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mk Begleitung jefrau «t- e Geschenke Herr segne , in ihren cgelten, 264. Dienstag, den 12. November. 1878. ßrMb."DMsfrmnd. veu, ter, K EMMY dann kann man wohl auch nicht daran zweifeln, daß der on 8 aison 8 aren empfiehlt btllig- hüm, l'g. W 8 M W W n, blau, « in gro- vl reisen M hier, 8 tSSSVN Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährllch 1 Mark 80 Pfennige — Jnsertionögcbühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — JnsertionSaunahme für die .m Abende erscheinende Nummer bis BormittagS 10 Uhr. für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Emir seit langer Zeit gerüstet ist, und kommt eS wirklich noch zum Krieg, so dürfte England eine weit härtere Nuß zu knacken bekommen, als es meint. Dann wird sich aber auch das alte Sprüchwort wieder bewahrheiten: „Lügen haben kurze Beine." 'ffenD aiko» W r Aus. M tt-Strti- A zu aanz Z Z hüm, Z s Sitzung der Deputirtcnkammer war so stürmisch und un erquicklich, wie die andere. Die Republikaner werden leider, nachdem sie die Oberhand haben, übermüthig und anmaßend. So erklärt die jetzige Deputirtenkammer Frankreichs alle Wahlen von Bonapartisten und Klerikalen ungiltig, obwohl dieselben seiner Zeit der Ausdruck de» Volkswillens waren. Auch Cassagnac, für den man, al» bekannten Hauptkrawaller nnd VollblutBonapartisten, gar keine Sympathien zu haben braucht, wurde aus der Kam mer ausgestoßen, obwohl er mit 3000 Stimmen Mehr heit gewählt war und eine von seinen republikanischen Gegnern expreß eingesetzte Untersuchungskommission zu dem Ergebniß gekommen, daß seine Wahl nicht mit Hilfe der Regierung erzielt wurde. Gambetta verleugnet auch bei diesem Anlaß nicht, daß er einsichtsvoller ist al» sein republikanischer Troß; er hielt die Wahl Cassagnac's für rechtmäßig vollzogen — umsonst. Die Partcileideuschaft der Franzosen duldet jetzt keine energischen Gegner der Re publik in der Kammer. Cassagnac vertheidigte seine Wahl in einer 4jstündigen Rede, die man auf 20 Minuten unterbrach, um ihm einige Ruhe zu geben. Die Rede wimmelte voll Ausfällen gegen Mac Mahon und die Republik, Cassagnac erklärte den Marschall-Präsidenten auf der Rednerbühne geradezu für einen Meineidigen. Welchen fürchterlichen Sturm deö Unwillens diese maß lose Beschuldigung in der Kämmer hcrvorricf, kann man sich leicht denke». Die Franzosen bleiben eben Franzosen, ob sie in einer Republik oder in einer Monarchie leben. Was in Frankreich nicht mit der Partei segelt, die eben im Besitz der Gewalt ist, wird von den Gewaltinhabern unschädlich gemacht. Kommt später „rum wieder num," so ergeht cs den Republikanern gerade wieder so, wie sie es jetzt der Gegenpartei machen. Deshalb wird Frank reich nie zu einer wirklichen inncrn Ruhe kommen. Ucber den Stand der Dinge England und Asghautßan betreffend, fangen die Zeitungen bereits an, ihre Leser mit Unwahrheiten und Verdrehungen aller Art zu bedienen, so daß es wirk lich bereits unmöglich ist, klar in der Sache zu sehen. Wenn man den Nachrichten englischer Blätter aus Indien glauben darf so befindet sich der Emir von Afghanistan schon vor Beginn des Feldzuges in einer sehr schlirumen Lage. Jeden Tag sterben oder desertiren seine Soldaten massenweise, ganze Stämme fallen von ihm ab und im eigenen Lager droht der Aufruhr. Unter solchen Um ständen würde die englische Regierung uni «besten thun, den Krieg gar nicht zu beginnen, denn die Armee des Emirs müßte ja doch zu Grunde gehe». Schir Ali scheint Tagesgeschichte. Wochenschau. Die hohe Politik arbeitet stets in „Fragen." Sie ist immer bemüht „Fragen" zu stellen nnd zu lösen oder auch ungelöst zu lasten, oder einfache „Fragen" in ver wickelte und verzwickte zu verwandeln: kurz, die „Fragen" sind daö eigentliche Lebensclcment der hohen Politik. Von allen Fragen hat aber die Diplomatie wohl noch an keiner so lange gehaspelt, gesponnen, gewirrt und verwirrt, wie an der lieben „orientalischen Frage". Seit Jahr zehnten schon war diese Frage das Arbeitsfeld der hohen Politik. Aber je länger die Politiker vom Fache auf die sem undankbaren, dornen- und distelreichen Arbeitöfelde thätig waren, desto schwieriger gestaltete sich eine glückliche Lösung der Frage, ganz im Gegenthcile, desto mehr ver wirrte sich die Frage unv lösete sich bald in mehr bald in weniger Unter- und Nebenfragen auf. Just in den allerjüngstcn Tagen taucht wieder eine Neben frage bei der Lösung der endlich durch die Diplo matenarbeit großartig cingcwirrtcn orientalischen Frage auf, und das ist die „bulgarische" Frage. Vor Wochen noch stand als Nebenfrage die „bosnische" Frage auf der Tagesordnung der Herren Diplomaten; allein seit acht, vierzehn Tagen wird diese durch die bulgarische Frage in den Hintergrund gedrängt. Und worin besteht die „b ulgarische" Frage, die sich sehr leicht zu einer höchst bedeutungsreichen Hauptfrage zuspitzcn kann? Rußland, das Nimmersatte und nimmer zufriedene Rußland setzt den Hebel an, diejenigen Bestimmungen des Berliner Vertra ges zu beseitigen, durch welche Bulgarien in zwei staat liche Gebilde gctheilt worden ist. Diese Bestimmung paßt jetzt mit einem Male Rußland nicht. Es zieht des halb neue Truppen heran und stachelt die Bulgaren nach Möglichkeit auf: kurz Rußland will sich dem Berliner Vertrage nicht fügen. England steht aber auf der Warte nnd will Rußlands Vorhaben durchkreuzen. Und so ist durch Rußlands egoistisches Gebühren die bulgarische Frage der Brennpunkt neuer Verwicklungen geworden, von denen jetzt noch nicht abzusehcn ist, wohin sie noch führen werden. So viel über den augenblicklichen Stand der Deutschland Berlin. Am 5. November waren es 25 Jahre, daß der Kaiser Wilhelm, damals Prinz von Preußen, seinen Sohn Friedrich Wilhelm, jetzigen Kronprinzen Preußen« und des Deutschen Reiches, persönlich in den Freimaurerorden aufnahm. Er vollzog die Aufnahme in seinem Palais, in welchem ein Zimmer zur Logen-Arbeit eingerichtet war, in Gegenwart der Großbeamten der drei preußischen Großlogen, nach dem Ritus der Großen Landesloge, nach welchem auch er ausgenommen worden war, und beförderte den Prinzen gleich an diesem Abend in den Meistergrad. Die denkwürdige Ansprache de» Prinzen von Preußen an seinen Sohn nahm Bezug auf feindseligen Stimme», die sich damals auch in Hofkreisen gegen den Orden geltend machten, als sei er ein Feind des Christenthums und der christlichen Kirche. Und e» heißt in dieser Hinsicht in der Ansprache: Es fehlt nicht und eine neue Anleihe konnte der russische Finanzminister in den jüngsten Tagen weder in Berlin noch in Paris zu Stande bringen. Die französischen Millionäre stellten so harte Bedingungen, wenn sie ihre Geldkisten für eine neue russische Anleihe öffnen sollen, daß der russische Finanzministcr nicht wagte ein Geschäft abzuschlicßen, sondern erst wieder nach Petersburg zurückreiste, um dort großen Rath zu halten. Jedenfalls wäre es ein Glück für den Weltfrieden, wenn Rußland eine neue Anleihe nicht zu Stande brächte, dann mußte es endlich doch Ruh halten, denn mit leeren Klaffen läßt sich kein Krieg führen. — Selbst in der russischen Armee zeigen sich Spuren von revolutionären Gelüsten, denn kürzlich standen in Moskau ein Hauptmann, ein Scrgeantmajor und Korporal vor Gericht, weil sie angeschuldigt waren in ihrem Re giment! Broschüren uud Schriften revolutionären Inhaltes verbreitet zu haben. Wenn freilich der revolutionäre Geist in» Heer eindriugt, dann sicht es schlimm aus. In Frankreich sind am 28. Octbr. die Kammern . . —- —» wieder eröffnet worden. Bis jetzt haben sie aber kein sichert w:rd, hat der Reichskanzler seiner Tochter eine! sonderlich erbauliches und erquickliches Bild gezeigt. Eine Bekanntmachung. In der Nacht vom 29. zum 30. Juni, dieses Jahre« sind in Pöhla aus einem eingebauten Keller mittels Einbruchs " ein später leer wieder aufgefundenes Eimerfaß mit ohngefähr Eimer Bier und einem zinnernen Hahne 1 Topf mit eingesottenen Himbeeren Mitgift von 500,000 Thlrn. in baarem Gelde undWerthpa- piercn gegeben, von deren Zinsen das junge Paar zum Theil feinen standesmäßigen Haushalt bestreiten soll. Verjünge Ehemann, Graf Rantzau, soll der Pariser Botschaft zuge- theilt werben. Ocsterrcich-Unq«*«. Im Rcichörath zu Wien ging eö in den ersten Tagen der verflossenen Woche bei der Berathung der Adresse mehr als heiß her, denn es fielen von der Oppositionspartei sehr scharfe und schneidige Worte gegen die Politik des Reichskanzlers Andrassh hin sichtlich der Occupation Bosniens. Die wuchtigste Rede, in der That ein wahres Musterstück von einer parlamen tarischen Rede, hielt am 5. Novbr. ein polnischer Abge ordneter, ein geborner Deutscher, Namens Hausner. Er trat das erste Mal im Hause als Redner auf, wieß aber in anderthalbstündiger Rede so schlagend und über zeugend nach, daß Oesterreich den größten politischen Fehler durch die Besetzung Bosniens gemacht habe, daß seiner Rede ein wahrhaft stürmischer Beifall Seiten der Abgeordneten folgte, ein Beifallssturm, der gar nicht enden wollte, so daß die Sitzung auf viele Minuten unter brochen wurde, uin nur die Wiederkehr der Ruhe im Hause zu ermöglichen. Alle unabhängigen österreichischen Blätter sind des größten Lobes voll über des Abg.Haus ner'S Jungfernrede. Die Adresse wurde übrigens mit großer Majorität angenommen. — In Pesth wurden am 7. die Delegationen eröffnet. Der Reichskanzler legte das gemeinsame Budget auf den Tisch des Hauses nieder. Ausdrücklich zu bemerken ist, daß in den Budgetausschuß vierzehn durchwegs oppositionelle Abgeordnete und nur sieben der Occupation Bosniens freundlich gesinnte Herren- hauömitglieder gewählt wurden. Sonach wirb es Andrassh sehr schwer werben, sich über Wasser zu halten. — Die Verpflegung der österreichischen Armee in Bosnien soll bereits große Schwierigkeiten machen, und cs wird allge mein gefürchtet, daß sich diese Schwierigkeiten bei dem nahenden Winter immer mehr häufen werden. Der Mangel an guten Straßen in Bosnien trägt die Haupt schuld. — Die Tage des 2. und 3. Novbr. führten über Wien nnd einen großen Theil Oesterreichs ein fürchter liches Schnceunwctter herauf, das namentlich an den Telcgraphenleitungeu und in Wäldern und Gärten an den Bäumen sehr erheblichen Schaden verursachte. Die Türket fürchtet neuerdings, daß sich die rus sischen Armeen Konstantinopel wieder nähern könnten. Es wird deshalb wieder mit Beschleunigung an dcr Besestiguug von Konstantinopel gearbeitet und dem mit der Ausfüh rung beanftragten BakerPascha sind weitere Mannschaften zur Verfügung gestellt worden. have- t, Co- M idern E Filz-, M --Unter- luswahl M sier, I _ seine Lage freilich ganz anders anzusehen und wenn die Nutz land soll, wie viele Zeitungen wissen wollen, Mittheilungen des „Globe" über den Ursprung und Ver- sich in den jüngsten Tagen viel freundlicher und nachgiebiger lauf des englisch-afghanischen Zerwürfnisses richtig sind, gegen England zeigen, wie zcithcr. Ob dem wirklich so dann kann man wohl auch nicht daran zweifeln, daß der hohen Politik in Bezug auf die Wirren im Osten. Im Deutschen «eiche scheint sich eine Hauptver änderung in der Handels- und Zollpolitik vorzuberciten, die alle die großen und weiten Kreise, die davon eng be rührt werden, in lebhafte Thcilnahme versetzt. Man scheint Seiten der Reichsrcgicrung ernstlich an eine durch greifende Revision des Zolltarifs zu gehen. Mit dem FreihandelS-Princip soll möglichst gebrochen und daö Prin- cip der Schutzzölle nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Daß ein fester Plan mit Umsicht von der Rcichsrcgierung schon seit längerer Zeit verfolgt wird, steht außer allem Zweifel. In den Fach- und politischen Parteiblättcrn wird bereits sehr lebhaft für und gegen daö Vorhaben der Reichsregierung geschrieben und agitirt, da bekannt- 'ich die Schutzzöllner und Freihändler (Manchcstcrmgqner) l unserem deutschen Reich schon seit Jahren sehr ge spannt, wo nicht geradezu feindlich einander gegenüber stehen.. - Das Socialistcngesctz thut seine Wirkung. Ge genwärtig befinden sich zweinndvicrzig socialdemo- .ratische Agitatoren (darunter die Rcichstagsabgcordnetcn Liebknecht und Vahlteich) im Gefängniß. Wenn sie nur luch im Gefängniß von ihren überspannten und nnauS- ührbaren Ideen geheilt würden. — Ans dein Elsaß er tönen bittre Klagen über die Wölfe, die sich in diesem Jahre so außerordentlich früh zeigen. Sie kommen in Rudeln von zehn Stück zum Vorschein und verursachen vurch ihre Raub- und Blutgier hie und da ganz bedeu- 'endcn Schaden. — Der Reichskanzler weilte in der ver flossenen Woche in Berlin, wo seine einzige Tochter Ma rie am ß. Novbr. mit dem Grafen Rantzau vermählt wurde. An diesem festlichen Tag ist dein Reichskanzler VE Kaiser eine bis jetzt noch nicht verliehene, nur spe- ciell für den Fürsten Bismarck erdachte Ordcnödckoration, nämlich das Großkreuz des großen Adlerordens mit Krone, Scepter und Schwert geziert, verliehen worden. Wie ver- »ferde, crc Kutsch ten, sowie il Verände- icrden von ribenstock. miethen bei rauf; ttergasse. . Nähere» iceberg. st, laßt sich freilich nicht mit Gewißheit Nachweisen. Wir meinen: Gibt Rußland wirklich „kleine Grüne bei", ö ist daö hauptsächlich auf seine große Geldverlegenheit zurück zu führen, denn seine Staatskassen sind alle leer, 1 Topf mit Preißelbeersaft, sowie 1 Ouantität Sauerkraut gestohlen worden. Zur Ermittelung der Thäter wird solches hiermit bekannt gemacht. Schwarzenberg, den 2. November 1878. Königliches Gerichtsamt. Hattaß. - Ldg. l878 »utnrr GM GW pfg. an d chl K Sm, 8