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Schönburger Tageblatt täglich mit Ausnahme der Tag« Filialen: in Altstadtwaldeuburg bei Ha« Otto Förster; in Lallenberg beiHrn.Str«mH- Wirker Fr. Herm. Richter; in Kaufuogeu bei Herrn Fr Janaschek; in LangenchurSdorfbei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Ml- helm Dahler; in Wolkenburg bei Herrn Perm. Wildenhain; in Ziegelheim bei Herr- Eduard Kirsten. ValöeMrger Anmzer -aW «oun- und Festtagen. Annahme von Zieraten für die nächsterscheinende Nummer btt Vormittag '/,11 Uhr. Der «bbonne- «enttpreis bettägt vierteljährlich Mk.L.SV, für den 2. «nd 3. Monat Mk. 1.10, für be« S. Monat 55 Pf. Einzelne Nr. 10 Pf L»s«eat, pro Zeile 10 Pf., für auswärts 1ö Pf. v-r»fp»ch-r ttmtsblstt für das Könlgllcke ^mtsgerickt unü den Slaütrat zu Waldenburg. P^^t Leip^tzEs Zugleich west tzrrbreüet in den Städten Wenig, L««ien««, Lichte«stei»'Caü«terg und in den Ortschaftm der uachsteherrden Standesamtsbezirke, Wchadt-Waldeuburg, BrLuuSdorf, Lakeuberz, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, LanzevchurSdorf, Langenleuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhai» Mederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, OelSnitz i. E., Reichenbach, Remse, Schlazwitz, Schwaben, Wolkenburz und Ziegelheim. G 20. Mittwoch, de« 25. Jamar 1911. Von dem Kaiser und der Kaiserin Sizilien Ls ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß Jubiläumsausstellung in Rom oder Turin unbegründet ist die Meldung, der Kaiser Korfu-Reise den türkischen Sultan besuchen. besucht werden, der Kaiser die besucht. Völlig werde auf der „Voss. Ztg." den Professor Ehrlich, den berühmt gewordenen Entdecker des Heilmittels Ehrlich-Hata 606. Der greisen Mutter deS verstorbenen Chefs unseres ostafiatischen Kreuzer geschwaders, Admirals Gühler, der Frau Gühler in Char lottenburg, übersandten der Kaiser und der Herzog-Regent von Braunschweig herzliche Beileidstelegramme. Im Hinblick auf den während der Monate März und April erfolgenden Aufenthalt des Kaiserpaares auf der Insel Korfu haben römische Blätter bereits die Meldung verbreitet, der Kaiser weder diesmal mit dem König von Italien keine Begegnung haben. Es ist hingegen selbstver ständlich, daß der Kaiser, falls er nur in die Nähe der italienischen Küste kommt, mit König Viktor Emanuel zu sammentreffen wird. Voraussichtlich findet diese Begrüßung in Neapel oder Genua statt, denn auf der Heimreise dürfte Für die nahe Reise des deutschen Kronprinzen nach China kommen die Meldungen über die Ausbreitung der Pest in Ostasien sehr in Betracht; die Nachlässigkeit der chinesischen Behörden in der Seuchenbekämpfung wie über haupt ist bekannt, und wenn trotzdem die Zahl der Opfer noch eine verhältnismäßig geringe blieb, so ist daS ein Zei- chen, daß die Seuche diesmal nicht in aller ihrer Furchtbarkeit haust. Es steht zu Hoffen,' daß sie bis zum Eintreffen des Kronprinzen in China, etwa Anfang März, ganz erloschen sein wird. Nichtsdestoweniger ist die Lage zurzeit ernst, wie der Vorfall in Hankau beweist. Die Bevölkerung ist aufge regt geworden, sonst hätte sie das Einschreiten der englischen Polizei, die einen Pestkranken, der auf der Straße lag, fort schaffte, unmöglich mißverstehen können und der Straßenkampf mit den englischen und ihnen zu Hilfe eilenden deutschen Seeleuten wäre vermieden worden. Weder deutsche noch englische Soldaten find in diesem Kampf verletzt worden. In Peking hat die gefährliche Seuchs solche Ausdehnung genommen, daß das Legationsviertel und später auch die übrigen Europäerviertel vom Verkehr mit der Chinesenstadt abgeschlossen wurden. Prinzregent Luitpold von Bayern überwies der deutschen aniarktischen Expedition weitere 20,000 Mk. Möge diese hochherzige Spende, so bemerkt dazu die »Norddeutsche Allg. Ztg ", allen Landsleuten eine Anregung sein, dieses große nationale ForschUngsunternehmen, die vielerwähnte Filchnersche SüdpolarexpeditioN, weiter zu fördern. Fürst Bülow antwortete dem Norddeutschen Lloyd auf dessen Glückwunsch zur Silberhochzeit: „Ich danke nicht nur für das gütige Gedenken, sondern insbesondere auch für die wohlwollende Gesinnung, auS der die an mich gerichteten Worts hervorgegangen sind. Ich habe cs während meiner Amtszeit stets als meine Pflicht betrachtet, die deutsche Schiff fahrt und den deutschen Handel zu fördern ünd meine besten Wünsche begleiten auch heute die weitere Entwicklung deS Norddeutschen Lloyd, der ein so wesentlicher Faktor unserer überseeischen Interessen ist. Der Reichstag nimmt nach dreitägiger Pause am heuti gen Dienstag seine Sitzungen wieder auf, die in dieser Woche noch einmal durch die Kaisergeburtstagsfeier am Freitag unterbrochen werden. Durch die planwidrige AuS- dehnung der Verhandlungen über die Wertzuwachssteuer ist daS hohe HauS etwas ins Gedränge geraten und wird sich heranhalten müssen. ES läßt sich heute schon sagen, daß daS große Pensum nur bei der strengsten Arbeitseinteilung »Waldenburg, 24. Januar 1911. Die holländische Regierung hat den Plan gefaßt, den Hafen Vlissingen zu einer Scefestung umzubauen. Franzosen und Engländer sind darüber ganz auS dem Häuschen, ob wohl noch gar nicht die genauen Angaben über den Umfang dieses neuen Waffenplatzes vorhanden sind. Das Königreich Belgien fühlt sich dadurch bedroht, und Frankreich und Eng land wittern in diesem Gedanken einen deutschen Ver- such, sich durch die Secfcstung Vlisfirgen einen Stützpunkt in diesem Teil der Nordsee zu sichern. Darüber vergißt man in London und Paris vollständig, daß die Holländer alles andere eher, als deutschfreundlich sind und nicht daran denken, uns etwas zu Gefallen zu tun. Im Gegenteil ist dem Deutschen Reiche von der stammverwandten Nation viel un begründetes Mißtrauen entgegengebracht worden, das sich nur ganz allmählich gelegt hat und auch heute noch nicht erloschen ist. Im allgemeinen kann keinem Staate bestritten werden, daS zu tun, was er zur Erhöhung seiner Sicherheit und Verteidigungskraft für nötig hält. Und zwar gilt das auch für die sogenannten neutralen Staaten. Belgien, das heute gegen die holländischen Absichten protestiert, hat selbst für seinen Schutz gesorgt, so diel es konnte, in den letzten Jahren ist auch die Wehrkraft erheblich verstärkt worden. Der belgische Haupthafen Antwerpen ist eine starke Festung. Die Schweiz hat die Alpenpässc gegen Italien und Frankreich durch Forts gedeckt, und es sind gegen die Verstärkung dieser Fortifikationen keine Widersprüche erhoben worden. Warum soll also eigentlich dem kleinen Holland eine Maßnahme verwehrt werden, die niemanden bedroht? Es ist eben nur der Hinblick auf Deutschland, der in Pariser und Londoner Zeitungen diese Angelegenheit immer von neuem besprechen und sogar den Vorschlag auftauchen läßt, den holländischen Plan aus einer europäischen Konferenz zur Entscheidung zu bringen. Die französische und die englische Regierung dürften soviel Kaltblütigkeit besitzen, daß sie diesen Chauvinismus zurückweisen, denn Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien werden es entschieden ablehnen, Holland solche Vorschriften zu machen, und auch Rußland ist dabet kaum interessiert. Aber selbst wenn es aus Rücksicht auf Frankreich sich einer solchen Konferenz anschließen sollte, dann würde die letztere lückenhaft bleiben und keine Beschlüsse herbetführen können, die sich allgemeiner Giltigkeit erfreuten. Vor allem muß man auch erst wissen, wie weit Holland gehen will. Die Erörterungen über Vlissingen haben die Amerikaner hellhörig gemacht. Interessiert sie auch dieser europäische Handel nicht, so haben sie doch in der Befestigung des Panamakanals, der mit dem Gelbe der nordamerikanischcn Union gebaut worden ist, eine ähnliche Angelegenheit. Es find schon Anregungen laut geworden, diesen großen Kanal ebenso, wie den Suezkanal, für neutral zu erklären. Aber was vor mehr als vierzig Jahren statthaft war, das erscheint heute wenig angebracht, und besonders den Amerikanern kaitn man es nicht verdenken, daß sic den großen militärischen Wert der von ihrem Gelbe erbauten Wasserstraße auch für sich ausnützcn wollen. In einem Kriege der Vereinigten Staaten mit Japan bedeutet der Panamakanal mehr als ein Dutzend der allerschwersten Schlachtschiffe. Präsident Taft hat also ganz recht getan, wenn er diese Frage der Neutrali tät sich gar nicht erst entwickeln ließ, sondern sofort erklärte, der Kanal ist unser und wird von unseren Truppen besetzt behalten. Die europäischen Friedensidealisten betrachten dieNeutrali- tStsftagen als solche von höchstem Wert für den Weltfrieden, und lg„ntkn sie das in der Tat sein, so wäre es ganz aus gezeichnet. Leider find sie eS nur in der Theorie; tatsächlich regiert dir unerbittliche Notwendigkeit, und in Amerika spricht mack das offen aus. Herr Carnegie stiftet Millionen für den ewigen Frieden der Zukunft, sein Vaterland baut Festungen und Kriegsschiffe für die Gegenwart und geht den idealen Tagesförderungen aus dem Wege, weil sie zu dem Not- trägt drei Gondeln, von denen die vordere und die Hintere mit starken Maschinen ausgerüstet find. Die mittlere Gondel dient zur Aufnahme der Luftschiffer. Bei seiner ersten Fahrt war das Luftschiff mit 15 Personen bemannt. Zur Zeit des Aufstieges herrschte prachtvolles, klares Wetter über Berlin; daS Luftschiff wird nun noch seine Brauchbarkeit bei minder günstigen Verhältnissen beweisen müssen. Der diesjährige Ordensregen ist nicht ganz so erheblich gewesen wie im Vorjahr. Es find im ganzen 4085 Aus zeichnungen verteilt worden gegen 4128 im Vorjahre. DaS Anwachsen der Auszeichnungen von Jahr zu Jahr hat somit zum ersten Mal eine Unterbrechung erfahren. ES fällt auf, daß in diesem Jahr auch besonders Personen auS wissen- schaftlichen und künstlerischen Kreisen ausgezeichnet worden find. Nichtsdestoweniger aber bilden daS Gros der Dekorier ten Beamte und Militärs. In dem Moabiter Krawallprozeß wurde am Monta, das Urteil gesprochen. Die Sitzung zog sich wider Erwarten bis in die späten Abendstunden hinj da zunächst noch einmal die Verteidiger und der Staatsanwalt das Für und Wider darlegten. Den Geschworenen, die sich zwischen 11 und 12 Uhr zur Beratung zurückgezogen hatten, waren nicht weniger als 90 Haupt- und Nebenfragen zur Entscheidung unterbrei tet worden, die vom schweren Landfriedensbruch bis zu« groben Unfug und Wersen mit Steinen alle nur möglichen Delikte betrafen. Bei allen Angeklagten war dem Anträge der Staatsanwaltschaft gemäß die Untcrfrage nach mildern den Umständen gestellt worden. Der Vorsitzende äußerte bei der Rechtsbclehrung, die Rechtmäßigkeit der Schutzleute höre auf, wenn, wie im Falle des getöteten Arbeiters Her mann, ein Unbeteiligter niedergeschlagen werde. Gegen diese Brutalität halte er die Gegenwehr, zum Beispiel durch einen wohlgezielten Revolverschuß, für nicht rechtswidrig. Die Ge schworenen sprachen die Angeklagten mit Ausnahme von dreien schuldig, billigten ihnen aber mildernde Umstände zu. Der Gerichtshof sprach vier Angeklagte frei und erkannte bei den übrigen teils auf Haftstrafe bis zu sechs Wochen, teil- auf Gefängnis bis zu einem Jahre. Der polnische Abgeordnete Or von Jazdzewski ist am Montag Vormittag im preußischen Abgeordnetenhaus» von einem jähen Tode ereilt worden. Dr. von Jazdzewski hatte sich bereits längere Zeit vor der erst um 12 Uhr stattfinden den Sitzung im Hause eingefunden; plötzlich sank er, von einem Herzschlag getroffen, zu Boden und war auf der Stelle tot. Er ist 72 Jahre alt geworden. Die Ursache der Kieler Unterseeboot-Katastrophe ist jetzt durch die amtliche Untersuchung festgestellt worden. Der Ventilationsschieber am Hintere« Mast hatte nicht fest geschlossen, durch die Oeffnung war Wasser eingedrungen. Unglücklicherweise versagte auch noch die Säugpumpe, sodaß das Boot sinken mußte Ein Fehler in der Bedienung deS Bootes hat nicht Vorgelegen. Wohl aber gibt es zu denken, daß die Stahlwelle, mittels deren der Ventilationsschieber geöffnet und geschloffen wurde, nicht prompt funktionierte, sich vielmehr feftgeklemmt hatte. Ebenso liegt darin, daß die Pumpe versagte, ein böser Zufall, dessen Verhütung die nächste und dringendste Sorge der Ingenieure fein muß. Sehr sympathisch berührt es, daß ein an Bord befindlicher Marineingenieur daS Morsesystem so gut beherrschte, daß, als die telephonische Verbindung mit der Außenwelt unter brochen war, er durch die Klopfzeichen in leichter und schneller Weise sich mit den Rettern verständlich machen konnte. Man sieht, ein Seemann kann nicht genug wissen! AIS die Luft in dem versunkenen Boot anfing, schlecht zu werden, bekam jeder Mann eine Kalipatrone in den Mund gesteckt. Ein WittervugSbericht, ausgenommen am 24 Januar, Nachm. 3 llhr. ArtrvmetersttMd 772 nana reduziert aus den Meeresspiegel. Ttzermvmeterftaud — 1 6. Morgens 8 Uhr — 7 6. Tiefste Nachttemperatur — 7,5 O.) Aeuchtiglettt- der Luft nach Lambrechts Polymeter 64°/,. Taupuukt — 8 Oi Windrichtung: Nordwest. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 llhr: 0^ moa Daher WitteruugSuuSfichreu für den 25 Januar: Bewölkt mit Neigung zu Niederschlägen. zur gegebenen Zeit wird erledigt werden können, und daß für die Verabschiedung der Reichsversicherungsordnung bis zum 1. April kein Raum ist. In Karlshorst bei Berlin stieg das Siemens-Schuckert- Der Kaiser hörte am Montag den Vortrag deS Chefs Luftschiff zu seiner ersten Fahrt auf, die tadellos verlief. deS ZivilkabinettS v. Valentini und empfing darauf laut Die Bewegungen des Luftschiffes find leicht und sicher. Es Wendigen in Gegensatz stehen. BEtLsche MunDsÄE Deutsches Reich.