Suche löschen...
Dresdner Journal : 20.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187903204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790320
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-20
-
Monat
1879-03
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 20.03.1879
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MKS Donnerstag, den Ar März. 187!». Iw n-ie»« t iLkrtjcü: . . 18 4 »l^rk S0?s Llur«.tl>«: Xtuuwero t 10 ks keietiv, t»lt ?o»t- ruict 8tEMj-«lrii-jcl»tL8 tiiiiLli. kür üeo ltiiiiiii 6lo«r ^s-pLlteoell kvtitreite 80 kt. Sliter „lu^««Loät" clie Lsüe SV kk. rr«eN«t»»> t FL^llob mit Xu-NLbme äsr 8ooo- avU keiertL^k ^beoci« sLr cteo kol^eaüsn I'i^. DreÄnerMmml. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. n ^rraaarttrr, ^uwmi»»»oojtr ä» On-»1it«r ^oitrmü»! U»»d»i, N«rU- Vis» >—l »r—1»» kr»»»^> t w «: Laa»«w^«» t ko^rr, I«rU» Vt»-L»wl»«r, kr»,-L«tp«j, ». >.»»«1»«»: Lw«i Mo«»,/ Lr»^»»: F . Sta«--n » öür«tlli 0L«wmt»: /> ko^t; knmküirt ». N. t L ^«Ae^iiede a. O. LrrrMaww- «ctl« Lucbt»»oälu»^; SSrUt»: ü M«iürr, N«»»»v»r: 6 <8c^»l«^rr, k»rt» N-rU» er»»Il1«rr ». ». DawLe 4c 6Ä., L»wt>»ri: F H««<iAen, ^ct St«««-. S«r»»»r«d«r: LSoisi. L»p«äitioi> ä« l>r«»<jo«r ^omriwi«, l)re«i«o, No. »0. tlichtamtli^er Theil. nedersicht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgeschichte. Zur Orientfragr. Ernennungen, Lersetzungev rc. im öffeutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Lelegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, IS. Mär;, Nachmittags KS Uhr. Tel. d. DreSdn. Journ.) Am Geburts tage Sr. Majestät deS Kaisers (Sonnabend, den 22. d. MtS.) unterbleibt die größere Gratulation-- cour, da die Aerzte dem Kaiser noch Schonung avempfehlen und dieser deshalb größere Anstren gungen vermeidet. Der Kaiser empfängt daher Mit tags 12 Uhr nur die hier anwesenden Mitglieder der königlichen Familie und die zur Gratulation eingetroffenea fremden Fürstlichkeiten. Nachmit tags findet bei dem Kronprinzen Aamilievtafel, AbendS im kaiserlichen PalaiS mnfikalische Soiree Statt. Buda-Pest, DienStag, 18. März, AbendS. ^Corr.-Bur.) Wie der „Pester Lloyd" meldet, ist zum künftigen Schutze von Szegedin die Anlage eines NingdammeS um die Stadt projectirt. Lou den stehengebliebenen Häusern find nach der neuesten Untersuchung nur 60 bewohnbar. Der Minister präsident TiSza, welcher heute Abend von Tzege- din hierher zurückkehrt, beschloß die Rückgabe der städtischen Administration an die autonomen Or gane. TiSza prüfte heute die LerproviautirungS- maßnahmen, vifitirte daS Stuhlrichteramt und die Baraken in Neuszegedin. Seit gestern fiel daS Wasser um k Zoll. Sarajewo, DienStag, 18. März, AbendS. (Corr.-Bur.) Der LandeSchef, Keldzrngmeister Her zog Wilhelm von Württemberg, ist von seiner Inspektionsreise hierher zurückgekehrt. Der römisch-katholische Bischof von Bosnien, Fra Pasquale Luicic, verlegte heute die bischöf liche Residenz vom Kloster SuteSka nach Sarajewo. Paris, DienStag, 18. März, AbendS. (W. T. B.) Die Gerüchte, daß der Ministerpräsident Waddington von seinem Posten rurücktreten werde, und daß in der zeitherigen Zusammensetzung deS Cabinets Modifikationen eintretev würden, wer den von der „Aqence HavaS" als jeder Begrün dung entbehrend bezeichnet. Der neu ernannte Botschafter in St. Peters burg, General Cbavzy, reist heute Abend uach St. Petersburg ab, um seiu Beglaubigungsschrei ben noch vor der Abreise deS Kaisers Alexander nach Livadia zu überreichen. London, DienStag, 18. März, AbendS. (W. T. B j Zm Unterhaust erklärte der Schatzkanzler, Sir S. H. Northcote, auf eiue bezügliche Anfrage, der Regierung sei keine Mittheilung darüber zu- gegangen, daß ein Ultimatum an den König von Birma abgesandt worden sei. Zm Fortgänge der Sitzung wurde ein Antrag Cartwright'S auf Ein setzung eines Ausschusses zur Berathung der neuen Zölle angenommen, nachdem die Regierung diesem Anträge brigeüimmt batte. Im Laufe der De batte erklärte der UnterstaatSsecretär deS Aeußern, Bourke, Modifikationen der Zölle seien möglich, doch müßten dann auch andere Länder außer Spa nien berücksichtigt werden; außerdem sei hierbei auch auf dir Behandlung Bedacht zu nehmen, die der englische Handel in anderen Ländern finde. Feuilleton. Redigirr von Otto Banck. Dir Waldfee von der Bergstraße. Sommerfrischen - Erinnerung von Paul Ftlz. (Schlutz zu Rr. K4.) Er küßte das prächtige, goldige Haar,. die reine Stirn, und sie lächelte ihm zu mit jenem kindlich- sonnigen Lächeln, da» sie so reizend machte und vor fünf Zähren an der Bergstraße sein Herz im Sturm erobert hatte. Dann sagte Thea ernst: „Du weißt noch gar nicht, Bruno, daß ich Dir gegenüber nicht stande-gleich bin: ich war ein arme», bürgerliches Kind, ehe ich Frau v. Reden ward. Komm, Geliebter, es soll zwischen uns kein Geheimniß stehen: ich muß Dir «eine Geschichte ganz erzählen. Willst Du mich auch dann noch zur Frau — nun, so bm ich Dein!* „Was könnte Dich, meine Thea, von mir trennen?! — Und wenn Du auch ein armes Bürgermädchen warst, so würde ich doch mein höchstes Glück in Deiner Liede suchen und finden.* Sie zog ihn auf einen Diwan nieder an ihre Seite und erzählte: „Kaum geboren, war ich auch schon älternlos: wenige Wochen vor meiner Geburt war mein Baler gestorben, meine Mutter verlor ich, als ich kaum einen Tag alt war. Ich »ar das erste Kind der jungen St. Petersburg, Mittwoch, 19. März. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Meldung deS Londoner „Standard", wonach die russische Regierung be schlossen hätte, die Coupons der innen» und der äußern Schuld zu besteuern, wird von bestuuter- richteter Seite für völlig erfunden erklärt. Konstantinopel, DienStag, 18. März, Nach mittags. lW. T. B.) Infolge der in Tlivno statt gehabten Demonstrationen gegen den Kinanzdirec- tor Schmidt hat General Stolypin durch die bul garischen Milizen mehrere Verhaftungen vornehmen lassen. (Vgl. die Rubrik „Zur Orientfrage*.) Washington, Dienstag, 18. März, Mittags. <W. T. B.) Die außerordentliche Session deS CongresseS ist heute eröffnet worden. AIS Sprecher wurde Randall wirdergewählt. Eine Botschaft deS Präsidenten HayeS ist dem Repräsentanten- hause bis jetzt nicht zugegaagen. Lagesgeschichte. Dresden, 19. März. Bei Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg findet heute aus Anlaß des Geburtsfestes Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde und des NamenS- festeS Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Maria Josepha eine Familientafel Statt, an welcher auch Ihre königl. Majestäten Theil nehmen. * Berlin, 18. März. Der heutige „ReichSanz * bestätigt, daß die Besserung in dem Befinden des Kaiser- fottschreitet, doch ist Se. Majestät noch ge- nöthigt, das Zimmer zu hüten und ein ruhiges Ver halten zu beobachten. Heute Vormittag hatte auch der Chef der Admiralität, General v. Stosch, Bottrag bei Sr. Majestät. — Der Kronprinz und die Kron prinzessin, sowie der Prinz Wilhelm treffen, von England zurückkehrend, am Donnerstag Abend wieder in Berlin ein. Prinz und Prinzessin Friedrich Karl werden mit dem Prinzen Friedrich Leopold bereits morgen früh hier wieder eintreffrn, da die für den 20. d. M. angesetzt gewesene Taufe in der erbgroß herzoglich oldenburgischen Familie wegen der Erkran kung deS Prinzen Karl von Preußen um 8 Tage hinausgeschoben ist. Ueber daS Befinden des Prinzen Karl erfährt die „ N. A. Z. *, daß derselbe zwar in der vergangenen Nacht nur mit Unterbrechung geschlafen habe, da- Allgemeinbefinden jedoch befriedigend sei. — Wie das amtliche Blatt weiter meldet, ist der seitherige außerordentliche Gesandte am königl. dänischen Hofe, wirkt. Geh. Rath Heydebrand, von diesem Posten zu andenveiter dienstlicher Verwendung abberufen wor den. — Der Bundesrath, sowie der Ausschuß des selben für Handel und Verkehr haben heute Sitzungen gehalten. — Die Ausführungsverordnung zu dem Gesetz über die Vorbildung der höheren Verwaltungs- beamtrn ist zur Zeit Gegenstand der Berathung »wischen den bethelligten Ministerien. — Die Ge- schäftSordnungScommission des Reichstags trat heute Vormittag zur Berathung des Anttags v. Stauf- senberg zusammen. Den Verhandlungen wohnte der Präsident v. Forckenbeck bei. Die Commission soll, nach der „N. Pr. Ztg.*, den Wunsch geäußert haben, daß die Besprechungen als vertrauliche angesehen wer den möchten. Nach der „Nat.-Ztg* sand nur eine Generaldiscussion Statt, m deren Verlauf sich Ein stimmigkeit darüber kundgab, daß vorhandene Lücken in der Geschäftsordnung lediglich auf dem Boden der selben und mit Beseitigung aller Gesetze oder gar Ein griffe in die Verfassung auSzuglcichen seien, und daß man bei dieser Gelegenheit auch eine Generalrevision der Geschäftsordnung möglicherweise vornehmen könne. In der nächsten Sitzung soll die Specialberathung unter Bezugnahme auf die letzten Vorgänge beginnen und sich verbreiten über folgende Paragraphen der Ehe. — Mein Vater war Oberverwalter auf Herrn v. Reden s großem Gutsbesitz gewesen, und dieser — selbst noch ein ganz junger Mensch — adoptitte die Aelternlose, daS Kind von vierundzwanzig Stunden, und ließ mich in Redrnhof aufziehen, gerade, als wäre ich sein kleine» Schwesterchen gewesen. Als ich zehn Jahre alt war, da übergab er mich einem vornehmen ErziehungSinstitut in H. Die Ferien brachte ich regel mäßig auf Redenhof zu und Herr v. Reden freute sich über meine Entwickelung und über die Fortschritte, die ich machte. Als seine Schwester erwachsen und meine Erziehung vollendet war, nahm er mich aus dem In stitut nach Redenhos zurück und dort brachte Elsbeth meine spätere Schwägerin — meine Erziehung zum Abschluß. Sie war ein gute», herzige- Mädchen und liebt mich bi- auf den heutigen Tag wie eine Schwester. Ich war den beiden Geschwistern unendlich dankbar, denn Alle», wa» ich war und hatte, kam von ihnen. „Al» ich sechzehn Jahre alt geworden, fragte mich eine» Tage- Herr v. Reden, ob ich seine Gattin wer den wollte. — Ich begriff damal» die eigentlich« Trag weite dieser Frage nicht, willigte indessen ohne Wider spruch in Alle», wa» er wünschte; ich wußte nur, daß e» ihn schmerzen würde, wenn ich „nein* gejagt hätte; und Schmerz konnte ich dem besten Manne, den ich kannte, dessen Güte ich Alle» zu verdanken hatte, un möglich bereiten.* „Schon wenige Wochen später waren wir vermählt. Er war der beste, zärtlichste Gatte und lieble mich innig. Unsere Eh« war gleich ungettübtem Sonnen schein bis vor fünf Vierteljahren: da hatte Reden sich auf der Jagd eine Erkältung zugezogen, au» der ein Lungenleiden entstand, dem er bald erlag.' Geschäftsordnung: 8 13 (Befugnisse des Präsidenten), 8 46 (Berechtigung d«S Präsidenten zum Eingriff in die Rede und zur Wortentziehung), 88 60 und 61 (Ordnungsruf und weitere Maßnahmen gegen Ord nungsstörungen der Sitzungen). Wie die „N. A. Z.* vernimmt, g»ebt der Gang der Generaldiscussion einen Anhalt dafür, daß eine Einigung bezüglich Verstärkung der Präsidialgewalt erzielt wird. — In der heutigen Plenarsitzung de» Bun- deSrath», welche unter Vorsitz des StaatSminister» Hofmann stattfand, machte, wie die „N. A. Z.* be richtet, nach Feststellung de» Protokoll» der letzten Sitzung der Vorsitzende Mittheilung über die straf rechtliche Verfolgung einer Beleidigung des BundeS- raths durch die Presse, sowie über das Schreiben de» Präsidenten des Reichstags, in welchem derselbe den Beschluß des Reichstags über die Petition wegen Ge währung von Jnvalidenpension anzelgt. Hierauf kam d«r Entwurf einer Verordnung über die Tagegelder, Filhrkosten rc. der gesandtschaftlich«n und Confular- b«mten zur Vorlage, der den Ausschüssen für Hand«! und Verkehr und Rechnungswesen über wiesen wurde, hierauf trat man in die Berathung eine- Entwurfs eines Gesetzes wegen Abänderung der 88 30 und 33 der Gewerbeordnung, der ebenfalls dem erstgenannten Ausschuß überwiesen wurde. Nach dem über den Anttag, betreffend das PensionSverhält- niß mehrerer Postbeamten, Beschluß gefaßt war, kam der bereits von uns erwähnte Anttag deS 1V. Aus- ichusseS, den Abschluß eines Vertrages mit dem König reich Hawaii betreffend, zur Debatte. Diesem An ttage gemäß wurde beschlossen, ebenso wurden die im Entwurf eines Gesetzes über die ConsularaerichtSbarkeit von dem IV. und VI. Ausschüsse gestellten Abände rungen genehmigt, sowie die von dem V. und VI. ge troffenen Veränderungen, den Entwurf eines Gesetzes über da» Pfandrecht von Eisenbahnen betreffend. Nach kurzer mündlicher Berichterstattung deS III. resp. IV. und VII. Ausschusses über den Raum auf den Spiel katten für den Abdruck deS Stempels rc. wurden fernere Kommissare zur Berathung der Vorlagen im Reichstage ernannt. Wiesbaden, 18. März. (Tel.) In der heutigen Sitzung des nassauischen Communallandtags wurde feiten der Majorität ein Antrag eingebracht, dahin Gehend, die Regierung zu ersuchen, Schutzzölle für die Landwitthschast, den Wernbau, die Viehzucht und die Eisenindustrie emzuführen. 2. Wien, 18. März. Das Abgeordnetenhaus hat heute nach fast 3 wöchiger Unterbrechung seine Thätigkeit wieder ausgenommen. Von den dem Hause unterbreiteten Vorlagen erscheint insbesondere die auf die Forterhebung der Steuern und Abgaben, dann die Bestteilung d«S Staalsaufwandrs während des Monat- April bezüglich« von größerer Wichtigkeit, und zwar des halb, weil im 8 3 der besagten Vorlage die Regierung zur Begebung von 100 Millionen Gulden (nominal) Gold reute ermächtigt wird. Dem Gesetzentwurf ist keine Motivirung beigegeben, doch ist eS auf den ersten Blick klar, daß eS der Regierung bei der schon heute er- solgten Einbringung dieser Vorlage weniger um die recht zeitige Nachsuchung drr Indemnität für den Monat April, wozu sie ganz gut noch 8 Tage Zeit gehabt hätte, als vielmehr um die Ausnutzung der gegenwärtigen gün stigen Börsenconstellatton für die Begebung der Gold rente zu thun war. Bei dem Umstande, daß unsere Goldrentc durch die nun schon längere Zeit anhaltende Haussebewegung bloS seit Beginn deS Monats circa 1H Procent geivann und in der nächsten Zeit noch manche Avance erfahren dürfte, erscheint es wirklich geboten, daß unser Finanzminister sich möglichst bald in den Besitz der Ermächtigung zur Ausgabe der nach Maßgabe des Bedarss nothwendlgen Summen Gold rente setze, um so jede sich ihm darbietende günstige „Wie einsam, wie trostlos war ich nun ohne ihn! — Von frühester Kindheit an seine sorgend« Lieb« für mich gewöhnt, dann durch die engsten Band« mit ihm vereint, stand ich nun plötzlich allein in den Zimmern, die ich mit ihm bewohnt. — Elsbeth, meine Schwäge rin, hatte sich kurze Zeit nach unserm Aufenthalt an der Bergstraße vermählt; sie bat mich, bei ihr meinen Aufenthalt zu nehmen, um an ihrem Herzen meinen ersten Schmerz auszuweinen. - Ein Jnspector bewirth- schaftet jetzt daS Gut, ein treuer, zuverlässiger Beamter, der Nachfolger meines Vaters. Die letzten Worte meines Gatten waren diese: „Werde noch recht glück lich, meine Thea! Du bist jung und verdienst, das Leben zu genießen. Nur um Ems bitte ich Dich: ver giß Demen Eberhard, der Dich treu geliebt, nicht ganz; und ich weiß, Kind, daß Du diese Bitte erfüllen wirst!' „Und nicht wahr, Bruno: diese Bitte des edeln Sterbenden wird uns Beiden — Dir wie mir — heilig sein? Wir werden sein Andenken in Ehren halten und ihm stet» danken für Da», wa» er nur allein für mich gethan — nicht wahr, Bruno?* „Da» wollen wtt, Geliebte!' antwortete feierlich- ernst Bruno. War er doch dem Entschlafenen so dank bar, daß dieser seine „Waldfee* vom kaum geborenen, älternlosen, armen Amd« zu einem so stolz-herrlichen Weibe erzogen.* „Ahntest Du, Thea, wa» mich damal» bestimmte, Auerbach so plötzlich zu verlassen?* fragte Bruno fein lächelnd. „Wußtest Du, daß ich Dich liebte?' Zärtlich strich er über ihr herrliche» Haar. Erröthcnd die Augen senkend erwiderte sie: „Als ich an einem lauen Sommerabend zuerst Conjunctur benutzen zu können. DaS bezweckt die er wähnte Vorlage. Der Finanzmioister w»rd durch die baldige Erledigung derselben in den Stand gesetzt, noch vor Eintritt der tobten Saison die StaatSbedürf- nisse zu decken. Der Umstand, daß die» durch Eine Operation geschieht, und daß dem Geldmärkte die Ge wißheit geboten wird, daß mit dieser Operation alle tie-jährigen Bedürfnisse unserer Reich-Hälfte gedeckt erscheinen, ist ebenfalls ein Moment, welches Beach tung verdient. Die Regierungsvorlage, betreffend die Forterhebung der Steuern bis Ende April l. I., wurde vom Abgeordnetenhaus! dringlich behandelt und in erster Lesung dem BudgttauSschusse zugewiesen. DaS Gesetz über die Wahrung de- Brief- und Schristenge- heimnisseS im Falle einer nothwendigen DeSinficirung von Briesen wurde in erster Lesung dem Strafgesetz- auSschusse zugewiesen. Ehe da- Hau- in die Tages ordnung eintrat, interpcllitten die Abgg. Schöffel und vr. Promber den Justizminister wegen der Anführung von Wuchcrgesetzen und fragten an, ob noch in dieser Session legislatorische Vorlagen zu erwarten seien. — Gestern Abend starb hier im Alter von 52 Jahren der fürstlich serbische Ministerrefident vr. Konstantin ZukicS. Prag, 18. März. S«. kaiserl. Hoheit der Erz herzog Ludwig Victor ist Sonnabend RachtS zu einem 2tägigen Besuche deS Kronprinzen Rudolf hier eingettoffen, beehrte gestern in Gesellschaft deS Letzteren eine Soiree beim Grafen Oswald Thun mit seiner Gegenwatt und hat heute die Rückreise nach Wien au getreten. — Se. kaiserl. Hoheit der Kronprinz wird im Monat Mai Prag verlassen und sich in Gesellschaft de» Grasen HanS Wilczek und deS Naturforscher» vr. Brehm nach Spanien begeben. — Am nächsten Freitag wird beim hiesigen Strafgerichte eine Berhandluna stattfinden, welche nicht ohne politischen Beigeschmack ist. Angeklagt erscheinen nämlich zwei Beamte deS hiesigen Magistrat» wegen Mißbrauch» der Amtsgewalt, und zwar wird ihnen zur Last gelegt, daß sie gelegent lich der letzten Landtag-Wahlen in Prag die Wähler listen für den Wahlbezirk der Kleinseite, wo da- ver fassungstreue Element da- naturgemäße Uebergewicht hat, durch Eintragung unberechtigter Persönlichkeiten m dieselben, gefälscht haben. Der tschechischen Partei sollen durch diese Manipulationen an 50 Stimmen zu- gewachsen sein. Da die Verhandlung vor der Jury stattfinden wird, sieht man dem Ausgange deS ProcesseS mit Spannung entgegen. Buda-Pest, 18. März. (Tel.) In der Debatte über das CultuSbudget verwarf da» Abgeordneten haus heute den Antrag auf Vorlage eine» Gesetzentwürfe» über die Glaubensfreiheit mit 114 gegen 110 Stimmen. Dagegen wurde der Antrag Jranyi'S auf Vorlage eines Gesetzentwurfes über die Einführung der Cwilehe an genommen. Paris, 17. März. Heute ist auf den Pariser Mauern ein Placat angeschlagen worden, welches den Bewohnern der Hauptstadt die von der Kammer am Donnerstag angenommene Ramcau'sche Tagesord nung, „die Brandmarkung der Minister vom 16. Mai und 23. November* verkündigt. — Inzwischen haben nach dem Beispiele der Maiminister, d« Broglie und Genossen, auch mehrere Mitglieder deS November- cabinetS, nämlich die Herren Rochebouet, Bonneville, Welche und Dutilleul, einen Protest verfaßt, der, ob gleich kürzer gehalten, in der Hauptsache mit dem jenigen ihrer Schicksalsgenossen übereinstimmt. Eie haben denselben an den Präsidenten der Republik JuleS Grevy, gerichtet. Er wurde gestern im Elysäe abge liefert, und da Grevy nicht zu Hause war, blieb er liegen; aber heute schickte ihn der Präsident an die Absen der zurück, mit drei Zeilen, worin er sagte, er habe ein der artiges Document nicht in Empfang zu nehmen. — In der Deputirtenkammer ist heute ein Gesetzanttag Dein herrliches Geigenspiel gehört, ohne zu wissen, wer eS war, der so träumerisch phantafitte: da zog eS mein innerstes Empfinden schon mächtig hin zu dem ungekannten Künstler, der so zu spielen wuHel — Dann lernte ich Dich durch Zufall, durch die Unaunst deS Wetters kennen, erfuhr, daß Du der Virtuose seiest, und eS ward mir sonderbar — ganz sonderbar zu Muth, Bruno, als ich Dich sah, al« ich in Deine seelenvollen Augen — wenn auch nur flüchtig — — blicken durste. Al» Du dann, wenige Tage später, kamst, um Abschied zu nehmen, da drohte mein Herz zu springen und ich konnte Deine lieben Augen, die mich so sinnig, so seelenvoll angeblickt, nie mehr vergessen! — Ich wußte auch damal» noch nicht, daß e» Liebe war, wa» mich so mächtig erschütterte und in meinem Herzen für Dich sich gezeitigt hatte — hatte ich doch Liebe eigentlich nie kennen gelernt.. „O Du mein süße» Lieb, meine Thea! — Wa» hab« ich nicht gelitten in der langen Zeit, in der ich Dir entsagen mußte! — Ich haderte mit dem Ge schick, mit Gott und der ganzen Welt , doch nun haben wir un» ja endlich gefunden, und die einzige Aufgabe meine» zukünftigen Leben» soll nur die sein, T>ich glücklich zu machen!* „Ja, Bruno, wir Zwei gehören zusammen und waren für einander bestimmt von Anfava: Da» ist auch mein Glaub«!* sprach sie und schmiegte den reizenden Kopf zärtlich an seine Brust. „Und ich denke auch, wir werden recht glücklich sein mitein ander!' Roch wenige Monate und Bruno und Thea waren vermählt. — Die junge, so wunderbar schöne Frau bezauberte Alle durch ihren Liebreiz, und der Legation»-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite