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MdmfferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen,<des*Stadt-- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreis: Lie I spallige Millimelerzeile <46mm drei!) ?Rpsg., Lie rspaliige Millimelerzeilc Ler amilichen Bellanni» mochnngen Lei dirckIerAuIli-g-erteilung II Rpfg. ohne Nachlaß. Lie l ipalugr Tezi-Millimnerzcile <!>vmm diei,)r0Rplg^ Nachweijungs . Gebühr : _. . - 20 Rpfg. Dorgeschrieben^ Lrfcheinungsiage u.Platz- Fernsprecher : Amt Wilsdruff Nr.' 6 Vorschriften werden na<Z Möglichdeil berüchsichiigl. : Anzeigen . 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Reichsminister Dr. Goebbels empfing in den Fest- raumen des Ministeriums für Volksaufklärung und Pro paganda das DiplomatischeKorps und die Ver - treter der ausländischen Presse. Bei diesem Empfang sprach Reichsminister und Stabschef der SA., Röhm, über „Die nationalsozialistische Revolution und die SA.". Er erklärte, daß Deutschland und die anderen Völker schon viel zu lange aneinander vorbeiredeten. Die deutsche Revolution sei im Auslande kaum be griffen worden, sie bedeute den Bruch mit der sranzö- sischen Revolution von 1789 und ihrem rationalistischen Denken. An Stelle der bedingungslosen Gleichheit und der Vergottung des Mchrheitswillcns habe der National sozialismus die Kräfte der Seele und des Blutes gesetzt. Es sei unmöglich, das neue Deutschland zu ver stehen, wenn man sich nicht die Mühe nähme, die ^"sensgrundlagen des Nationalsozialismus zu begreifen, "Die SA. sei nur aus dem Wesen der national- i?iialistischen Revolution heraus zu verstehen. Sie sei weltanschauliche Revolution, ebenso die Einführung des Christentums, die Völkerwande rung, die Entdeckung Amerikas, die Reformation, die französische Revolution von 1789 dies gewesen seien. Der gegenwärtig in Fluß befindliche Revolutionierungs- Prozeß habe am 1. August 1914 begonnen. Oer Gerst ewigen Soldatentums. Aus dem Geiste ewigen Soldatentums beginne sich das Antlitz der Welt neu zu formen. Das habe nichts mit Krieg oder Kriegsgeschrei zu tun. Soldatentum sei das Bekenntnis und die Bereitschaft, für die Sache zu sterben, der man diene. Aus diesem Geiste sei die neue Türkei, das neue Ungarn, das neue Italien, das neue Deutschland geschaffen worden. Das Ausland starre oft auf irgendwelche Be gleiterscheinungen der Umwälzung und halte Konzentrationslager und die Rückführung der Juden auf den Stand, der ihrem Bevölkerungsanteil ent spricht, für den Nationalsozialismus schlechthin. Es sei erstaunlich, wie mild" di? nationalsozialistische Revolution mit ihren Gegner' umgcgangen sei zum Unterschied von den Blutopfern, die die Französische Revolution gefordert habe. Reichsminister Röhm wies be' dieser Gelegenheit darauf hin. daß selbst die Einführung des Christentums in Deutschland unerhörte Blutopfc'ß gekostet habe: die heidni;chen Sachsen seien zu Laufende:) an einem Tagt hingerichtet worden Der Nanonalsozialismus habe mit beispielloser Großmut und Disziplin von Deutschland Besitz ergriffen. Die Erringung der Macht im Staate sei aber nurein Teilabschnitt des Kampfes. Als Welt anschauung habe der Nationalsozialismus weder mit der Frage der Staatsform noch des Trägers des Staates ursächlich irgendwelchen Zusammenhang. Deutschland sei seiner Weltanschauung nach auch nicht deshalb natio nalsozialistisch, weil es nationalsozialistisch regiert werde. Die nationalsozialistische Revolution sei ein welt anschaulicher Erzichungsprozctz, der vor langen Jahren begann und erst abgeschlossen sein wird, wenn der letzt« deutsche Volksgenosse Träger und Bekenner des National sozialismus geworden ist. Oie SA., die Ausdrucksform eines neuen deutschen Lebensstils. Adolf Hitler habe dir SA., das braune Heer der deut schen Revolution, aus den beiden tragenden Pfeilern Führer autoritär und Manneszucht aufge- daut. Sie sei nicht ein Haufen von verwegenen Verschwo renen, sondern eine Armee von Gläubigen und Bekennern. Die SA. ist Fleischwerdung des Nationalsozialismus, vunderttausende von Arbeitern hätten nie mals den Weg zum Vaterland wieder zurückgefunden, wenn die SA. nicht gewesen wäre. In den Reihen der LU. gäbe es kein Vorrecht von Geburt, Stand oder Vermögen, sondern da gelte nur der Mann und seine ^egtung. Durch ihre unmeßbaren Opfer an Gut und Blut, burch ihre immer wieder erprobte Treue und Diszi plin habe die SA. ihrem obersten Führer Adolf Eitler me Tore der Macht eröffnet. Heute sei die Autorität des Icattonalsozialismus so breit und tnek im Voll verankert, daß sie nicht mehr ins Wanken geraten könne. Es wäre verständlich» wenn nun jemand die Frage aufwürfe: Erreicht ist, um was ihr so lange erbittert ge kämpft habt, ihr habt die Macht im Staate und ihr habt das Vertrauen des Bolles in einem Umfange, wie sich dessen nur noch der Staatschef des faschistischen Italien rühmen darf. Die Völker sind auch bereit, eurem Rus nach Sicherheit und Gleichberechtigung ihr Ohr zu leihen und euch ein kurzfristig dienendes Heer von 300 006 Mann mit den nötigen, heute noch verbotenen Verteidi gungswaffen zuzugestehen. Wozu braucht ihr dann noch die SA.? Als verantwortlicher Stabschef der braunen Armee antworte ich Ihnen: Die Macht im Staate, Zustimmung des Volkes in seiner Gesamtheit zu den politischen Maßnahmen der Staatsführung, die mit Sicherheit zu erwartende Ver stärkung unseres Reichsheeres, all das hat mit dem Wesen und der Aufgabe der SA. im weiteren Verlauf der deutschen Revolution recht wenig zu tun. Das Reichsheer ist das Instrument der Landesver teidigung nach außen, die S A. ist dis Willens- und Jdeen- trägerin der nationalsozialistischen Revolution im Innern. Da sie so zwei völlig verschiedene Aufgaben haben, bestehen zwischen Reichsheer und SA. auch keinerlei organisatorische Zusammenhänge. Die Aufgaben der SA. liegen auch künftig ausschließlich im Inland. Immer wieder hat Adolf Hitler der Welt er klärt, daß das neue Deutschland zu dem vor ihm liegen den inneren Ausbauwerk lange Jahre des Frie de n s brauche. Dieser bewußte Friedenswille Deutsch lands läßt aber niemandem auch nur den Funken einer Hoffnung, ungestraft in die deutsche Zukunft rühren zu dürfen. Jeder Einbruch in dieReichsgrenzen wird nicht nur das Reichsheer, sondern das gesamte Volk bis zum letzten Mann zur fanatischen Abwehr bereitfinden. Die neue Note an England ein Muster beispiel von Wahrheitsverdrehungen. Die Note, die die französische Regierung der englischen Regierung auf ihre Anfrage vom 28. März hat überreichen lassen, wurde jetzt veröffentlicht. Die Pariser Antwort geht nach einigen Einleitungsfloskeln sofort zu einem systematischen, durch nichts gerechtfertigten, haßerfüllten Angriff auf den deutschen Wehr- Haushalt über und sagt u. a. folgendes: Die Prüfung des von der Reichsregierung am 22. Mürz für das Rechnungsjahr 1933/34 angenommenen Haushaltsplanes erlaubte es, für das Heeresministerium, das Marineministerium und das Luftfahrtministerium eine Ausgabenerhöhung von 352 Millionen Mark fest zustellen. Der englischen Regierung hat sich ebenso wie der französischen „eine Erregung bemächtigt" wegen der „Höhe" dieses Ausgabenzuwachses. Sie hat den Ernst der Tatsache durch die Demarche unterstrichen, die ihr Botschafter in Berlin beim Reichsaußenminister unter nommen hat. Die Erklärung, die er erhielt, ist „weniger eine Rechtfertigung als eine Bestätigung". In Wirklichkeit hat die Reichsregierung, ohne die Er gebnisse der aufgenommenen Verhandlungen abzuwarten, ihren Entschluß „aufzwingen" wollen, ihre „Auf rüstung" in jeder Form fortzusetzen, und zwar in dem Ausmaße, das sie allein bestimmen zu können behauptet und unter Mißachtung der Bestimmungen des Vertrages, der mangels jedes anderen Abkommens weiterhin für den deutschen Rüstungsstand maßgebend bleibt. Die Reichsregicrung gedenkt „sofort in einem großen Ausmaß" nicht nur die Stärke ihres Heeres, son dern auch die ihrer Marine und ihres Flugwesens zu erhöhen. In letzterer Hinsicht steht es den Nachbarn Deutsch lands um so weniger frei, die über sie „verhängte Drohung" außer acht zu lassen, als kürzlich in der ent militarisierten Zone, und zwar „unter Ver letzung des Vertrages, zahlreiche Flughäfen an gelegt" worden sind. (!) Gleichzeitig kümmert sich die Reichsregierung weniger darum, die halbmilitä risch e n V e r b ä n d e zu beseitigen oder zivilen Zwecken zuzuführen, als ihren „für den Krieg angcpaßten Ge brauch" zu vervollkommnen. (!) Man braucht, um sich davon zu überzeugen, nur die anderen Haus haltspläne, die mit der nationalen Verteidigung nichts zu tun haben, zu lesen. (!) Welche Auslegung man alledem auch zu geben ver- Unter diesem Gesichtspunkt kann man geradezu sagen, daß die SA. den Garant für den Frieden in Mittel europa darstellt. Schärfster Kampf gegen die Reaktion. Wir wiegen uns nicht in dem Glauben, daß der Marxismus tot ist. Ebenso sind wir uns darüber klar, daß die Reaktion noch lebt. Im Gefolge der nationalsozialistischen Revolution haben sich leider reaktio näre Kreise an unsere Rockschötze gehängt und beteuert, sie seien schon immer national gewesen. Wir haben aber keine nationale, sondern ein natio» nalsozialistische Revolution gemacht, weil wir be sonderes Gewicht aus das Wort soziali stisch legen! Reaktionäre Kreise werden wir erbarmungslos vernichten, wenn sie ihre reaktionäre Gesinnung zu betätigen wagen. Die Erziehung des deutschen Volkes zu national sozialistischem Denken findet ihr werbendes Vorbild in der SA. Ihr ist es zu v erd anken, daß die nationalsozia listische Erhebung sichohneBarrikadenundohne Blutvergießen vollzog. Adolf Hitler hat der Welt das Beispiel gegeben, wie sich Revolutionen vollziehen, die unwiderruflich sind. Die nationalsozialistische Revolution in Deutschland ist der Durchbruch einer neuen Weltanschauung. Die rassenmätzige Bedingtheit ihres Kernproblems in der Volksgemeinschaft beweist, daß der neue deutsche idealistische Nationalsozialismus keine Er oberungsgelüste hat, sondern seine Energien nach innen kehrt; denn jede Neugewinnung nicht-deut scher Untertanen würde eine natürliche Schwä chung des deutschen Volkskerns bedeuten und darum kein politischer Gewinn sein. Die SA. ist die kämpferische Willensträgerin dieser Revolution. Sie wurde das Erziehungsmittel und gleichzeitig der Kitt der Volksgemeinschaft, die ohne freiwillige Unterordnung des einzelnen unter das Ganze nicht bestehen kann. Heute ist sie die Ausdruckssorm eines neuen seutschen Lebensstils,der sich von der SA. aus aus das gesamte deutsche Leben aus dehnen wird Die SÄ„ vas ist die nationalsozialistische Revolution! sucht, erfordern diese ^außerordentlich ernsten Tatsachen* eine gemeinsame Feststellung und Schlußfolgerung. Sie beweisen, daß die Reichsregierung — ab sichtlich oder nicht — Verhandlungen, deren Grundlage durch ihre Initiative zunichte gemacht wurde, unmöglich gemacht habe (!!). Diese Feststellung diktiertder französischen Republik ihre „Pslich t" und ihre Antwort. Vor jeder Feststellung, ob eine Einigung möglich ist über ein System von Ausführungsgaranticn, das wirk sam genug wäre, um die Unterzeichnung eines Abrüstungs- Abkommens zu erlauben, das die „bedeutende Aufrüstung" Deutschlands legalisieren würde, muß Frankreich in erster Linie die Bedingungen seiner eigenen „Si- cherhei 1 in Betracht ziehen. Die Rückkehr Deutschlands m den Völker bund (!), den es „so plötzlich verlassen" hat, hätte die Gelegenheit und die Mittel bieten können, wenigstens teil weise „diese Besorgnisse zu zerstreuen". In ihrer Note vom 17. März hat die französische Regierung ihr Einver nehmen mit der englischen Regierung bezüglich der Not wendigkeit zum Ausdruck gebracht, diese vorherige Rückkehr Deutschlands in die Gemein schaft der Staaten zur wesentlichen Bedingung sür die Unterzeichnung eines Abrüstungsabkommens zu machen Seither haben noch andere Regierungen aus der gleichen Sorge heraus die gleiche Auffassung bekundet. Die An wesenheit Deutschlands in Genf würde nicht weniger unerläßlich sein, um „ein befriedigendes System von Durchführungsgarantien" zu verwirklichen. Die Erfahrungen aus dem letzten Kri-Le, dessen Grauen Frankreich mehr als jedes andere Land erfahren hat, macht es ihm zur Pflicht, sich „vorsichtig" zu zeigen. Sein „Friedenswille" darf nicht ver wechselt werden mit dem „Verzicht auf seine Ver teidigung" (!!). Frankreich ist für die Freundschaft der englischen Regierung dankbar, die mit ihm ein wirksames System, durch das die Ausführung eines Abrüstungs abkommens mit Garantien umgeben werden könnte, hat ausfindig machen wollen. Frankreich bedauert, daß „eine von auswärts kommende Initiative" plötzlich die von beiden Ländern „mit ehrlichem guten Willen" geführten Verhandlungen zwecklos gemacht bat. (!4 ?am der Saboteur der MWung