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Wann wird dieser katastrophalen Be wegung Einhalt geboten, und wer gibt uns wie der den Glauben an eine bessere Zukunft? Es hieße die Zeichen der Zeit übersehen, wenn man nicht endlich mit aller Kraft aus diesem Elend herauszukommen versuchte, damit das Vaterland nicht das Schlimmste über sich hereinbrechen lassen muß. Die Erkenntnis der Sachlage fordert aber auch von einem jeden von uns, daß er nach besten Kräften bemüht sei, eine neue Bahn brechen zu helfen, wobei als selbstverständliche Voraussetzung das Hintanstellen von Sonderinteressen zum Nutzen des Allgemeinwohls gelten muß. I.u Mit- telpunkte der ihrer Lösung harrenden Fragen steht dabei unbedingt die Preis- undLohn- frage. Mit der Verelendung der Mark haben die Preise noch nie gesehene Höhen erklommen, und eine Teuerungswelle nach der anderen überflutet bas Volk. Der Verbraucher hat sich aufs äußerste einschränken müssen, und das Existenzminimum ist sehr bescheiden geworden. Um dieses Existenz minimum geht es heiß her, und scharfe Lohn- kämpfe, die es nur noch einigermaßen sichern sollen, sind an der Tagesordnung. Die immer kritischeren Verhältnisse ließen die Lohnfrage zur Tagesfr?.ae werden. In rascher Folge müssen Erhöhn ' der Bezüge eintreten, aber letzten Endes ist -ie Ueberzeugung doch die, daß die mit unter in schärfster Form durchgeführten Lohn- Verhandlungen jetzt nur etwas erreichen können, was in Wirklichkeit schon wieder stark durch die Verhältnisse überholt ist. Und in diesem ewigen Kampfe zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zermürbt man stetig Kräfte, die bei einem gegen seitigen größeren Verständnis viel besser produk- tlv sich auswirken könnten. Im Gange des Geschehens brachte die Revo lution neben anderem auch dem Arbeitnehmer eine wesentliche Steigerung seiner Bezüge. Es soll dabei nicht untersucht werden, inwieweit die bis dahin üblichen Löhne gegenüber denen ande rer Länder etwa zurückgestanden haben, und welche Verhältnisse für die Lohngenaltung dies seits wie jenseits der Grenze maßgebend waren. Nach gar nicht langer Zeit mußte man die Wahr nehmung machen, daß die Hoffnung auf eine Ver- besserung der Lebensverhältnisse des einzelnen sich verflüchtigte, indem die jeweiligen Lohn- erhöhungen auf die Preise der Waren abgewälzt wurden. Der als Existenzminimum gedachte Tarif kam als Höchstlohn in Geltung, und di: solcherart im Preise »erhöhten Waren wur den m:. fortschreitender Geldentwertung natür lich teurer und teurer. Das Realeinkom men des Arbeiters, das sich gegenüber seinen Friedensbezügen mehr und mehr verringerte und immer weiter verringert, läßt die Mehrzahl der Waren heute für ihn unerschwinglich erscheinen. Lag unter den Nachkriegsverhältnissen die Gefahr nahe, daß die Lohnerhöhungen nicht mehr aus dem Betriebsertrag bestritten werden konnten, und daher einen Substanzverlust verursachen mußten, so ist heute die Besorgnis begründet, daß auch die Arbeitskraft immer mehr schwindet. Das eine wie das andere ist für die Volkswirt- schäft gleich verderblich. Bei Behandlung dieser Fragen ist man ver- sucht, einen Vergleich zwischen Friedens- und Ietzteinko mmen zu ziehen, was je- doch nicht so ohne weiteres geschehen kann. Gegen- über der Vorkriegszeit hat sich die Zahl der Be schäftigten wesentlich erhöht, die Produktion aber hat nicht gleichen Schritt gehalten, sondern ist sogar zurückgegangen. Wenn dabei der Arbeit- geber diesen Rückgang mit der Verkürzung der Arbeitszeit und der verringerten Arbeitsintensiv töt zu begründen pflegt, so erscheint dieses Argu ment nicht sehr beweiskräftig. Was die Intensität anbelangt, so sollte, wie schon eingehende Unter- suchungen ergeben haben, in achtstündiger Arbeitszeit die gleiche Leistungsmenge einzubrin- gen sein wie früher in zehn- oder mehrstündiger Arbeitszeit. Man müßte dann allerdings davon abgehsn, den Minimaltarif gleichzeitig als Max:- mallohn beizubehalten, und es müßten Mehr- leistungen dementsprechend finanziell bewertet werden. Wenn weiterhin auf die gegenüber der Friedenszeit verschlechterte Organisation der pri- vatwirtschaftlichen Produktionsverhältnisse und auf die Erschwerung der volkswirtschaftlichen Produktionsbedingungen hingewiesen wird, die einschränkend auf die Produktion hinwirken, so sst diesen Umständen natürlich Rechnung zu tra gen. Aber ebenso selbstverständlich ist es, auch hier Hand anzulegen und Hindernisse beseitigen zu helfen, die modernen Produktionsmethoden tm Wege stehen. Auf alle Fälle ist in allen diesen Fragen ein enges Einvernehmen zwischen Arbeit- gebern und Arbeitnehmern zum Nutzen beider und zum Wohle der gesamten Wirtschaft un bedingt erforderlich. Den infolge der Kursgestaltung unserer Wäh- rung beständig wechselnden Verhältnissen hat rnan bei der Kalkulation der Preise Rechnung getragen. Um nun nicht eines Tages nur noch leere Läger vor sich zu sehen, hat sich der Kauf- mann zuerst den sogenannten Wieder- beschaffungspreis zu eigen gemacht, ver ihm gestattet, seine Vorräte wieder einigermaßen aufzufüllen. Bis dahin mußte er bei jeder Neu anschaffung einen ungleich höheren Einkaufs preis als den Verkaufspreis der alten Ware an- legen, so daß allmählich die Substanz verzehrt wurde. Dann hat man sich in der Kalkulation für den oder jenen Wertmesser entschieden, um die Substanz zu erhalten und mit den Verhält nissen zu gehen. Man verwendet Schlüsselzahlen, die entweder von der Goldmartbasis ausgehen oder an der Hand einer für einen Stichtag er rechneten Grundzahl festgesetzt werden. Andere wieder nehmen ausländische Edelvaluten zur Richtschnur und stellen danach ihre Kalkulation in Papiermork entsprechend um. Ist es unbillig, daß, wenn die Preise den ver änderten Verhältnissen in der angegebenen Weise Rechnung tragen, auch der Arbeiter für seine Arbeitskraft einen wertbeständigen Ausgleich fordert? Für die bisherige Methode, für das Arbeitseinkommen den jeweiligen Index der Lebenshaltungskosten als Richtschnur zu nehmen, kann man sich, abgesehen von anderen Mängeln, schon deshalb nicht erwärmen, weil die Teuerungsverhältnisse des Verbrauch smonaks und nicht die des überholten Arbeitsmonat» in Betracht gezogen werden müßten. Jedenfalls müßte der „wertbeständige Lohn" so beschaffen sein, daß er dem Arbeitnehmer wieder erhöhte Konsumkraft verleiht. Die Leistung für den Arbeitsertrag darf nicht so bemessen sein, daß sie knapp Hur Fristung des Lebens ausreicht, son dern so, daß trotz der Not der Zeit und trotz aller Einschränkungen neue Lebensfreude geweckt wird, die doch wieder dem Schaffen und der Arbeit zugute kommt. Gegen die Mark-Katastrophe giuanzsachverstärrdige beim Kanzler Berlin, IS. Juni. (Eig. Tel.) Am heutigen Vormittag beschäftigte sich eine Konferenz, die der Reichskanzler mit maßgebenden Vertretern der Banken hatte, mit der durch den neuen Marksturz geschaffenen Lage. Die Besprechungen wurden am Nachmittag fortgesetzt. . * Wie aus Paris gemeldet wird, schreibt derPetit Parisien über den rapiden Sturz der Mark: Gleichgültig, welche Lösung man für die Lohnfrage finden würde, die Papiermark wird ihren Sturz noch weiter fvrtsetzcn, solange die deutsche Regierung keine Steuer erheben wird, um ihre Ausgaben zu decken. Löhne auf Doldbasis würden eine noch größere In flation Hervorrufen. Man fragt sich zweifellos, wo der Marksturz aufbören werde. Hierauf kann man nur antworten: Der Dollar ist augenblicklich 150 000 in Berlin wert, aber er wird mit 230 Millionen Rubel in Moskau notiert. Das Blatt bemerkt weiter, die Situation habe einen gewissen tragischen Charakter durch die Tatsache, daß nach den Erklä rungen Havensteins einerseits alle Deutschen, die es können, sich ihrer Mark entledigen, und daß ander seits alle Maßnahmen sozialer Art, die die Reichs- regierung gezwungen sein wird zu treffen, nur dazu beitragen könnten, die Inflation noch zu erhöhen. In Berlin frage man sich, wie die Reichsregierung bei dem heutigen Stande der Mark weiterhin den Industriellen und Arbeitern im Ruhrgebiet die bisherige Unterstützung gewähren könne. Der all gemeine Eindruck sei der, daß Deutschland in niicksster Zukunft von einer schweren inneren Krise bedroht werden wird. Polen in Not Auch eine Folge de» Marksturzes Frankfurt a. M., 19. Juni. (Eig. Tel.) Wie der Breslauer Korrespondent der Frankfurter Zri- tung drahtet, ist die infolge des katastrophalen Sturzes der Reichsmark ohnehin schwer in Bedräng- nis befindliche Textilindustrie von Lodz jetzt in eine Krise schlimmster Art geraten, die bei weiterer Markentwertung zum Zusammenbruch führen kann. Dazu fordern die Arbeiter wegen der eingetrttenen Teuerung Lohnerhöhungen. Auch der polnische Finanzminister Grabsky mußte zu- geben, daß das Schicksal der polnischen Wirtschaft auf» engste mit dem Wirtschaftsleben Deutschlands verknüpft sei. Prozeß Kuchs-Machhaus: die Strafanträge München, IS. Juni. (Eig. Tel.) Im Hochverratsprozetz Nuchs Mnch- haus stellte heute Ver Erste Ltaatsanwalt Kellerer nach vierstünvigem Plädoyer folgenden Strafantrag: Gegen ven Angeklagten Juchs wegen Verbrechens ves Hochverrats unv va Vie Handlung aus Ehrlosigkeit begangen wurde, lebenslängliches Zucht haus unv 10 Millionen Mark Geldstrafe, gegen den Angeklagten Munk wegen Verbrechens des Hochverrats 5 Jahre Zuchthaus und 50 Millionen Mark Geldstrafe, Polizeiaufsicht und Ausweisung aus dem Reichsgebiet, gegen Berger wegen Beihilfe zum Hochverrat unter Verneinung ehrloser Gesinnung 2 Jahre Jestung und 300 000 Mark Geldstrafe. gegen Rudolf Gutermann 1 Jahr 5 Monate Gefängnis und 1 Million Mark Geldstrafe, gegen Richard Gutermann Freisprechung. In seinem Plädoyer führte Staatsanwalt Kellerer u. a. aus: „Die Einheit des Vaterlandes ist unsere letzte Waffe, und diese versuchten Fuchs, Kühles, . Machhaus und Munk uns aus der Hand zu schlagen. Die Verteidigung mußte sich daher darauf beschrän ken zu bestreiten, daß die Angeklagten die Absicht hatten, die Abtrennung Bayerns vom Deutschen Reiche hrrbeizuführen. Wenn Fuchs sich nun zu verteidigen sucht, so ist dies durch die Aussagen der Zeugen widerlegt." Die Glaubwürdigkeit Mayrs und Genossen erörterte der Staatsanwalt dahin, daß dieser Zeuge über die gelegte Meineidsfalle nicht ge stolpert sei. Außerdem stimmten die Angaben zweier, anderer ehemaliger Offiziere, Kalter und Friedmann, deren Glaubwürdigkeit von dec Verteidigung nich: angegriffen wurde, mit den Aussagen von Mayr und Schäfer überein, so daß damit auch deren Zuver lässigkeit für den Staatsanwalt erhärtet erscheint, die stärksten Kronzeugen für ihre Schuld seien aber Kühles und Machhaus selbst, die freiwillig aus dem Leben schieden. Der Vorwurf, daß Mayr und Genossen als Lockspitzel tätig gewesen seien, sei abzuweisen, da der Hochverrat schon seit Monaten im Gange war, als Mayr und seins Freunde an die Sache hcrangingen. Daß die Ab- l ug Bayerns als dauernd gedacht war, ergebe sich ans der bekannten Einstellung Frankreichs und aus dein Bestreben nach Einführung einer besonderen bayerischen Währung. Erst, als die Angeklagten be fürchteten, daß Mayr ihren Plan in Berlin ver raten könnte, sei es zu dem nervösen Zusammenbruch bei Fuchs gekommen, der seine Besuch? bei der Poliz.i und der Reichswehr erkläre. England dringt auf Antwort Paris, 19. Juni. (Eig. Tel.) Die englische Regierung hat, wie verlautet, in Paris und Brüssel zu verstehen gegeben, daß es ihr angenehm wäre, noch vor dem für Mittwoch einberufenen Kabinetts rat in den Besitz der Antworten auf ihre Frage- bogen zu gelangen Es verlautet weiter, daß Frank reich und Belgien beschlossen habe, die englischen Fragen einstweilen in London mündlich beant worten zu lassen, da ein gemeinsamer Schritt erst nach der Lösung der belgischen Ministerkrise mög lich sei. Andere Morgenzeirungen schreiben: Die Antwor ten, die heute in London durch die beiden Botschafter übermittelt wurden, seien ein Beweis dafür, daß Frankreich und Belgien zu Entgegen kommen bereit sind. Die französisch-belgische Antwort über den passiven Widerstand laute dahin: falls die Reichsregierung die Verordnung zur Or ganisation des Widerstandes in den besetzten Pro vinzen zurückziehe, werde die französisch-belgische Besetzung in der darauffolgenden Verhandlung unsichtbar werden. Die Iournee Industrielle bemerkt dazu wörtlich: „Ls scheint, daß Baldwin diesen Vorschlag, der zu gleicher Zeit den früheren französisch-belgischen Erklärungen und der Haltung des englischen Kabinetts in dieser Frage Rechnung trägt, annehmen wird. Dies wollte jedenfalls eine der höchsten Persönlichkeiten der englischen Diplo- matgnwelt in Paris zum Ausdruck bringen, als sie vor drei Tagen sagte: Wenn es nicht zu einer Ver ständigung kommt, so wird das nicht Englands Schuld sein. Dies bedeute, daß England einen Schritt vorwärts machen wird. Wir machen unseren Schritt vorwärts, wenn wir uns dazu bereit erklären, statt der tatsächlichen Einstellung des Widerstandes nur die Zurückziehung der Befehle, durch die zum passiven Widerstand ermutigt würde, zu verlangen und unsere Weisung während der Verhandlungen zu maskieren. Unter diesen Umständen steigt das diplo matische Barometer." 3wei neue Verordnungen Essen, 19. Juni. (Eig. Tel.) Hier sind zwei neue Perordnungen des Generals Degoutte ver öffentlicht worden. In der einen Perordnung, Nr. 43, werden neue Bestimmungen für die zwangs- weise Durchführung der Restitutionen gegeben. Nach Artikel 3 können Berg- und Hütten werke, wenn die für die Restitutionen angesorderten Gegenstände nicht geliefert werden, in Besitz ge- nommen und entweder von Den französischen Kriegs- stellen direkt betrieben oder in Konzession gegeben werden. Die Verordnung sieht für die Verweigerung von Restitutionslieserunnen Gefängnisstrafen bi» zu 15 Jahren und Geldstrafen bi» 150 Millionen Mark vor. Personen, die gegen die in Besitz genommenen Werke Sabotageakte begehen, werden mit dem Tode bestraft. Die Direktoren, die solche Sabotageakte nicht verhindern, werden mit Gefängnis di» zu 15 Jahren und 150 Millionen Mark bestraft, wenn nicht Todesstrafe wegen Teilnahme an de« Sabotageakten in Frage kommt. Nach einer weiteren Verordnung, dir. 44, werden die Bestimmungen über den Verkehr mit Kraftwagen auch auf Motorräder ausgedehnt. Es sind neue Er laubnisscheine für Personen- und Lastkraftwagen aller Art erforderlich. Die Tarife für diese Erlaubnis scheine sehen für Personenwagen eine halbe Million und kür Motorräder 100 000 Mark vor. Alle kuhrdahnen unter Kontrolle Paris, 19. Juni. (Eig. Te l.) Die französischen Militärbehörden haben zwei neue Maßnahmen ge troffen, um den Druck im Ruhrgebiet zu verstärken. 1. Sie haben beschlossen, zukünftig den Trans port von Koks im Innern des Ruhrgebietes zu untexsagen, um die Transporte zu unterbinden, die gewissen deutschen Fabriken gestatten, zu ihrem Vor teil einen Teil der Koksmengen zu verwerten, die in den Kokereien des besetzten Gebietes erzeugt werden. 2. hat ein Erlaß Degouttes vom 15. Juni all« Eisenbahnlinien im Innern des Ruhrgebietes unter die direkte Kontrolle der Behörden gestellt. Diese neuen Maßnahmen gestatten den alliierten Behörden zukünftig, die Benutzung der verschiedenen Linien zu überwachen. Nach dem Petit Parisien belaufen sich in den letzten Wochen die täglichen Verladungen von Koks und Kohle nach den alliierten Ländern dauernd über 25 000 Tonnen. Das Geständnis des Ingenieurs Goerges Franlsurt a. M., 19. Juni. (Lig. Tel.) Wie die Frankfurter Zeitung erfährt, war es dem Vater und dem Bruder des Ingenieurs Paul Goerges möglich, in Begleitung des Pfarrers Förster aus Hunsberg bei Magdeburg diesen im Mainzer Ge fängnis zu besuchen und zwei Stunden mit ihm zu sprechen. Der Verurteilte hat ihnen bei diesem Bc- suche mitgcteilt, daß er das Tatgeständnis aus freiem Antriebe abgelegt habe. Goerges ist ruhig und gefaßt. Sein Bruder bleibt in Mainz in seiner Nähe. Es hat sich demnach nach einer aus Mainz am Tage nach der Verurteilung zugegangencn Nachricht als richiig erwiesen, daß die von einer gewissen Seite verbreitete erste Darstellung, daß das Ge ständnis Goerges abgepreßt worden sei, nicht dcn Tatsachen entspricht. * Es ist zu beklagen, daß solche Falschmeldungen hcrausgehen und jene Berichterstattung der Tender.>- Hastigkeit beschuldigt werden konnte, die sich bemi-m? die Tatsachen objektiv darzustellen. Solche Tendrn, Meldungen, wie die über das erpreßte GestänLni des unglücklichen Goerges, dienen nur dem franzä fischen Nachrichtendienst, dem dadurch ermögliö wird, vor aller Welt zu behaupten, die d«ur> . Presse färbe absichtlich die Dinge um. Diese 1 Häuptling wird von den Franzosen auch dann a: gestellt, wenn es sich in der Tat um franzöjis' Rechtsbrüche handelt.