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Dresdner Nachrichten : 29.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188905297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-05
- Tag 1889-05-29
-
Monat
1889-05
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1889
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r,,e-l,tt für Politik. Unterhalt»»«, kVOMsiSveckekn, Börlenl'cuchi, Uremdenlilte, v»»a.',N't>üdr l'tcucli'ibrlich M, 2 50, burck -ie P«ii M, 2,/a, '.'iiinainnc v Aulund!au»»ru Mainau, l:>:> s-z. LoiuNaaa Ins >2 Mir, Mi Äruliadl: Kr »lnsierri b, nur au i»>>uticuiaae» b>» a Ul», D>c lipaiiiqc Gsuudrr'ile lm^elalu »S-i>l>ens lb'bi» , lur Mo»- 0»,' r'iur um!, ,)clllu»cu SV Pi», iluleiui Llnch iCiumuuut,«, 8e>lk 20 P>„ 2Iuluudiuu»aeuansdrrPrivat- sm> Neili- 20 Pi», Eine BimUMit I«, i>,e nactiinäaiae ülulualuue der »l>>» uxin r>ml>>i>. Aus' w,»um Slu!uu!»auii„suuiimae acocn z;,^,s,l!i ,>>i!luu» bunt, 2!riei,»anku aee, 'tjuucuiravlli»», gur Nücknade riuu>u»ud,ei Hchrtlt- uiutr teiue LertunbluMiI, klilluudimuimu »eiuueu lüviuilliitie »au-Uunc PermilMuuuosiellr» an. v,-m>,urchliellc 2!r, n. 34. Jahrgang. Aufl. 47.N0« Stück. - ^ 11 »ii k»r L«»I»e« und onipsahlo ich in «Ion vorseliiadevatcm Ltvffvn und ^u8lüI>r»NMN 2» 1,30. 1,50. 1.75. 2. 2,50, 3, 4 Llnrlc vto. U«»piuai,i» Nsr^r«»!,!, Vreaclo», ^Itn,»^kt. Dresden, 188'.» olKLrrsn. «><l"n«x »8 «k., V«rnr3»c!»6n Fllt, vorr^'I. im il.-oclninn-Ic, Iv1u«8 Xrom.'i, -'atc>r Lrand. Von 500 Ktüelc »n I'raneo - /.»tmud,,,,,.. I^Mll Kliklltt, Urond«;»-^., HVaII«t,«!^,. io». . MoritL »artuns, ; 13 »Nil llLuxtLtrLLse. ^ ie ««»>«1«,»«« Ua««I, 8pttL«i,, « L und nllo I»nnien»,oI»i«t«lQr-^rtNt«I. D j Vlotvrl».u,Val8«n. d»a»-8tr»«»«u- Lcll«. ^ iLxetsn- k.8kli»«I«Li)°: ^üxsÜLl-llsscliLkb s>rv8-I.8Mr: » Nnr8«!l>Lll8tl'»88e 29 I licruit-«. kiiiiler-iiMlütliiiMii. Nur oiszana» h'alirilcat in nnorlcannt. AisitiUiNlN-;. rpnuvo. Kämmt,sieln- 8t»llä rnni Ksldst- Xnkorticzvn 7,u dilli^Mn I'iui8v„, IVItnekernI-rill u. ^unntnttn»!;n-<i!«!»«:I>üN, lttnrleantr. 5 », t'vrtlvu». 'I'olaplio» 1382. A „IilVLliÄenäank". Ml' 1 t td Lnisn?k' Französische Wuthausbrücl L^R-v» A^lrjsiz. vcrvrauch, Verleumdungen Lna«llvvn-VsrmMolallS tvi dis i n »,vr«^«In, r 8vnio sür ,'ills nnd'-rc'» /"itungen, <>N«rtdi>lVir«» ^rnntilsische Wuthnusbrüche, lernnkreich und Itnlic». VIn§sta»d der diulirberqloilc. Hniiiachrichtcn, 2ln-ustcllima vnn 0)as- und Nvke- deS Bicnert'ichc» Miilileiietnl'lo'sriiir'nlS, Pille, Olerichlsverlimidlunnen, TaaeSqcichichlc, 1 „InvaUäsMAM". »..7LLLLLL, Mittwoch, 29. Mai. Leuinrivoriürtici Rebaklenr für Politisches lkmtl viere» w »rr»d«n, Obwohl Kilnitl Hiinibcrt von Italien aus seiner Heimreise Ltranlmra nicht berührt hat. leat sich doch die bei dem blohen Otc- danke» daran bis zum Wahnsinn gestachelte Entrüstung der Franzosen nur langsam. Ein Pariser Blatt verlangte sogar die sofortige Mobilisirnng des an der Elsässer Grenze liegenden 6, sranzäsischen Ärmeckorps als Antwort, wen» Kaiser Wilhelm und Künig Humbert aas dem Brvglieplahc in Slrajchnrg eine Truppenschau halten woll ten. Deutschland hat schon manchen kindischen Wuthausbruch der irranzosen erlebt, aber zu einer derartigen frechen Selbstüberhebung hatten Lichtere cs bisher doch »och nicht gebracht. Was die Pariser Journalisten an sinnlosen Schmähungen unseres Kaisers und des KomgS von Italien, was sic an ohnmächtigen Drohungen verzapfe», übersteigt das für menschenmöglich zu Haltende. Die französische und italienische Slaalsrenlc erfuhr auf das bloszc Gerücht hin einen Rück gang von 1 Francs, waS rmi Zeichen groher Beunruhigung ist. Das Lächerliche dabei ist, daß sich die Franzosen gau; unnöthig in die Wuth Inncin geredet haben. Es hat nie die Absicht bestanden, daß der König von Italien den Rückweg über Elsas; nähme. Das ganze Gerücht ist nur entstanden, weil unser Kaiser ursprünglich beabsichtigte, seinen königlichen Gast ein großes Stück Wegs daS Geleite zu geben und zwar bis Frankfurt. Bon dieser Mainstadt aus wollte der Kaiser de» lauge schon geplanten Besuch der Rcichs- lande aussührcn. In Ltraßburg wallte der Kaiser an der feierlichen Eniwelhung des dortigen neuen KaiicrpnlaslcS theilnehme» und bau» nach M'eh gehen. Bereits waren die kaiserliche» Wagen und Pferde von Berlin ans nach dem Rheine unterwcgS: in Bitterseld trat sic der telegraphische Bcich!, umziikchren. In Straßburg rüstete ma» sich zum Empiaiig des Kaisers: Masten und Fahilenbäume wachen zur Eiuzugsslraßc errichtet, die Garnison batte eine Bor- parcide: die ganze Stadt erwartete den Kaiier, Das Gerücht er weiterte den Besuch; mau erzählte sich: auch König Humbert kommt, l'li» euuual kam Gegciiiuelbuiig, daun hieß cs, blos der Kaiier kommt, ciidltch wurde auch der Kaiser abgesagt, Betlvuiidcrung und Stau ne», Zurücknahme aller Borhercitniigeii. Der Wirrwarr mag groß gewesen icm. Weshalb der Kaiser seine Reise nach dem Reichslande luügeichooe» bat. iit nicht bekannt geworden. Tic Absicht aber, Llmsiburg mit dein König von Italien zu besuchen, hat nicht be standen, beide Fürsten Hütte» sich, wenn sic zusammen von Berlin abgcreist wäre», in Frankfurt getrennt, Tie Franzo'cn haben sich a!ic> paar Is rot clc> l'nwM. parcicm! pour lo roi ei lticliv ereifert. Ratürltch legen sie die Sache jeht so ans, als hätte man in Berlin Truppenschnii der Straßburger Garnison vor dem König von öt ilicn als unvorsichtig oder gefahrvoll erkannt und deshalb unter- leib » T ie Pariser Zeitungen rühmen den Verzicht darauf als einen !, wzösisdcn Sieg, fügen aber stolz hinzu, daß das Ausgebe» des ctrasiburger Besuches Nichts an der Frankreich zugefügtcn Velci- logiiiig andere: mau könne sie dem König Humbcrt nie verzeihe», dc»u die Absicht sei so schlimm wie die Thal. Do muß man denn in Tentschlaiid wie in Italien fragen: waS bilden sich denn die ?c,a»:ose» eigentlich ein ? Stratzdurg und Mcb sind deutsche Städte, non ihren Wallen wehen Rcichssahne». unser Kaiser kann sic bc'uchcn wann er will »nd ihre Garnisonen vortühren wem er will. Mit dem bloße» ttebcrsehen solch' unverschämten fran zösischen Gcbahrenk ist es hier nicht abgcthan: rS verlangt eine blutige Abwehr. Noch mehr Ursache dazu haben die Italiener. Tic Power Zeitungen, hochnäsig wie immer, setze» sich ous's hohe Pcrd und erklären gütig: das italienische Volk sei nicht verant wortlich zu machen sür die Undankbarkeit seiner Negierung; Frank- iclch solle sich aber hüte», die Crispr'schc Regierung zu befestigen und deshalb keinen Handels - Vertrag mit Italien abschlreßen. Vabeu denn die Italiener wirklich so große Ursache zur Dankbarkeit gegen Frankreich? Lassen wir ein englisches Blatt daraus autwortcn! T,c Moini»g Post sagt den Franzosen mit dürren Worten, daß diese 'lüiizösischen Aniprnchc auf Italiens Dankbarkeit zu weit gehen. Italien wäre früher oder später auch so von der österreichischen Nerrschaft bcsrcit worden und zur nationalen Einigkeit gclmrgt, Frankreich habe sich als Entgelt dafür, daß das mit Hille lranzösischcr Waffe» »ühci geschah, durch Abtretung von Nizza und Savoyen bezahlt gemacht. Wir lüge» Hinz», daß Frankreich die Vollendung der italienische» Einheit hinderte, indem es Rom besetzt hielt; erst die deutschen Siege über Frairlrcich brachte den Italienern Nom als Honptsladt, Frankreich hat ferner die Mittcliiicerstelluilg Italiens auf's Acußcrstc gefährdet, indem cs dessen natürliche Erbschaft irr Afrika, Tunis, ihm vor der Nase wcgschnapvtc und a» der Nord küste Afrikas gegen Rom ein neues Karthago gründete. Alles was Italien den Franzosen an Dankbarkeit ichuldetc, hat cS ihnen rcich- bch erstattet. Es gehörte eine gewaltige Entsagung dazu, daß der König von Italien sein altes Slammlniid Savoyen abtrat »nd mit Savoyen auch Nizza, die Heimath des italienilchen Nntivnalhelden Garibaldi, Das Beiiehnicn der Frarizoscn gegen die Italiener ist io hvchmüthig, daß diese sich aiff's Tiefste empört fühlen; es ist aber auch >v anspruchsvoll, daß, wenn Italien nicht ans seine Groß- machtslellung am M'itlclmeerc, d. h. auf seine Zukunft verzichten will, es die starke Hand seines deutschen Brindesgenossen ergreifen m»b, 'Nur sie kann Italien vor einer Diciistmagdstclliing retten. Deutschland und Italien bilden jetzt eine Familie, ragte König üumbcrt seinen Landsleute» in Frankfurt. Die Franzosen mögen sich daraus verlassen: die Zeiten sind vorbei, da die User des Rheins oder die Ebenen des Po Schlachtfelder boten, wo französische Gene rale mit Hille fremder Truppen Ruhr» und Beute faiiden! Der Vochunrer Beschluß der Rrrhrbergleiltc vom vorigen Frei tag. weiter zu streiken, hat leine Wirkung gehabt. Am Montag soll ten olle Bergleute feiern, aber im Dortmunder, Essener und Obcr- bauscncl Revier sind die Bcramarinichasten sämmtlicher Zechen an- kklahren: nur iw Gelsenkircheucr Revier dauert der Streik fort. aber auch er erscheint in sich acbrochc» und aussichtslos Die großen Worte: „'Alle inr Einen, Einen für Lille!" habe» ihre Wirk ung verloren, die Bergleute sind uneinig, sind ihrer überwiegenden Anzahl »ach der Arbeitseinstellung »rüde und wollen arbeiten. Sb die Verhärtung des Streikkomitees nicht die in sich zusammen brechende Bewegung neu ansachcn wird, steht freilich dahin. Das von allen Seit ui nnlänalich den Bergleuten entgcgcngebrachle größte Wohlwellc» wird durch das jüngste Verhalten etlicher ibrer ! Führer gründlich vcricbeizl. Aus dem Berichte des Tr. Hammacher ! ergielit sich, daß die Mehrheit der Vertrauensmänner der Bergleute anfangs von Veriölnriichkeit beseelt »rar. Sie Ivrifsten recht j wohl, daß die meiste» Bergarbeiter die Rückkehr zur Arbeit ' dringend wünschten und sie im Stiche lassen würden, sakls sie zur Fortsep.nna des Streiks aufsmdcrteir. Gleichwohl sind sic zuletzt unigeschlaacii. Sie ließen sich von den Sozialdemokraten aufhrken und diric vergrsteten eine gesunde, aus dem Wege zur Heilung begriffene Sache, ES ist znziiaeben, das; einige Zechen, namentlich einige Grubenbeamtc, durch Zögern und Feilschen Mißtrauen bei den Bergleuten erweckten. Aber die Vertrauensmänner der Bergleute erklärten, beide Theile müßten eine gewisse Geduld ausübcn. um sich ani Grundlage der neuen Abmachunge» enizii.ichtcn, Dr, Hammacher wate NamciiS der Zechen die ehrliche Diirchsühruilg aller Zugeständnisse zu, die Zechen inachlen die Pvigekonnnencn Fehler wieder gut, der königliche Landcatk versprach sorgiällige Untersuchung aller Beschwerden der Bergleute und Abstellung aller Mißstände. Statt daß nun Alles ins rechte Lcsth kommt. führen auf einmal gewisse Arbeiterführer die onstcizcnde Sprache der Svzialdemakrcitcn und proklnmiren den Krieg bis aus's Messer. Das kann mir zun. i Unheil führen! Jene Herren spannen den Bogen zu straff, sie er- i heben, cnitgestachelt, neue unerfüllbare Forderungen, obwohl ie > wissen, das; die Mcbrhcit der Bergleute mst dem Erreichten zufrieden ist. Jene Herren spielen eine sehr verdächtige Nolle; der Verdacht ist ausgetaucht, daß sie sich von dm Sozialdemokraten mißbrauchen lassen, Ter Streik der Bergleute ist zu stüh losgebrochcn, jetzt möchten die Sozialdemokralen dielen Fehler mishesseru. Die preu ßische Negierung scheust für de» Verdacht starke Beweise zu haben, daß der Ausslniid der Bewlentc entweder von vornherein oder doch neuerdings soziaweiiiokccstiiche Ziele verfolgt. Daher die B^haftung des Streikkomitees und die Bnstloanab»^ fb^r ^ ^ ,,gcke. ES wäre richtiger gewesen, di' :e R ,e. gleich der sächsischen,' von HauS mst Zerwürfnisse betraut: sie Bewegung einen gesctzw' men. heißt cS nicht bl" schiedcnhest handeln. oer Schlichtung der .. jetzl dazu, 'Nachdem «bcr die vzialdcmvkratischcn Gang angenom- Versöhnlichkeit, sondern auch mit E»t- Nctirstc T»"' »«crichte der „TrcsvuerNachr." vom L8. Mai. Berli u, Generaliuaioc Sverhofscr, AbtheiluiigSches im großen Geueralstabe, crlnelt das Eonsthurkreuz l, El. des sächsischen Albrechts- oroens, — Die gestrige Sitznucl der Samvakoistcrenz dauerte drei Stunden, Es scheinen Schwierigkeiten enigetretcn zu sein, die weitere Sitzungen nolhwendig machen, — Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstages bat beschlossen, Liebknecht und Bebel als ihre Vertreter zum nstcinationalcn Eonareß nach Paris zu senden. Ter Töpierkongreß in Breslau hat den Rcaicrungsbaumeister Keßler und die Sozialdemokraten von Halbeistadt den Hutmachermcister August Heine als Vertreter gewählt, — 'Nächsten Donnerstag tritt Paul Bulß als Don Inan im König!, Speruhauie auf. Wie», Dem .,Extrablatt" zufolge hatte Lberlcutuant Prinz Alois Schwarzenberg gestern ein Duell mit dem Husaienleutuant Gerstel. Prinz Schwarzenberg wurde nerwundct. Pari s. Heute beginnt die Verhandlung gegen Pcrrin, der auf den Präsidenten Carnot einen Finstciiichlil^nbgcfcuert, — Tie Familie Mnrat hat gegen den italienischen Ltaalsichatz vor den römischen Gerichten eine Klage auf Herausgabe von 51 Milk. Frcs. erhoben, die dem Könia Mural von Neapel 1815 wcggenonimcn worden sind, vbsckon dieses sein Sondereiacnthiim war, B r ü i s e l. Der Iilsliziimiister gab heule der Rcpräsentcnstcn- kammcr Erklärungen über den in Mons verhandelten Soziali- stenprozcs; ab. Er hob hervor, daß er die Veranlwortnng für den selben voll und ganz auf sich nehme. Die Regierung habe eine Wiederholung der 1880 stattgehabten Unruhen befürchtet. Der Gcneralstaatsanwalt habe erklärt, wenn der Justizniinister nicht die gerichtliche Verfolgung emleite, würde er seine Entlassung nehme». Was die Behörde sür die Handhabung der össenttichen Sicherheit angehe, so hätte dieselbe in dieser Form vcrthcidigt werden müssen, da sie ohne Rücksicht aus die Ansichten des Ministeriums vorgegan- gen sei. London, Die Flottcnichau zu Ehren Kaiser Wilhelms soll am 3. Aug, stattfindcn. Außer 10 englischen nehmen 12 dculsche Kriegsschiffe au derselben Theiß Tic Berliner Börse setzte ziemlich fest ein. Aus ver schiedenen Gebiete» wurden die gestrige» CurSverlustc wieder rin- gcholt, auch der Verkehr war ziemlich rege. In spekulativen Banken fanden Dcckuuaskäufe statt, infolge deren die Enste sich besserten. Deutsche spekulative Bahnen waren ruhig, nur Maricu- lmrgcr und Ostpreußen fest, österreichische Bahnen behauptet; in Warschau-Wiener» fand ein zsi'mlich erregtes Geschäft statt. Der Enrs war ansaiigs 0 Proz. niedriger als gestern, erholte sich aber später wieder. Fremde Renten ruhig, Zinsten etwas abgcichwächt. Ii» späteren Verlaufe trat auf Wiener Abgaben eine allgemeine Abschwächnng ein, die sieh znm Schluß noch verstärkte, 'Bergwerke waren anfangs auf Deckungen höher, später nleichfalls schwächer. Im Eassapeikehr waren Banken ruhig, Eneiiba; neu abgcichwächt, Bergwerke lest, ebenso andere Industiiee», die ziemlich lebhafte Um sätze hatten, deutsche Fonds fest, österreichische Puorttäle» still und unveräudelt, Privaldislont I V» Prozent, Nachböstc matt, ff r o n r t u r I 0. M. «NdcudS.» Nrcdlt AN,,oa. StaatSdahn 2,lS,t>a. eam- tardin M,7l> «sallU-r —, <?»»»>-- !>,I,7!c. 2vr»c. Nna. Moldren» 87.8». »««canii, DrkSdn. «l. —. Mccklknl,. —. Lanra —. Schwach. rr» I e n onbriidv.» areale :>»7,L'>. SiaaiSdadn —. li-mdarae» —. NardwkNliabn —, Markaoie» —, Nua. Nredlt NN.»!,. Ipavltl reuteSchwach. Paris, «chlutz., »lenie 8«>,87. «iuleili« UN.7,r. fflaliener S7,2S. siaais- »adu 817.8». Lsmdarde» 2M,oa, da. PriorUiten —. «aanter 7KM. »a»pier <62,ea, ciilomaiienffSronivte!>2. Träac. Paris. Prsdukirn <«chI„S.> Wci.cr» per Mai '22.8», Per Sepebr.-Deebr. ri,6». »cbanpict. Splliiu» per Mai <'2,8», prr Scpibr.-rrccmder 1L.8». ruhig. «SbSI prr Mai 88,»», vrr Sepicmdcr-Dercmter 86,8», rnftia. « mfter » aa>. Praaneira iSchluft'. Weier» per Mai —, »k» Ropdr. ISS. H»„r» »er Mai —. per Vkialicr I0S. Varl«. las giichipaUeeigkricht pcrurtvcille Perrln zu 4 Monate» <üeI8„a»N,. vo »» on, UiUerhau», rer«,ilraa»lo»erttan auf «eduktlim »es Salair» LaU«»„rn» wurde l>en»»rten. Im santc der Debatte erklärte der »nlerftaais- lckrriür ffrraullo». obgietch Litton det der vrSffmma der Pariser «»«iteilima abwelcnd war. fei vnaiaiid keiner S>erkchwür»»6 ,i»r Belcidianna ffrankrrichd beiaetrrlc» und lelttere« vrrsiede vollkonnnc» Sie Ltcliuni Siigiand»: die Be- jikl,,mgen seien nngeirndt. OertlichrS und Sächsisches. — Ihre Masestät die Königin Carola wurde bei ihrer Ankunft in Brüssel vom Grasen und der Gräfin von Flandern j und dem belgischen Thronfolger Prinzen Balduin empfangen und nach dem Flandcrischen Palais bcalcilet. Seitens der Bevölkerung war der Empfang ci» wmpalhischcr. Das belgische Köainspaar > war imolge der liefe» Trauer nicht zur Begriff'.»»,; "ruinenen. Königin Carola begab sich am Tage nach ihrer Anluisit nach , Schloß Lacken und verbrachte geraume Zeit in Geicll>chast der König,» Marie.Henriette, Die katholische Preise knüpft, wie mau der „Magd, Ztg." meldet, cm den Auicnthalt der sächp,che» Majestät ! eine Menge von Eomlsinationen, welche wohl nur „ui Verumth- nngcn beruhen. So soll Königin Carola die Verlobung ihres ^ Neffen, des Prinzen Friedrich August, mit einer der beiden Töchter des Grasen und der Gräfin von Flandern mibnhne», Thaisachc ! ist allerdings, das; alle drei belgischen Prinzessinnen, Piinzessiu Klementine, die jüngste Tochter des Köuiaspames, und die Prin- j zcssinnen Henriette und Iosesine bereits dac Atter erreicht Häven, in dem nach der im belgffchcn Königshaus» herrschenden Sitte ihre Vermählung zu erfolgen Pflegt. Ob indessen der Besuch der nichsi- schen Königin mit irgend welchen Hcuaihspüinen jüistlichcr Per sönlichkeiten in Vcrbmdnng steht, ist sehr zweikelhasc. Königin Carola iit auch im vorige» Jahre dcc Gaff dcS grüslichcn PaarcS »on Flandern gewesen m,d damals ist viel von einem belgisch- sächsischen Heimlhsproiekte die Rede gewesen, ohne daß man später etwas davon hörte. Tic Abreise der Königin dürste am 2. Juni erfolgen. Tie Mtttheilimg, daß der König'Albert in einin.m Tugen das belgische Herrscherhaus besuchen werde, ist unrichtig. Wenigstens ist von einem bevorstehenden Besuche des süchsiichen Königs in Brüsseler Hofkreffen nichts bekannt. — Vorgestern Morgen begab sich Se. König!. .Hoheit Prinz Georg nach dem Exerzierplätze am Heller und wohkttc bis gegen 11 Uhr den Besichtigungen der Vallericen der l. Abthcilung I, Feld-Artillerieregimenls Nr, 12 im Brspanntcrcrzieicn bei. Der Äligadekommandcnr Generalmajor v. Wols war evcmalls zugegen. ^ — Se. Eiccllcnz. der Minister des Innern, Sraatsminister' v, Nostitz - Wallwitz, ist gcilein früh 4 Uhr 15 Minuten mit dem fahrplnnmäßigen Schnellzuge über Leipzig nach Crimmitschau gereist, um sich dort von den cmgcrichtetcn «chäden zu überzeugen, und wird über Zwickan-Ehemnitz Abends nach hier znrnclkehicn. — Rittergutsbesitzer von Schönberg auf Thammenham erhielt von Papst Leo XIII. das Kreuz Uro lüeclosia «tt I'ontilieo. — Ter Prinzicgent von Braunschweig hatte kürzlich der in Dresden lebenden Schrislstelleriu Elairc v. Gl um er die Stelle einer Konventnalin im Branmchwcigcr Stiit St, Acgydii verliehen. Jetzt hat indes; Frl. v, Glümer auf diese Stelle ver zichtet. — Vorgestern Mittag ivar die hiesige russische Ki r ch c festlich erleuchtet. Aus Anlaß des Jahrestages der T hroiihcsleigung Sr. Majestät des Kaisers Alexander III. fand Fcsigvltesdienst mit Tcdclim statt. — Tic Anmeldnng zur Theilnahme am wendischen! W c t t i n-Huld i gu n gsz u ge ist nun geschlossen und cS! haben sich hierzu beim Festausschuß nngcmcldcl und sind auch an- - genommen worden: litt 'R'eiter, 57 Braulsnngicm. 31 männliche - und 24 weibliche HochzcitSgästc, Ritt dem Druschemann sBraschla-, Braut und Bräutigam, den beiden Swonki (ältere Frauen, ge- wöhnlich Paihmnen der Brautleute, als AnstandStrauen der Braut.', den Brautführern. Bedienung und anderen besteht der ganze Hoch- zeitszng ans 128 Personen. — Die von dem Kirchenvorstande der Dreikönigskirchc in Aussicht genommene,! Eriieiiernngsarbeiten im Imiem des Goitcshanies, welche nach Abhaltung des Wettiner Jubiläums so fort in Angriff genommen werden, und wegen deren d:c Gottes dienste in der Martin-Lniherkirche stgttfiiidc» sollten, sind, da eine genauere Besichtigung der Kirchenbänkc im Schiff der Kirche ein Abbrcchen und Wiederanibanen infolge ihrer Schadhaftigkeit nicht räthlich erscheinen läßt, sür eine spätere Zeit guigeschoben worden. Dieser Beschluß wird, abgesehen von den erheblichen Mehrkosten, seine Rrchticrligmig darin finden, daß eine Fertigstellung io zahl reicher Kirchcnstäiide während der in 'Aussicht genommenen Bau- pcriode nicht möglich wäre. — Znm TiaconnS an der LukasParvchie hat der Kirchcn- borstand den Pfarrer Lic. theol. TrelvS in Bnrkau gewählt. — Das Präsidium von „Sachsens M i l i t n r - Bcr ei ii s - Bund" schreibt uns mit Bezug auf die Mtttheilimg über die Bc- theiligmig der.Freien Vereinigung der Kampsgenosic» von 1870 71" am Fcsrznge: „Tie Begleitung dcS Rnlimcswagens im Feit znge ist nicht der gedachten sicicn Vereinigung, sondern schon feit Anfang Avril von Seilen des Rathes zu Dresden dem Präsidium von Sachsens Militär-Veicmsbnnd für feine Militär-und Krieger- Vcrciiic übertragen worden; dasselbe hat sich indcß in kamcrad- fchaillichcm Interesse bereit erklärt, Mitglieder der lrcicii Vereini gung dabei mit zu verwenden, obgleich es inr dasselbe ein LcichlcZ sein würde, ans eigenen Kameraden die nvlhige Anzahl mit Kricgs- dckoration Geschmückter zu stellen." — Ausstellung sür GaS- und Kokeverbranch. Nachdem die vom Stadtrakls veranstaltete in der Milte des De zember elössncte Ausstellung ein halbes Jahr lang alltäglich offen aestgnde» hat, soll dieselbe den 15, Juni geschloffen werden. Es läßt sich nun seststellc», daß diese Ausstellung ilirem Zwecke gemäß ganz wesentlich dazu bcigetragen hat, die vielseitige Verwendbarkeit des Gases und seines wichtigen 'Nebenprodukies allgemein bekannt z» machen und die zu seinem Verbrauche bestimmten 'Apparate in Welkstätte und Hans mehr und mehr emznsühren. Neben andcren Wahrnehmungen sprechen inr den guten Er'olg sehr entschieden die Zahlenanaalwn der statistischen Berichte, ans denen Folgendes Iicrvorgrli», Der Gaspcrvranch stieg vom Mürz 1887 bis zum März 1888 um 35,810 Kubikmeter, vom März 1888 bis März 1880 aber m» 247,!>M Kbknitr,, d, i. um 1<> Proz, Vom Avril l887 bis April 1888 um 88,850, vom gleiche» Monat 1888 bis zu demsel ben 1889 NM 195,4-10 Kbkmtr,, d, i, 17 Proz. Tic durchschnittliche Jcihresznnahme in den genannten Zeiträumen hat in den letzten Jahren vor der Ausstellung nie mehr als 0 Proz, ausgemacht. Ferner vermehrte sich die Anzahl der Gaslrastmaschincn vom März 88 bis daliin 89 um 47. 'April 88 bis dahin 89 um 49. Die der Gas-Heizöfen zur Erwärmung von Räumen März 88 bis 81» um 33, April 88 bis 89 um AI; die der Gnscinlagen zu Maschinen, Koch- und Heilzwecken März 88 bis 8!» »m !I, April 88 bis 89 »in 102, Einen weiteren Maßstab stir die Bcnrthcilnng des Nutzens der Ausstellung liefe,» die in der Ausstellung für die Aussteller durch die stadträtlilichen Beamten vermittelten Verkäufe. Dieselben sind äußerst lebhaft gegangen und es muß anerkannt werden, daß die Beamten durch stete Bereitwilligkeit zu zweckentsprechenden Vor- sührnngen und Erklärungen eine sehr rege Thätigkcit entwickelt haben. Außer großen Küchencmlagen und Gasmotoren sind ganz - ^
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