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Dresdner Journal : 08.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189405088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18940508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18940508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-05
- Tag 1894-05-08
-
Monat
1894-05
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Journal : 08.05.1894
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Für Dresden vierteljährlich 2 Mark üv Ps., bei den Kaiser lich deutsche» Postanpalte« vierteljährlich 3 Mark; außer halb del Deutschen Reiche- Post- und Stempel-uschlag. Einzelne Nummern: 1V Ps. Erscheint»: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Fernspr.-Anschluß: Nr 12VL. Dres-Mr W Journal. . - Für die Gasamtleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. «»k»»di-,a,«stbührt»: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile bü Ps Bei Tabellen - und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Hrr»»«gebrrr Königliche Expedition de» Dresdner Journal-. Dresden, Zwrngerstr. 20. Fernspr.-Anschluß:Rr. 1LVL ^104. 1894 Dienstag, den 8. Mai, abends. Amtlicher Teil. Dresden, 7. Mai. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Ihrer Königl. Hoheit der verw'tlweten Frau Herzogin Amalie in Bayern, geb. Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogin zu Sachsen, am Königl Hofe die Trauer auf zwei Wochen, vom 7. bis mit 20. dss. MtS., an- gklegt. Dresden, 2. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den bisherigen Oberlehrer am Lehrerinnenseminar zu Dresden, Gustav Adolf Israel, zum Direktor de- Seminar- in Oschatz, sowie den bis herigen Oberlehrer am Seminar II zu Grimma, Emil Moritz Bräter, zum Direktor dieser Anstalt zu ernennen. Bekanntmachung, die Einfuhr von lebenden Schweinen aus Oesterreich-Ungarn nach dem Schlachthofe in Löbau betreffend, vom 5. Mai 1894. DaS Ministerium der Innern hat die nachgrsuchte Genehmigung zur Einfuhr lebender Schweine au- Oesterreich-Ungarn und zwar zunächst lediglich auS der Mastanstalt zu Steinbrnch nach dem neuerbauten Schlachthofe in Löbau unter den dafür festgesetzten Bedingungen bis auf Weiteres ertheilt. Dresden, am 5. Mai 1894. Ministerium de- Innern. v. Metzsch. Körner. Aichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Thorn» 7. Mai. (D. B. Hd.) I» den Gon- vernementS Plozk, Kowno und Radom wurden während dl- MonatS April amtlich 115 Er krankungen und 49 Todesfälle au asiatischer Cholera festgrstrllt. Danzig, 7. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Zimmerleute legten hier die Arbeit nieder. Am Generalstreik nahmen 600 Arbeiter teil; sie fordern 40 Pf. Lohn für die Stunde. Lyck, 7. Mai. (D. B. Hd.) In dem Orte Grojewo an der russischen Grenze fand zwischen i den bei den Kasernenbauten beschäftigten Arbeitern und mehreren polnischen Händlern eia heftiger Zusammenstoß statt. Die Arbeiter drangen in die Häuser ein, zerschlugen die Thüren und Fenster und plünderten die Kaufläden. ES wurde Militär herbeigeholt, daS mit blanker Waffe verging uud Die Ruhestörer zerstreute. Vier Personen wurden getötet, gegen 100 mehr oder minder schwer verletzt. Hamburg, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Sck>oner „Nora", mit einer Lattrnladung nach Kiel unterwegs, ist in der Nähe von Marienleuchte, auf der Insel Fehmarn, gesunken. DaS Schicksal der Mannschaft ist unbekannt. Wien, 7. Mai. (D. B.Hd.) Aut St. Peters' bürg kommt die Nachricht, das Krieg-Ministerium bade den Bau einer Kaserne in der westlichen Bezirksstadt Ripiu verfügt. Da» bisher in Biszum garnisonierende uragonerregiment soll dorthin verlegt werden. Wien, 8. Mat. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Prinz Ferdinand von Bulgarien ist gestern nachmittag 5 Uhr 3V Minuten hier einqrtroffen und nach München zum Lrtchendrgävgnis der Herzogin Maximilian Emanuel in Bayern weitergrreist — Für die verllichrne Herzogin Maximilian Emanuel ist eine 16tägige Hoftrauer augeordnet wordrn. Wien, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn.Journ) Lon 8 großen Li briterversammlungen, die gestern nach mittag in Wien und KlocidSdorf abgrhalten wurden, und in denen die Stellungnahme der Ar- beitrr gegenüber den Regierungserklärungen über die Preßreform erörtert wurde, verliefen 7 ruhig. Die achte, im Bezirke der Landstraße abgelalteu, wurde wegen großer Unruhen und erregter Bor gänge aufgelöst. Klausenburg, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Am gestrigen Nachmittag fanden starke Menschen ansammlungen statt, die jedoch von der Polizei bald zerstreut wurden. Der Oberstadthauptmann forderte die Fremden auf, sich in ihre Hrimat zu begeben. Rom, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ) In der Kammer brachte gestern der Abgeordnete Longia- como ein? Tagesordnung zum KriegSbukget ein; die Kammer sei davon überzeugt, daß dir mög lichen Ersparnisse der Heeresverwaltung zu Gunsten der HeereSstärke sclbst verwendet würden. — Die Kammer genehmigte mit 189 gegen 26 Stimmen daS Gesetz, betreffend die Verlängerung de» ge mischten Gerichtshöfe» in Ägypten und nahm mit 176 gegen 39 Stimmen das Budget des Aus wärtigen an. Rom, 8. Mai (Tel. d. DreSdn. Journ.) Dem „Moniteur de Rome" zufolge soll die Einrichtung einer dauernden russischen Vertretung beim Vatikan beschlossen sein. Madrid, 8 Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) In der Kammer erörterte gestern der Kinanzwinister Gamazo die finanzielle Lage und wir» nach, baß er bi» einschließlich Monat Marz eine« Überschuß vou 3! Millionen Peseta» gegenüber dem Vor jahre erzielt habe. Lissabon, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ) Nach hier eingetroffeueu Nachrichten au» Bissao in Portugirfisch-Guyaua hat daselbst eia Zusammen stoß zwischen portugiesischen Truppen und Ein geborenen stattgrfundrn. Eine Anzahl Ein geborene ist verwundet worden, mehrere wurden getötet. London, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) I« Uuterhause erklärte der Deputierte Wootall, durch die Explosion der Corditefabrik in Waltham- Abbey seien 4 Personrn getötet und 2V verwundet worden. Bei der Wahl eiarS Mitglied»» zum Unter- Hause im hiesigen Stadtteil South Hackey an Stelle de» zum Richter ernannten Charle» Russel wurde Doulton (liberal) gegen Robertson (Unionist) ge wählt. Loudon, 8. Mai. (Tel. d. Dre-dn. Journ.) Einig» Arbeiterdelegierte reisten beute nach Berlin zu dem am IS. d. MtS stattfiudeuden Bergarbeiter- kongreß ab. London, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die „Time»" melden au» Rio de Janeiro: Die Bot schaft de» Präsidenten an den Kongreß girbt da» Defizit für 1894 auf 46000 Louto 6« Lei«, die Einnahmen de» laufenden Jabers auf 201000 Donlo ü«; Uvis gegen 232 vvv im Jahre 1893 an London, 8. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der erste Lord der Admiralität, Lord Spencer, erklärte in der gestrigen Sitzung im Oberhause, alle Parke en seien darin einig, daß England »ine Flott» hab»n müsse, di» daS Reich von anderen Mächten unabhängig man». Die Regierung habe diese» Ziel bei k»r Aufstellung de» Marine- Programm», welche» für fünf Jahre berechnet sei, ins Auge gefaßt. Es sei aber nicht rrwüuscht, da» gesamte Programm zu veröffentlichen, doch glaube er, daß dasselbe genüge, um den Bedürf- niffrn de» Landes betreff» der Schlachtschiffe, Kreuzer und Torpedoboote zu entsprechen. Die Regierung wünsche die hervorragende Stellung England» zur See aufrecht zu erhalte«. Er sei überzeugt, daß die Pläne der Regierung die Erreichung de» erstrebten Ziele» sichern würden. Ediuburg, 8. Mai. (Tel. d DreSdn. Journ.) Anläßlich de» Besuches der deutschen Flotte, die in zwei Abteilungen am 15. und 18. d. Mts. biir eiutrcffen soll, beschloß der Stadtrat, 1000 Pfd. Sterl, zu bewilligen und zu Ehren jeder Ab- teilung rin Ballfest zu veranstalten. Christiania, 7. Mai. (W. T B) DaS OdelS- thing «ahm heute den Gesetzentwurf au, durch welch n die ArbeitSzrit in den Bäckereien be- schränkt und dir Nachtarbeit fast gänzlich verboten wird. Athen, 8. Mai. (Tel.d.DreSdn.Journ) Gestern wurden hier und in Lokri» drei neue Erdstöße verspürt. New-York, 7. Mai. (D. B. Hd) Infolge des sich weiter auSbreitenden Bergarbeitrrans- standes ist in den Staaten Missouri, Pennsylvanirn und Illinois Kohleumangel eiagetreten. Mehrere große Etablissement» mußten bereits ihren Be- rrikb einstellen und di« Arbeiter entlassen. Mau hegt die Befürchtung, daß in den nächsten Tagen die Städte keine Beleuchtung mehr haben werden. Tanger, 8. Mai. (Tel. d DreSdn. Journ) Da» LorstandSmitglird der ostafrikanischev Mis- fionSgesellschaft, Dr. Schleicher, ist nach einer Inspektionsreise am Fieber gestorben. DreSdr«, 8. Mai. Die amerikanische Getreidekovkurrenz. Die ungeheuere Ausdehnung de- Getreidebaues in Rußland und in den Vereinigten Staaten von Nord amerika mit ihren riesigen Strecken jungfräulichen, noch nicht der künstlichen Befruchtung bedürftigen Bodens ist seit zwei Jahrzehnten eine Hauptursache der landwirtschaftlichen Not sowohl Europas im all gemeinen, als Deutschlands im besonderen geworden. Daß-.wir die Einfuhr russischen Getreide- trotz der Herabsetzung des deutschen Eingangszolles wegen de» Mangels der Transportmittel und der Höhe der Transportkosten in Rußland, für die nächste Zeit wenigstens, nicht zu befürchten haben, ist schon viel fach eingehend erörtert. Eine andere Frage bleibt es, ob die deutsche Landwirtschaft bei den ungleich be quemeren und billigeren Produktionskosten und Trans portmitteln, die der amerikanischen Landwirtschaft zu Gebote stehen, auch fernerhin eine Überschwemmung des europäischen GeireidemarkteS mit amerikanischem Getreide zu befürchten hat. Diese Frage wird in einem Aufsatze der „Münchner Neuesten Nachrichten" verneint. Wir entnehmen demselben folgende Aus führungen. Schon in den letzten Jahren ist die Bevölkerung der Vereinigten Staaten stärker angewachsen wie der Getreidebau; neue fruchtbare Ländereien von großer AuSdehnunq sind demselben nicht entfernt mehr in gleichem Maße zuzufahren, wie bisher; mit der größeren Ausnützung de- Boden-, der wachsenden Kultur, werden die Produktionskosten größere, den unserigen näher kommend. Und wenn die amerikanische Konkurrenz nachläßt, so ist daS immerhin eine gewisse Beruhigung für die Zukunft auch der deutschen Land wirtschaft; denn eine zweite derartige Eischütterung, wie sie der Weltmarkt durch die in kurzer Zeit über mächtig gewordene Produktion in den UnionSstaaten erfuhr, ist gewiß nicht zu erwarten. Die „M. N.N." haben vor einiger Zeit eine Reihe von Artikeln au» der Feder des Hin. Or. Ruhland veröffentlicht, der selbe Hale mit Unterstützung des Deutschen Reich» und Bayerns eine Weltreise zum Studium besonder» der Getreideerzeugung und Konkurrenz unternommen, und kam sogar schließlich zu dem Resultat, daß wir in absehbarer Zeit nicht nur von fremder Konkurrenz befreit werden würden, sondern daß eS sogar im höchsten nationalen Interesse,, liege, zeitig dafür zu sorgen, daß Deutschland — w-lche- bekanntlich un gefähr durchschnittlich ein Zehntel seines Getreide- bedarss zukaufen muß — seinen eigenen Bedarf selbst und allem produzieren könie, weil der internationale Getreideüberfluß immer mehr aufhören und schließlich vielleicht gar einem Mangel Platz machen werde. Die Regierung zu Washington hat eine interessante Untersuchung über die zur Ernährung der einheimischen Bevölkerung erforderlichen Ackerflächen angestrllt. Die selbe ergab, daß per Kopf und Jahr 1,1 Acre Mais, 0,779 Heu, 0,445 Weizen, 0,412 Hafer, 0,134 Baum wolle, 0,134 Kartoffeln, Tabak, Roggen, Gerste und Buchweizen, zusammen also 2,973 Acres bestellt werden müssen. Von der letzten Ernte sind rund 68 Mil lionen Menschen zu ernähren, die sonach 202 Mill. Acres bedürfen. Die bestellte Fläche betrug 220 Mill. Acres, so daß 18 Millionen zum Export übrig bleiben. Der jährlich versandte Tabak und die Baumwolle wird auf 13 Mrll. Acre- gewonnen, so daß für Getreide ausfuhr aller Art noch etwa 5 Mill. Acres verfügbar blieben, somit ungefähr 2 Mrll. Hektoliter. „Diese, wenn auck bedeutende Quantität" — so schreibt zu vorstehenden Ziffern daS Organ de» Wiener GetreidehandelS — „kann für den Weltmarkt um so weniger schwer inS Gewicht fallen, als der Bedarf der importierenden Länder sich mit der zu nehmenden Bevölkerung steigert; und so rrgiebt auch diese Untersuchung, daß e» mit der großen Konkurrenz Amerikas iu Getreide zur Neige geht, und et ist mehr al- wahrscheinlich, daß ,m Jahre 1900 der Getreideexport überhaupt zu Ende sein wird. Es ist die- der natürliche Gang der Entwickelung, wie ja auch Deutschland noch vor wenig Jahren ein getreideexpor- ticrcndes Land war und inzwischen ein importierendes geworden ist. Auf die Preisgestaltung muß dieser Umschwung einen bedeutenden Einfluß ausüben, er treibt die Preise mächtig in die Höhe. Möglich wäre, daß durch entgegengesetzte Wirkungen, also durch Zu- treten neuer Länder als Ge'reidelieferanten, die Steigerung wieder aufgehoben wird. In erster Linie ist hierbei Südamerika in Betracht zu ziehen. Argen tinien, Brasilien, Chile rc. besitze« noch verschiedene Millionen Acres fruchtbaren, zum Getreidebau geeig neten Landes, we.cheS bisher unbeachtet dalag. In Argentinien nimmt der Getreidebau großen Aufschwung; so großen, daß wir die jetzige große Billigkeit drs WeizenS vornehmlich diesem Lande zuschreiben dürfen; in den übrigen Ländern geht es dagegen langsamer. Zu berücksichtigen ist, daß die Bewohner Südamerikas lange nicht die Energie, Unternehmungslust und den Fleiß der Nordamerikaner besitzen, im Gegenteil viel fach arbeitsscheu sind. Desgleichen hindern die politischen Verhältnisse, die beständigen Revolutionen, Kriege und Luuss und Wissenschaft. Sonderberichte über die Verwaltung der Königl. Sammlungen im Jahre 1893. ^Forschung) II. Nichtmeißner europäische» Porzellan. Au» den Erwerbungen dieser Abteilung sind hervorzuheben eine schlanke decherartige Taffe samt Unterschale, weiß mit blühenden .Blumenranken in Rot und der Marke und sodann eine Au-wabl hervorragendster Leist ungen (7 Stück Thee- und Kaffe-Taffen und Kannen samt Schalen nach ostafiatischen Mustern, teil» weiß, teil« mit Bemalung in Rot und Gold oder in Blau, Not und Gold oder noch in andere« Farben) au» der von Moritz Fischer 1839 gegründeten und bi» 1874 geleiteten Porzellanfadrik in Herend (Ungarn), so daß diese Fabrik, welche namentlich durch Herstellungen von Imitationen erwähnter Art sich hervorgethan, hier (Schrank 71) und zwar durch Schenk ungen eine» Enkel« ihre» Gründer«, de« Hrn. Eugen Fischer von Farkashäz in Taia (Ungarn), eine umfassend« und in die Augen fallende Vertretung gefunden hat. III. Don sonstigen keramischen Erzeugnissen, welche erworben wurden, sind zu nennen 4 schwarze Wedgwood Medaillon« mit den Rrlirfbildniffen von Milton (f 1674) und Abr. Cowüy (^ 1667) von vorn, und denen von A Pop« (^ 1744) und I)r Fothergill im Profil, die ersteren belven mit dem Stempel Wedgwood u. Bentley (Thoma« Bentley war seit 1769 der Sozius Josiah Wedgwood») und ein kleiner Tafelaufsatz, Göppinaer Faience, bestehend au« einer Schale, m welcher ein, eine muschelförmig« Schale über sich haltender Triton kniet, blau und weiß Dl« Handbibliothek hatte 11 Erwerbungen zu ver« zeichnen und zwar sämtlich selbständige Publikationen. Hervor zuheben daraus sind: Da« entdeckte Geheimniß de« ächten Porzelain«, sowohl dc« Chinesischen al« Sächsischen von einem Besitzer de« Geheimnisse», Berlin, 1750. — Osrvier L., vietlonnslr» äs I» e^rswiczu«. kaisoess - gr«s - potsries. ksri», s. a. — Ornoäiäisr, L, l^s cSrAwiquo obiooiss. ksris 1894 — Ri» - ksquot, Oictiounsir« suo^elopsäiquv äes warczuvs «t movogrsmwes sto. D I st II. — Die Ausstellung von Kunstweiken au» dem Zeitalter Friedrich« de« Großen zu Berlin, 1893, mit Abhandlungen über Porzellan (Die Berliner Manufaktur von K. Lüder«; die Meißner Manu faktur von W. v. Seidlitz; Vincennes und Esore» von R. Stettiner). In der Sammlung machten sich mehrere Umstellungen nötig, einmal infolge des Anwachsen« der Meißner Ab teilung und dann im Gefolge wiererholter Prüfungen ein zelner Abteilungen de« ostasiatischen Porzellan«, von welchem manche« aus der japanischen in die chinesische und andere« wieder au» letzterer in die japanische Abteilung übergesührt wurde I. Erb stein. 6. Da» Grüne Gewölbe hatte an Kunstwerken einen Zugang von fünf Nummern. Davon wurden drei durch Ankauf und zwei im Wege der Schenkung erworben. Angekauft wurden: 1) ein Emailbilrni« de» König» August M. (1733 bi» 1763) auf viereckiger (138 mm hoher und 112 wm breiter) Kupferplatte mit rotem Eammetrahmen. Di« rorzüglich durchg«führte Emailmalerei zeigt den König bi» zum Halden Leib, von vorn, im Harnisch mit dem um- gklegten gewässerten himmelblauen Bande de» polnischen weißen Adlerordent samt darüber gehängtem Goldenen Vließe und in dem zu gedachten polnischen Orden ge hörigen blauen, mit Hermelin gefütterten Mantel, der vorn von einer Bnllantagraffe zusammengehalten und m»t dem Sterne de» weißen Adlerordens geschmückt ist; 2) ein »ömischer Damenschmuck, bestehend au» Halr- kette und Ohrgehänge mit neun Mosaikvildchrn (römischen Ruinen), ein Schmuck, welcher der bei der hiesigen Königl. Oper ziemlich dreißig Jahre hindurch thätig gewesenen Königl. Hofopern- und Kammersängerin Luigia Sandrim anläßlich ihrer Mitwirkung bei einem zur Feier der Geburt de» Könic» von Rom (20 März 1811) hier stattgehabten großen Konzerte al» Ehrengeschenk Kaiser Napoleon« I. durch den damaligen französischen Gesandten am hiesigen Körigl. Hofe, Baron Bourgoing, überreicht wurde; 3) ein Besteck: Messer, zweizinkige Gabel und Löffel, alle« zusammenlegbar, mit eisernen Heften, die auf beiden Seiten, in Gold tauschiert, zierliche« Rankenwerk und zwischen demselben sich schnäbelnd« Tauben und einen auf dieselben zuschwrbenden Amor zeigen E« sind diese zier lichen Eßgeräte, welche au» dem Nachlasse eine« schlesischen Sammlers stammen, vor Jahren in Groß-Glogau ge funden worden. Al» Geschenke gingen der Sammlung zu: 4) ein außerordentlich fein durchgesührteS Holzrelief au« dem Anfänge de« 16. Jahrhundert«, augenscheinlich Bestandteil eine« Tragaltärchen« (Diptychon«), darstellend innerhalb einer viereckigen (105 mm hohen, 70 mm breiten) Umrahmung die Krönung Mariä durch Gott- Vater und Sohn über Wolken, während unten die Apostel teil« knieend, teil« stehend gruppiert sind, von denen einige in der Schrift lesen, andere andächtig emporblicken. Da» zierliche Relief ist durchbrochen gearbeitet und auf Goldgrund aufgelegt E» wurde diese« künstlerisch bedeut same Stück, au« einer rheinländischen Sammlung stammend, dem Königl. Grünen Gewöld« zugrsührt au« Mitteln eine« demselben und dem Königl. Münzkabinett durch di« Numismatisch« Gesellschaft zu Dresden ge schaffenen Erwerbungsfond», au« welche« bereit» im Vor jahre em Paar hervolragenbe Kunstwerke gestiftet werden konnten; 5) da« neue Königl. sächsische MajestätSwappen von 1889, sehr sauber aus Elfenbein geschnitten (132 mm hoch, 120 mm breit), ein in dem Atelier de« Geschenk geber«, de« Hrn. C F R. Glaser dahier, durch dessen Gehilfen Lösch auSaeführte« Modell, nach welchem auf galvanoplastischem Wege das den Einband von Urkunden u s. w. zierende Wappen hergestellt ist, da« unter anderem auch auf dcm Einbande der RatlsikationLurkunde der Ehe pakten Sr Königl Hoheit des Prinzen Friedrich August, Herzog« zu Sachsen, zur Verwendung gekommen ist. Die Handbibliothek de» Grünen Gewölbe« hatte 7 Zugänge, darunter 3 selbständige neue Publikationen und 4 Fortsetzungen. Hervorzuheben sind von diesen Zu gängen 2 große illustrierte Werke: Auswahl von kunstgewerblichen Gegenständen au« der retrospektiven Ausstellung der allgemeinen Lande« und Jubiläumi aurstellung in Prag 1891, mit 100 Lichtdruck tafeln, und I.L Oollsetiou Lpitrsr 1. V. Oss xsmmss, Iss bor- loxss st Iss montrss, les instrumsnts äs wstdswstiqus, les wsousorits, winistures, äessio» st tsblssur, Iss eires, les etoffss et broäsries, Iss cotlests et les jem, ein Band mit 50 Tafeln und eingedruckten Abbilvunge», mit dessen Erwerbung nunmehr der Prachtkatalog der Spitzerlchen Sammlung, welche inzwisden versteigert worden ist, vollständig in unserer Bibliothek sich befindet. An einer Anzahl der bei Festlichkeiten am König!. Hofe noch in Gebrauch kommenden Silbergerät«, von den«n im vergangenen Jahre auch da» berühmte Kellerthalnsche Taufbecken de« Königl. Hause«, über welchem seit 1617 alle Prinzen und Prinzessinnen de» Hause» Sachsen Alder- tinischer Linie gelaust worden sind, seit 1875 erstmal» wieder seinem heiligen Zweck« zu dienen hatte, waren.
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