nur hohe Gewinne brauchen, weil sie mit niedrigen Quoten ihre Versprechungen einzuhalten nicht imstande sein dürften. Sie sind deshalb gezwungen, ihre Wetten bei Buchmachern abzuschließen. Das ist aber strafbares Glückspiel, sowohl die Leger als auch die Nehmer der Wetten machen sich strafbar. Zn einem soliden Geschäft ist es unmöglich, Gewinne im vor aus festzusehen, bevor sie überhaupt erzielt sind. Offenbar verwenden die Konzerne für die zu zahlenden Dividenden die ihnen für spätere Serien geliehenen Gelder. Menn in den Prospekten gesagt wird, daß die Konzerne sich direkt am Rcnnsport beteiligen, indem sie Rennpferde halten und laufen lassen, um zur Hebung der Landespferdezucht mit bei zutragen, so ist das nur ein Mittel zum Zweck. Ein Renn stall hat bis jetzt noch nie derartige Ueberschüsse erzielt, wie die Konzerne das vortäuschen, im Gegenteil: ein Rennstall braucht in der Regel Zuschüsse. Vergebens fragt man sich auch, warum die Konzerne die Wetten nicht mit ihrem eignen Geld abschließen. Sie würden doch in kürzester Zelt stein reich werden. Sie wollen einfach ihr eignes Geld nicht aufs Spiel sehen, denn über kurz oder lang muß der Bruch kommen. Der Simson-Konzern sucht die Dividende durch Roulettespiel in Zoppot zu erreichen. Ohne Zweifel ist er der gefährlichste. Schellerhai,. Seit einigen Wochen ist unser altehrwür diges Gotteshaus im Besitz einer modernen Orgel. Die Firma Jahn u. Sohn, Dresden, hat es nicht nur meisterhaft ' 'M vonaorrtag 4 kaziut 1821 vorm. 11 vkr öffentlich« Bezirksausschnhfitznng im amtshauptmannschaftlichen Sitzungssaals. ! Ä Die Tuberkulöse- uns MutterberatungSstunSen des unterzeichneten Wohlfahrtspflegeverbandes, der die Stadt Dippoldiswalde, sowie dw Gemeinden Berreuth, Reichstädt, Ulberndorf, Malter, Reinberg, Reinholdshain, Elend, Ober- — Die am 2. August stntijindcude Tuberkuloseberatungs stunde in Seifersdors muß ausfallen, weil infolge Wegzugs des Herrn Or. Niebold von Seifersdors die Schaffung ge eigneter Räume zur Abhaltung der Veratungsstunden noch .nicht endgültig geregelt ist. Rechtzeitige Bekanntmachung, wann und wo die nächste Veratnngsstunde abgehalteir wird, erfolgt durch die Presse.! " " — Tagesordnung zur 11. Sitzung des Bezirksaus schusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde am Donnerstag den 4. August 1921 vormittags 11 Uhr im amtS- tzaupkmannschaftlichen Sitzungssaale. Oeffentliche Sitzung: Aufhebung der Zwangswirtschaft mit Zucker, Verordnung des Wirtschafksministeriums vom 21.7.21. — Griesbewirt- schaftung im neuen Wirtschaftsjahre, Verordnung des Wirk- schafksministeriums vom 16.7.21. — Für den Fürsorgever band seitens des Bezirksverbandes Dippoldiswalde auf das Rechnungsjahr 1921/22 aufzubringender Betrag. — Ver- einigung des Rittergutes Reinhardtsgrimma mit der Ge meinde daselbst. — Gesuch der Stadtgemeinde Frauenstein um Erlaubnis zur Ausnahme eines Darlehns von 10N NW M sür den Umbau des städtischen Krankenhauses. Nicht öffentliche Sitzung: Gesuche um Unterstützungen für Volks büchereien auf 1921. — Wegebauunterstühungen aus Staats mitteln auf das Rechnungsjahr 1921/22. Verteilung der um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee, Limonaden und Mineralwasser in dem Grundstücke Ortsliste Nr. 59 (Puh- mühle) für Schellerhau. — Die Geschäfte unserer Stadt sind diesen Sonntag geöffnet. — Der Turnverein Dippoldiswalde (D. T.) hat seinen praktischen Turnbetrieb wesentlich erweitert, indem er vor kurzem eine Fußball-Abteilung gründete, die in den nächsten Tagen mit ihrer sportlichen Tätigkeit an die Oeffentlichkeit treten wird. Hoffen wir, daß sich auch dieser neue Zweig des Vereins zum Wohle seiner Mitglieder gut entwickle und die auf die Fußball-Abteilung gestellten Erwartungen sich auch erfüllen. Alle Mitglieder oder auch noch fernstehende In teressenten werden gebeten, sich zahlreich am Fußballbetrieb zu beteiligen. — Am 7. August beabsichtigt der Turnverein eine Veranstaltung größeren Stils zur Hebung des geselligen Lebens abzuhalten,- ein Sommerfest soll im Garten der Neichskrone in den Nachmittagsstunden Jung und Alt er freuen. Es werden da die verschiedensten Darbietungen zur Aufführung gelangen. Das Fest sott im Rahmen eines Volks festes innerhalb des weiteren Vereinskreises abgehalten werden. Da sind also Verkaufsstände, Karussel, Schaubuden usw. ver treten, Konzert, turnerische Veranstaltungen und Spiele sür die Kinder werden geboten. Abends wird sich in üblicher Weise ein Ball im Saale der Reichskrone anschließen. Hoffentlich zeigt das Wetter auch hierzu ein freundliches Gesicht, was wesent lich zum Gelingen des Sommerfestes beitragen würde. — Glutvolle Tage. Wer noch vor Aufgang der Sonne spazieren geht, findet sonst immer die köstliche Frische des Morgens, den ozonreichen Duft des Waldes und den frohen Gesang erwachter Vöglein. Und wer die Sommer abende im Freien genießt, spürt mit Wohlbehagen den Kühlen Hauch des Nachtwindes, der Blumengerüche durch die Gärten trägt und die vom Tagewerk heiße Stirn umfächelt. Jetzt nichts von alledem. Schwül und warm bricht der Morgen an, dumpf und müde sind die Nächte, während der Tag in sengender Glut einhergeht, als flösse Zöllenbrand durch seine Stunden. Die Sonne, die der Erde Leben gab, beginnt nicht nur lästig zu werden, sondern sie kann auch vernichtend wir ken, wenn nicht bald erfrischender Regen die Fluren netzt. Es liegt ein Druck auf allen Lebewesen. Mißmutig geht der Mensch an seine Arbeit, die Tiere lassen müde die Köpfe hängen, und wer es kann, der flieht der Sonne Strahl. Es ist deshalb erklärlich, daß ein baldiger ergiebiger Regen all gemein ersehnt wird. — Der Landes-Obst- und Weinbauverein hat zur Er mittelung der Obsternteaussichken 300 Umfrage karten an die ihm angeschlossenen Bezirksobstbauvereine hinausgehen lassen und folgendes ermittlk. Aepfelertrag: mittel bis gering. Birnen: gut bis mittel, vereinzelt gering. Pflaumen: mittel. Mirabellen: gering. Reineclauden: mittel bis gering. Weintrauben am Spalier: gut, in Wein bergen: mittel bis gering. Quikten: gut. Brombeeren: gut. Heidelbeeren: gut bis mittel. Preiselbeeren: gut bis mittel. Walnüsse: mittel. Haselnüsse: mittel. — Die'Berichte ent halten übereinstimmend Froskmeldung Mitte April und An fang Mai, teis Hagel, starkes Auftreten der Blutlaus, Blütenstecher, Stachelbeermehltau aus der Südlausitz, Apfel mehltau allgemein, Gespinstmotte, Apfelwickler, Obstmade, an den Weinstöcken Heu- und Sauerwurm, falscher und echter Mehltau. Seit Wochen leiden alle Bezirke unter großer Dürre, die eine Meikerentfaltung des Obstes sehr nachteilig beeinflußt, ja selbst sehr starken Fruchkabfall be sonders neben dem Kernobst auch bei Pflaumen verursacht. Nach dem gegenwärtigen Stande der Obsternkeaussichten sind die Hoffnungen als sehr trübe anzusehen und mit einer ungünstigen Obstversorgung zu rechnen. Achtet auf die Nonne! Zn den sächsischen Waldungen tritt zurzeit die Nonne, ein Nachtfalter, erneuk s OertltcheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Noch ein paar Stunden — und die Böller ballern durchs Tal. Der Zapfenstreich klingt von der Aue herauf über das Städtchen. Die Bierprobe beginnt — wenigstens für die, die so lange gewartet haben damit. Das Schützenfest hat offiziell begonnen. Morgen früh erfolgt das Aufziehen des großen Vogels — aber wohl ohne Semmeln und «Brandewein". Dann der Weckruf. Und ist die Bier probe glücklich ausgeschlafen, beginnt für die Auserwählten unter den Schützen der «schwere Dienst" der Königswachen mit obligater «nasser Fütterung". Dem Schühenfrühstück im «Stern" schließt sich dann so gegen 2 Uhr — manchmal wirds ja auch etwas später — der Festauszug unter Teilnahme der Vereine nach der Aue und dort für die Schützen das Vogel schießen, für alle aber das «Vogelwieseln" an. Der Montag bringt den mehrerwähnten großen Kostümfestzug mit fünf Festwagen: „Oberschlesien muß deutsch bleiben" und abends feenhafte Zllumination: der Dienstag endlich als Schluß das Feuerwerk, das diesmal nicht einmal die Dresdner Vogel wiese bot. Das Wetter verspricht den für die Belebung des Festes so wesentlichen „schönen Durst", der freilich seine Schattenseite im Bierpreise hat. Setzen wir uns einmal dar über hinweg mit dem ja jetzt so viel angewandten: «Es ist eben alles teurer geworden!" Und nun hinaus ins lustige Vogelwiesenleben! Was? Nicht amüsieren können? Kein Freund von solche Sachen? Ueberlebt? Ach, schweigt doch! Gewiß, die Geschmäcker sind verschieden. Aber so ein paar- richtige Vogelwiesentage sind doch eine sehr vergnügte Sache. Die verträgt auch ein in jeder Hinsicht «Moderner". Frei lich darf man nicht nur kritisierender Beobachter sein, sondern Aktiver. Und das wollen wir. Viel Vergnügen! — Für das Oberschlesier-Hilfswerk sind der Schützengesellschaft von feiten der Bürgerschaft sehr reichliche und wertvolle Gewinne zugegangen, sodaß die Lose sicher sehr schnell vergriffen sein werden. Es empfiehlt sich daher, sich solche bald zu sichern. Bei der Firma Otto Bester werden die Gewinne ausgestellt und vom nächsten Mittwoch an dort auch ausgegeben. Sammler und Sammlerinnen bieten außer dem Blumen und Bücher zum Verkauf an. Es wird ge beten, in Anbetracht des guten Zweckes dieses Hilfswerk reichlich zu unterstützen. — In den Abendstunden des gestrigen Freitag und in derZNacht zu heute Sonnabend traten hier mehiere Gewitter auf, von denen namentlich das letzte recht heftig austrat. Glücklicherweise brachten aber alle den so notwendigen Regen in ausgibigem Maße. — Gegen 10 Uhr abends wurde nach Nordostcn zu ein starker Feuerschein beobachtet, der aber bald verschwand. — Heule Sonnabend ist wieder wolkenloser Himmel und verspricht es wieder maim zu werden: ein gutes Anzeichen für unser Schützenfest! häslich und die Gutsbezirke Berreuth und Reichstädt umfaßt, tritt aller zwei Wochen im hiesigen Diakonat in Tätigkeit und zwar die srad»rimIo»»dor»Nu>g»t»U« an jedem «Hto» null ckrtttta V1oo»t»8, die an jedem onttao voll ärlttaa vouu»r»i»g im Monat. Untersuchungen und Auskünfte erfolgen kostenlos für jedermann. Beginn: Dienstag, den 2. August bezw. Donnerstag, den 4. August ds. Js. vlppoiai8»»lS» 8t»öt m»4 vwkadaor Bürgermeister llorrMLva, Vorsitzender. Meles Blatt enthält -le amtlichen Bekanntmachung« -er Amtshauptmannschaft,-es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippol-tswat-e Staatsbethilfen an Gemeinden für Unterbringung von in besorgniserregendem Maße auf. Seine als arge Forst- Geisteskranken in Landesanstalten. — Gesuch des Verwal tungsrates der Dresdner Kinderheilanstalt um eine Beihilfe auf das Rechnungsjahr 1921/22. — Gesuch des Stadtrats zu Freiberg um eine Bezirksbeihilfe für das dortige Realgym nasium. — Gesuch der Frau Anna Bretschneider—Oberpöbel Vierteljährlich ^JMK.obneZu- AkülWplkM» — Einzelne Nummern 20 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck» Konto: Dresden 12548.