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1888, 203 ^ezirksaE^ V ^"^sblatt der Königl. Ämtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts und -es Sta-trats M Franke,lberg L. an Flurstücken: Erscheint tiiglich, mit Ausnahme der Kann- und Festtage, abends sstr den fol genden Tag. ' Preis vierteljährlich t M. »a Pfz., monatlich so Psg., Einzel-Nrn. ö Psg. Bestellnttgcn nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. 1815 geboren, besuchte die Kreuzschule in Dresden und die Universität Leipzig. Die Lehramtslhätigkeit begann er vor mehr als 50 Jahren als Dozent für Mathematik an der Universität in Basel. Seine Berufung in den sächsischen Staatsdienst ei folgte 1869, und zwar als Direktor des kgl. mathematischen Salons. — Aus Meißen wird geschrieben: Rege Teil nahme erweckt hier folgender betrübender BorfaU. Die Frau eines hiesigen Arbeiters verließ anfangs voriger Woche mit ihren drei Kindern die Stadt und siedelte nach einem zw.i Stunden von hier entfernten Dorfe über, weil in dem Hause, in welchem sie hier zur Miete wohnte, ein Kind an Dlphtherilis erkrankt war. Drei Tage nach der Uebersiedelung erkranklen zwei ihrer Kin der, am Nachmittage die Mutter selbst an der tückischen Krankheit, am nächsten Tage fielen alle drei dem Tode zum Opfer und einen Tag später auch noch das dritte Kind. . — Der Staatssekretär Di. v. Stephan ist am Mon tag abend in Leipzig eingetroff-n, um während einiger Tage den in der dortigen Umgegend abzuhaltenden Jag den beizuwohncn. — Die Arbeiten an der Wiederherstellung der s. Z. vom Brandunglück heimgesuchten Lulh.rkirche in Leip zig sind derartig gefördert worden, daß die Feier der Wiedereröffnung des schmucken Gotteshauses zum 10. November, also an Luthers Geburtstag, wird vor sich gehen können. — Eine alte Ehrenschuld gedenkt jetzt die Stadt Leipzig abzutragen. Bekanntlich bcfindet sich daselbst noch kein Denkstein, welcher die Namen der im Kriege 1870^71 gefallenen Söhne Leipzigs der Mit- und Nach welt bekannt giebt. Am SicgeStenkwal war ein Platz für diese Namen nicht vorgesehen. Das Pfarramt zu St. Themas hat nunmehr diese Angelegenheit in die Hand genommen und sammelt die Namen der Gefallenen, um dieselben zum bleibenden Gedächtnis auf 2 in der renovierten Thomaskirche aufzustellenden Votivtafeln ver zeichnen zu lassen. Bis jetzt sind bereits 77 Mann an gemeldet worden. — Im Leipziger neuen Schlacht- und Biehhof ist zum zweiten Mal schon die Klauenseuche unter den Schweinen auSgebrochen. Es mußten daher am Diens tag wiederum 10 Stück, welche an dieser Krankheit lit ten, der Sanitätsabteilung übergeben werden. Der Ab trieb von Schweinen ist verboten. — Eine Diebesbande macht seit längerer Zeit die nächste Umgebung Schneebergs unsicher. Binnen fünf Wochen sind gegen zwanzig verschiedene Einbruchsdieb- stähle verübt und versucht worden. Daß alle diese Fälle von ein und denselben Personen herrühren mußten, er Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 30. August 1888. f Um anläßlich der bevorstehenden Manöver im Vogtlands Dresdener Truppen nach Plauen i. V., Treuen und Herlasgrün zu befördern, werden nächsten Montag in Dresden 4 Militärsonderzüge abgelassen, welche, vor- aussihtlich im Laufe des Nachmittags, auch Niederwiesa berühren werden. — Heute, Donnerstag, abend 7 Uhr begiebt sich unser Königspaar zur Taufe des jüngsten kaiserlichen Prinzen, bei welchem die Königin Karola Patenstelle ver tritt, nach Berlin bez. nach Potsdam. Die Rückkehr nach Lustschloß Pillnitz wird erst Sonnabend in den späten Abendstunden erfolgen. In wohl unterrichteten Kreisen nimmt man an, daß König Oskar II. von Schwe den, welcher bekanntlich ebenfalls als Pate fungiert, mit unserem sächsischen KönigSpaar zum Besuch in Dresden resp. Pillnitz auf kurze Zal eintreffen werde. Der schwedische Monarch würde dabei im Schloß Pillnitz die selben Zimmer bewohnen, die Kaiser Wilhelm H. bei feinem jüngsten Aufenthalt daselbst innegehabt hat. Weiter verlautet, daß König Albert am 1. September auf besondere Einladung des Kaisers einer großen Pa rade bei Berlin beiwohnen wird. — Aus Freiberg wird geschrieben: Trotzdem die Fachschule für Gerber schon im April 1889 eröffnet werden soll und die Ausschreibung der Lehrerstellen schon im Laufe des nächsten Monats erfolgen wird, das kgl. Ministerium auch durch einen Jahresbeitrag von 2500 M. das Bestehen der Anstalt gesichert hat, ist die Do- mizilfragc noch immer unentschieden und das Kuratorium wird sich darüber erst in einigen Wochen schlüssig ma chen. Die Stadt Freiberg, deren zahlreiche und bedeu tende Gerbereien die praktische Belehrung fördern und durch die Nähe der Tharandter Forstakademie auch die theoretische Belehrung sehr begünstigt, hat ihrerseits den besten Willen gezeigt, die Gerderfachschule bei sich aufzu nehmen und durch günstige Bedingungen und Leistungen zu unterstützen. — Am gestrigen Mittwoch verstarb in Dresden nach längerem Leiden im Alter von 72 Jahren 7 Mon. der Direktor des dortigen kgl. mathematisch-physikalischen Salons, Hofrat vr. pM. Hermann Adolf Drechsler. Der Verschiedene war allgemein geschätzt und beliebt, sowohl als Gelehrter, als auch wegen seiner vorzüglichen Charaktereigenschaften. In litterarischer Beziehung er- warb er sich durch Herausgabe mehrerer fachwissenschaft- sicher Werke einen geachteten Namen. Hofrat Drechsler wurde als Sohn des Pfarrers max. Gottlob August Drechsler in Waldkirchen bei Zschopau am 30. Januar Inserate werd« mit « Psg. fUr M gespaltene «-qm» teUe berechnet, i tNetnsier Inserat« betrag so Psg. SomPlizierteunbtik Marische J«s«-L!< , «ach besondere» Taris. Inseraten-AnuachSK für die jeweilig« Abend-Nummer tik vormittag» ro Nhb. gaben verschieden- Anzeichen; die Thäter aber zu «mit- teln, gelang trotz der eifrigsten Bemuhungender M nicht. Am 22. d. M. wurde unter Leitung des Gen- darmerie-Brigadiers Günther aus Schne-berg ein Wald bei Zschorlau abgesucht und ,m Dickicht desselben das Versteck der Einbrecher, eine solid erbaute Rmdenhütte mit einer Unmasse von Gegenständen, von den Dieb- stählen in der Umgegend herrührcnd, aufgefunden. Die Diebe hatten sich in dem Verstecke ganz häuslich emge- richtet und sich mit Nahrung reichlich versehen. Ma» fand auch eine Schachtel mit Patronen. Leider gelang cs nicht, einen jungen starken Menschen, welcher zur Bande zu gehören schien und die Vorratskammer auf. suchen wollte, zu verhaften. Er entzog sich durch die Flucht im dichten Walde der Festnahme. Nach dem Auf. finden des Diebeslagers sind schon wieder Diebstähle in Zschorlau, Schlema und Weißbach zur Anzeige gebracht worden. — In Großschönau bei Zittau ereignete sich am vorigen Sonnabend ein Unfall eigentümlicher Art. An dem Blitzableiter eines hohen FabrikschornsteincS machte sich eine Reparatur nötig. Ein Schlossergeselle stieg nach Arbeitsschluß, gegen 6j Uhr, im Innern der Esse empor. Da die Steigeisen noch etwas erhitzt waren, unternahm der Geselle den Aufstieg mit Handschuhen und gelangte auch glücklich in die schwindelnde Höhe. — Balo war die Arbeit vollendet und der Abstieg sollte beginnen. Da fehlte ein Handschuh. Er war seinem Träger bereits vorausgeeilt, und mußte mit nur einem angethan, der Geselle hinabsteigen. Die Steigeisen waren aber noch immer derartig erhitzt, daß er sich nur der be- kleiseten Hand bedienen konnte. Da fand er ein Steig, eisen nicht und war gezwungen, die nicht geschützte Hand zu gebrauchen. Dabei verbrannte er sich aber derartig, daß er von dem weiteren Abstieg abschen mußte. Er klimmte die kurze zurückgelegte Strecke wieder empor und rief vom Essenkopfe aus kläglich um Hilfe. Nach ge. raumer Zeit erschien auch ein Schornsteinfeger, um den armen Schlosser aus seiner bedrängten Lage zu befreien. Er eilte hinauf, befestigte oben einen Kolben, und ließ den Geplagten außerhalb des Schornsteins hinab. Da traf ihn noch ein Mißgeschick. Kaum hatte die Luftfahrt begonnen, so sprang das Seil aus der Rolle, der Schlosser schwebte hangend und bangend tn schwindelnder Höhe. Sein schwarzer Retter zog ihn wieder empor und nachdem das Seil in Ordnung gebracht, ging die Rückfahrt glücklich von statten. Die Brandwunden sind leider so bedeutend, daß der Schlosser mehrere Wochen arbeitsunfähig sein wird. ' - Aus den letzten Tagen des Aufenthalts der Ich in I- 1696. Garten - Ack. 204 sIM. mit 15,71 Steuer Euch. - - 553. Erlen- u. Weidenniederwald, sowie Wiese 2 Ack. 94 R. mit 39,39 Steuer-Einh. - - 556. Feld, Wiese u. Erlenniederwald 15Ack.52sH L. mit 215,97 Steuer-Einh. - - 557. Wrese — Ack. 257 UM. mit 12,08 Steuer-Einh. - - 559. Erlenmeder-, Kiesernhoch- u. Birlenniederwald 3 Ack. 138 UM. mit 35,43 Steuer-Einh. 8a : 22 Ack." 145 L. mit 318,58 Sleuer-Einh. oder 12 Hektar 44 2 Ar —' — ^köriaen lebenden und todten soll auf Antrag des Eig-nthümers mit dem daM S-v » Inventar einschließlich der Erntevorräthe unter den »-« 18. 1888 m. Md zu «u-LSU«"- ""'E- »E- gericht versteigert werden. hem Schmt-tMen Gnte Kaufsliebhaber haben sich zur nurgedachten Zeu « ; ihre Gebote zu Atterswalde einzufinden, ihre Zahlungsfähigkeit Mschlteßung eines zu eröffnen, nach Gehör des Eigenthümers aber nach Befinden Kaufvertrages mit dem Letzteren zu gewärtigen. - haftenden Hypotheken- Von der nach Uebernahme der auf dem ^unds -Me haar zu erlegen forderungen verbleibenden Kaufsumme ist un Termine o P oder sicher zu stellen. . Stober dss. Js. in Aussicht Die Uebergabe des Grundstücks ist für den 1. Octover o, genommen. Frankenberg, am 15. August 1888. Amtsgericht. HF Fs „ «* ** ^ — ^ »* 4auf den Monat September Werden von Abonnements uns, allen Postanstatten u^^ boten angenommen. Lxpvetltto» äva „... Freiwillige Versteigerung. Das dem Gutsbesitzer Ernst Johann Heinrich Moritz Schmidt zugehörige Landgut, Fol. 150 des Grund- und Hypothekenbuchs für Auerswalde, Auerswalder Antheils, im ungefahren Gesammtwerthe von 30000 M, bestehend: L. an Gebäuden, 169 L. des Brand-Versicherungs-Catasters, a. m dem Wohngebäude mit gewölbtem Stalle und Keller, abgeschätzt nnl Mauerwerk ohne Abputz auf 8760 - 1). in dem Scheunengebäude, abgeschätzt auf - 2590 - c. ui dem Fulterschuppengebäude mit gewölbten Ställen, abgefchatzt auf . - 3380 — 8a.: 14730 —