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Movauer« Tageblatt La« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktiigl ich. L"onatl.Bezugspreis 1.7URM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Anzeigenpreise: Die 4V mm breite Millimeterzeil« 7 Psg.; di« 98 mm breit« Millimeterzkile im Terttrtl 25 Psg,; Nachlaßstasfei 6 Ziss«r. und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port« Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Berössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau — B an klont« n: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. 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Die öffentlichen Gebäude und priva ten Häuser prangen im Flagcvnschmuck. Ueberall werden Lebensmitteltransporte für die ausgehungerte Bevölke rung von Santander zusammengestellt. Auch im übrigen nationalen Spanien herrscht große Begeisterung. * Mel in den befreiten Gebieten Marxistische Verführer auf der Flucht vor Santander abgefangen Der Nation alfpanische Heeresbericht be richtet u. a.: Die Lcgionärstruppcn haben auf ihrem glän zenden Vormarsch längs der Straße Burgos—Santander die wichtigen Positionen Cantcra und Piedra Llana be setzt. Die Truppen kamen bis an die Einmündung des Flusses Pisuen in den Fluß Pas und besetzten den Ver kehrsknotenpunkt Vargas sowie drei weitere Ortschaften und mehrere Hühenzüge. Die Kolonnen setzten ihren Vor marsch fort. Die Kolonnen der Navarrabrtgaden haben ebenfalls ihren siegreichen Vormarsch fortgesetzt und die Wichtige Stadt Torrclavcga besetzt, wo sie von der Bevölkerung mit überschwenglicher Begeisterung emp fangen wurden. Ueberall wehten nationale Fahnen. Die Frauen fielen auf die Knie und küßten unseren Soldaten die Hände. Die Kriegsbeute ist außerordentlich groß. Die Navarribrigadcn besetzten außerdem Barruera, wodurch die Verbindung Santander—Asturien abgcschnitten wurde. Auf dieser Straße wurden mehrere Personenautos ab gefangen, in denen sich marxistische Anführer auf der Flucht nach Asturien befanden. Andere Kolonnen der Na- varrabrtgadcn haben die Höhen im Osten von Levein er stürmt. Rückzug nur noch auf dem Meer möglich Die einzige Rückzugslinie für die 50 ONO Mann des Gegners ist nur noch das Meer. Um auch diesen letzten Rückzug abzuschnciden, sind fliegende nationalistische Ab teilungen auf Eilmärschen an die .Küste unterwegs, aus gerüstet mit Fischerbooten und Maschinengewehren. Auf klärungsflugzeuge von der Küste berichten, daß einzelne Abteilungen der bolschewistischen Truppen bereits in Ruderbooten, Segelbooten und in noch kleineren Fahr zeugen zn entkommen suchen. In Santander herrscht furchtbare Not. Durch die Anwesenheit von I50OOO Flücht lingen sind die Lcbcnsmittclvorräte fast völlig aufgczchrt. Im östlichen Kampfgebiet von Santander haben die „Schwarzen Pfeile" ans ihrem weiteren Vormarsch drei Ortschaften besetzt. Die im Südosten von Santander operierenden Truppen^ haben fünf Ortschaften einge nommen. Die Brigaden von Kastilien eroberten den Ge birgspaß von San Bartolome und mehrere kleine Ort schaften. Die Zahl der Gefangenen und Ucberläufcr über schreitet 500; die meisten wurden mit Waffen gefangen ge nommen. Unter den Gefangenen befindet sich auch eine ganze Kompanie mit ihrem Hauptmann. Oie roien Bonzen türmen In dem Hafen von Bayonne sind fünf sowjet- spanisch« Schiffe, von Larrcdo kommend, mit über >60 Flüchtlingen, die meisten davon Miliz-„Soldaten", eingc- laufen. Bei einer Anzahl von Milizleuten wurden große Geldsummen vorgefunden, und zwar bis zu 30 000 Peseten, während der Kassierer des Postamtes von Lar- redo fast eine Million Peseten (!) bei sich trug. Im Hafen von Arcachon trafen aus Santander mit zwei Damp fern 70 sowjctspanische Flüchtlinge ein, darunter mehrere Anführer der bolschewistischen Milizen (!). Sie hatten Santander Sonntag nacht in aller Heimlichkeit verlassen. Weitere 2000 Flüchtlinge aus Santander befinden sich auf dem Wege nach der Provinz Katalonien. Der „Jour" meldet, daß spanische Flüchtlinge aus Santander, die in P a u i l l a c mit einem sowjetspanischen Dampfer ankamen, zum erstenmal nicht in Frankreich auf genommen wurden, sondern über Toulouse wieder nach Sowjetspanien abgeschoben werden sollen. Oie »Regierung" auf der Flucht Wie die „Times" aus Hendaye berichtet, soll der britische Zerstörer „Keith" von St. Jean de Luz nach Capo Mauer bei Santander ausgelaufen sein, um „Präsident" Aguirre und die Mitglieder der sogenannten baskischen „Regierung", die sich noch in Santander befinden, an Bord zu nehmen. Gleichzeitig werde man versuchen, die 17 Geißeln, die die Bolschewisten auf ihrer Flucht aus Bilbao mitgeschleppt hätten, zusammen mit den britischen Staatsangehörigen in Santander an Bord des britischen Kriegsschiffes zu bringen. An Bord der „Keith" befindet sich der Gouverneur von Jrun, Kommandant Troncoso, sowie der britische Konsul in Santander, um bei dem Abtransport der Geißeln als Zeugen zu fungieren. Die britische Botschaft in Hendane habe sich ans Vorstellungen des Militär gouverneurs von Jrun hin bereit erklärt, die 17 Geißeln abzuholen, nachdem die Bolschewistcn-Häuptlinge von Santander mitgeleilt hätten, daß sie nicht mehr in der Lage seien, das Leben der Geißeln zu garantieren. * Was sagen ron-on und Paris? Die römische Presse sicht in dem Fall von Santander ein in mehr als einer Hinsicht bedeutsames Ereignis, weil hierdurch die cantabrische Küste mit ihrer arbeitsamen Bevölkerung an Franco gefallen ist, der so nicht nur die Erzgruben, an denen auch England interessiert ist, in Besitz nimmt, sondern von jetzt ab n u r n o ch a n e i n e r Front zu kämpfen haben wird. Man glaubt, daß mit diesem Erfolg die Lösuug im Sinn der national spanischen Negierung einen großen Fortschritt gemacht hat, und nicht nur in London sondern auch in Paris auf die Haltung der Regierung einen Einfluß ausüben dürste, um so mehr, als es sich zugleich um einen gewaltigen moralischen Erfolg handele, weil die bolschewistischen Machthaber von der Bevölkerung zur Uebergabe gezwun gen wurden. Kriessliesemge» Mkus as Wa Bomber, Geschütze und Tanks Die französische Zeitung „I o u r" beschäftigt sich mit der Nolle der Sowjetunion im chinesisch-japanischen Kon flikt. Danach soll Ende Juni der Sowjctmarschatt Blücher in Ulan-Bator, der mongolischen Hauptstadt, Vertreter Nankings und der Provinzrcgicrung von Tschachar zu Militär-, Wirtschafts, und Handelsvertrags- vcrhandlungcn empfangen haben. Obwohl bis heute ent sprechende Verträge noch nicht unterzeichnet seien, habe sich die Sowjetunion doch entschlossen, China militärisch und finanziell zu helfen. So sollen vor einigen Wochen von Ulan-Bator 54 schwere und 72 leichte Bomber nach China geflogen sein. Ferner seien auS Ulan-Bator 12 schwere, 26 mittlere und 45 leichte Tanks neuester sowjetrufsischer Konstruktion so wie 60 Geschütze verschiedener Kaliber und große Mengen Munition an China geliefert worden fein. Weiter weiß der „Jour" zu berichten, daß die sowjetrusflschc Regierung auf ihre Kosten 700 Studenten nach China geschickt habe, die als politische Kommissare der regulären chinesischen Armee zuaeteilt worden keten. Weitere Erfolge der Japaner Zusammenhängende 300-Kilomctcr-Front in Nordchina Die japanischen Meldungen aus dem chinesischen Kampfgebiet lassen weitere Fortschritte der japanische» Truppen an allen Fronten erkennen. Die nördlich der internationalen Niederlassung in Schanghai gelandeten japanischen Verstärkungen konnten ihre Operationsbasis erweitern. Der Bangischafen Wusung befindet sich seit Dienstag in den Händen der japanischen Truppen. Die wochcnlangcn Kämpfe an der Nordfront halten nach der Ucberwindung der Großen Mauer am Nankaupaß eine Unterbrechung der Eisenbahnlinie westlich und östlich von Kalgan zur Folge. Die chinesischen Truppen ziehen sich in der Richtung auf die Schansiprovinz zurück. ' Mit den gemeldeten Erfolgen dehnt sich nuumeyr die Front im Norden Chinas auf eine zusammen hängende 300 Kilometer lange Linie zwischen Kalaan und Tschinghat aus. — HZ. rüstei für Nürnberg 43 000 Jungen und 5000 Mädel kommen zum Neichsparteitag 1937 nach Nürnberg. 26 Fahncn- abordnnngen ans den Gebieten mit insgesamt >800 Jun gen ziehen im Adolf-Hitler-Marsch wochenlang über die dcntschen Landstraßen und tragen dann znr Er öffnung des Parteitages ihre Fahnen am Führer vorbei znm Fahnenhügel im riesigen Zeltlager, von wo sie zum Abschluß des Parteitages geschlossen nach Landsberg wcitermarschieren. 2100 Sieger aus dem Neichssportwett- kampf, dem Führer-Zehnkampf, dem Wehrsport-Fünf kampf, dem Ncichsschießwettkampf und den Einzelmeister schaften nehmen an den Nationalsozialistischen Kampfspielen des Nürnberger Neichspartcitagcs 1937 teil. Eine Ncichsführerlagung der Hitler-Jugend findet am 8. September anläßlich des Zusammentreffens in Nürnberg im großen Prnnksaal des Rathauses statt. Vertreter ausläu bischer Jugendorganisa tionen aus aller Herren Ländern werden die HI. in Nürnberg auf dem Neichsparteitag besuchen. Dies sind in einigen, keineswegs erschöpfenden Stichworten die Auf gaben, die dem Organisationswcsen der Hitler-Jugend zum Nürnberger Neichsparteitag gestellt sind, und die der eigens zu diesem Zweck abgestellte Aufmarfüiftab der HI. in Nürnbera zu bewältiaen hat. Ovcrbannführer Werner Kley, der Eyef des Orga nisationsamtes der Neichsjugendführung, ist der Leiter dieses Aufmarschstabes. Seit Anfang August Hai er be reits in dem Gebändekomplex am Feldmarschall-Hinden burg-Platz, wo der Gesamtaufmarschstab der NSDAP, untergebracht ist, sein Hauptquartier aufgeschlagen. Acht Mann bearbeiten mit ihm die verschiedenen Teilaufgaben, wie Planung und Aufbau des riesigen Zeltlagers, Trans port, Verpflegung Leitung und Ueverwachung des Adolf- Hitler-Marsches, (gesundheitliche Betreuung usw. Bannführer Heil, die rechte Hand des Chefs, be arbeitet speziell den Lagerplan und die Lagervorbereitung. Ein HJ.-Vorkommando von 80 Mann ist mit dem Auf bau der Zelte beschäftigt und stellt täglich etwa 100 davon auf. Sechs große Baracken dienen für besondere Zwecke wie Sanitätsdienst, Lagerleitung usw. 1200 Meter lang und 700 Meter breit ist das Lager; 300 Fahnenmasten um grenzen es. Ein gewaltiges Lagertor und ein noch gewal tigerer Fahnenhügel für 2000 Fahnen sowie ein gigantischer Kommandoturm bilden den Eingangs- und Kernpunkt des Lagerplanes. 90 Pilzlautsprecher und 20 Schallstrahler, eine Fernsprechzentrale mit zehn Amts leitungen und 60 Nebenstellen, Lichtanlagen, die die Lagerstraßen und jedes Zelt mit Licht versorgen, Wasch anlagen, Sanitätsreviere und vieles andere mehr gehören zu jener Ausstattung des Lagers, die auf dem Platz zwar kaum sichtbar ist, deren Vorbereitung jedoch nicht minder große Arbeit erfordert. Im Stadion, in der Kampfbahn, findet wie alljähr lich wieder die Großkundgebung vor dem Führer statt. Die Verschiebungen in der Aufmarsch- leitnng der 50 000 Teilnehmer aus HI. und BDM. er geben sich in diesem Jahr daraus, daß 12 600 von ihnen, in einem besonderen Block auf dem Rasenplatz vor der Führertribüne ausgestellt, ihren Eid auf den Führer leisten, womit sie von der Hitler-Jugend in die NSDAP, ausgenommen werden. Dieser feierliche Akt wird nach der I Ansprache des Führers durch den Stellvertreter des I Führers, Rudolf Heß, vollzogen. Der BDM. wird, wie im Vorjahr in Bamberg, und zwar in 5000 Privat quartieren, untergebracht, deren Organisation so wie der gesamte An- und Abtransport, die Verpflegung und ärzt liche Sicherung ebenfalls in den Händen des Aufmarsch stabes in Nürnberg liegt. Es ergibt sich aus der Natur der Dinge, daß der Organisation der Transporte eine nicht geringere Bedeu tung zukomml als den anderen Vorbereitungen. Es gibt eigene „Sonderzugsanmeldungsformulare der Hitler- Jugend für den Neichsparteitag 1937" der Reichsbahn, die an die Gebiete versandt wurden, die dann gemäß dem Vordruck milteilten, von welchem Bahnhof und von wel chen Zusteigebahnhöfen ihre Transporte abgehen sollten, wieviel Teilnehmer jeweils und insgesamt zusteigen usw. Diese von den Gebieten so ausgefüllten und an den Auf marschstab zurückgesandten Formulare gehen dann an die Neichsbahndirektion Nürnberg, die sie bearbeitet und dann wieder mit der genauen Fixierung der Fahrtwege nud Fahrtzciten, mit Fahrplanauszügen für die Hin- nud Rückfahrt an den Aufmarschstab zurückleitct, der sic seiner seits wiederum an die Gebiete wcitergibt. Grundsätzlich werden alle 48 Sonderzüge von Nürnberg aus organisiert. Für jeden Sonderzug ist ein Transportführer mit Armbinde eingesetzt, dem fünf Helfer zur Seite stehen. Er verfügt die Verteilung auf die einzelnen Wagen und ist verantwortlich für Disziplin und Ordnung während der Fahrt. Eigene „Lotsen" bringen die Ankömmlinge vom Bahnhof Dutzendteich zum Lager und wieder zurück. Eine große Hauptsanitätsbaracke und 28 Sanitäts reviere werden in den Gebiets- und Sportmannschasts- zelten zur Verfügung stehen. In der Hauptbaracke sind zwei Dicnstzimmer und vier Untersuchungskojen sowie Krankenzimmer mit 80 Betten untergebracht. Auf je 1000 Lagerteilnehmer kommen zwei Nerzte und zehn Feldschere. In der Hauptbaracke stehen zwei Spezialchirurgen, zwei Internisten, ein Augen- und ein Ohrenarzt bereit. Eine -iaen« Zahnklinik ist der Laqersanität ebenfalls ange-